Charité - Staffel 2 (DVD)
Anni studiert während des Zweiten Weltkriegs Medizin an der Charité und ist überzeugt von der Rassen-Ideologie der Nazis. Sie erwartet freudig ein Kind des angesehenen Kinderarztes Dr. Artur Waldhausen. Als sich jedoch ausgerechnet das Baby des "arischen...
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Produktinformationen zu „Charité - Staffel 2 (DVD)“
Anni studiert während des Zweiten Weltkriegs Medizin an der Charité und ist überzeugt von der Rassen-Ideologie der Nazis. Sie erwartet freudig ein Kind des angesehenen Kinderarztes Dr. Artur Waldhausen. Als sich jedoch ausgerechnet das Baby des "arischen Vorzeigepaares" nach der Geburt nicht normal entwickelt, müssen sie schwere Entscheidungen treffen. Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch führt spektakuläre Operationen durch, assistiert von seiner deutlich jüngeren Frau Margot und dem zwangsverpflichteten Franzosen Dr. Adolphe Jung. Sauerbruch wird immer wieder um Hilfe gebeten, etwa von seinem ehemaligen Kollegen Karl Bonhoeffer, dessen Schwiegersohn Hans von Dohnanyi in der Charité Schutz vor der NS-Justiz finden soll. Gleichzeitig treibt der Leiter der Psychiatrie, Max de Crinis, das Euthanasieprogramm voran. Je mehr der Krieg sich Berlin nähert, desto dramatischer wird die Situation an der Charité. Die Stunde Null wird mit Angst und Hoffnung erwartet.
Weitere Produktinformationen zu „Charité - Staffel 2 (DVD)“
Anni studiert während des Zweiten Weltkriegs Medizin an der Charité und ist überzeugt von der Rassen-Ideologie der Nazis. Sie erwartet freudig ein Kind des angesehenen Kinderarztes Dr. Artur Waldhausen. Als sich jedoch ausgerechnet das Baby des "arischen Vorzeigepaares" nach der Geburt nicht normal entwickelt, müssen sie schwere Entscheidungen treffen. Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch führt spektakuläre Operationen durch, assistiert von seiner deutlich jüngeren Frau Margot und dem zwangsverpflichteten Franzosen Dr. Adolphe Jung. Sauerbruch wird immer wieder um Hilfe gebeten, etwa von seinem ehemaligen Kollegen Karl Bonhoeffer, dessen Schwiegersohn Hans von Dohnanyi in der Charité Schutz vor der NS-Justiz finden soll. Gleichzeitig treibt der Leiter der Psychiatrie, Max de Crinis, das Euthanasieprogramm voran. Je mehr der Krieg sich Berlin nähert, desto dramatischer wird die Situation an der Charité. Die Stunde Null wird mit Angst und Hoffnung erwartet.
Mitwirkende zu „Charité - Staffel 2 (DVD)“
Darsteller: | Mala Emde (Anni Waldhausen), Jannik Schümann (Otto Marquardt), Ulrich Noethen (Prof. Ferdinand Sauerbruch) , Luise Wolfram (Margot Sauerbruch), Artjom Gilz (Artur Waldhausen), Jacob Matschenz (Martin Schelling) , Frida Lovisa Hamann (Schwester Christel), Susanne Böwe (Schwester Käthe), Hans Löw (Prof. Adolphe Jung), Lukas Miko (Prof. Max de Crinis), Bernd Birkhahn (Prof. Walter Stoeckel), Peter Kremer (Prof. Georg Bessau) , Thomas Neumann (Prof. Karl Ludwig Bonhoeffer), Sarah Bauerett (Maria Fritsch), Marek Harloff (Fritz Kolbe), Maximilian Klas (Peter Sauerbruch), Veit Stübner (Kobov), Ludwig Simon (Paul Lohmann), Katharina Heyer (Magda Goebbels) |
Drehbuchautoren: | Dorothee Schön, Sabine Thor-Wiedemann |
Kamera: | Holly Fink |
Kostüm: | Esther Walz |
Maske: | Jeanette Latzelsberger, Gregor Eckstein |
Musik: | Hannah Hübbenet, John Gürtler, Jan Miserre |
Produzenten: | Nico Hofmann , Henriette Lippold, Benjamin Benedict , Markus Brunnemann , Sebastian Werninger |
Regisseur: | Anno Saul |
Verleih: | Universum Film |
Vertrieb: | Universum Film |
Label: | Universum TV SI |
Verlag: | LEONINE Distribution GmbH |
Jahr: | 2019 |
Bibliographische Angaben
- 2 DVDs
- farbig, Spieldauer: 304 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Studio: LEONINE Distribution GmbH
- EAN: 4061229107259
- Erscheinungsdatum: 29.03.2019
Rezension zu „Charité - Staffel 2 (DVD)“
Medizin unterm Hakenkreuz: Mit der zweiten Staffel möchte die ARD an den Überraschungserfolg aus dem Jahr 2017 anknüpfen.Dieser Erfolg hat sogar die ARD selbst verblüfft: Mit im Schnitt knapp 7,5 Millionen Zuschauern war die Serie "Charité" die vielleicht größte positive Überraschung des Jahres 2017. Die Verknüpfung persönlicher Schicksale mit der Geschichte der Medizin hat offenbar auf viele Menschen eine ganz besondere Faszination ausgeübt. Die erste Staffel spielte im späten 19. Jahrhundert, die zweite beschäftigt sich mit einer ganz anderen Epoche, historisch nicht minder reizvoll, politisch allerdings ungleich düsterer: Die Handlung setzt mitten im Zweiten Weltkrieg ein. Das dramaturgische Konzept stellt erneut eine junge Frau in den Mittelpunkt. Während die Heldin der ersten Staffel, eine Krankenschwester, nur davon träumen konnte, Ärztin zu werden, steht Medizinstudentin Anni (Mala Emde) kurz vor dem Abschluss. Die hochschwangere junge Frau ist überzeugte Anhängerin der nationalsozialistischen Rassenlehre. Ihre Haltung ändert sich, als ihr Baby nach der Geburt eine Schädelschwellung aufweist. Mit einem "Wasserkopf" wäre das Kind eine sogenannte Ballastexistenz; ein Todesurteil.
Dank dieser dramatischen Zuspitzung kann Grimme-Preisträgerin Dorothee Schön ("Frau Böhm sagt nein"), die die Drehbücher wieder gemeinsam mit der Ärztin und Medizinjournalistin Sabine Thor-Wiedemann geschrieben hat, ein Manko der ersten Staffel vermeiden. Dort hatten die weiblichen Hauptfiguren trotz ausgezeichneter Besetzung nicht genug Kraft entwickelt, um ein angemessenes dramaturgisches Gegengewicht zu den berühmten Männern bilden zu können. Das ist nun viel besser gelöst, selbst wenn es mit Ferdinand Sauerbruch auch diesmal eine überlebensgroße Figur gibt. Weil Ulrich Noethen die Koryphäe aber leutselig und witzig verkörpert, ist Sauerbruch ungleich greifbarer als die Kollegen aus der ersten Staffel. Gegenentwurf zum Star-Chirurgen ist Max de Crinis (Lukas Miko). Der Leiter der
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Psychiatrie ist oberster beratender Heerespsychiater und kennt keine Gnade, wenn er bei verletzten Soldaten Wehrkraftzersetzung durch Selbstverstümmelung wittert; er ist Annis Doktorvater. Auf diese Weise gelingt es Schön und Thor-Wiedemann, die private Ebene schlüssig mit den Rahmenbedingungen zu verknüpfen.
Anders als die differenziert konzipierten Hauptfiguren, die eine gute Mischung aus historischen und erfundenen Charakteren bilden, sind einige Nebenrollen etwas klischeehaft geraten. Anno Saul inszeniert überdies einige Male mit Ausrufezeichen, wo subtile Andeutungen den gleichen Effekt erzielt hätten. Andererseits sorgt er im Unterschied zu Sönke Wortmann, dem Regisseur der ersten Staffel, für eine große Handlungsdichte; Wortmanns Stil entsprach streckenweise allzu sehr der typischen Biederkeit vieler öffentlich-rechtlicher Historienproduktionen. Saul hat allerdings auch den Vorteil, dass seine Hauptfigur einen allmählichen Sinneswandel durchläuft. Mala Emde ("Meine Tochter Anne Frank") verkörpert die Studentin vom ersten Moment an als Identifikationsfigur; ein cleverer Schachzug, weil sich die Zuschauer zwangsläufig mit Annis anfänglicher Haltung auseinandersetzen müssen. Sie repräsentiert zudem den ganzen Widerspruch der Medizin im "Dritten Reich": Die Ärzte hatten allesamt den hippokratischen Eid geschworen, aber viele folgten dennoch einer Ideologie, die das Volkswohl über das Wohl des einzelnen Patienten stellte. Auch darin liegt ein Reiz der Serie, die sich mit einer bislang nur selten verfilmten Facette des Nationalsozialismus' befasst.
Davon abgesehen ist "Charité" handwerklich eindrucksvoll. Der Aufwand ist sichtbar groß, die Bildgestaltung (erneut Holly Fink) vorzüglich, das Ensemble gut zusammengestellt. Kurze dokumentarische Sequenzen sorgen für Zeitkolorit; anfangs in Form von Straßenszenen, später zunehmend in Gestalt feindlicher Bomber. Trotzdem ist die Serie zwischendurch immer wieder überraschend witzig. tpg.
Anders als die differenziert konzipierten Hauptfiguren, die eine gute Mischung aus historischen und erfundenen Charakteren bilden, sind einige Nebenrollen etwas klischeehaft geraten. Anno Saul inszeniert überdies einige Male mit Ausrufezeichen, wo subtile Andeutungen den gleichen Effekt erzielt hätten. Andererseits sorgt er im Unterschied zu Sönke Wortmann, dem Regisseur der ersten Staffel, für eine große Handlungsdichte; Wortmanns Stil entsprach streckenweise allzu sehr der typischen Biederkeit vieler öffentlich-rechtlicher Historienproduktionen. Saul hat allerdings auch den Vorteil, dass seine Hauptfigur einen allmählichen Sinneswandel durchläuft. Mala Emde ("Meine Tochter Anne Frank") verkörpert die Studentin vom ersten Moment an als Identifikationsfigur; ein cleverer Schachzug, weil sich die Zuschauer zwangsläufig mit Annis anfänglicher Haltung auseinandersetzen müssen. Sie repräsentiert zudem den ganzen Widerspruch der Medizin im "Dritten Reich": Die Ärzte hatten allesamt den hippokratischen Eid geschworen, aber viele folgten dennoch einer Ideologie, die das Volkswohl über das Wohl des einzelnen Patienten stellte. Auch darin liegt ein Reiz der Serie, die sich mit einer bislang nur selten verfilmten Facette des Nationalsozialismus' befasst.
Davon abgesehen ist "Charité" handwerklich eindrucksvoll. Der Aufwand ist sichtbar groß, die Bildgestaltung (erneut Holly Fink) vorzüglich, das Ensemble gut zusammengestellt. Kurze dokumentarische Sequenzen sorgen für Zeitkolorit; anfangs in Form von Straßenszenen, später zunehmend in Gestalt feindlicher Bomber. Trotzdem ist die Serie zwischendurch immer wieder überraschend witzig. tpg.
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Kommentare zu "Charité - Staffel 2"
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