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Amelia (ePub)

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1969 beginnen in Nordirland die Troubles. Doch Amelia Boyd Lovett versucht, sich auf ihre Habseligkeiten zu konzentrieren. Jeden Tag schaut sie sich die Schätze an, die sie unter ihrem Bett in einem abgewetzten Koffer versteckt: ein kleines Plastikschaf,...
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Kommentare zu "Amelia"
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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michael B., 21.05.2022

    Als Buch bewertet

    Absurdes Durcheinander...
    An "Amelia" von der irischen Autorin Anna Burns werden sich die Geister scheiden - und auch ich war ziemlich hin und her gerissen, ob das Buch nun genial oder ziemlich daneben ist. Es lässt sich eigentlich auch kein durchgängiger roter Faden erkennen - bis auf die Tatsache, dass Amelia (die Titelgeberin) beginnend mit ihrem achten Lebensjahr und Tochter der ziemlich durchgeknallten und auch gewalttätigen Familie Lovett immer wieder, aber nicht in jedem Kapitel, auftaucht. Apropos 'Kapitel': Die Erzählweise zur Geschichte ist eine chronologische, reicht vom Jahr 1969 hinein bis ins Jahr 1994 und orientiert sich damit natürlich am Nordirland-Konflikt. Die brutale Gewalt (bloody sunday) auf den Straßen spiegelt sich auch wider in den innerfamiliären Gewaltexzessen. Natürlich ereignen sich in einem verrückt-absurden Konflikt auch verrückt-absurde Dinge - aber muss es deshalb auch ein so verrückter Roman werden? Die einzelnen Geschichten hätten mehr miteinander verbunden werden können, das hätte dem Werk sicher gut getan; ich muss allerdings gestehen, dass es immer wieder auch, gerade wegen ihrer offensichtlichen Absurdität, sehr lesenswerte Passagen gibt. Man mache sich also sein eigenes Bild...

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 21.05.2022

    Als Buch bewertet

    Kinder im Krieg

    „ Niemand würde darüber sprechen, was geschehen war. Es war ja eigentlich auch nichts geschehen. Das war bloß wieder eins von diesen grundlosen Verbrechen, die sich in letzter Zeit überall ereigneten. "

    Als die Troubles beginnen ist Amelia 8 Jahre alt. Die Worte Unruhen und Krawalle klingen zwar beunruhigend, was sie wirklich bedeuten weiß Amelia aber nicht. Schon bald gehören Gewalt, Waffen und Tod zu Amelias Alltag und das jahrelang…
    Schon „ Der Milchmann " war erschütternd und beeindruckend, mit Amelia führt uns Anna Burns noch tiefer in die menschliche Abgründe. Was passiert mit Menschen die tagtäglich mit Gewalt zu tun haben? Was wird aus Kindern , die unter solchen Umständen aufwachsen? Die Gewalt auf der Straße führt zu der Gewalt in der Familie, Missbrauch , Suchtkrankheiten und psychischen Störungen. Es sind schreckliche, erschütternde Bilder, die hier gezeigt werden. Da diese Realität nicht zu ertragen ist, ist das Buch an manchen Stellen sehr verworren und wirkt nicht real, man begreift aber trotzdem, dass es wahr ist. Ich fand das anfangs bisschen verwirrend, letztendlich war das , glaube ich, die beste Methode, diese kranke Welt erträglich, aber auch ausdrucksstark zu zeigen. Der Schreibstil von Anna Burns ist sehr eigen, die vielen Wiederholungen sind gewöhnungsbedürftig, aber im Vergleich zum Milchmann fand ich dieses Buch auf der sprachlichen Ebene viel zugänglicher. Die Geschichte ist in Episoden erzählt, was ich normalerweise nicht so mag, aber diesmal passt das einfach perfekt. Es verdeutlicht und betont, dass es keine Einzelfälle waren, sondern diese schreckliche Realität zum Alltag gehört hat.
    Sprachlich anspruchsvoll, inhaltlich schwer zu ertragen, dieses Buch ist keine einfache Lektüre, für mich aber ganz große Literatur und die Mühe beim lesen lohnt sich wirklich.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Irisblatt, 06.08.2022

    Als eBook bewertet

    Innerer und äußerer Krieg
    „- dieser innerer Krieg muss nicht sein." "Natürlich muss der sein“, sagte Mr Hunch.“ (S. 165)

    "Amelia" ist das bereits 2001 erschienene, erst jetzt übersetzte Debüt von Anna Burns, die vor einigen Jahren mit ihrem Roman „Milchmann“ den Man Booker Prize gewann.
    Der Roman setzt 1969 mit dem Beginn des Nordirlandkonflikts ein und spannt einen Bogen bis ins Jahr 1994. Die achtjährige Amelia lebt mit ihrer Familie in Belfast, im Arbeiter-Stadtteil Ardoyne, in dem während des Bürgerkriegs besonders viele Menschen starben. Relativ zu Beginn des Romans sehen wir Amelia wie sie unter dem Tisch kauert; die Familie hat alle Fenster mit Brettern vernagelt, während verfeindete Gruppen versuchen, gewaltsam ins Haus einzudringen.
    Fortan bestimmen unberechenbare Gewalt und Angst das Leben der Menschen, von dem Anna Burns bruchstückhaft, sehr eindringlich und mit großen zeitlichen Sprüngen erzählt. Rohe Gewalt ist allgegenwärtig; auch innerhalb der Familie wird auf Konflikte mit brutaler Gewalt reagiert. Es gehört zum ganz normalen Alltag, dass Familienmitglieder, Nachbar:innen und Klassenkamerad:innen sterben, Kinder missbraucht werden. Jugendliche wissen sehr genau wie Bomben gebaut werden, spielen zum Zeitvertreib Russisch Roulette und zerschießen sich dabei die Kniescheiben. Einige Szenen sind so brutal, so verroht, dass sie fast grotesk wirken; dabei fühlte ich mich in einem Abschnitt von der Atmosphäre an das Finale des „Seidenraupenzimmers“ von Sayaka Murata erinnert.
    Amelia überlebt wie viele andere auch. Sie verlässt Belfast als Erwachsene, zieht nach London, erleidet einen Zusammenbruch und landet in der psychiatrischen Klinik. Die Überlebenden der „Troubles“ zahlen auch nach Beendigung des gewaltsamen Konflikts einen hohen Preis; sie leiden unter Alkohol- bzw. anderen Drogenabhängigkeiten, Essstörungen und diversen psychischen Erkrankungen.
    Anna Burns schreibt mit einem ganz eigenen Sound. Thematisch und stilistisch erinnert vieles an den "Milchmann", wobei ich "Amelia" sprachlich als zugänglicher empfunden habe. Inhaltlich ist "Milchmann" aber wesentlich stringenter erzählt. Ich finde es beeindruckend wie Anna Burns das Grauen noch steigert, indem sie manchmal Gräueltaten an die Peripherie ihrer Beobachtung verbannt und den Fokus auf scheinbar Nebensächliches legt. So erinnert sie sich z.B. beiläufig wer alles erschossen wurde während ihre wichtigste Erinnerung an diesen Tag die heiße Sonne und die süße Schokolade zu sein scheinen. Das ist schwer zu ertragen, von der Wirkung aber unglaublich stark.
    Wer etwas über die Entstehungsgeschichte und die Abläufe des Nordirlandkonflikts erfahren möchte, wird bei „Amelia“ nicht fündig. Anna Burns zeigt die Auswirkungen des Kriegsirrsinns auf die psychische Gesundheit des Menschen. Krieg läutet immer auch einen inneren Verwesungsprozess ein. „Amelia“ ist harte Kost, schonungslos erzählt und ist eines der hoffnungslosesten Bücher, die ich je gelesen habe.

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