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Sei nicht so

Roman | Coming-of-Age in dysfunktionaler Familie aus der Perspektive der Tochter
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Der Kampf einer Tochter um die eigene Identität
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Kommentar zu "Sei nicht so"
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    ninchenpinchen, 19.06.2024

    Altlasten

    Im realen Leben kenne ich zwei Leute mit solchen Störungen, wie hier beschrieben. Manches habe ich also wieder erkannt. Für die tapfere Alice war es ja super schwierig, sich im Leben zu behaupten und nur so halbwegs klarzukommen. Die Schilderungen der Extreme kommen mir so wahrhaftig vor, dass ich vermuten möchte, die Autorin hat selbst solche Erfahrungen gemacht oder ist langfristig familiär oder freundschaftlich verbunden mit solchen „Patienten“.

    Zunächst kam ich nicht so gut rein, in das Geschehen, aber es wurde zunehmend einfacher und auch spannender. Tja, spannender für den Leser, für involvierte Personen muss es unerträglich sein. Denn solche (gefährlichen) Tobsuchtsanfälle möchte doch niemand in natura erleben.

    Ich hatte eine Freundin mit bipolarer Störung. Ihre jeweiligen Befindlichkeiten waren so unvorhersehbar, wie teilweise extrem, so dass ich nicht mehr damit umzugehen wusste. Aber in diesem Fall musste wenigstens kein Kind darunter leiden. Das ist hier anders:
    Alice zwischen den Stühlen. Schlimm, wenn einem Kind eine halbwegs normale Orientierungsperson fehlt. Woran soll es sich halten? Und immer wieder die Frage: Was ist schon normal? Die Mutter in diesem Fall überschreitet so viele Grenzen und es wird aufgezeigt, wie ungeheuer schwierig es sein kann, irgendwie damit fertig zu werden. Das bezieht sich sowohl auf Familienmitglieder, wie auch auf Behörden. Obwohl ich selbst nun überhaupt kein Obrigkeitsfan bin, leben wir doch in einem völlig überregulierten Land, in dem die Bevölkerung von der Obrigkeit behandelt wird, als wäre sie nicht zurechnungs- und denkfähig.

    Alice wächst in allerschlimmsten Zuständen auf. Es mangelt an wirklich Allem. An Essen & Trinken, an Obdach, an Hygiene im Innen und Außen. Da wird die nasse Wäsche nicht aus der Maschine geholt, bis sich dicke Schimmelpilze gebildet haben. Es gibt „Doppelsprech“ der Mutter, bis weder Alice weiß, noch der entfernt arbeitende Vater, was vorn und was hinten ist. Ständige Kämpfe mit dem Jugendamt, den Behörden, Gerichten und der Polizei gehören zur Tagesordnung. Auch vor dem Chef des Vaters und seinen Kollegen macht die Mutter nicht halt mit ihren extremen Anschuldigungen. Später tun sich die jeweiligen Freundinnen des Vaters schwer mit diesen Situationen und so manche hält es nur wenige Wochen aus. Auch die letzte, Irmi, benimmt sich gegenüber Alice unmöglich.

    So verwundert es den Leser nicht, dass Alice sich mit seltsamen Partnern umgibt, da sie natürlich nicht unterscheiden kann, wer ihr guttut oder wer nur so tut, als ob er ihr gut täte. Denn: Ziehen nicht krasse Figuren ebenso krasse Figuren an? Die wenigen Psychologen helfen auch nicht weiter, sind sie doch meistens nur damit beschäftigt, ihr eigenes Leben in Ordnung zu bringen. Alice möchte so gern ans Theater, aber auch da geht es nur seltsam zu.

    „Mama, du hast nie etwas anderes getan, als mir deine Sicht der Dinge zu erklären und was dir alle angetan haben. Aber auch du hast Fehler gemacht. Wie jeder Mensch. Du warst eben oft sehr, sehr wütend. Aber vielleicht ist Wut auch ein Rausch, der nur davon abhält, das zu fühlen, was zu schlimm ist.“ (S. 297) Aber Alice kommt nicht an, gegen die Mutter, die so offensichtlich völlig empathielos ist. Es mag wenige Ausnahmen in ihrem Verhalten geben.

    Fazit: Puh, was für ein Roman! Erst gewöhnungsbedürftig, dann zunehmend brisanter & echt schräg. Bipolar vom Feinsten. Das „wackelige“ Cover wird dem Inhalt mehr als gerecht. Schwere Kost. Aber gekonnt. Die Formulierungen und die Vergleiche passen. Hut ab. 4 Sterne.

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