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    Verena W., 18.10.2021

    Recht auf gesundes Leben?

    Das Leben in dem afrikanischen Dorf Kosawa war sicher nicht immer idyllisch, aber seit die amerikanische Ölfirma Pexton bei ihren Bohrungen unweit des Ortes fündig geworden ist, haben sich die Nöte der Bewohner vervielfacht. Nicht nur, dass sie nun kilometerweit laufen müssen, um Land zu bestellen, das nicht ölverseucht ist, es sterben auch immer mehr Einwohner an unerklärlichen Krankheiten, vor allem Kinder. Während sie seit Jahren darauf warten, dass die Firma ihren Sanierungs- und Wiedergutmachungsversprechungen nachkommt, löst eines Tages der „Dorfirre“ einen Aufstand aus - mit dramatischen Folgen.
    Es ist eine recht intensive Erzählung, in der Imbolo Mbue unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen lässt. Da ist Thula, gewissermaßen eine Symbolfigur des Romans, die auf ihr privates Glück verzichtet, weil sie glaubt, mit einer guten, in Amerika erworbenen Bildung mit der Firma Pexton auf Augenhöhe verhandeln zu können, zum Wohl ihres Dorfes. Ihre Großmutter Yaya hingegen dämpft allzu hohe Erwartungen aus ihrer Lebenserfahrung heraus. Sie kennt noch die Berichte ihrer Vorfahren von Sklavenhandel und Ausbeutung. Hauptsächlich aber erfährt der Leser durch die Kinder des Dorfes Details. Sie sind die in erster Linie Leidtragenden. So werden die Hoffnungen der Kinder auf eine bessere Zukunft im Verlauf des Romans immer mehr zurückgeschraubt, während sie nun selbst als besorgte Eltern einen Ausweg suchen.
    Gekonnt verwickelt uns die Autorin in die Gegensätze von Anspruch auf eigenbestimmte, traditionelle Lebensweise einerseits und Ausbeutung von Bodenschätzen durch Firmen von Ländern, die nur scheinbar die Menschenrechte achten, andererseits. Sie handeln mit Unterstützung und Hilfe autoritärer Regime, die ihre Interessen rücksichtlos durchsetzen. Macht, Gier, Korruption - haben Kosawas Bewohner dagegen eine Chance?
    Bei aller Dramatik des Romans fällt jedoch immer wieder die überschäumende Lebenslust der Menschen auf, die Lust und Freude am (einfachen) Dasein. „Wie schön wir waren“ - ein packendes, eindrucksvolles Buch!

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    holdesschaf, 20.11.2021

    Konnte mich trotz des interessanten Themas nur wenig fesseln
    Vor Jahrzehnten erlaubte die Regierung eines afrikanischen Landes der amerikanischen Ölfirma Pexton das Bohren nach Öl auf dem Land, das seit Generationen den Einwohnern des Dorfes Kosawa gehörte. Die Folgen wiegen schwer: Die Verschmutzung des Wassers und des Bodens durch Lecks an Pipelines und die Verpestung der Luft durch das Abfackeln der Gase machen die Menschen krank, immer wieder Sterben Kinder an den Folgen der Vergiftungen. Versprechungen der Ölfirma, die Lebensituation der Bevölkerung zu verbessern, werden nie eingehalten. So beginnt ein Kampf, der sich hinzieht und in dem alle Hoffnungen in die kluge, in sich gekehrte Thula gesetzt werden.

    Das Buch hat mich thematisch sehr angesprochen, da man sich immer wieder vor Augen führen sollte, welche Folgen unser Konsumverhalten für die Bevölkerung und die Umwelt in ärmeren und ärmsten Ländern hat, nicht erst in der Gegenwart, sondern schon seit Jahrhunderten. Ich hatte sehr große Erwartungen an das Buch, welche leider nur zum Teil erfüllt wurden.

    Es war sehr interessant etwas über die Denk- und Lebensweise der Menschen von Kosawa zu erfahren, ihre Bräuche, ihren Glauben an den großen Geist, der in jedem Einzelnen wohnt, das Hochhalten der Traditionen, die schon die Ahnen kannten. Schrecklich hingegen auf der anderen Seite die Ölfirma, die sich darum überhaupt nicht schert und aus reiner Profitgier den ganzen Landstrich vergiftet. Ebenso schrecklich das Verhalten der Regierung und eines machthungrigen Anführers, der sich kein bisschen für die Bevölkerung seines Landes interessiert. Imbolo Mbue hat da wirklich einen starken Konflikt als Thema gewählt.

    Erzählt wird das Ganze aus Sicht verschiedener Menschen aus Kosawa, oft in ganz einfachen Gedanken und Sätzen. An der ein oder anderen Stelle habe ich mich gefragt, ob die Denkstrukturen wirklich so primitiv oder auch naiv sind. Natürlich führen die Leute im Buch ein sehr einfaches Leben nach alten Traditionen, nur glaube ich schon, dass auch sie die Folgen ihres Handelns besser abschätzen können. Jedenfalls wirkt alles etwas esoterisch, beinahe märchenhaft und ruhig. Emotionen kamen nur selten bis zu mir durch. Wegen der unterschiedlichen Perspektiven wiederholte sich das ein oder andere Detail auch. Zudem gab es viele Zeitsprünge, die Personen greifen in ihren Erzählungen oft mehrmals Ereignisse in ihrer Vergangenheit auf, die für mich das Ganze sehr in die Länge gezogen haben. Sehr schade eigentlich.

    Mag sein, dass das beabsichtigt war, um den jahrelangen, ausweglosen Kampf zu verdeutlichen, das nützt aber nichts, wenn ich mich dann stellenweise zum Weiterlesen zwingen muss. Ich habe sehr lang für das Buch gebraucht, weil es mich bedingt durch die Erzählweise einfach nicht sehr gefesselt hat. Erst auf den letzten 100 Seiten wurde es dann etwas besser. Für die Länge der Vorgeschichte kam das Ende für mich dann auch etwas zu kurz. Dennoch nehme ich einiges aus der Geschichte mit, das mein Handeln beeinflussen kann, auch wenn der Traum von einer Welt ohne Macht- und Geldgier wohl ein solcher bleiben wird. Und trotz aller Längen konnte ich so manchen sehr weisen Satz in diesem Buch lesen.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karolina C., 22.10.2021

    In ihrem zweiten Roman bringt uns Imbolu Mbue in ein kleines afrikanisches Dorf namens Kosawa. Die BewohnerInnen dieses Dorfes leben in ständiger Angst, da das dort ansässige amerikanische Ölunternehmen das Dorf nach und nach zerstört. Das Land ist mittlerweile unfruchtbar, da Öllecks den Boden degradiert haben. Hierdurch fehlt vielen BewohnerInnen die Grundlage, um ihre Familien zu ernähren und Geld zu verdienen. Da auch das Trinkwasser vergiftet ist, werden viele Menschen krank und Kinder sterben an den Folgen der Vergiftung. Der Konzern verspricht Aufräumarbeiten und finanzielle Reparationen, diese kommen allerdings nicht bei den BewohnerInnen Kosawas an, sondern werden von der korrupten Regierung abgefangen. Nachdem das Unternehmen dann noch mit Gewalt in das Dorf kommt, die Menschen unterdrückt und einige BewohnerInnen des Dorfs umgebracht werden, wird der Widerstand im Dorf stärker. Der Kampf im Dorf dauert Jahrzehnte und auch jüngere Generationen werden zu RevolutionärInnen herangezogen, allen voran die junge Thula.

    Imbolu Mbues ersten Roman habe ich für ein Uniseminar zu Contemporary Transnational Fiction gelesen und geliebt. Dementsprechend bin ich mit einer hohen Erwartung an „Wie schön wir waren“ gegangen und wurde leider ziemlich enttäuscht. Der Einstieg bis zur Mitte war meiner Meinung nach gelungen und ich habe ihn sehr gerne und schnell gelesen, ab der Mitte kamen mir allerdings viele Dinge als unnötige Wiederholungen vor, weshalb das Lesen der letzten Hälfte doch sehr langwierig war. Die letzte Hälfte hat sich leider sehr gezogen, weshalb ich beim Lesen öfter mal darüber nachgedacht habe, den Roman abzubrechen. Ich habe „Wie schön wir waren“ schlussendlich fertiggelesen, muss aber sagen, dass der schöne Schreibstil leider nicht über die Wiederholungen und die oft zähe Handlung hinwegtröstet. „Wie schön wir waren“ kommt meiner Meinung nach nicht mal in die Nähe von „Das geträumte Land“, weshalb ich Mbues Debütroman allen ans Herz legen möchte, „Wie schön wir waren“ muss man aber meiner Meinung nach nicht unbedingt gelesen haben.

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