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  • Mein Buchtipp für Sie

    Meine Lieblings-Buchentdeckung des Monats, gerade frisch gedruckt: "Der Bademeister ohne Himmel" hat mich mit einer einzigartigen Mischung aus feinem Humor und großer Wärme begeistert. Ein bisschen erinnert mich der Erzählton an „22 Bahnen“ von Caroline Wahl oder „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green. Die Erzählerin Linda ist noch sehr jung, aber verletzende familiäre Erfahrungen haben sie geprägt, sodass sie älter wirkt, als sie ist. Außer dem hochintelligenten, etwas verschrobenen Kevin hat sie keine gleichaltrigen Freunde. In ihrer Freizeit leistet sie dem demenzkranken Nachbarn Hubert Gesellschaft. Niemand versteht Hubert besser als Linda. Immer mehr lebt der ehemalige Bademeister in seiner eigenen Welt und in den Erinnerungen an seine geliebte verstorbene Frau. Linda begleitet ihn dabei mit einem außergewöhnlichen Gespür für seine Gefühle. Die Dritte im Bunde ist die polnische Pflegerin Ewa, die sich mit Herz und Energie um Hubert kümmert. Zwischen diesen drei einsamen Menschen entwickelt sich eine zutiefst berührende Freundschaft. Eine Geschichte, die bei allem Humor, mit dem sie erzählt ist, mit einer dramatischen Wendung und unglaublich zarten, gefühlvollen Momenten bewegt.

    Yvonne
    Weltbild Buch-Expertin
    Yvonne
    Weltbild Buch-Expertin
  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vivien S., 10.07.2024

    Petra Pellini hat in ihrem neuen Buch: "Der Bademeister ohne Himmel" viel Humor bewiesen, das zeigt schon der Titel und auch irgendwie das schräge Buchcover. Die fünfzehnjährige Linda führt ein typisches Teenagerleben, eigentlich, denn andersherum hat sie auch keine Lust mehr auf ihr Leben und besonders viel hält sie auch nicht. Aber da wäre zum Einen ihr bester Freund der sich die Welt schön redet und der Bademeister im Ruhestand, der Hilfe brauch weil er an Demenz leidet. Also bleibt sie und versucht sich durchs Leben zu schlängeln, bis.........naja bis was ganz unerwartete Dinge passieren. Es zeigt wie Freundschaft bindet und wie sozial auch schon Teenager sein können. Es ist ein herzerwärmendes aber auch trauriges Buch mit vielen Facetten aus dem Leben. Weil mir ein wenig die Spannung gefehlt hat, gebe ich vier von fünf Sterne für das Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 16.07.2024

    Hubert, Linda, Ewa und der Rest der Welt

    Die 15jährige Linda möchte sich eigentlich das Leben nehmen, aber zwei Menschen halten sie davon ab, ohne es zu wissen. Das ist ihr einziger Freund, Kevin, der mit der Tatsache, dass die Welt zerstört wird, nicht umgehen kann und Hubert, ein Bademeister im Ruhestand, Ende Achtzig, mit vorangeschrittener Demenz. Linda entlastet drei Mal die Woche nachmittags die polnische Pflegekraft Ewa. Ewa hat ein großes Herz, ist aber manchmal ein bisschen unsensibel, findet Linda, die Hubert lieber nicht sagt, dass seine Frau vor sieben Jahren gestorben ist, wenn er sie sucht, sondern erklärt, sie sei beim Einkauf. Der Teenager tut sowohl dem Patienten, als auch der Tochter und nicht zuletzt der Pflegerin gut mit der frischen, liebevollen und humorvollen Art. Doch die Zeit bleibt leider nicht stehen!

    Petra Pellini ist hier ein so unsagbar wunderschönes Buch gelungen, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Sie stellt hier zwei komplett gegensätzliche Leben gegenüber, deren Mittelachse eine polnische Pflegekraft mit ihrer ganz eigenen bewegenden Geschichte bildet. Drumherum kreist der Nachtfalter, die Tochter von Herbert, die nicht loslassen kann und will, dabei aber nicht selten herzloser wirkt, als sie tatsächlich ist. Das ganze Gebilde ist gleichzeitig fest und haltgebend, aber auch fragil und wackelig. Vor allem aber triggert es mich enorm. Doch empfinde ich es auf diese Weise als tröstlich, heilend und helfend. Dafür danke ich der Autorin aus allertiefstem Herzen!

    Die Figuren sind wunderbar klar gezeichnet und in der Hörbuchversion gibt Marie-Isabel Walke jeder über die Erzählfigur Linda eine unfassbar gut gelungene Stimme. Besonders Ewa ist einfach entzückend dargestellt. Ich habe alle, einschließlich des Nachtfalters, ganz tief ins Herz geschlossen! Das Vergessen belastet natürlich alle sehr. Wie man damit umgehen kann, das lässt Pellini ihre Protagonistin Linda mit einer Kraft zeigen, die nur Teenager haben. Auch die Belastungen, die Pflegekräfte, die rund um die Uhr im Einsatz sind, haben, werden einfühlsam, aber deutlich, gezeigt. Das alles zusammen ergibt ein kleines Universum, das sich ständig neu formiert, aber insgesamt immer gleich bleibt.

    Leider gerät dieses Universum aus der Bahn. Ohne zu viel zu verraten möchte ich sagen, dass ich nichts dagegen tun konnte, dass die Tränen liefen. Die Ereignisse überschlagen sich und kommen doch so, wie man es eigentlich schon kommen sah. Wie man mit dieser neuen Situation dann umgehen kann, zeigt Pellini mit ihren Romanfiguren auf ebenso realistische, wie wunderschöne Art. Es gibt kein Falsch, nur unterschiedliche Formen von richtig. Eine Aussage, die schöner nicht sein könnte.

    Für mich eines der schönsten Bücher des Jahres und auf alle Fälle eines, das mich bewegt, die Seele zum Klingen bringt und in meinem Herzen bleibt. Fünf Sterne und eine herzliche Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Marita R., 09.07.2024

    dieses Buch war ein Glücksgriff
    „Der Bademeister ohne Himmel“ist ein Buch das mich trotz der traurigen Thematik sehr begeistern konnte. Die Protagonistin Linda ist für mich eine kleine Heldin, die ich am liebsten immer wieder in den Arm genommen hätte.

    Linda ist fünfzehn, Tochter einer alleinerziehenden Mutter,die sich wenig um die Gedanken und Gefühle ihres Kindes kümmert.Das Verhältnis der beiden ist schlecht und geprägt von Sprachlosigkeit Der gewalttätige Vater hat sie verlassen und ihre Mutter einen neuen Partner.Diese Dinge sind nicht spurlos an der Tochter vorbeigegangen, die sich überlegt, was wäre, wenn sie sich vor ein Auto werfen würde?Alle reden von ihrer Zukunft, die sie für sich gar nicht sieht.Freunde hat sie kaum, außer Kevin,einen Computernerd, der sich mit den Katastrophen der Welt bestens auskennt und Hubert, einen 86- jährigen Bademeister, der mittlerweile dement ist und den Linda dreimal die Woche betreut.

    Eigentlich ist es verständlich, dass ein Mädchen in solch einem Umfeld Selbstmordgedanken hat, doch Linda trotz der Welt mit Sarkasmus und Ironie und man hat man das Gefühl, dass sie aus der Betreuung Huberts Kraft schöpft. Hier ist ihr Zuhause, hier sind Menschen , bei denen sie was bewirken kann , die sie verstehen und denen sie wichtig ist.Hier ist sie nicht hilflos ausgeliefert ist, wie bei den Krisen dieser Welt, sondern kann selbst agieren.

    Ich fand es sehr bemerkenswert, wie der Autorin gelungen ist, die Sensibilität Lindas darzustellen. Dieses 15 jährige Mädchen das selbst so wenig Liebe und Aufmerksamkeit erfährt, bringt ein Einfühlungsvermögen und eine Zärtlichkeit gegenüber einem dementen Menschen auf, dass es mir häufig die Tränen in die Augen trieb und ich häufig dachte, all dies hätte dieses Mädchen auch selbst verdient. Sie begibt sich auf die Stufe Hubertˋs, taucht in seine Welt ein,respektiert den Menschen und überlegt sich immer wieder, wie sie Hubert´s Leben das immer mehr dem Ende zugeht, verschönern kann, ihn fordern kann, damit er kleine Erfolgserlebnisse hat und nicht nur vor sich hinvegetiert.
    Zusammen mit der polnischen Pflegekraft Ewa stemmen sie diese schwere Arbeit, die man nicht hoch genug schätzen kann.Für mich sind solche Menschen kleine Helden.

    Der Autorin, dessen Debüt dieses Buch ist, gelingt es sehr gut diese Situation emphatisch und realistisch zu schildern. Auch die Belastungen für eine ausländische Pflegekraft, die ihr Zuhause verlässt, um in der Fremde Geld zu verdienen wird angeschnitten und man bekommt ein ungefähres Bild davon, was es für diese Menschen bedeutet, dieser Arbeit nachzugehen.

    Petra Pellini hat ein sehr einfühlsames Buch geschrieben ,dem zwar traurige Themen zugrunde liegen, aber sie schafft es mit viel Humor und einer Leichtigkeit im Schreibstil, diese Themen zu entschärfen. Ein Buch das berührt, zum Nachdenken anregt und in Erinnerung bleibt.

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  • 5 Sterne

    thriller.eule, 14.07.2024

    „Der Bademeister ohne Himmel“ ist das beeindruckende Debüt von Petra Pellini. Die Geschichte wird aus der Perspektive der 15-jährigen Linda erzählt, die mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen. Sie hat keinen Spaß mehr an der Schule und ein schwieriges Verhältnis zu ihrer alleinerziehenden Mutter, deren neuer Freund Bestatter ist. Linda findet Trost bei dem 86-jährigen, dementen Hubert und ihrem besten Freund Kevin. Linda ist einsam und fühlt sich unverstanden, besonders von ihrer Mutter, aber sie begegnet Hubert unverkrampft und mit viel Einfühlungsvermögen. Zu Beginn hätte ich nicht damit gerechnet, dass man sich mit der deutlichen jüngeren Protagonistin Linda überhaupt identifizieren kann, doch ich habe mich geirrt. Linda ist eine kleine Heldin und jeder kann sich etwas von Linda abschauen. Sie zeigt eine große Empathie Hubert gegenüber und erzählt ihm oft Geschichten von seiner verstorbenen Frau Rosalie und seiner Arbeit als Bademeister. Diese kleinen Erlebnisse bringen sowohl Hubert als auch Linda Freude und Trost.
    Ewa, die polnische Pflegerin, spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Sie hat ein enges Verhältnis zu Linda und kümmert sich liebevoll um Hubert. Man erfährt auch von Ewas eigenen Herausforderungen als Pflegekraft fernab ihrer Heimat.
    Pellinis Schreibstil ist klar, direkt und oft humorvoll. Man merkt, dass sie aus eigener Erfahrung in der Pflege schöpft. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und authentisch dargestellt. Besonders die Beziehung zwischen Linda und Hubert ist tiefgehend und berührend.
    Das Ende des Buches hat mich sehr berührt. Es war unerwartet und hat mich tief getroffen, dennoch hat es mich auf eine Weise zufrieden und glücklich dieses Buch abschließen lassen.

    „Der Bademeister ohne Himmel“ hat mich zum Nachdenken angeregt und tief bewegt. Es zeigt, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten Menschlichkeit und Freude zu bewahren. Ich kann die Geschichte nur empfehlen. Jeder könnte irgendwann auf Hilfe angewiesen sein und sollte sich glücklich schätzen, wenn Menschen wie Linda und Ewa zur Seite stehen.

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  • 5 Sterne

    carola1475, 10.07.2024

    Von schwierigen Themen mit Humor und Feingefühl erzählt

    Das Cover sieht nach unbeschwertem Freibadvergnügen aus und tatsächlich war der Protagonist Hubert jahrzehntelang Bademeister, aber nun ist er 86 Jahre alt und dement. An drei Nachmittagen in der Woche kümmert sich die 15jährige Linda um ihn, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten.
    Linda denkt oft darüber nach, vor ein Auto zu laufen, aber ihr Freund Kevin und Hubert halten sie bisher davon ab. Sie vergleicht ihre Situation mit Huberts, beide hängen in der Luft, sind überfordert und die Zukunft ist ungewiss. Sie ist Hubert gegenüber unverkrampft und sehr empathisch, ist selbst jedoch einsam, unverstanden und allein gelassen, besonders von ihrer Mutter.
    Linda erzählt durchaus unterhaltsam von der Beschäftigung mit Hubert, ihren einfallsreichen Bemühungen und seinen (auch ausbleibenden) Reaktionen, von der sehr zugewandten Ewa, von ihrer Mutter und von Kevin, der permanent daran zu verzweifeln droht, dass die Menschheit an dem Ast sägt, auf dem sie sitzt. Sie lässt an ihren Gedanken teilhaben und ich fühlte mich ihr schnell nah.

    Petra Pellinis Schreibstil ist trotz der ernsten Themen Demenz und Depressionen oft humorvoll. Bildhaft, realitätsnah und einfühlsam beschreibt sie den dementen Hubert, man merkt der Autorin ihre Erfahrung in der Pflege demenzkranker Menschen an. Die Figurenzeichnung der Pflegekraft Ewa ist komplex, glaubhaft und authentisch und auch die Herausforderungen, mit denen sich Angehörige konfrontiert sehen, kommen zur Sprache. Lindas Zweifel und Unsicherheit sind in den ersten Zweidritteln der Geschichte gut dargestellt, später empfinde ich ihre Gedanken als zu erwachsen, nicht mehr ihrem Alter entsprechend. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, 'Der Bademeister ohne Himmel' hat mich berührt, unterhalten und nachdenklich gemacht. Ich kann das Buch ohne Einschränkung empfehlen, denn jeder kann irgendwann auf Hilfe angewiesen sein und sich glücklich schätzen, wenn dann Menschen wie Linda und Ewa da sind.
    Ich vergebe 4,5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Zabou1964, 16.07.2024

    Auf dieses Buch wurde ich durch eine Leseprobe aufmerksam. Das Cover, das den Unterkörper eines Mannes unter Wasser zeigt, hat sofort mein Interesse geweckt. Und auch die Inhaltsangabe klang sehr vielversprechend. Das ernste Thema Demenz aus der Sicht eines 15-jährigen Mädchens erzählt zu bekommen, hatte einen ganz besonderen Reiz.

    Linda lebt allein mit ihrer Mutter. Am liebsten würde sie ihrem Leben ein Ende setzen. Aber da gibt es den 86-jährigen Hubert, den dementen Nachbarn, den sie drei Nachmittage in der Woche betreut. Und es gibt ihren Freund Kevin, der fest an den Untergang der Welt glaubt. Hubert wird von der polnischen Pflegekraft Ewa betreut, die mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen ist. Aber auch Linda war mir sehr sympathisch. Ihre erfrischend unkomplizierte Art, mit dem dementen Hubert umzugehen, hat mir sehr gefallen. Auf vielfältige Art und Weise versucht sie, Huberts Erinnerungen wach zu halten. Da er früher als Bademeister gearbeitet hat, bläst sie zum Beispiel einmal mit ihm Schwimmflügel auf. Das Parfum seiner vor sieben Jahren verstorbenen Frau Rosalie, auf die er trotzdem noch immer wartet, versprüht sie mit Ewa auf seinem Kopfkissen. Einige Gedankengänge fand ich für eine 15-Jährige erstaunlich erwachsen. Aber gestört hat mich diese Tatsache nicht.

    Das Buch ist unterteilt in sehr kurze Kapitel von drei bis sieben Seiten. Die Zahl über jedem Artikel ist von einem scheinbar handgemalten Kreis umrundet. Der Sinn dahinter erschließt sich dem Leser bei der Lektüre des Buches. Farbiges Vorsatzpapier in einem knalligen Schwimmflügel-Orange und ein Lesebändchen runden die gehobene Ausstattung dieses Hardcovers ab.

    Petra Pellini war früher in der Pflege demenzkranker Patienten tätig. Sie weiß also, worüber sie schreibt, was man ihrem Erstlingswerk anmerkt. Mich hat vor allem der lockere Schreibstil aus der Sicht eines Teenagers sehr begeistert. Weitere Werke der Autorin werde ich mit Sicherheit lesen.

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  • 5 Sterne

    ann-marie, 22.07.2024

    Das Leben lieben und leben

    Ein interessantes Cover, ein interessanter Titel die mich dann doch neugierig gemacht haben. Dank einer kurzen Inhaltsangabe wusste ich, dass ich diesen Roman lesen möchte. Nicht nur ein sondern gleich mehrere ernste Themen wurden auf eine ganz besondere Weise leicht und doch mit großem Einfühlungsvermögen und Verständnis wunderbar und berührend miteinander verknüpft, erläutert und mit wunderbaren Protagonisten bildhaft in Szene gesetzt.
    Ein Teenager, Linda, Teenager und damit dem Grunde nach in einem interessanten und wichtigen Lebensabschnitt, betrachtet die Schule als lästigen Zwang, dem sie sich liebend gerne entzieht und beschäftigt sich sehr oft und intensiv mit dem Thema „sterben“. Ihre (einzige) Freundschaft mit Kevin, der zunehmend an dem Chaos des Weltgeschehens leidet und verzweifelt, stellt auch keine großartige Motivation dar. Und da ist noch der 89jährige, verwitwete, ehemalige Bademeister Hubert, der an Demenz leidet und jeden Tag aufs Neue seine geliebte Ehefrau Rosalie sucht bzw. vermisst, da ihm ihr bereits länger zurückliegende Tod nicht im Gedächtnis bleibt. Linda, der Teenager mit großem Weltschmerz unterstützt an drei Tagen der Woche Huberts Pflegerin Ewa bei der Betreuung.
    Ein wunderbar warmherziger Roman, bei dem auf Grund der beruflichen Erfahrung der Autorin gerade dem Thema „Demenz“ eine empathische und sehr verständnisvolle Rolle zufällt. Sehr anschaulich und mit gängigen und bekannten Alltagssituationen und deren Lösungen folgt man sehr gerne dem fortlaufenden Geschehen. Dabei auch beachtens- und erwähnenswert das Einfühlungsvermögen der Autorin in die Gedankenwelt und das Verhalten eines Teenagers. Die Lösungs- und Erklärungsversuche von Linda haben mich begeistert und ich konnte mich hervorragend mit ihr identifizieren.
    Ein Buch, das mir in definitiv Erinnerung bleiben wird und wovon ich ausgehe, dass ich es noch einmal lesen werde. Deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter!

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  • 5 Sterne

    buchmachtkluch, 20.07.2024

    Lass los, Hubert …
    … Vor dir liegt eine lange Reise. Ob Hubert Lindas Worte noch hören kann? Jahrzehntelang war er Bademeister im Stadtbad von Bregenz, heute ist er 86, seine Augen sind geschlossen, er schaut ins Leere. Linda ist 15 und trägt sich mit der Absicht, vor ein Auto zu laufen. Aber ihr einziger Freund Kevin hält sie davon ab - und eben Hubert, um den sie sich rührend bemüht. Dreimal in der Woche entlastet sie damit die polnische Pflegekraft Ewa, die tief im Glauben verwurzelt ist und ihrer Tätigkeit recht robust und unorthodox nachgeht. Hubert ist hochgradig dement, sucht ständig nach seinen Zähnen, toastet Karotten und hat längst vergessen, dass seine Frau vor sieben Jahren verstorben ist. Linda versteht sich bestens mit Hubert, schließlich planen beide – freiwillig und unfreiwillig – ihren Abschied vom Leben. Ist das nicht eher ein Roman mit depremierender Thematik, voll Traurigkeit, Endzeitstimmung, nichts für einen heiteren, beschwingten Sommer? Mitnichten! Petra Pellini, die selbst lange in der Pflege demenzkranker Menschen tätig war und deshalb viele persönliche Erlebnisse einbringt, erzählt derart feinfühlig, empathisch und trotz der Ernsthaftigkeit mit einer so großen Leichtigkeit, dass es unmöglich ist, von diesem Roman nicht gefangen zu sein. Man ertappt sich beim Schmunzeln in tragischen wie in witzigen Situationen, spürt selbst eine Fröhlichkeit, die man in diesem Zusammenhang gar nicht vermuten möchte. Über 320 Seiten hinweg trägt einen die Geschichte wie eine Wolke durch manche Unbill des Lebens, und man möchte jeden Augenblick festhalten. Wieviel menschliche Wärme vermittelt die junge Linda, wie viele wunderbaren Ideen hat sie auf Lager, wie findet sie bloß die stets einfühlsamen, nie verletzenden Worte? Ein wunderbares Buch, ein literarisches Juwel!

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  • 5 Sterne

    Cynthia M., 14.07.2024

    Ich mag Bücher über besondere Freundschaften und bei diesem Klappentext bin ich direkt hellhörig geworden. Es ist kein leichtes Buch, das ich mal eben gelesen habe. Es greift schwierige Themen gekonnt auf, macht sie sichtbar und emotional greifbar.
    Traurig, aber auch wunderschön.

    Zum Inhalt: Linda ist 15, hat in der Schule keine Freunde und kümmert sich nach der Schule um ihren dementen Nachbarn Hubert. Und manchmal, da denkt sie über das Sterben nach und wie es wäre, wenn es sie nicht mehr gäbe. Hubert war mal Bademeister, verlässt jetzt kaum noch seine Wohnung und seine Welt verblasst zunehmend. Aber Linda gibt seine Existenz Halt, auch wenn dieser zunehmend ins Wanken gerät.

    Das Buch ist sehr nahbar und feinfühlig geschrieben. Linda nimmt kein Blatt vor den Mund wenn es um Huberts Zustand, ihre eigenen Lebensumstände oder ihre Gefühle geht. Sie hat es nicht leicht, hat früh gelernt Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst und den Nachbarsjungen Kevin. Und auch für Hubert, der zunehmend auch schlechtere Tage erlebt.

    Durch die Interaktionen mit Hubert und seiner polnischen Pflegekraft Ewa entsteht auch eine gewisse zarte Komik, die in der Skurrilität ihrer alltäglichen Interaktionen liegt. Mir hat es sehr viel Freude bereitet, ihren Alltag zu verfolgen, auch wenn in Huberts Verfall natürlich auch Wehmut und Melancholie mitschwingen. Vor allem das Warten auf seine Verstorbene Ehefrau hat mich jedes Mal wieder betroffen gemacht.

    Das Buch hat eine angenehme Tiefe, die nachdenklich stimmt und emotional bewegt.
    Eine Geschichte über Verbundenheiten, über gegenseitige Abhängigkeit und was es heißt zu Leben und zu Sterben.

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 08.07.2024

    Linda ist mit ihrem Leben als 15-jähriger Teenager überfordert und wünscht sich zu sterben. Ihr einziger Halt ist zum einen Kevin, ihr bester und einziger Freund und Hubert. Hubert wohnt im gleichen Haus wie Linda, ist 86 und dement. Um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten, bietet sich Linda an, mehrmals wöchentlich auf Hubert aufzupassen, damit Ewa etwas Freizeit hat. Sie hilft ihm, die Erinnerungen etwas wach zu halten und gleichzeitig erzählt sie ihm von ihrem Leben. Er kann es ja nicht weitererzählen.

    Die Autorin packt hier ein sehr sensibles Thema an. Wenn es um Demenz und überhaupt um pflegebedürftige Menschen geht, braucht man viel Feingefühl, um so eine Geschichte zu erzählen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Linda. Ich fand die Schreibweise sehr erfrischend, an den richtigen Stellen feinfühlig und mit der nötigen Ernsthaftigkeit und dann wieder durchaus humorvoll. Pflegerin Ewa hat die Autorin sehr gut in ihren Beschreibungen getroffen. Heftig fand ich, dass anscheinend keiner den Gemütszustand von Linda erkannt hat, nicht mal ihre Eltern. Ich kann mir vorstellen, dass es für Linda auch nicht gerade leicht war, als sie realisierte, dass es mit Hubert immer mehr bergab ging, die Demenz und der körperliche Verfall immer mehr voran schritt. Das mitzuerleben und nichts dagegen machen zu können, ist sehr schwer. Sehr überrascht hat mich das Ende. Das war echt heftig, passt aber durchaus zu dem Gesamtwerk. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es sehr aussagekräftig geschrieben ist und mit viel Wärme und Einfühlungsvermögen das Thema Demenz beleuchtet wird.

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  • 5 Sterne

    Julia H., 11.07.2024

    „Der Bademeister ohne Himmel“ ist ein herzerwärmender und berührender Roman über Freundschaft, eigene Gefühle und Empathie.
    Linda ist 15 Jahre alt, wohnt mit ihrer Mutter in einem Mehrparteienhaus und kümmert sich, zusammen mit einer polnischen Pflegekraft, leidenschaftlich um einen 86 jährigen Herren im Haus, welcher an Demenz erkrankt ist und immer mehr unter dieser leidet.
Die Pflege lenkt Linda von ihren eigenen Sorgen und Ängsten ab, von welchen sie genug hat. Bei Hubert, dem ehemaligen Bademeister, taucht sie einfach in eine andere Welt ab. 
Wunderschön ist auch die Beziehung, die sie zu Ewa, der Pflegekraft, aufbaut.
    Ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen und konnte es kaum aus den Händen legen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Der Schreibstil ist locker, tiefgründig und humorvoll. Ich habe die Beziehungen, die Linda zu den anderen Personen aufbaut, sehr genossen. Weiters konnte ich mir alle Personen wunderbar vorstellen und hatte während dem Lesen tolle Bilder bzw. Szenen im Sinn. Die Beziehung zu Kevin bzw. die Entwicklung, die Kevin am Ende des Buches macht, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Die Wendung und die Bedeutung für Linda ist natürlich klar, aber als LeserIn wäre es vermutlich angebrachter gewesen, wenn Kevin eine größere Rolle im Buch eingenommen hätte.
    Das Cover finde ich sehr passend, es greift Huberts ehemaligen Beruf auf. Es passt aber auch zu Linda, die auch gerne „abtaucht“. Der Titel wird zwar auch im Roman erwähnt, dennoch kann ich ihn bzw. seine Bedeutung nicht wirklich einordnen.

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  • 5 Sterne

    Gudrun E., 16.07.2024

    aktualisiert am 17.07.2024

    Die 15 jährige Linda betreut stundenweise den dementen Hubert und entwickelt mit der Zeit eine besondere Beziehung zu Hubert und seiner Pflegerin Ewa. Linda ist selber auf der Suche so wie Hubert und sie geht unvoreingenommen und sehr empathisch auf Huberts stärker werdende Orientierungslosigkeit ein.

    Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und unaufgeregt. Die Handlung fließt langsam dahin. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Charakterdarstellung Lindas, die als Erzählerin fungiert. Linda ist für ihr Alter sehr erwachsen und besitzt eine besondere Art von Humor, die nicht jeder versteht. Linda hat sehr tiefgründige Gedanken und der Leser erkennt schnell , dass Hubert und Ewa für Linda eine Art Rettungsanker darstellen . Sie ergeben Sinn, wo Familie , der einzige Freund und Schule düster und sinnlos erscheinen. In diesem Roman fließt die Erfahrung der Autorin in der Betreuung von Demenzkranken ein . Die Überforderung von Betreuern und die Hilflosigkeit der Angehörigen wird gut sichtbar.

    Linda macht im Roman eine gut erkennbare Entwicklung durch. Sie zeigt wie Empathie , Achtung der Person und positive Bestärkung im Umgang mit Demenzkranken helfen kann. Die Begleitung des Kranken im Sterbeprozess wird besonders eindrücklich wiedergegeben. Linda macht dabei Erfahrungen, die für sie selber richtungsweisend sind.

    Ein stilles Buch , das dem Leser vieles näherbringt und zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 12.07.2024

    Petra Pellini erzählt diese Geschichte in einem flüssigen und eingehenden Schreibstil mit so viel Wärme, Menschlichkeit und oft einer ordentlichen Prise Humor, dass ich von der ersten Seite an gefangen war. Gefangen in der Ich-Erzählung von Linda, einer Teenagerin, mit Problemen, die junge Heranwachsende so haben: Die Schule macht Schwiergkeiten, ein Freund ist so ganz anders als der Rest der Klassenkameraden und dann ist da noch Hubert, der an starker und fortschreitender Demenz leidet. Seine polnische Pflegerin Ewa habe ich sofort, wie die anderen Figuren, ins Herz geschlossen. Linda kümmert sich um Hubert. Sie kommt zwar oft sehr erwachsen daher, trotzdem blickt immer wieder die junge, noch nicht ganz reife Frau in der Erzählung durch. Linda kämpft gegen den Lebensabschnittsgefährten der Mutter, gegen die Schule und ganz besonders um und mit dem 86jährigen Hubert. Feinfühlig und fast schon mit einer spielerischen Gelassenheit begegnet Linda Hubert, dem ehemaligen Bademeister, der immer noch auf seine verstorbene Frau wartet. Und dann kommt das Ende der Geschichte, ein Ende, das keiner erwartet...
    Fazit: Warum gibt es nicht mehr polnische Ewas und Teenager wie Linda - die Welt wäre ein ganzes Stück besser und leichter zu ertragen. 5 Sterne und gerne eine Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    Elke F., 16.07.2024

    Die fünfzehnjährige Linda besucht regelmässig Hubert, den alten Nachbarn im dritten Stock, der an Demenz erkrankt ist. Ihre beste Freundin ist Ewa, die Pflegerin von Hubert, ihr bester Freund der jüngere Nachbarsjunge Kevin. Lindas Leben wird geprägt von den Stunden, die sie auf Hubert aufpasst, mit ihm spricht, beobachtet, wie er langsam immer mehr ins Vergessen abrutscht. Die Beschreibung des Fortschreitens der Demenz und des Verlusts der Erinnerung ist gleichzeitig tieftraurig, aber durch Lindas Beschreibung auch oft ein wenig skurril und witzig. Manches Mal wirkt Lindas Benehmen vielleicht ein wenig respektlos, doch sie scheint einen ganz besonderen Draht zu Hubert zu haben und weiss genau was sie sagen und tun muss, um ihn zumindest zeitweise aus seiner Verwirrung zu reissen und zu beruhigen. Ihre Selbstverständlichkeit im Umgang mit Huberts Demenz ist bewundernswert. Und während Hubert immer mehr vergisst, schafft sich Linda immer mehr Erinnerungen und Gründe, warum sich das Leben lohnt. Denn eigentlich hatte Linda vor, ihr in ihren Augen sinnloses Leben bald zu beenden - doch dann kommt alles ganz anders.
    Fazit: auf merkwürdig positive, wenn auch oft zu Tränen rührende Weise vermittelt dieses Buch Einblicke in die schreckliche Krankheit Demenz und den Umgang damit.

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  • 5 Sterne

    Christine K., 06.07.2024

    Berührende Geschichte übers Erinnern und Vergessen


    Sowohl das tolle Cover als auch der Titel "Der Bademeister ohne Himmel" hatten mich sofort angesprochen. Der Debütroman von Petra Pellini ist meiner Meinung nach ein echtes Lese-Highlight!
    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausgesprochen gut. Erzählt von der 15-Jährigen Linda wird die Geschichte von Hubert, der dement wird, seiner Pflegerin Ewa, von Linda und ihre Mutter sowie Lindas Freund Kevin.
    Mit viel Wärme und auch Humor erzählt die Geschichte vom Erwachsenwerden, vom Vergessen und einer ganz besonderen Freundschaft von"gleichzeitig lebenden Menschen":

    "Wir gleichzeitig Lebenden sind füreinander von geheimnisvoller Bedeutung."

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte hat mich tief bewegt. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und hoffe, dass man von Petra Pellini in Zukunft noch mehr lesen wird!

    "Ich mache es wie Hubert. Ich schmeiße alles in einen Topf: Menschen, Jahreszeiten, Ereignisse, rühre einmal um und alles ist gut: Alle leben und nie ist jemand gestorben. Keiner fehlt."

    "Wir alle bekommen zu wenig von dem, was wir bräuchten. Ich frage mich, warum das so sein muss und ob es nicht einfacher wäre, wenn jeder ausspricht, was er braucht."

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  • 5 Sterne

    Anno, 16.07.2024

    Dieses Hörbuch ging unter die Haut! Sehr eindringlich, aber auch emotional und empathisch wird hier die Geschichte eines Mädchens erzählt, welches mit dem Gedanken spielt sich umzubringen. Davon ab halten sie nur zwei sehr besondere Menschen. Einer davon ist ihr betagter Nachbar, einst Bademeister, welcher diesem Buch auch zu seinem Namen verhalf. Um diesen dementen alten Mann kümmert sich dieses Mädchen, Linda heißt sie, wirklich rührend. Man bekommt einen tiefen Einblick in das Leben mit einem dementen Menschen, welches nach meinem Ermessen unglaublich real dargestellt wurde, ohne dabei aber die schönen Seiten des älter werdens auszuschließen. Linda, die selbst nicht ohne Narben durchs Leben geht, öffnet sich diesem Menschen bedingungslos und vertraut ihm dank seiner Demenz. Sie agiert aber auch unglaublich emphatisch, offen und liebevoll mit ihm und scheint ihn zu verstehen, wie kein zweiter. Kevin, der zweite dieser, für Linda besonderen Menschen spielt stattdessen lange nur eine eher nebensächliche Rolle. Und dennoch prägt auch seine Geschichte Linda stark. Die Eindringlichkeit, die diese Handlung, diese Schreibweise vermittelt ist immens. Dieses Buch geht ans Herz und es bewegt auf eine wunderschöne und zugleich sehr traurige Art tief.

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  • 5 Sterne

    vin, 08.07.2024

    Wir gleichzeitig Lebenden sind füreinander von geheimnisvoller Bedeutung.“ Mit diesem Zitat von Hugo von Hofmannsthal wächst Linda auf. Und doch wächst in ihr der Wunsch ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Nur zwei Menschen halten sie davon noch ab- der alte demente Nachbar Hubert und Kevin, ihr einziger Freund. Den einen begleitet Linda durch das Vergessen, für den anderen sucht sie nach Erinnerungen, die ihm bleiben werden.
    Mich hat dieses Buch zutiefst berührt. Die Handlung und die Charaktere wirkten sehr real, greifbar und fühlbar. Besonders Linda kam ich während des Lesens sehr nahe und war fasziniert von ihrer Empathie, litt aber auch mit ihr. Tiefe aber brachte auch Huberts Leben und Krankheitsverlauf. Obwohl keine verwandtschaftlichen Bindungen zwischen diesen beiden bestanden, war es Linda möglich eine besondere Beziehung zu diesem alten Herren aufzubauen, welche nicht nur ihn lange Zeit in der Gegenwart hielt, sondern auch ihr Halt gab. Und diese Verbindung lesend miterleben zu dürfen war einfach wunderschön. Interessant und auch etwas unerwartet war dann jedoch das Ende, mit dem ich tatsächlich erst etwas haderte. Dennoch bedurfte es wohl eines solchen Schlusses um den Bogen der Handlung logisch schließen zu können.

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  • 5 Sterne

    Hanne, 12.07.2024

    Beeindruckend und zu Herzen gehend - Viel mehr als eine Geschichte über Altersdemenz

    Linda (15) besucht ihren dementen Nachbarn Hubert (Mitte 80) und dessen polnische Pflegekraft Ewa regelmäßig. Die drei kommen sich immer näher. Hubert war mehr als 40 Jahre lang Bademeister. Linda ist Schülerin und hadert mit dem Leben.

    Mich hat der Schreibstil sehr beeindruckt. Schnell taucht man beim Lesen in die Welt der drei Hauptfiguren ein. Zwischen Linda und Hubert liegen zwei Generationen, sie könnte seine Enkeltochter sein. Dennoch begegnet sie dem dementen Mann mit ganz viel Einfühlungsvermögen. Sie unterhält sich mit ihm, auch, wenn er nicht oder mit scheinbar unpassenden Antworten reagiert. Linda und Hubert kommunizieren auch über Blickkontakte oder Berührungen. Sie "verstehen" sich auch ohne Worte.

    Auch Ewa und Linda verstehen sich gut, fühlen sich verbunden, nicht nur durch die Pflege und das Kümmern um Hubert. Ihre Freundschaft bildet einen eigenen Handlungsstrang. Ewa und Linda gehen beide auf ihre Art auf Hubert ein und versuchen, sein Leben etwas angenehmer zu machen.

    Im Zusammenhang mit der Demenz von Hubert kommt es bei aller Traurigkeit manchmal auch zu Situationen, die zum Schmunzeln herausfordern.

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  • 5 Sterne

    Katrin E., 21.07.2024

    Gefühlvoll

    Den Plott, dass zwei völlig unterschiedliche Personen, die das Leben gezeichnet hat, sich treffen und ihr Leben ein Stück teilen ist an sich nicht neu. Doch finde ich, hat die Autorin hier ein wirklich tolles Buch geschrieben, dass einen zum nachdenken bringt.

    Linda, 15, möchte sterben. Hubert, 86, hat sein Leben hinter sich, doch kann er sich wegen seiner Demenz kaum mehr daran erinnern. Linda ist drei Mal die Woche bei Hubert um seine Pflege zu unterstützen. Mit Feingefühl und Humor begegnet Linda Huberts fortschreitender Demenz und versucht, die Erinnerungen des alten Bademeisters wachzuhalten – an die Sommer im Strandbad oder die Liebe zu seiner Frau Rosalie.

    Die Sprache und Protagonisten sind glaubwürdig, gefühlvoll und ich konnte mich in so manche Situation einfühlen.

    Insgesamt ist "Der Bademeister ohne Himmel" ein beeindruckendes Buch, das zum Nachdenken anregt. Es ist eine Geschichte über menschliche Schwächen und Stärken, die zeigt, dass es auch in den dunkelsten Zeiten immer einen Weg nach vorn gibt. Wer emotionale und tiefgründige Geschichten mag, wird dieses Buch lieben.

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