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  • 4 Sterne

    Lia48, 22.07.2024

    „Es ist irgendwann besser geworden, der Schmerz weniger heftig“, sagte ich. „Ich fühle ihn nicht mehr die ganze Zeit, aber er ist noch da, ein Schatten, der nur sichtbar wird, wenn die Sonne in einem bestimmten Winkel steht.“
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    INHALT:
    Zwei Jahre nach dem Tod von Nicu, fällt Ana der Alltag ohne ihren Vater noch immer schwer. Trotz Trauergruppentherapie, dem Schreiben eines Tagebuchs und dem Lesen zahlreicher Bücher, konnte sie bisher nicht mit dem Verlust abschließen. Die Situation macht ihr schwer zu schaffen, sie zeigt psychosomatische Symptome und sieht immer wieder ihren Vater vor sich.
    Mit einem dicken Kloß im Hals reist sie zu ihren rumänischen Verwandten, um das „Pfauengemälde“ - das Lieblingsbild ihres Vaters - nach Hause zu holen, was Nicu nicht mehr geschafft hat.
    Ein seit 30 Jahren geführter Prozess führt dazu, dass von den Kommunisten enteigneter Familienbesitz, nach 70 Jahren zurückgegeben werden soll. Ihr Vater hatte sein Leben lang dafür gekämpft, setzte sich für den Widerstand ein und war 15 Jahre lang politischer Gefangener.

    Ana wird in Rumänien bei der Familie ihres verstorbenen Vaters, viel an Nicu erinnert und an vergangene Sommerferien „voller Abenteuer und Geheimnisse.“
    Bürokratische Hürden erschweren zunächst die Beschaffung des Gemäldes.
    Gleichzeitig taucht Ana in die Geschichte und in die politische Entwicklung des Landes ein. Der Kommunismus und dessen Folgen haben tiefe Spuren bei den Menschen hinterlassen. Anas Verwandte konnten teilweise nicht arbeiten, nicht studieren, ihnen wurde ihre Zukunft genommen. Diese Zeit war geprägt von zahlreichen Verlusten und Verletzungen. Viele Menschen mussten ihr Leben lassen.
    Auch 30 Jahre nach der neostalinistischen Ceaușescu-Diktatur (1965-1989), verdienen viele Leute noch zu wenig. Die drohende Justizreform und die mögliche Wiederwahl der Kommunisten lässt die Bevölkerung auf die Straße gehen und um ihre Zukunft kämpfen.

    „Manchmal frage ich mich, warum wir so viel zurückblicken, warum wir die alten Geschichten erzählen“, Marius grub die Hände tief in den sandigen Boden. „Und an anderen Tagen denke ich, dass es Dinge gibt, die erzählt werden müssen, wir haben so vieles nicht in der Schule gelernt. Für die nächste Generation soll es anders sein.“

    „Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Und eines Tages wirst du merken, dass du mehr bist als der Schmerz, mehr als deine Geschichte.“

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    MEINUNG:
    Bei Maria Bidians Debütroman handelt es sich um eine Mischung aus Familiengeschichte, der geschichtlichen und politischen Auseinandersetzung Rumäniens und persönlicher Trauerbewältigung.
    Die Autorin erzählt dabei aus Anas Perspektive. In ihre Gegenwartshandlung mischen sich zahlreiche Erinnerungen an vergangene Erlebnisse mit Nicu und an vergangene Sommerferien in Rumänien, Tagträume, in denen sie ihren verstorbenen Vater wieder sieht, Gedichte, die sie liest, sowie eigene Tagebucheinträge und Notizen.
    Die Übergänge sind dabei so fließend und nicht klar voneinander abgegrenzt, sodass man teilweise nicht so einfach zwischen ihnen differenzieren kann. Zumindest bei der Unterscheidung von Gegenwart und Vergangenheit ging es mir immer wieder so. Daher kann aufmerksames und bei manchen Sätzen auch mehrmaliges Lesen notwendig sein, weshalb ich einige Zeit gebraucht habe.
    Insgesamt verläuft die Handlung überwiegend ruhig und beschaulich.

    Ana verbindet Rumänien und die rumänische Sprache mit ihrem verstorbenen Vater, um den sie noch immer trauert. Verständlich, dass dann eine Reise zur rumänischen Familie mit einem mulmigen Gefühl verbunden sein kann, vor allem wenn man vorher immer mit den Eltern zusammen dort war.
    Je mehr ich die Protagonistin kennengelernt habe, desto besser konnte ich mich auf sie einlassen und Mitgefühl für sie entwickeln.
    Auf mich wirkte es authentisch, wie sie sich in Rumänien erst einmal zurechtfinden muss. Und auch, wie sie nach und nach die vergangene geschichtliche und die aktuell politische Situation im Land erfasst und die Bedeutung für die Bevölkerung zu verstehen beginnt.

    Um dieses Buch zu lesen, sollte man auf jeden Fall Interesse an der Geschichte und Politik Rumäniens (z. B. Kommunismus, Diktatur, Revolution, usw.) mitbringen. Denn diese Themen stehen mit im Vordergrund und wurden geschickt mit der Handlung verknüpft. Das hat mir besonders gut gefallen, da ich dabei doch einiges für mich mitnehmen konnte und noch manches für mich weiter recherchiert habe.

    Die komplexe Familiengeschichte mit den verschiedensten Personen fand ich ansprechend. Gleichzeitig wurde es hier und da bei den vielen Figuren etwas unübersichtlich, wer wie miteinander verwandt ist. Ein Personenverzeichnis oder ein Stammbaum hätte hier etwas Abhilfe schaffen können.

    Besonders gut hat mir die geschilderte Beziehung zwischen Ana und Raluca gefallen, auch wenn es nur ein kleiner Teil der Handlung darstellt.

    Meines Erachtens passt das Buch gut in dem Sommer. Auch im Buch ist es recht warm, man bekommt die Hitze und die ein oder andere Abkühlung zu spüren.
    Bei mir entstanden zahlreiche Bilder vor Augen, als ich mit Ana Rumänien erkundet habe.

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    FAZIT: Eine Mischung aus Familiengeschichte, geschichtlicher und politischer Auseinandersetzung mit Rumänien und persönlicher Trauerbewältigung, die atmosphärisch gut in den Sommer passt. Eine klare Abgrenzung zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie ein Personenverzeichnis oder ein Stammbaum, hätten mir das Lesen erleichtert. Aber insgesamt hat mir das Buch gefallen und bei geschichtlichem und politischem Interesse kann ich es empfehlen. Mir konnte es die Geschichte und die Situation der Rumänen deutlich näherbringen. 4/5 Sterne!

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    (C. N.: Trauer(bewältigung)

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 01.07.2024

    Ein Buch voller Poesie und Melancholie, es dringt tief in die Psyche des Lesers ein. Ich hatte einmal rumänische Nachbarn. Stets erzählten sie voller Wehmut von ihrer schönen Heimat und auch bei uns hielten sie noch an die Sitten und Gebräuche statt. Anas Vater Nicu ging vor zwei Jahren nach Rumänien in seine alte Heimat zurück, er sollte sein Haus wieder zurückerhalten, das während der damaligen Regierung enteignet wurde. Viel sprach er von dem Pfauengemälde, das er endlich wieder zurückholen würde, doch dann starb der Vater plötzlich in Rumänien. Nun erhält sie von ihrer Verwandtschaft einen Brief, dass das Anwesen rückübereignet wurde, man braucht noch ihre Unterschrift. Mit offenen Armen wird sie dort empfangen, man kocht und trinkt und redet. Sie geht an die Stätten ihrer Kindheit, wo sie einst ihre Ferien verbracht hat. In ihr kommt Wehmut und Traurigkeit auf, die Ämter machen es ihr schwer, sich richtig auszuweisen. Sie trifft alte Freunde, geht mit ihnen in die unberührte Natur und möchte viel über ihren Vater erfahren. Sie findet auch viele Dokumente und Essays, die ihr Vater verfaßt hat. In Rumänien war er bereits einmal verheiratet gewesen. Ana macht sich auf die Suche, sie will eigentlich nichts als nur das sagenumwobene Gemälde. Die Autorin versteht es gekonnt, den Leser in das rumänische Leben eintauchen zu lassen, hier wird mit den einfachsten Mitteln gefeiert, gegessen und getrunken und Ana ist ein mehr als willkommener Gast. Und doch spürt man bei jedem Satz die Traurigkeit, die das ganze Buch einnimmt. Anas Zeit in Rumänien ist bald um und sie kehrt als ganz anderer Mensch nach Deutschland zurück. Das Cover ist wunderschön gestaltet. Es zeigt ein buntes Gemälde, auf dem eine junge Frau zu sehen ist.

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  • 5 Sterne

    Christine R., 22.07.2024

    Im Mittelpunkt steht das Pfauengemälde. Dafür reist Ana von Deutschland nach Rumänien,in die Heimat ihres Vaters, um dieses Erbstück zu bekommen. Denn dieses Bild ist für ihren Vater Nicu von großer Bedeutung, sodass er in sein Vaterland reist, um sein Erbe, das ihm und seiner Familie von den Kommunisten genommen wurde, wiederzuerlangen. Doch er stirbt dort und Ana bekommt zwei Jahre später die Nachricht, dass das enteignete Gut zurückgegeben wird.
    Der Leser ist hautnah an der Trauer von Ana, denn sie hat damit zu kämpfen, dass der Tod von Nicu so überraschend kam, sie konnte sich nicht verabschieden.
    In der rumänischen Großfamilie ist sie willkommen und sie erfährt einiges über Nicu. Auch sie selbst erinnert sich an viele Szenen aus ihrer Kindheit und Jugend mit ihrem Vater.
    Besonders hervorzuheben ist, mit welcher Liebe über das Land Rumänien berichtet wird, man möchte auch dort sein und Familie haben. Auch der politische Hintergrund dieses Landes wird erschlossen. Maria Bidan gelingt es , die Personen so zu beschreiben, dass man sie vor sich sieht. In schönen Worten schreibt sie von der Liebe zum Vater und der Liebe zum Vaterland. Sein Wunsch war es, in seiner Heimat begraben zu werden und wenn das nicht möglich sein sollte ",.........aber lasst mein Herz herausschneiden und bringt es nach Rumänien". Ob Ana das Pfauengemälde bekommt? Also ein bisschen Spannung ist auch noch dabei. Ein gelungenes Debüt mit einem farbenfrohen ansprechendem Cover.

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  • 5 Sterne

    Liane, 07.07.2024

    Eine sehnsuchtsvolle Reise.
    Der Roman “Das Pfauengemälde” von der Autorin Maria Bidian hat mich emotional sehr angesprochen und mir vom Schreibstil und Aufbau sehr, sehr gut gefallen.
    Im Mittelpunkt des Geschehens geht es um die junge Frau Ana, die 2 Jahre nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters von Deutschland nach Rumänien zurückkehrt, um das Familienerbstück, inform eines Pfauengemäldes abzuholen, welches dem Vater so viel bedeutete, von welchem er immer gesprochen und welches der Familie enteignet wurde.
    So kehrt Ana nach Rumänien zurück, trifft ihre Verwandten und kehrt an Orte zurück, die sie an die gemeinsame Zeit mit ihrem Vater erinnert.
    Da sich der Aufenthalt als wesentlich länger erweist als gedacht und sich die rumänischen Behörden alles andere als kooperativ erweisen, hat Ana viel Zeit und beginnt die Trauerarbeit um ihren Vater, der ihr so viel bedeutete.
    Dabei werden fremde Menschen zu Vertrauten und erweisen sich, wie so oft im Leben, als wahre mitfühlende Wesen und am Ende des Buches gibt es zudem eine interessante Überraschung.
    Das Buch ist wunderbar geschrieben, beschreibt voller Tiefe die Personen und Orte und deren Beziehung zueinander.
    Entstanden ist ein sehr gefühlvolles, melancholisches Buch über Liebe, Freiheit und wohin wir gehören.

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  • 4 Sterne

    Ruth L., 16.07.2024

    Zwei Reisen -eine äußere und eine innere
    Wie viele Debütantinnen ließ sich Maria Bidian, 1988 in Mainz geboren, für ihren ersten Roman von ihrer eigenen Familiengeschichte inspirieren. Wie ihre Protagonistin Ana hat auch die Autorin einen rumänischen Vater und eine deutsche Mutter und eine große Familie in Rumänien.
    Als Ana zwei Jahre nach dem Tod ihres geliebten Vaters Nicu erfährt, dass die Familie den Prozess um ihren enteigneten Besitz endlich gewonnen hat, fährt sie nach Rumänien. Dabei ist sie weniger an dem großen Haus interessiert, das sie endlich zurückerhalten, sondern viel mehr an dem legendären Pfauengemälde, das ihrem Vater so viel bedeutet hat. Damit möchte sie auch ihr schlechtes Gewissen beruhigen. Denn Ana fühlt sich schuldig, ihren Vater nicht bei seiner letzten Reise begleitet zu haben. Jener Reise, von der er nicht zurückkam. Und sie hofft, dass sie ihren Schmerz und ihre Trauer hinter sich lassen kann, wenn sie mit dem Bild nach Deutschland zurückkehrt.
    Doch das Procedere erweist sich schwieriger als gedacht, denn die Mühlen der rumänischen Bürokratie mahlen langsam. Ana nützt die Zeit, um ihre weitverzweigte Familie zu besuchen. Sie reist zu Onkeln und Tanten, trifft Cousins und Cousinen. Dadurch bekommt der Leser ein anschauliches Bild vom Rumänien der Gegenwart, von den Unterschieden zwischen Stadt und Land, von verlassenenen Dörfern, weil ihre Bewohner nach 1989 ins Ausland gezogen sind. Andere Ortschaften schmücken sich für Touristen, die Arbeit und Geld ins Land bringen sollen. Viele Gespräche drehen sich auch um die aktuelle politische Situation. Die Rumänen sehen ihre Zukunft zwar in der EU, gleichzeitig aber setzen sie sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinander. Ana besucht einmal eine Bar, die Cocktails anbietet, die nach Daten rumänischer Geschichte benannt sind. So z.B. bezieht sich das Getränk namens „1784“ auf den Aufstand rumänischer Bauern gegen den ungarischen Adel. Sinnigerweise nennt sich die Bar
    „ Déjà-vu“, „ weil es wichtig ist, seine Geschichte zu kennen, alles wiederholt sich.“
    Gleichzeitig weckt diese Reise Erinnerungen an die Sommer ihrer Kindheit, denn jedes Jahr verbrachte sie die Ferien hier mit ihren Eltern.
    Dabei erfährt der Leser nach und nach von Nicos tragischem Schicksal. Unter der Diktatur wurde er als Widerstandskämpfer verfolgt und inhaftiert. Ihm gelang danach die Flucht nach Deutschland. Dort wollte er allen erzählen, was in Rumänien wirklich passiert, musste aber bald feststellen, dass sich niemand dafür interessiert.
    Die Autorin erzählt von den zwei Reisen ihrer Protagonistin, einer äußeren durch das Land und einer inneren durch ihre Erinnerung und die Vergangenheit ihrer Familie. Ana muss dabei lernen, dass Trauer nicht verschwindet, aber der Schmerz weniger wird. Am Ende kann sie mit vielem abschließen, „ aber zu Ende war es nicht“.
    Maria Bidian erzählt in einer bildhaften und schönen Sprache; der ruhige und melancholische Grundton passt zur Geschichte. Sehr gut gefallen haben mir auch die in den Text eingebetteten Parabeln und Märchen, die lebensklug und amüsant sind.
    Es war allerdings nicht immer leicht, den Überblick über die vielen Figuren zu behalten. Hier wäre ein Stammbaum hilfreich gewesen.
    „ Das Pfauengemälde“ ist ein Familienroman, das uns Rumänien, seine Bewohner und seine Geschichte näherbringt. Ein Debut, das große Erwartungen weckt.

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  • 5 Sterne

    begine, 22.07.2024

    Die Suche nach dem Gemälde

    Maria Bidian führt uns in ihrem Roman
    Das Pfauengemälde, nach Rumänien.
    Ihre Protagonistin Anna erbt von ihrem vor 2 Jahren gestorbenen Vater das Pfauengemälde. Was es mit dem Gemälde auf sich hat, bleibt bis kurz vor Schluss ein Geheimnis.
    Ihr Vater was Widerstandskämpfer, seine ganze Familie war betroffen. Im Rahmen einer Wiedergutmachung soll die Familie das Haus zurück bekommen.
    Die Tanten wollen, das sie sich auch beteiligt, schließlich ist sie die Erbin des Vaters.
    Anna braucht dafür Dokumente und muss die beim Amt beantragen, das geht aber ganz schön schwierig voran.
    Das beschreibt die Autorin mit Ernst und Humor.
    In der Geschichte erfährt man viel von den Kämpfen der Studenten in
    Bukarest. Da kam es schnell zu Verhaftungen und Schikanen der Männer.
    Teilweise habe ich schon von diesen Szenen gehört.
    Die Autorin bringt uns die ganze Situation Nahe, so das ich mittendrin war.
    Der Roman ist ein Stück Zeitgeschehen, den ich gerne empfehle.

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  • 4 Sterne

    Gertie G., 17.07.2024

    Dieser Roman ist das Debüt von Maria Bidian, die sich dazu von ihrer eigenen Familiengeschichte inspirieren hat lassen. Genau wie Protagonistin Ana hat die Autorin einen rumänischen Vater und eine deutsche Mutter und eine große Familie in Rumänien.

    Als Ana zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters erfährt, dass die unter der Ceaucescu-Diktatur enteignete Familie einen Teil des ehemaligen Besitzes zurückerhält, reist sie nach Rumänien. Ihr selbst geht es vordergründig nicht um das Haus, sondern um das sogenannte „Pfauengemälde“, von dem ihr der Vater häufig erzählt hat.

    Doch das Vorhaben erweist sich schwieriger als gedacht, denn die Mühlen der rumänischen Bürokratie mahlen mehr als langsam. Obwohl scheinbar alles klar ist, muss Ana allerlei rumänische Dokumente vorweisen, die sie erst beschaffen muss. Sie nützt die Zeit, um ihre weitverzweigte Familie zu besuchen. Sie reist zu Onkeln und Tanten, trifft Cousins und Cousinen. Dabei erfahren sie und wir Leser einiges über das vergangene und das heutige Rumänien sowie die Hoffnungen, die man auf den zukünftigen EU-Beitritt setzt.

    Meine Meinung:

    Maria Bidian versucht in ihrem Debütroman uns den Umgang mit Trauer, Schuldgefühlen und die Traumata in unseren eigenen Familienbiografien (und was sie mit uns machen), näher zu bringen. Leider gelingt dies in meinen Augen nicht so ganz.

    Zum einen wirkt der Roman ein wenig unstrukturiert und zum anderen ist die Geschichte Rumäniens bei den meisten Lesern nicht wirklich präsent. Ja, man weiß, dass der Diktator Nicolae Ceaușescu (1918-1989) und seine Ehefrau Elena das Land systematisch ausgeplündert haben, dass die Geheimpolizei Securitate andersdenkende Menschen gnadenlos verfolgt und getötet hat und dass das Ehepaar am 25. Dezember 1989 standrechtlich erschossen worden ist, pikanterweise durch ein Gesetz, dass Ceaușescu erst kurz zuvor erlassen hat.

    Aber sonst weiß man recht wenig über Rumänien vor, während und nach der Diktatur. Das liegt vermutlich auch daran, dass im Nachkriegsdeutschland jeder mit sich selbst beschäftigt war und man - außer in der DDR - dem kommunistischen Land wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat. Das muss auch Anas Vater erleben, der von als Gegner des Kommunismus verfolgt worden ist und dem die Flucht in den Westen gelungen ist. Allerdings hat seine Geschichte niemanden interessiert.

    Während ihres Aufenthaltes muss Ana erkennen, dass sie mit vielem abschließen kann, „aber zu Ende war es nicht“.

    Maria Bidian erzählt in einer bildhaften und schönen Sprache, die sehr gut dem ruhigen und melancholischen Grundton der Familiengeschichte entspricht. Allerdings geht das ein wenig zu Lasten der Spannung.

    Fazit:

    Dieser Roman ist nicht ganz leicht zu lesen, aber für alle jene, die sich gerne mit komplexen Familiengeschichten auseinandersetzen, ein gelungenes Debüt. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Sternzauber, 08.07.2024

    Eindringlich und berührend!

    „Das Pfauengemälde“ von Maria Bidian zeigt ein Cover, das sehr ausdruckstark ist und mich daher neugierig gemacht hat. Ich mag die starke und farbintensive Darstellung des weiblichen Gesichts, wenn ich auch gestehen muss, dass ich den Zusammenhang zum Inhalt des Buches nicht wirklich herstellen kann.

    Der Roman erzählt von Ana, die nach dem Tod des Vaters zu ihrer Familie nach Rumänien reist, um das Pfauengemälde entgegen zu nehmen, das ihrem Vater so viel bedeutete. Wie auch vieles andere, hatte die Familie dieses auf Grund der Enteignung während des Kommunismus verloren, aber immer dafür gekämpft ihr Hab und Gut, aber auch ihr Ansehen wieder zu erlangen.

    Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mir unter der Geschichte etwas ganz anderes vorgestellt hatte, als mich dann tatsächlich erwartete. Und doch hat mich das Geschehen teilweise sehr berührt und ich habe gemerkt, dass das Gelesene in mir gearbeitet hat. Ich kenne mich mit der rumänischen Geschichte überhaupt nicht aus, der Autorin ist es aber meiner Meinung nach sehr gut gelungen, die Geschehnisse eindrücklich zu schildern und beeindruckend in eine persönliche Familiengeschichte einzubauen.

    Den Schreibstil der Autorin mochte ich grundsätzlich gerne, denn der Text ließ sich flüssig und angenehm lesen, manchmal war mir das Geschehen jedoch zu sprunghaft und chaotisch dargestellt. Es fiel mir teilweise einfach etwas schwer auf Anhieb zu unterscheiden, ob Ana gerade nachdenkt, in Erinnerungen schwelgt oder ein aktuelles Geschehen beschrieben wird, so dass es manchmal leicht verwirrend war. Die Personen weisen zum großen Teil sehr individuelle bis skurrile Charaktere auf und verhalten sich meinem Verständnis nach auch nicht immer realistisch. Und trotzdem hat es Spaß gemacht in diese ganz eigene Welt einzutauchen und Ana zu begleiten.

    Wie authentisch das Vorgehen von und in Behörden geschildert und die Umstände des Kommunismus, sowie bei Protesten beschrieben wurde, kann ich überhaupt nicht beurteilen, auf mich hat es jedenfalls sehr eindrücklich gewirkt. Die melancholisch-traurige Grundstimmung aus Trauer und Verlusterfahrungen dieser Familie schwebt über allem, es gibt aber auch durchaus heitere Passagen, die die Geschichte auflockern.

    Ich habe lange überlegt, ob ich diesem Buch 3 oder 4 Sterne geben soll und bin zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen…. Letztlich vergebe ich aber 4 Sterne, da mich das Geschehen teilweise doch sehr berührt hat. Ich empfehle die Geschichte für politisch interessierte LeserInnen, aber auch für Menschen, die Familiengeschichten und starke Charaktere mögen – viel Freude beim Lesen!

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  • 5 Sterne

    v_im_wunderland, 02.07.2024

    eine Reise

    Das Cover des Buches hat mir sehr gut gefallen, da es gut zu der Geschichte um ein Gemälde passt. Dieses Gemälde befindet sich in Rumänien und soll nun den ursprünglichen Besitzern wieder zurückgegeben werden. Denn das Gemälde wurde in sowjetischen Zeiten von der Familie enteignet. Diese Reise tritt Ana für ihren Vater an der jedoch leider schon verstorben ist. Somit ist diese Reise nach Rumänien nicht nur eine Reise um das Bild zu holen, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit ihres Vaters und auch natürlich in ihre eigene Vergangenheit. Die Menschen und das Land werden sehr detailreich und mit viel Feingefühl beschrieben, so dass man sich das Land und die Leute sehr gut vorstellen kann. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, da ich mit der Protagonistin auf eine interessante Reise in ein fremdes Land und in die Vergangenheit gegangen bin.

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  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 02.07.2024

    Anspruchsvolles und mitreißendes Debüt
    In ihrem Debütroman "Das Pfauengemälde" erzählt Maria Bidian die Geschichte der Cutterin Ana, die zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters Nicu in dessen Heimat Rumänien reist. Nach langer Prozessdauer soll ihre Familie endlich vor über 70 Jahren von den Kommunisten enteigneten Besitz zurückerhalten. Dazu gehört neben dem Rumänischen Haus nebst Einrichtung und weiteren Immobilien auch das Pfauengemälde, ein Familienerbstück, von dem Nicu seiner Tochter oft erzählt hat. Er hatte sich immer gewünscht, das Bild, das er liebte, zurückzubekommen und an Ana zu vererben.

    Bei der Großfamilie in Rumänien angekommen, erwarten Ana zahlreiche Formalitäten. Doch es gibt Probleme, da ihr rumänischer Pass gerade abgelaufen ist und der deutsche nicht akzeptiert wird. Nun ist sie den Mühlen der Bürokratie ausgeliefert, sie muss lange Wartezeiten in Kauf nehmen, immer wieder legen die Behörden ihr Steine in den Weg. Während die Familie plant, wie die Renovierung des Rumänischen Hauses vonstatten gehen soll, träumt Ana von dem Gemälde, das ihrem Vater so viel bedeutet hat ....

    Es hat mir viel Lesefreude bereitet, die Ich-Erzählerin Ana, die auch nach zwei Jahren immer noch sehr unter dem Tod ihres Vaters leidet, auf ihrer Reise zu Nicus Wurzeln zu begleiten. Sie wird liebevoll von der Familie aufgenommen und erfährt Einzelheiten über Nicus Zeit als Widerstandskämpfer, seine Inhaftierung, die Flucht nach Deutschland und die Umstände, die zu seinem Tod geführt haben. Intensiv blicken wir in Anas Gedanken- und Gefühlswelt. Sie erinnert sich nicht nur an zahlreiche Begebenheiten während ihrer Ferienaufenthalte mit dem Vater in Rumänien, sie denkt auch daran, dass sie zu spät kam, als es ihm schlecht ging, und quält sich mit Schuldgefühlen.

    Das anspruchsvolle Buch ist in sehr schöner Sprache geschrieben, es hat mich gefesselt und berührt. Die Figuren sind so authentisch und liebevoll gezeichnet, dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Eindrücklich beschreibt die Autorin die heutige und damalige Politik in Rumänien, Demonstrationen und Aufstände. Ich fand es sehr interessant, viel über die Lebensumstände der Rumänen zu erfahren, ihre familiären und religiösen Traditionen und Rituale. Sehr gut gefallen hat mir auch der Blick zurück auf Nicus Leben in Deutschland, wo es ihm schwer gemacht wurde, beruflich Fuß zu fassen. Seine lebenslange und tiefe Verbundenheit mit der Heimat hat mich sehr berührt.

    Ich habe die mitreißend erzählte Geschichte sehr gern gelesen. Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Sabine L., 09.07.2024

    Schwierige Reise
    Kommt ganz darauf an unter welcher Prämisse ich dieses Buch lesen möchte. Wenn ich einen Unterhaltungsroman erwarte wie es der Klappentext und die Leseprobe suggerieren werde ich mit Sicherheit enttäuscht werden. Diese Buch geht tiefer. Es handelt natürlich genau von dem was der Klappentext verspricht. Das Thema bietet schließlich Stoff für einen wunderbaren Roman, doch hat sich die Autorin dagegen entschieden und vielmehr ein literarisches Werk erschaffen welches sich intensiv sowohl mit familiärer Trauer- und Vergangenheitsbewältigung, Identitätsfindung, rumänischer Kultur und politischer Willkür (sowohl in der Vergangenheit als auch im Jetzt) auseinandersetzt.
    Die einzelnen Charaktere der großen Familie werden sehr authentisch dargestellt; allerdings wäre ein Personenregister manchmal hilfreich gewesen um die manchmal etwas verzwickten Verbindungen leichter verstehen zu können.

    Dieses Erstlingswerk bietet eine atmosphärische Geschichte in einem immer noch zerrissenen Land der EU in dem nicht nur extreme finanzielle sondern auch große Stadt - Land sowie politische Unterschiede vorherrschen.
    Die Autorin hat es bestens verstanden genau diese Unterschiede sehr anschaulich herauszuarbeiten.
    Mit waren diese extremen Unterschiede nicht so sehr bewusst doch wurden sie von meiner rumänische Schwiegertochter genauso bestätigt.
    Ein sehr anschauliches Werk um besser verstehen zu können.

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  • 4 Sterne

    D O., 29.06.2024

    Zwei Welten


    Maria Bidian hat mit "Das Pfauengemälde" einen Roman über Rumänien vor und nach der Revolution geschrieben.
    Das Buchcover hat mir gut gefallen, zeigt es das Gemälde einer Frau die in bunten Farben trotz ihrer Ernsthaftigkeit Neugier weckt.
    Im Roman macht sich Ana auf den Weg in ihre rumänische Heimat haben doch nach jahrelangen Gerichtsverhandlungen all die vielen Anverwandten die Besitz- und Erbverhältnisse klären können.
    Es wird zu einer traumwandlerischen Reise in die Vergangenheit oft werden Erinnerungen an Anas Kindheit und ihren Vater verwoben mit aktuellen Ereignissen, Orten, Personen und eine nostalgische Melancholie schwebt über allem. Ich habe mir etwas schwergetan mit der gleichförmigen und dahinplätschernden Erzählweise die sich zwar gut liest mir aber etwas ziellos vorkommt. Die Charaktere sind dabei authentisch und fügen sich gut zusammen.
    Da ich selbst lieber Krimis lese, aber neugierig auf dieses Buch war, fällt mir ein Fazit schwer. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass für Leser die gerne in Romanen mit intensiver Auseinandersetzung der Charaktere, poetischen Passagen und dem Blick in die Vergangenheit schmökern Maria Bidian ein gelungenes Buch verfasst hat.

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  • 4 Sterne

    Lesefastalles, 04.07.2024

    Suche nach den Wurzeln
    Das Pfauengemälde von Maria Bidian ist ihr Erstlingswerk.
    Die Protagonistin Ana soll zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters von Deutschland nach Rumänien reisen, um ihr Erbe anzutreten. Endlich ist der Prozess gewonnen und die vor 70 Jahren durch die Kommunisten enteigneten Besitztümer ihrer Familie sollen an die Erben zurückerstattet werden.
    Ana geht es weniger um die Gebäude, sie ist auf der Suche nach einem Gemälde, von dem ihr Vater ihr immer wieder erzählt hat – das Pfauengemälde.
    Was mir im Roman sehr gut gefallen hat, war der Exkurs in die rumänische Geschichte, die mir in diesem tragischen Umfang nicht so bewusst war.
    Die vielen Namen und Familienmitglieder auseinanderzuhalten, stellte eine gewisse Herausforderung dar – hier wäre möglicherweise ein Stammbaum oder Personenverzeichnis im Anhang interessant um einen klareren Überblick zu gewährleisten. Auch die Gedankensprünge von Ana, die Rückblenden darstellten, waren manchmal etwas abrupt und aus dem Zusammenhang gerissen.
    Zum Ende hin, ging es sehr rasant dahin, den Ausgang des Buchs finde ich dennoch gut gelöst.
    Wer ein anspruchsvolleres Buch mit historischem Hintergrund sucht, ist hier gut beraten.

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  • 4 Sterne

    Butterfly007, 01.07.2024

    Rumänien - Eine Reise von der Gegenwart in die Vergangenheit


    Inhalt:

    Anas Vater ist vor 2 Jahren plötzlich gestorben. Nun steigt sie in einen Zug nach Rumänien. Ihre Familie soll endlich ihren enteigneten Besitz zurückerhalten. Alle Verwandten interessieren sich hauptsächlich um das sagenumwobene Haus. Doch Ana will das „Pfauengemälde“ finden, ein Familienerbstück. Von dem hatte ihr Vater ihr immer wieder erzählt.

    Meinung:

    Das Cover hat mich angesprochen. Es ist bunt und lebensfroh. Es macht Lust das Buch in die Hand zu nehmen und hineinzulesen.
    Ana ist mir gleich ans Herz gewachsen. Die Autorin nimmt mich mit auf die Reise nach Rumänien zu der großen Familie. Manchmal kam ich mir wir ein unsichtbarer Beobachter der einzelnen Szenen vor. Insgesamt waren mir persönlich die Alltagsszenen etwas langatmig und sie nahmen viel Platz im Buch ein. Gefallen hat mir, wie die Autorin die Vergangenheitsbewältiung von Ana beschrieben hat. Der Schluss war mir dann etwas zu knapp, der hätte wieder ausführlich sein können. Alles in allem ein lesenswertes Buch für das ich knappe 4 Sterne vergebe.

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  • 3 Sterne

    ele, 21.07.2024

    Das Pfauengemälde, Gesellschaftsroman von Maria Bidian, Ebook , Paul Zolnay Verlag
    Ein Familienroman voller „schillernder, stolzer und traurig-schöner Figuren.“
    Ana hat den Tod ihres Vaters zwei Jahre zuvor, noch nicht ganz überwunden. Eines Tages fährt sie mit dem Zug nach Bukarest, die Familie soll enteigneten Besitz endlich zurückbekommen. Die Großfamilie interessiert sich hauptsächlich um das große Haus, das Rumänienhaus genannt. Das ist für Ana nicht wichtig, sie will nur, das, ihr von ihrem Vater versprochene, legendäre Pfauengemälde haben.
    Der Debütroman von Maria Bidian konnte mich nicht überzeugen. Schon ziemlich am Anfang merkt der Leser, dass mit Ana so einiges nicht in Ordnung ist, sie hat seltsame Empfindungen, Ängste und daraus resultierende Störungen. Besonders neugierig bin ich auf das, von ihrem Vater angepriesene Pfauengemälde gewesen. Ein Bild welches ihn, in seiner Jugend begeistert, begleitet und fasziniert hat. Es sollte Anas Erbe sein. Ihr Anteil am Rumänienhaus, auf das die riesige Familie so fixiert ist, ist ihr nicht wichtig. Seit dem Tod ihres Vaters leidet sie unter Angststörungen, u. a. Flugangst also hat sie sich für eine Bahnreise entschieden. Von da ab, tun sich immer neue Probleme und bürokratische Schwierigkeiten auf, hier wird es sehr politisch, man merkt dass Rumänien noch lange nicht in Europa „angekommen“ ist. Nebenbei wird die ganze Familiengeschichte erzählt, vor allem die ihres Vaters. Das war interessant. Die einzelnen Tanten, Cousinen, Cousins und sonstige Nachbarn und Anverwandte haben mich verwirrt. Es waren einfach zu viele um noch durchzublicken, ein Personenregister wäre hilfreich gewesen, über Rumänien und seine Politik an sich habe ich mich auch noch nie richtig informiert, nähere Hintergründe, Revolution, Krieg, Kommunismus, das Wissen darum wäre hier von Vorteil gewesen. Dazu der Schreibstil, mit Szenenwechseln, Zeitsprüngen hat mich einfach nicht in Lesefluss kommen lassen. Den Faden habe ich nicht verloren, ich habe ich einfach überhaupt nicht gefunden. Es hat schon das halbe Buch gedauert bis ich einordnen konnte wer Nicu, Marius oder Kiki war Einzig interessant für mich war das legendäre Bild, doch selbst das hat mich am Ende nur enttäuscht. Die Nebengeschichte um die Freundin und ihren Mann, die sie dort kennenlernte hat mich nur noch mehr verwirrt und war für mich nicht befriedigend zu Ende erzählt.
    Die einzelnen Kapitel sind mit einer Überschrift versehen die das Kapitel inhaltlich zusammenfassen. Erzählt wird aus der Sicht der Protagonistin in der Ich-Form. Fremdsprachliche Ausdrücke sind kursiv gedruckt, die rumänischen Phrasen habe ich nicht verstanden, da wäre eine Übersetzung notwendig gewesen.
    Die psychischen Probleme der Protagonistin sind wohl auf den Tod des Vaters zurückzuführen, sicher bin ich mir nicht.
    Insgesamt habe ich mich mit dem Buch gequält, ein anderer Schluss, etwas mehr Erklärungen, dann hätte was draus werden können, denn die zugrunde liegende Idee fand ich ganz interessant. Auch die Bräuche, Speisen und Familienfeste in Rumänien, haben mich neugierig gemacht.
    Eine Empfehlung für Leser rumänischer Abstammung oder Rumänienfans. Von mir 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Lesen macht Spaß., 03.07.2024

    Rückgewinn des enteigneten Hauses in Rumänien.

    Bei diesem Buch handelt es sich um das erste Werk der Autorin Maria Bidian.
    Das Thema fand ich sehr interessant und auch der Beginn des Buchs gefiel mir sehr gut.
    Ana bekommt einen Anruf von einer Verwandten aus Rumänien, das endlich nach 30 Jahren Prozess das vor 70 Jahren endeignete Haus an die Familie zurück gegeben werden soll. Und sie soll unbedingt sofort nach Rumänien kommen, wozu Ana nicht wirklich Lust hat. Ihr Vater Nicu hat lange um die Rückgewinnung dieses Hauses und das für ihn wichtige Pfauengemälde gekämpft. Allerdings ist er inzwischen verstorben. So macht Ana sich per Bahn auf den Weg nach Rumänien. Auch die Zugfahrt fand ich sehr interessant beschrieben.

    Als Ana dann in Rumänien angekommen ist, bei einer sehr großen Familie, fing das Buch allerdings für mich an sehr langatmig und auch langweilig zu werden. Die langen Gespräche mit der Familie über eigentlich nicht wichtige Dinge zogen sich, genauso die für mich viel zu langen Beschreibungen über das Leben dort und über Anas Erlebnisse. Diese machten für mich das Buch leider langweilig. Sicher gab es auch interessante Stellen und ich staunte, wie anders das Leben in Rumänien ist. Es gibt auch Rückblicke in die Vergangenheit und die Trauerbewältigung um den verstorbenen Vater spielt auch eine Rolle. Das Ende kam dann doch eher schnell, unerwartet und ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht.

    Der Schreibstil ist anfangs sehr gut, allerdings wird er im Laufe des Buchs auch anspruchsvoll, was wahrscheinlich durch die langen Beschreibungen und Gespräche kommt. Mir fiel es dadurch teilweise nicht leicht, das Buch zu lesen. Auch waren es mir ein paar zu viele Verwandte.

    Ich empfehle dieses Buch allen, die ein anspruchsvolles Buch suchen, was längere Gespräche und lange Beschreibungen des Lebens in Rumänien beinhaltet sowie die Thematik Rumänien, Enteignung, Politik und Familie. Für alle, die leichte Bücher ohne lange abschweifende Erzählungen suchen würde ich das Buch nicht empfehlen.

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  • 3 Sterne

    Desiree H., 08.07.2024

    Atmosphärisch erzählt, aber Potential nicht genutzt
    Ich vergebe 3,5 Sterne für den Debütroman von Maria Bidian, der uns nach Rumänien führt. Wir begleiten Ana, die nach Rumänien reist, um dort die enteigneten Besitztümer ihres kürzlich verstorbenen Vaters zurückzuerhalten. Dieser hatte sich in der rumänischen Revolution gegen das kommunistische Regime und die Diktatur gestellt.

    Ich bin nach der Lektüre dieses Romans hin und her gerissen. Denn Maria Bidian ist ein sprachlich gesehen starkes Debüt gelungen! Die Geschichte rund um Ana und ihre rumänische Familie ist ausgesprochen atmosphärisch geschrieben. Mit viel Gefühl und Melancholie begleiten wir die Gefühlswelt der Protagonistin und kommen ihr so sehr nah. Es gab immer wieder Sätze und Situationen, die mich inne hielten ließen.

    So stark Ana und ihre Gefühlswelt gezeichnet waren, so blass empfand ich die Darstellung der vielen Familienmitglieder. Dies ist besonders deshalb schade, weil gerade hier viel Potential steckte, um aus der Perspektive der Familienmitglieder die Geschehnisse rund um die rumänische Diktatur und die spätere Revolution zu erzählen. Schließlich sind sie diejenigen, die diese Zeiten miterlebt haben, während Ana in Deutschland aufgewachsen ist. Es ist schade, dass der Familie nicht mehr Raum gegeben und so ein umfassendes, tiefes Bild der politischen Geschehnisse geschaffen wurde.

    Außerdem empfand ich es teilweise als schwierig, den politischen Geschehnissen zu folgen, da mir hier schlichtweg das geschichtliche Vorwissen fehlt. Auch hatte der Roman durchaus seine Längen und ließ manchmal einen klaren roten Faden vermissen. In Anbetracht der vielen Personen wäre ein Familienstammbaum hilfreich gewesen.

    Trotz meiner Kritik freue ich mich auf weitere Werke der Autorin und vergebe eine Leseempfehlung für diesen atmosphärischen und melancholischen Roman mit politischem Setting.

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  • 3 Sterne

    Krimileserin24, 11.07.2024

    Das Debüt von Maria Bidian mit "Das Pfauengemälde" ist gelungen, kann mich aber dennoch nicht völlig überzeugen.
    Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der eine erhöhte Aufmerksamkeit des Lesers/der Leserin erfordert. So werden recht viele Gedanken oder auch Handlungen aus der Vergangenheit in die Gegenwart eingebunden. Die Emotionen der Figuren werden dadurch einleuchtend und mit Tiefgang dargestellt. Auch das Setting des Buches überzeugt. Es wird ein interessanter Einblick in das (mir unbekannte) Rumänien sowohl in historischer, politischer als auch gesellschaftlicher Hinsicht ermöglicht. Der Fokus liegt dabei insbesondere in der sozialistischen Vergangenheit und den Auswirkungen auf die Bevölkerung. Hier zeigt sich ein vertieftes Wissen der Autorin, das sie dem Leser/der Leserin gekonnt vermittelt.
    Für mich bleiben leider am Ende zu viele Fragen unbeantwortet. Während die Autorin die Emotionen (insbesondere der Protagonistin "Ana") sehr gut schildert, verbleibt das "normale" Leben von Ana sehr schwammig. Auch werden recht viele Personen in die Geschichte eingebunden, was zwar einen guten Einblick in die großen Familienstrukturen geben mag, aber dazuführt, dass die Nebendarsteller eher schemenhaft charakterisiert werden. Dies führte dazu, dass ich mich - trotz des schönen Schreibstils - nur bedingt in die Protagonistin hineinversetzen konnte. Ferner fehlte mir im Hauptteil leider der Spannungsbogen.
    Letztlich kann ich das Buch dennoch empfehlen, da es einen neuen, interessanten Einblick über das Land Rumänien liefert.

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  • 3 Sterne

    Brenda_wolf, 20.07.2024

    Anas Erbe

    Ana reist nach Rumänien, in die Heimat ihres verstorbenen Vaters, um das sagenumwobene Pfauengemälde in Empfang zu nehmen. Nach langen Kämpfen wurde das enteignete Gemälde aus dem Familienbesitz endlich von der Staatsregierung zurückgegeben.

    Maria Bidians Debütroman ist sehr anstrengend zu lesen. Die vielen Familienverknüpfungen, die ineinanderfließenden Erinnerungen. Um ehrlich zu sein ich habe mich durch das gesamte Buch gequält und hatte immer gehofft, dass es irgendwann mal leicht zu lesen wird. Auch die vielen rumänischen Wörter und Sätze, die nicht übersetzt wurden, und die ich mir im Kontext nicht erschließen konnte, machten mir diesen Roman nicht angenehmer.

    Interessant fand ich hingegen den Hintergrund der Geschichte. Darüber habe ich einiges über Google vertieft. Z.B., dass die Eigentumsrückgabe des enteigneten Besitzes gebunden ist an die rumänische Staatsangehörigkeit, und diese als eine Grundvoraussetzung für die Rückgabe des geraubten Eigentums an Grund und Boden ist gilt. Es ist eine Schande, wie die rumänische Staatsregierung unter den Kommunisten mit den ‚Rumäniendeutschen‘ verfahren ist. Um ehrlich zu sein, ich wusste darüber nicht allzu viel davon. Und so gesehen, hat mir der Roman trotz all der Mühen einiges gebracht.

    Fazit: Ein nicht ganz einfach zu lesender Familienroman mit vielerlei Verknüpfungen, in dem ich viel über die rumänische Geschichte erfahren habe.

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  • 3 Sterne

    Susanne K., 11.07.2024

    Mehr als eine Familiengeschichte

    rosaolive Avatar
    08.07.2024 – 22:27

    Von rosaolive

    Eigentlich hatte ich mich aufgrund der Leseprobe recht gefreut dieses Buch lesen zu dürfen wurde aber leider im fortlaufenden Lesefluss gebremst da ich mir ei Fach sehr schwer getan habe die zahlreich hinzu kommenden Personen einzuordnen. Erschwerend kommen die rumänischen Namen hinzu. Leider fehlt auch ein Namensverzeichnis zu Beginn.

    Der restliche Schreibstil liest sich recht flüssig und unkompliziert doch leider hat mich manches mal auch der Gedankenwechsel u d Zeitensprung der Hautfigur verwirrt so dass ich der Storie oft nicht recht gut folge konnte.

    Die Geschichte entwickelt sich von ei er Familiengeschichte re ht rasch zu einem politischen Bild auf Rumänien mit all seinen geschichtlichen schwierigen Auseinandersetzungen.

    Die Figuren waren recht gut erdacht aber leider fehlt es bei mir an einem Namensgedächnis, si d die Namen dann auch noch Labdestypisch was natürlich legitim ist bei einer Geschichte die in Rumänien spielt, aber es bräuchte eben wirklich ein Namensverzeichnis.

    Fazit eine nette Idee von einer Familiengeschichte aber leider mit etwas Länge und stellenweise verwirrenden. Sprüngen.

    Für mich war es leider nicht wirklich das richtige Buch. Interessant fand ich jedoch etwas über das politische Geschehen des Landes zu erfahren.

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