Sommer SALE: Bis zu -80% sparen!

Sommer SALE: Bis zu -80% sparen!

 
 
Merken
Merken
 
 
Jetzt vorbestellen
versandkostenfrei

Bestellnummer: 134763895

Taschenbuch 13.40
Jetzt vorbestellen
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 3 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 19.04.2021 bei bewertet

    Ein rastloses Leben

    Inhalt:
    Im Alter von zwanzig Jahren lernt das Zimmermädchen Nora Barnacle in einem Dubliner Hotel den zwei Jahre älteren James Joyce kennen und lieben. Sie verlässt mit ihm Irland. Von nun an verläuft ihr Leben unstet - nirgendwo bleiben die beiden wirklich lange, auch nicht, als sie Kinder bekommen. Nora steht ganz im Schatten von James, der sich lange weigert, sie zu heiraten.

    Meine Meinung:
    Die Autorin Nuala O’Connor beschreibt in diesem biografischen Roman das Leben der Nora Barnacle von der Geburt im Jahr 1884 bis zum Tod im Jahr 1951. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber nicht das, was ich zu lesen bekam. Das konnte mich leider nicht wirklich fesseln und schon gar nicht begeistern. Es war mir einfach zu eintönig, eine schier endlose Abfolge von Sex, Besäufnisse seitens James, Sorgen um Mietzahlungen und immer wieder Umzüge an neue Orte in der Hoffnung, dass es dort besser ist. Doch dort wiederholt sich einfach alles nur. Nun, wenn Noras Leben halt so war, kann man es wohl nicht anders beschreiben, aber wie gesagt, fesseln konnte mich das nicht. Ich wurde mit keiner der Figuren warm, was einerseits am Schreibstil lag, aber auch an ihrem Verhalten, das ich oft nicht nachvollziehen konnte. Gerade in der ersten Hälfte waren die Beschreibungen viel zu detailliert. Man liest immer wieder denselben minutiösen Ablauf der Tage. Auch die Darstellungen des Intimlebens hätte nicht dermaßen deutlich sein müssen.

    Die Liebe zwischen Nora und James ist ungewöhnlich, fast schon mehr eine gegenseitige Abhängigkeit. Nora ist bemüht, James den Rücken zu stärken, damit er schreiben kann. Er dagegen schleudert das bisschen Geld, das er als Lehrer verdient, mit vollen Händen zum Fenster raus, ohne an das Wohl der Familie zu denken. Was Nora an diesem recht egoistischen Mann fand, ist mir unbegreiflich.

    Und die ganze Zeit fragte ich mich beim Lesen, was eigentlich der Zusatz im deutschen Buchtitel „und die Liebe zu den Büchern“ soll. Nora ist keine große Leserin, nicht einmal die Werke ihres Mannes hat sie gelesen. Da passt der englische Titel „Nora. A Love Story of Nora and James Joyce“ doch besser.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 01.05.2021

    Besonders
    Von Zeit zu Zeit „begegnen“ einem Bücher, die man vielleicht sonst übersehen hätte und die nur durch Zufall ins Leben treten. Dieses hier war so ein Buch und ich bin froh, dass ich darauf aufmerksam wurde.
    „Nora Barnacle ist zwanzig und Zimmermädchen in einem Dubliner Hotel, als sie den zwei Jahre älteren James Joyce kennenlernt. Aus der zunächst körperlichen Beziehung entwickelt sich eine tiefe Liebe. Nora ist bereit, alles für Joyce aufzugeben – verlässt mit ihm sogar ihre Heimat Irland, trotz seiner Weigerung, sie zu heiraten. Schwierige Jahre in Triest, Pula und Zürich folgen, geprägt von großer Armut, von Joyce‘ Trunksucht und von seinem labilen Gesundheitszustand, vor allem aber von seiner Besessenheit: Für ihn zählt nur sein literarisches Werk. Es ist Nora, die die Familie über Wasser hält und mit Joyce dem literarischen Durchbruch entgegenfiebert.“
    Nora ist eine faszinierende Persönlichkeit und man bekommt einen tiefen Einblick in ihr Leben und das harte Leben eines Zimmermädchens. Es wird alles bildhaft erzählt, so dass man das Gefühl hat, hautnah dabei zu sein, das hat mir sehr gut gefallen. So bleibt einem die Geschichte und vor allen Dingen die Protagonistin nicht fremd.
    Die Geschichte an sich empfand ich als ebenso faszinierend, denn sie ist zugleich charismatisch und auch spannend. Sie entwickelt mit der Zeit einen gewissen „Sog“, dem man einfach nicht entkommen kann und immer weiterlesen muss.
    Ich habe das Buch bereits weiter empfohlen und auch dort kam es sehr gut an.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia L., 10.05.2021

    Nora lernt Joyce kennen und verlässt für ihn sogar ihre Heimat Irland. Ihr Leben durchläuft einige verschiedene Stationen in unterschiedlichen Städten. Joyce ist allerdings ein schwieriger Charakter, mit dem es Nora nicht sehr leicht hat.
    Ich mochte die Geschichte sehr - von Anfang an. Allein der Titel hat mich schon überzeugt! Im Buch erfährt man auch einiges über Irland - das hat mir sehr gefallen und das machte das Buch auf jeden Fall auch authentisch!
    Nora entwickelt sich im Laufe des Buches weiter und diese Entwicklung bemerkt man auch. Ich finde es immer schön, wenn man sieht, wie Charaktere sich verändern.
    Das Buch war nicht langwierig, gut und flüssig lesbar und einfach angenehm. Ich konnte es super zwischendurch lesen und die Geschichte hat mich direkt immer abgeholt und mich abtauchen lassen. Ich bin begeistert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eine Kundin, 17.07.2021

    Interessant und informativ
    Dies ist die Geschichte einer unabhängigen, starken Frau. Um das Leben zu leben, welches sie für sich als richtig empfindet, setzt sie sich auch über die bestehenden gesellschaftliche Konventionen hinweg. Der Roman umfasst Noras gesamtes Leben, vom Arbeitshaus bis zum Treffen mit Joyce, ihrem Einverständnis, mit ihm ins Ausland zu gehen bis hin zu ihren Ehe- und Familienproblemen.
    Der Roman zeigt hier eine Frau, die trotz aller Widrigkeiten für ihre Familie da ist und es auch versteht diese zusammenzuhalten.
    James Joyce ist ja vielen ein Begriff, nur über die starke Frau an seiner Seite hatte auch ich bis dahin mir gar keine Gedanken gemacht. Deshalb finde ich es um so schöner bzw. wichtiger, dass Nora durch diesen Roman aus dem Schatten ihres Mannes hervortreten und ihre Lebensgeschichte erzählen kann.
    Mir hat dieser Roman gut gefallen. Ich empfehle ihn gern weiter, nicht nur James Joyce Kenner, sondern allen, die auch die Frau an seiner Seite endlich mal näher kennenlernen wollen. Ich vergebe eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katja S., 28.04.2021

    Material
    Es ist ein Taschenbuch. Dementsprechend ist es nicht sehr robust. Dennoch ist es für ein Taschenbuch von guter Qualität. Wenn man nicht allzu rabiat mit dem Buch umgeht, dann sieht es auch nach dem Lesen noch gut aus.


    Cover und Kapitellänge
    Das Cover hat mich durch seine Schlichtheit überzeugt. Einfach nur eine Frau von der Seite ist zu sehen und die berühmte irische Brücke. Das ist aussagekräftigt genug. Die Länge der Kapitel ist in Ordnung.


    Inhalt
    Authentisch und nachvollziehbar wird erzählt, was die Protagonistin durchlebt. Die Liebe zu ihrem Mann und Büchern steht im Vordergrund. Sie ist es aber auch die die Familie zusammenhält. Der Spannungsbogen ist gut über das Buch verteilt und man möchte von vorne bis hinten das Buch eigentlich in einem Rutsch durchlesen. Aber es gibt auch Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Zum Beispiel sind - meiner Meinung nach - zu viele intime Szenen beschrieben. Die Hälfte hätte auch genügt. Zudem wird die Protagonistin nicht als starke Frau dargestellt - wie man durch den Klappentext vermuten könnte - sondern eher wird die Geschichte ihres Ehemannes durch ihre Augen erzählt.


    Fazit
    Schöne Geschichte für Fans des Autors und für Bücherwürmer.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela H., 07.05.2021

    In dem Roman geht es um Nora Barnacle. Sie ist 20 Jahre alt und arbeitet als Zimmermädchen in einem Hotel. Sie lernt James Joyce kennen und verliebt sich in ihn. Gemeinsam verlassen Sie Noras Heimat Irland und kommen im Laufe der Jahre in viele verschiedene Länder. Doch das Leben der beiden ist hart und alles andere als perfekt.

    Der Roman ist in der Ich-Perspektive von Nora verfasst und erzählt ihr schwieriges Leben. Das Buch ist chronologisch aufgebaut von 1904 bis 1951. Sehr ansprechend fand ich die treffenden, poetischen Überschriften der Kapitel. Der Schreibstil ist leicht verständlich und flüssig zu lesen. Er ist eher einfach gehalten und nicht sonderlich poetisch. Ich gebe dem Buch nur drei Sterne weil es mich auf emotionaler Ebene nicht überzeugt hat. Ich war sowohl von Noras als auch James Verhalten genervt und beide waren mir eher unsympathisch. Die Geschichte hat mir nicht wirklich was gegeben und ich fand sie auch nicht übermäßig spannend. Weil James Joyce tatsächlich gelebt hat und er anscheinend auch berühmte Werke verfasst hat, wird das Buch aber sicherlich trotzdem seine Fans finden!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    v_im_wunderland, 19.04.2021

    die Familie Joyce

    Bei diesem Buch bin ich ein wenig gespalten. Denn einerseits finde ich die Geschichte um die Familie Joyce sehr interessant und auch gut geschrieben, da sie chronologisch nach Jahreszahlen aufgebaut ist. Andererseits gefällt mir die Sprache sehr oft nicht, da sie nicht zu einem literarischen Werk passt und sehr derb und teilweise unter der Gürtellinie ist. Allerdings kann es auch sein, dass die Sprache aus den erotischen Szenen Zitate aus Briefen von Nora und James sind. Dies würde die derbe Sprache erklären. Aber zurück zu dem Inhalt. Es ist eine Romanbiographie von Nora Joyce, die den weltberühmten Schriftsteller James Joyce als seine jahrelange Lebensgefährtin und später auch Ehefrau in allen Belangen sein ganzes Leben unterstützt und mehr als eine Stütze ist, sie ist der Fels in der Brandung. Das Buch stellt diese schwierige aber auch leidenschaftliche sehr gut dar und man kann sich richtig in die Geschichte einfühlen und man lernt sehr viel über die Zeit, Irland und James Joyce.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 1 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sonnenblumew78, 19.04.2021 bei bewertet

    Das Buch "Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern" von Nuala O'Connor ist im Inselverlag erschienen und hat 461 Seiten.
    Der englische Titel "Titel "Nora. A Love Story of Nora and James Joyce"" trifft meiner Meinung nach den Inhalt besser als der Deutsch.
    Inhalt: In einem Dubliner Hotel lernt das Zimmermädchen Nora den Autor James Joyce kennen und verliebt sich in ihn. Nach nur kurzer Zeit reist sie mit ihm aus Irland ab um ihn zu begleiten auch wenn er sich weigert sie zu heiraten. Das Leben ist geprägt von Armut, Krankheit, Alkoholmissbrauch und dem Zwang zu Schreiben. Für James zählt nur sein literaratisches Werk alles andere ist uninteressant.

    Mein Fazit: mir war das Buch zu lang und zu schwer zu lesen und etwas zu sexlastig Insgesamt schwierige Kost, die mir gar nicht gefallen hat. Aufgrund des Leseeindrucks hatte ich eine ganze andere Vorstellung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 06.06.2021

    Nora und James

    Nora und James Joyce lernen sich als junge Menschen in Dublin kennen. Sie arbeitet als Zimmemädchen in einem Hotel, fühlt sich von der Aufmerksamkeit geschmeichelt und ist dem angehendem Schriffsteller sehr schnell verfallen. Es ist eine Liebe die über die Grenzen der Vernunft hinaus geht. Obwohl Nora weißt, dass James sie nicht heiraten will, verlässt sie mit ihm Irland und gibt für eine unsichere Zukunft das Wenige an Sicherheit was sie hatte auf ...
    Es ist die Lebensgeschichte von dem berühmten Schrifftsteller James Joyce aus Sicht seiner Frau Nora - ich hab schon was über Joyce und seine Familie gelesen, war auf dieses Buch aber trotzdem neugierig. Nur leider muss ich gestehen, dass es mir nicht wirklich gefallen hat. Die Kapiteln sind kurz und wirken irgendwie abgebrochen, ich fand die Geschhichte überhaupt nicht flüssig. Inhaltlich ist das Buch sehr eintönig und monoton - über Jahre hinweg geht es hauptsächlich nur umd das (fehlende ) Geld, von wem kann man es diesmal bekommen ? Dabei lebte James von Tag zu Tag, war sehr verschwenderisch und hat alles was er hatte gleich ausgegeben. Die Familie ( in den Jahren hat das Paar zwei Kinder bekommen ) hat in großen Armut gelebt und sich nur mit Not durchgeschlagen, das konnte die vernünftige Nora auch nicht ändern und manchmal hat sie auch diee fargwürdigen Methoden an Geld ranzukommen von James übernommmen. Algemein fand ich Nora nicht unbedingt die starke Frau hinter dem Genie, so richtig durchzusätzen konnte sie sich nicht... Sie hat sich um die Familie gekümmert und zweifellos James geliebt , sor richtig sympathisch fand ich sie aber nicht. Sehr schade fand ich, dass James als Künstler nur skizzenhaft dargestellt wird. Viel mehr geht es um seine Trinksucht, Bessesenheit und Krankheiten...
    Mich konnte das Buch nicht fesseln und wenn man bisschen was über Jemes Joyce weißt, bringt die Geschichte keine neue Erkenntnisse und deswegen von mir nur eine bedingte Empfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lymon, 18.05.2021 bei bewertet

    „Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern“ heißt dieser Roman, der dem Leser den irischen Schriftsteller James Joyce charakterlich näher bringt. Aus der Sicht seiner Frau Nora, die für ihren Mann so viele Opfer bringt, ist der Roman zwar geschrieben, aber genau hier liegen auch seine Schwächen. Nora wird vor allem in der ersten Romanhälfte als James Joyce verfallene, einseitig sexuell agierende junge Frau geschildert, die relativ verkommen und von ihrem Mann abhängig und unselbstständig beschrieben wird. Während James in der Berlitz-Schule arbeitet, scheint sie nur auf dem Bett zu liegen und auf ihn zu warten. Welche Frau würde sich wirklich so stumpfsinnig und einseitig verhalten? Andererseits wandelt sie sich zunehmend unter den Eskapaden ihres Mannes zur starken Frau, die ihrem Mann immer wieder die Leviten liest. Die verschiedenen Seiten James Joyces, das reiche soziale Beziehungsgeflecht und die Problemlagen in den Herkunftsfamilien werden gut ausgeleuchtet. Bewegend werden die Schwierigkeiten der Kinder Nora und James‘ zunehmend in den Fokus gerückt, unter dem beide Eltern sehr zu leiden haben.
    Mein Gesamtfazit: Weniger Sex, mehr wirkliche Einblicke in die Gefühle Noras hätten dem Buch gut getan.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Antje K., 26.04.2021

    Hier handelt es sich um eine sehr schöne Romanbiografie, die mich zum Lachen und Weinen brachte. Die Geschichte ist kurzweilig erzählt und nimmt die Leserinnen mit auf eine Zeitreise, die im Jahr 1904 in Irland beginnt.
    Sehr anschaulich und authentisch wird das Leben einer jungen Frau geschildert, die bereit ist, alles für ihre große Liebe und später auch für ihre Familie zu tun. Das Ganze ist eingerahmt in die Schilderung der historischen Ereignisse dieser Zeit. Die teils sehr direkte Ausdrucksweise passt meiner Ansicht nach sehr wohl in die damalige Zeit und stört beim Lesen nicht. Leider wird die sehr detaillierte Erzählweise, die zu Beginn dominiert, im letzten Drittel durch eine mehr und mehr geraffte und verkürzte Darstellung der Ereignisse abgelöst. Das fand ich schade.
    Aus meiner Sicht trotzdem eine klare Kauf- und Leseempfehlung für Leserinnen, die bereit sind, sich in eine spannende Zeit entführen zu lassen, von deren Lebensumständen wir uns heute so wenig vorstellen können. Hier noch einer meiner Lieblingssätze aus dem Buch „Mit einem Buch in der Hand ist niemand allein.“

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Magineer, 29.04.2021

    So wild und farbig wie das Leben

    "Du verstehst mich wie sonst niemand, Nora, aber meine Kunst interessiert dich einen Dreck, mein Schatz."

    Ganz so ist es nicht, denn Nora Joyce brennt für ihren Mann und seine Leidenschaft, auch wenn sie sich zeitlebens dagegen wehrt, den "Ulysses" zu lesen. Ansonsten hat sie alle Hände voll damit zu tun, die Familie über Wasser zu halten, ihre Kinder zu erziehen, sich an neue Orte gewöhnen zu müssen und James Joyce's verschwenderische Vergnügungssucht in erträgliche Bahnen zu lenken. Sie war nie die Intellektuelle, nie eine Diskussionspartnerin für den immer größer werdenden künstlerischen Bekanntenkreis ihres Mannes, aber Nora war stets das starke irische Mädchen, ein Starrkopf mit unerschütterlicher Zuversicht und der kaum beachtete Fels in der Brandung. Dies hier ist ihr Leben.

    "Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern" tut sich in der deutschen Ausgabe keinen Gefallen - Klappentext, Cover und der blumige Titel suggerieren einen dieser typischen Wohlfühl-Pseudohistorienschinken für gelangweilte Hausfrauen, in denen unrealistisch progressive Protagonistinnen den moralischen und gesellschaftlichen Standards ihrer jeweiligen Zeit mit anachronistisch modernem Charisma trotzen. Das könnte falscher nicht sein, und wahrscheinlich ist das der Grund, warum sich "Nora. A Love Story of Nora and James Joyce" (so der Originaltitel) hierzulande ein bisschen zwischen alle Stühle setzt und eine Zielgruppe bedient, die mit ganz anderen Erwartungen an derartige Lektüre herangeht. Das fordert irritierte Negativbewertungen natürlich geradezu heraus.

    Nuala O'Connor ist eine durchaus renommierte und mehrfach ausgezeichnete irische Autorin, und ihre biographische Aufarbeitung des Lebens von Nora Joyce liest sich wie eine unglaublich authentische Eigenerfahrung, die über einen Zeitraum von fast einem halben Jahrhundert eng an ihrer Titelheldin bleibt und dadurch (und durch die selbst in Nebensächlichkeiten oft äußerst detailliert geschilderte tägliche Routine eines harten Lebens) auch problemlos als echte Autobiographie von Nora Joyce persönlich durchginge. Speziell die prallen und unbekümmerten Anfangsjahre des Paares werden in unverblümt direkter Sprache geschildert, die im Volk damals sicherlich ungezwungener war als in den literarischen Salons jener Zeit.

    Für den unvorbereiteten Leser, der sich sonst eben mit den oben erwähnten und für eine bestimmte Zielgruppe entworfenen Histoschmökern die Zeit vertreibt, mag der teilweise der Gosse entlehnte Jargon und die sehr geerdete Struktur der Handlung dann doch etwas gewagt und bisweilen gewöhnungsbedürftig erscheinen, doch wer sich ernsthaft darauf einlässt (und idealerweise auch etwas Interesse am Leben und der Zeit von Nora und James Joyce hat), den erwartet die Geschichte einer außergewöhnlichen Beziehung und die atmosphärisch dichte Biographie einer Frau an der Seite eines Giganten zwischen Genie und Wahnsinn. Ein uneingeschränkt empfehlenswertes Buch!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Magnolia, 19.04.2021 bei bewertet

    Nora Joyce erzählt ihre Geschichte, die Lovestory von Nora und Jim. Von deren erster Begegnung, ihrer tiefen Liebe zueinander. In Dublin trifft Nora Barnacle auf James Joyce – eine schicksalhafte Begegnung. Erotisch beginnt dieser biografische Roman, es ist um sie geschehen.

    Nuala O´Connor zeichnet das unstete Leben des James Joyce nach. Er will weg, will sie mitnehmen und sie folgt ihm. Über Paris und Zürich ziehen sie weiter nach Triest, nach Pola und über noch so manche Zwischenstationen, um dann in Paris, in Zürich zu landen. Es bleibt keine Zeit, um irgendwo Wurzeln zu schlagen. Ihr Dasein ist geprägt von Armut und Alkohol. Seinen schlecht bezahlten Job als Lehrer wird er nicht mehr lange ausüben, er träumt davon, als Schriftsteller anerkannt zu werden, das Leben wird dann ein anderes, ein besseres sein, er schwebt in höheren Sphären. Jim lebt in den Tag hinein, nimmt alles leicht, sieht keine Probleme, verbringt seine Abende in Cafes, trinkt, zuhause wartet seine Nora, die ihm immer wieder auf die Beine hilft. Und vor allem – er sieht oft nur sich selbst, lässt andere arbeiten, nimmt seine Umgebung gar nicht wahr – Jim, der Lebenskünstler.

    Nora hat mich teilhaben lassen an ihrem Leben, hat es Revue passieren lassen. Ich musste die beiden erst kennenlernen, Nora genauso wie Jim. Dass die zwei als Einheit so gut funktionierten, war wiederum ihr zu verdanken. Sie hatte ein großes Herz und Jim war ihre große Liebe. Sie wuchs an ihm und seinen Ansprüchen, diesem selbstgerechten, ganz und gar nicht einfachen Mann, dem ewigen Kind. Er war rastlos und sie folgte ihm. Sie war sein Ruhepol, seine Erdung.

    Der Titel dieses Buches verleitet dazu, sie als die Bücherliebhaberin zu sehen, was so gar nicht stimmte. War sie doch eher die Mittlerin zwischen Jim und der ganzen Welt. „Ohne Sie würde der Mann zu Staub zerkrümeln, Nora Joyce.“ Ein so richtiger Satz!

    Die kurzen Kapitel sind überschrieben mit Ort und Datum, so konnte ich mich gut orientieren. Aus Noras Sicht wird mir ihr Leben nähergebracht. Ein nicht immer einfaches, oftmals schillerndes, auf jeden Fall sehr abwechslungsreiches Leben mit Höhen und Tiefen, schönen und traurigen Momenten und Zeiten. Ich brauchte eine Eingewöhnungsphase, um dann Noras Geschichte zu lauschen, ihr und ihren Lieben zu folgen. Nora Joyce – Jim hielt sich immer an ihr fest. Sie war ihm „Mutter und Fels.“

    Ein biografischer Roman über das Leben zweier Menschen. Gut zu lesen - mit obszönen Zügen, die sich immer mal wieder dazwischen schieben. Mein Gesamturteil von 3,5 Punkten werde ich aufrunden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Sago, 09.05.2021 bei bewertet

    Über das Leben des berühmten irischen Schriftstellers James Joyce und seiner Frau Nora war mir kaum etwas bekannt. Umso gespannter war ich auf diesen Roman, der sein Leben aus Noras Ich-Perspektive schildert. Liebe zu Büchern kennt Nora, anders als der Titel andeutet, allerdings gar nicht, damit kann eigentlich nur James' Vorliebe gemeint sein.

    Nora stammt aus einfachen, armen Verhältnissen und bringt eigentlich keine Bildung mit. Da James, wie er selbst sagt, Frauen mit viel Wissen erschreckenderweise meidet, verbindet sie bald, über das drastisch geschilderte Körperliche hinaus, eine tiefe Verbundenheit. Dennoch ist James grundsätzlich gegen die Ehe. Als er darauf besteht, Irland zu verlassen, muss Nora sich entscheiden, ob sie dem armen, unbekannten, aber ambitionierten Mann dennoch folgt, über alle Konventionen hinweg.

    Bis Joyce zu dem Weltruhm gelangt, für den man ihn kennt, stehen dem Paar und ihren Kindern Giorgio und Lucia harte, unstete Jahre in wechselnden Ländern bevor, bedroht von Hunger und Krieg.

    Die Autorin verleiht Nora eine einzigartige, authentische Stimmen. Wenn man ein wenig über die Joyces und ihr Leben recherchiert, bekommt man den Eindruck, dass sowohl Nora als auch James wohl genauso gewesen sind. Dass ich die beiden, wenn ich ihnen begegnen würde, wahrscheinlich nicht mögen würde, mich ihre Geschichte aber dennoch fasziniert hat, ist ein Kunststück, das nicht jedem Schriftsteller gelingt.

    Eine etwas rätselhafte Rolle in der Geschichte und wohl auch in der Wirklichkeit spielt die Tochter Lucia, bei der eine Geisteskrankheit diagnostiziert wurde. Hier würde ich gern noch mehr erfahren.

    Leider rasen zum Ende die Jahre dahin, so dass die Erzählung etwas bruchstückhaft wird. Dennoch fand ich auch den Schluss des Buches äußerst gelungen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Sago, 09.05.2021

    Über das Leben des berühmten irischen Schriftstellers James Joyce und seiner Frau Nora war mir kaum etwas bekannt. Umso gespannter war ich auf diesen Roman, der sein Leben aus Noras Ich-Perspektive schildert. Liebe zu Büchern kennt Nora, anders als der Titel andeutet, allerdings gar nicht, damit kann eigentlich nur James' Vorliebe gemeint sein.

    Nora stammt aus einfachen, armen Verhältnissen und bringt eigentlich keine Bildung mit. Da James, wie er selbst sagt, Frauen mit viel Wissen erschreckenderweise meidet, verbindet sie bald, über das drastisch geschilderte Körperliche hinaus, eine tiefe Verbundenheit. Dennoch ist James grundsätzlich gegen die Ehe. Als er darauf besteht, Irland zu verlassen, muss Nora sich entscheiden, ob sie dem armen, unbekannten, aber ambitionierten Mann dennoch folgt, über alle Konventionen hinweg.

    Bis Joyce zu dem Weltruhm gelangt, für den man ihn kennt, stehen dem Paar und ihren Kindern Giorgio und Lucia harte, unstete Jahre in wechselnden Ländern bevor, bedroht von Hunger und Krieg.

    Die Autorin verleiht Nora eine einzigartige, authentische Stimmen. Wenn man ein wenig über die Joyces und ihr Leben recherchiert, bekommt man den Eindruck, dass sowohl Nora als auch James wohl genauso gewesen sind. Dass ich die beiden, wenn ich ihnen begegnen würde, wahrscheinlich nicht mögen würde, mich ihre Geschichte aber dennoch fasziniert hat, ist ein Kunststück, das nicht jedem Schriftsteller gelingt.

    Eine etwas rätselhafte Rolle in der Geschichte und wohl auch in der Wirklichkeit spielt die Tochter Lucia, bei der eine Geisteskrankheit diagnostiziert wurde. Hier würde ich gern noch mehr erfahren.

    Leider rasen zum Ende die Jahre dahin, so dass die Erzählung etwas bruchstückhaft wird. Dennoch fand ich auch den Schluss des Buches äußerst gelungen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    eine Kundin, 17.07.2021 bei bewertet

    Interessant und informativ
    Dies ist die Geschichte einer unabhängigen, starken Frau. Um das Leben zu leben, welches sie für sich als richtig empfindet, setzt sie sich auch über die bestehenden gesellschaftliche Konventionen hinweg. Der Roman umfasst Noras gesamtes Leben, vom Arbeitshaus bis zum Treffen mit Joyce, ihrem Einverständnis, mit ihm ins Ausland zu gehen bis hin zu ihren Ehe- und Familienproblemen.
    Der Roman zeigt hier eine Frau, die trotz aller Widrigkeiten für ihre Familie da ist und es auch versteht diese zusammenzuhalten.
    James Joyce ist ja vielen ein Begriff, nur über die starke Frau an seiner Seite hatte auch ich bis dahin mir gar keine Gedanken gemacht. Deshalb finde ich es um so schöner bzw. wichtiger, dass Nora durch diesen Roman aus dem Schatten ihres Mannes hervortreten und ihre Lebensgeschichte erzählen kann.
    Mir hat dieser Roman gut gefallen. Ich empfehle ihn gern weiter, nicht nur James Joyce Kenner, sondern allen, die auch die Frau an seiner Seite endlich mal näher kennenlernen wollen. Ich vergebe eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Verena B., 14.04.2021

    Das Buch "Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern" von Nuala O'Connor ist gut geschrieben worden, aber ich habe sehr gemischte Gefühle zu diesem Buch. Das Cover ist wunderschön gestaltet worden und passt zu dieser Geschichte. Die Autorin hat einen sehr interessanten und guten Schreibstil.

    In diesem Buch geht es um Nora Joyce, sie ist die Frau an der Seite von James Joyce, dem bedeutenden irischen Schriftsteller.
    Als sie sich im Jahr 1904 kennen lernen ist sie zwanzig Jahre alt und er zwei Jahre älter.
    Die Geschichte ihrer Beziehung beginnt in einem Dubliner Hotel. Nora lernt James kennen und aus einer Affäre entwickelt sich eine tiefe Liebesbeziehung. Nora ist bereit, alles für James zu tun und verlässt ihre Heimat Irland, damit James an seinem literarischen Werk arbeiten kann. Schnell wird deutlich, dass James sich in seinem Werk verliert und Nora die Familie zusammenhalten muss.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Caroas, 11.05.2021

    Ein hartes Leben

    In diesem biographischen Roman erfährt man viel über das Leben von Nora ab 1904 wo sie 20 Jahr alt war und in Dublin lebte und arbeitete bis 1951 in Zürich. Sie hatte es nie leicht und mit dem schwierigen Charakter von James Joyce (einem bekannten irischen Schriftsteller) erst recht nicht. Trotzdem liebt sie ihn und wandert mit ihm nach Italien und in die Schweiz aus.
    Nora ist eine starke Frau und sie entwickelt währen der Jahre persönlich weiter. Sie ist der Fels der trotz Krieg und Armut die Familie erhält.

    Ich bin zwar mit den Charakteren nicht warm geworden, trotzdem finde ich das Buch sehr gut gelungen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Lea O., 07.05.2021

    „Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern“ hat nicht ganz meine Erwartungen erfüllt, ist aber trotzdem ein gutes Buch. Der Anfang ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig, aber dann wird es immer besser. Dennoch bleibe ich bei drei Sternen.
    Als Nora Barnacle James Joyce kennenlernt, ist es schnell um sie geschehen. Zusammen lassen die beiden Irland hinter sich und versuchen ihr Glück in anderen Ländern Europas. Dabei muss Nora die Familie zusammenhalten, obwohl James sie nicht heiratet. Das Geld ist knapp und James ist entweder am Schreiben oder am Trinken. Bald kommen auch Kinder hinzu und die Reise geht an viele verschiedene Orte.
    Wie oben schon geschrieben, ist der Anfang wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Nora und James benutzen ziemlich vulgäre Ausrücke als Liebkosungen. Irgendwie ist das authentisch, weil beide aus „einfacheren“ Häusern kommen, aber manchmal wäre vielleicht weniger mehr gewesen. In Nora kann man sich auf jeden Fall von Anfang an hineinversetzen und als das Vulgäre weniger geworden ist, habe ich die Geschichte auch immer lieber gelesen.
    Was mir am meisten an der Geschichte gefallen hat, war der Blick in das Leben von diesem bekannten Autor und natürlich vor allem seiner Frau, die oft keinen einfachen Stand hatte. Sie war auf jeden Fall eine sehr starke Frau und ich finde es toll, dass ich sie kennenlernen durfte. Sie hat sicher einiges zum Erfolg von Joyce beigetragen.
    Was mir auch nicht ganz so passend erscheint, ist der Titel. Zwar liest Nora mal ein paar Groschenromane und im übertragenen Sinne könnte man die „Liebe zu den Büchern“ damit übersetzen, dass sie ihrem Mann den Rücken freigehalten hat, damit er schreiben kann. Aber das erscheint mir doch eher sehr weit hergeholt. Der Titel der Originalausgabe hätte mir besser gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    raschke64, 27.05.2021 bei bewertet

    Das Buch beschreibt biografisch die Geschichte von Nora Joyce, der langjährigen Geliebten und Partnerin und späteren Ehefrau des irischen Schriftstellers James Joyce.

    Für mich war das Buch in mehrerer Hinsicht schwierig. Zum einen beginnt es in einer extrem vulgären und teilweise obszönen Sprache und entsprechenden Beschreibungen diverser Sexszenen zwischen Nora und James. Ich war nahe daran, das Lesen aufzugeben. Dann habe ich mich über die Geschichte der beiden belesen und stellte dabei fest, dass dies wohl tatsächlich bei ihnen so üblich war. Im Laufe des Buches ändert sich der Stil dann etwas und die Sprache wird normaler. Die Beziehung der beiden war die ganze Zeit sehr schwierig und ließ für mich ganz wenig Sympathie für beide aufkommen. Später handelte das Buch von den vielen Umzügen der Familie aus verschiedenen Gründen. Irgendwann waren es einfach nur Wiederholungen der immer gleichen Geschichte: der Mann säuft, die Frau muss sich in allem fügen, die Familie hat kein Geld, versucht sich überall etwas zusammenzuborgen, ist nur etwas Geld vorhanden, wird es von allen quasi mit vollen Händen rausgeschmissen. Zum Lesen wurde es irgendwann ziemlich langweilig. In der ganzen Geschichte war für mich eigentlich nur eine Person extrem bedauernswert, der Bruder von James Joyce. Alles in allem bin ich froh, das Buch beendet zu haben. Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein