Prada, Pumps und Babypuder / Schnäppchenjägerin Rebecca Bloomwood Bd.5
Rebecca Bloomwood, verheiratete Brandon, ist selig. Sie und ihr Mann Luke erwarten ihr erstes Kind, und natürlich soll für den Nachwuchs alles perfekt vorbereitet sein. Strampelanzüge, Kinderwagen, Spielzeug - Rebecca ist im Kaufrausch. Doch ihr Glück...
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Rebecca Bloomwood, verheiratete Brandon, ist selig. Sie und ihr Mann Luke erwarten ihr erstes Kind, und natürlich soll für den Nachwuchs alles perfekt vorbereitet sein. Strampelanzüge, Kinderwagen, Spielzeug - Rebecca ist im Kaufrausch. Doch ihr Glück wird getrübt, als sie erfährt, dass ihre höchst attraktive Geburtshelferin Venetia eine Exfreundin von Luke ist. Und die scheint wild entschlossen, ihr den Mann auszuspannen.
Als Rebecca dann auch noch herausfindet, dass Luke Geheimnisse vor ihr hat, ist sie überzeugt: Er und Venetia haben eine Affäre.
Rebecca Bloomwood, verheiratete Brandon, ist selig. Sie und ihr Mann Luke erwarten ihr erstes Kind, und natürlich soll für den Nachwuchs alles perfekt vorbereitet sein. Strampelanzüge, Kinderwagen, Spielzeug - Rebecca ist im Kaufrausch. Doch ihr Glück wird getrübt, als sie erfährt, dass ihre höchst attraktive Geburtshelferin Venetia eine Exfreundin von Luke ist. Und die scheint wild entschlossen, ihr den Mann auszuspannen. Als Rebecca dann auch noch herausfindet, dass Luke Geheimnisse vor ihr hat, ist sie überzeugt: Er und Venetia haben eine Affäre ...
"Ein quirliges und geistreiches Lesevergnügen!" -- Kirkus Reviews
"Schlau und höchst vergnüglich - Becky als werdende Mutter ist absolut liebenswert!" -- Publishers Weekly
Prada, Pumps und Babypuder von Sophie Kinsella
LESEPROBE
1
Okay. KeinePanik. Keine Panik. Wird schon gutgehen. Natürlichwird es das. Natürlich.
»Wenn Siejetzt bitte Ihr Oberteil anheben würden, Mrs. Brandon?« Die Ultraschall-Assistentin sieht freundlich undprofessionell auf mich herunter: »Ich verteile jetzt etwas Gel auf Ihrem Bauch,und dann beginnen wir auch schon mit dem Ultraschall.«
»Klar«,sage ich, ohne mich zu rühren. »Die Sache ist nur die: Ich bin ein kleinesbisschen nervös.«
Ich liegeauf einem Bett im Krankenhaus Chelsea & Westminster und bin totalangespannt. Gleich werden Luke und ich das erste Mal unser Baby sehen, ichmeine, so richtig sehen, seit es beim ersten Ultraschall ganz am Anfang nur einkleiner Punkt war. Ich kann das alles immer noch nicht glauben. Im Grunde habeich noch gar nicht richtig kapiert, dass ich schwanger bin. Neunzehn Wochennoch, und dann bin ich, Rebecca Brandon, geborene Bloomwood, Mutter. Mutter!
Luke istübrigens mein Mann. Wir sind jetzt ein gutes Jahr verheiratet, und unser Babyist ein hundertprozentiges Flitterwochen-Kind. Wir sind in den Flitterwochen querdurch die Weltgeschichte gereist, und ich habe ausgerechnet, dass wir das Kindin dieser tollen Ferienanlage namens Unawatuna aufSri Lanka gezeugt haben müssen, wo jede Menge Orchideen und Bambus wuchsen undwir eine herrliche Aussicht hatten.
UnawatunaBrandon.
Miss Unawatuna Orchidee Bambus Brandon.Mmh, ich weiß nicht, was Mumdazu sagen würde. »Meine Frau hatte zu Beginn der Schwangerschaft einen kleinenUnfall«, erklärt Luke, der neben dem Bett auf einem Stuhl sitzt. »Deshalb machtsie sich ein bisschen Sorgen.«
Er drücktmir die Hand, und ich drücke seine. In meinem Schwangerschaftsbuch, NeunMonate Ihres Lebens, steht, man soll den Partner an allen Aspekten derSchwangerschaft teilhaben lassen, damit er sich nicht ausgeschlossen fühlt.Also beziehe ich Luke ein, wo immer ich kann. Gestern Abend zum Beispiel, dahabe ich mir mit ihm zusammen meine neue DVD Schöne Arme in derSchwangerschaft angesehen. Mittendrin fiel ihm plötzlich ein, dass er nocheinen wichtigen dienstlichen Anruf erledigen musste. Er hat dann ziemlich vielverpasst - aber Hauptsache, er fühlt sich von mir nicht ausgeschlossen. »Siehatten einen Unfall?« Die Assistentin unterbricht ihreEingaben in den Computer.
»Ich bineinen Berghang runtergerutscht, als ich in einem Sturm nach meiner langeverschollenen Halbschwester gesucht habe«, erkläre ich. »Da wusste ich noch garnicht, dass ich schwanger bin. Und jetzt habe ich Angst, dass ich dabei dasBaby verletzt habe.«
»Aha«, sagtdie Assistentin und sieht mich freundlich an. Sie hat ihr grau-braunes Haar zueinem Knoten zusammengebunden, und in dem Knoten steckt ein Bleistift.
»Na ja, soein Baby hält schon was aus. Wir schauen es uns mal an, okay?«
Da ist er.Der Moment, auf den ich seit Wochen warte. Zögernd hebe ich mein Top hoch undbetrachte meinen immer runder werdenden Bauch.
»KönntenSie bitte auch Ihre ganzen Halsketten zur Seite schieben?«,fügt die Assistentin hinzu. »Sie haben da ja eine ganz schöne Kollektion!«
»Das sindalles ganz besondere Anhänger.« Ich fasse dieklimpernden Ketten zusammen: »Das hier ist ein aztekisches Mutterschaftssymbol,das ist ein Schwangerschaftskristall, die Klangkugel soll das Kind beruhigen unddas ist ein Geburtsstein.«
»EinGeburtsstein?«
»Man drücktden Stein auf eine bestimmte Stelle in der Handfläche, und dann hat man keineWehenschmerzen mehr. Das stammt noch aus alten Maori-Zeiten.«
»Ah-mmh.« Die Assistentin zieht eine Augenbraue hoch unddrückt durchsichtigen Glibber auf meinen Bauch. Mit einem leichten Stirnrunzelnlegt sie mir den Schallkopf des Ultraschallgeräts auf die Haut, und soforttaucht auf dem Bildschirm ein undeutliches Schwarz-Weiß-Bild auf.
Ich haltedie Luft an.
Das istunser Kind. In mir drin. Ich sehe zu Luke hinüber, der gebannt auf denBildschirm starrt.
»Hier sinddie vier Herzkammern.« Die Assistentin bewegt denSchallkopf über meinen Bauch. »Und hier se - hen wir dieSchultern.« Sie zeigt auf den Bildschirm. Ich schaue brav hin, kann aberehrlich gesagt gar keine Schultern erkennen, sondern nur verschwommene Kurven.
»Hier istein Arm eine Hand «
Totenstilleim Raum. Ich kriege Angst. Sie runzelt die Stirn, weil das Baby nur eine Handhat. Ich wusste es. Sofort erwacht mein Beschützerinstinkt, und ich verspüre einegroße Liebe. Mir steigen Tränen in die Augen. Es ist mir egal, dass unser Kindnur eine Hand hat. Ich werde das Kind trotzdem lieben, genauso. Ich werde es sogarmehr lieben. Luke und ich werden mit dem Baby in der ganzen Weltherumfliegen, um die beste Behandlung zu bekommen, wir werden Geld an dieForschung spenden, und niemand soll es wagen, auch nur einen schiefen Blick aufmein Kind zu werfen.
»Und hierist die andere Hand«, unterbricht die Assistentin meine Gedanken.
»AndereHand«, sage ich erstickt. »Es hat zwei Hände?«
»Ähm ja.« Die Assistentin scheint befremdet. »Hier könnenSie sie beide sehen.« Sie zeigt auf den Bildschirm, undzu meinem Erstaunen erkenne ich tatsächlich die kleinen, knochigen Finger. Allezehn.
»Tut mirleid«, bringe ich hervor und trockne mir mit dem Taschentuch, das sie mirreicht, die Augen. »Ich bin bloß so erleichtert.«
»Soweit ichdas sagen kann, sieht alles ganz prima aus«, versichert sie mir. »Und machenSie sich keine Sorgen, es ist völlig normal in der Schwangerschaft, dass manetwas nah am Wasser gebaut ist. Die Hormone «
Also echt.Alle reden ständig von den Hormonen. Luke gestern Abend auch - nur, weil ichbei einer Fernsehwerbung mit einem Hundewelpen geweint habe. Da - bei bin ichüberhaupt nicht hormonell, ich bin voll- kom men normal. Es war eben eine besonders traurige Werbung.
»So.« DieAssistentin tippt wieder auf der Computertastatur herum, und aus dem Druckerkommt eine Reihe von schwarz-weißen Bildern. Sie reicht mir ein Bild, auf dem ichganz deutlich den Umriss des Kopfes erkenne. Eine kleine Nase, einen Mund undalles.
»Ich wäredann jetzt fertig.« Die Assistentin dreht sich aufihrem Stuhl wieder zu mir. »Jetzt fragt sich nur noch, ob Sie das GeschlechtIhres Kindes wissen möchten.« »Nein, danke«, antwortetLuke lächelnd. »Darüber ha- ben wir schon gesprochen,nicht wahr, Becky? Wir finden, es würde den Zauberder Geburt schmälern, wenn wir es vorher wissen.«
»Gut.« DieAssistentin lächelt zurück. »Wenn Sie das so entschieden haben, dann sage ichnichts.«
Dann sagt sie nichts? Das heißt ja wohl,sie hat schon gesehen, welches Geschlecht das Kind hat! Und sie könnte es unsjetzt sagen!
»Ähm, das hatten wir aber noch nicht wirklich entschieden, oder?Ich meine, noch nicht definitiv?«, sage ich.
»Doch Becky, hatten wir.« Luke wirktverblüfft. »Weißt du nicht mehr? Wir haben den ganzen Abend über nichts anderesgeredet, und wir waren uns einig, dass wir uns lieber bei der Geburtüberraschen lassen wollen.«
»Ach ja,stimmt.« Ich kann meine Augen nicht von den verschwommenenUmrissen des Babys lösen. »Aber wir könnten uns ja auch jetzt überraschenlassen! Das wäre doch genauso zauberhaft!«
Okay,vielleicht nicht ganz. Aber möchte er es nicht auch unbedingt wissen?
»Möchtestdu das wirklich?« Ich sehe einen Anflug von Enttäuschungin Lukes Gesicht. »Möchtest du es jetzt schon wissen?«
»Na ja«,zögere ich. »Nicht, wenn du es nicht auch willst.«
Ich möchteLuke auf keinen Fall verletzen. Er war die ganze Schwangerschaft über so süßund liebevoll. In letzter Zeit hatte ich oft Heißhunger auf Dinge in denverrücktesten Kombinationen. Kürzlich zum Beispiel auf Ananas und einenpinkfarbenen Cardigan. Luke hat mich sofort in dieentsprechenden Geschäfte gefahren, um beides zu kaufen.
Er willgerade etwas sagen, als sein Handy klingelt. Er zieht es aus der Tasche, aberda hebt die Assistentin abwehrend die Hand: »Entschuldigung, aber das könnenSie hier nicht benutzen.«
»Ach ja.«Luke runzelt die Stirn, als er auf dem Display die Nummer erkennt. »Das ist Iain, den muss ich zurückrufen.«
Schon klar,welcher Iain. Das wird IainWheeler sein, der Marketingchef der ArcodasCorporation. Luke hat seine eigene PR-Firma, Brandon Communications, und Arcodas istein neuer Großkunde. Es war ein riesiger Coup, als Luke den Auftrag von Arcodas bekommen hat, und seitdem geht es seiner Firma blendend.Er hat jede Menge neue Leute eingestellt und plant mehrere neue Niederlassungenin ganz Europa.
Bei Brandon Communications läuft alsoalles wunderbar, aber Luke arbeitet mal wieder wie ein Besessener. Ich habenoch nie erlebt, dass er bei jemandem so Gewehr bei Fuß gestanden hat wie bei Iain Wheeler. Wenn Iain anruft,dann ruft Luke sofort zurück, und mit »sofort « meine ich »sofort«. Innerhalbvon fünf Minuten, egal, ob er gerade in einem Meeting sitzt oder beimAbendessen, sogar mitten in der Nacht. Luke sagt, er ist nun mal Dienstleister, und Arcodas istein großer Kunde, der für genau so etwas viel Geld bezahlt. Ich kann dazu nursagen: Sollte Iain Wheeler anrufen, wenn ich in denWehen liege, dann fliegt das Telefon in hohem Bogen aus dem Fenster.
»Kann ichhier irgendwo auf dem Festnetz telefonieren? «, fragt Luke die Assistentin. »Becky, es macht dir doch nichts aus?«
»Schonokay«, winke ich ab.
»Ich zeigeIhnen den Weg«, sagt die Assistentin und erhebt sich. »Mrs. Brandon,ich bin gleich wieder da.«
Die beidenverschwinden, und die Tür schließt sich mit einem schweren Klack. Ich binallein. Der Computer ist noch an. Der Schallkopf liegt neben dem Monitor. Ichkönnte ihn einfach nehmen und Nein. Lächerlich. Ich weiß ja noch nichteinmal, wie man so ein Ding bedient. Außerdem würde das ja die zauberhafte Überraschungverderben. Wenn Luke will, dass wir warten, dann warten wir.
Ich drehemich auf dem Bett um und sehe meine Fingernägel an. Ich kann warten. Natürlichkann ich das. Ich kann locker
Oh Gott.Ich kann es nicht. Nicht bis Dezember. Jetzt habe ich hier alles vor der Nase und keiner ist in der Nähe ich werfe nur einen klitzekleinen Blick darauf. Ganzkurz nur. Und ich sage Luke einfach nichts davon. Dann werden wir bei derGeburt immer noch überrascht - nur, dass es für mich insgeheim doch nicht mehr sooo eine Überraschung ist. Genau.
Ich beugemich hinüber und nehme den Schallkopf in die Hand. Ich setze ihn auf das Gelauf meinem Bauch - und sofort erscheint wieder das verschwommene Bild auf demMonitor.
Ich habe esgeschafft! Nun muss ich nur noch die entscheidende Stelle finden. Hochkonzentriert bewege ich das Gerät über meinen Unterleib, drehe es mal hier- undmal dahin und recke den Kopf dabei Richtung Bildschirm, um etwas erkennen zukönnen.
Das ist javiel einfacher, als ich dachte! Vielleicht sollte ich Ultraschall-Assistentinwerden. Offensichtlich bin ich ein Naturtalent.
Da ist derKopf. Wow, er ist riesig! Und das muss Meine Handbleibt stehen, und ich halte den Atem an. Ich habe es gerade gesehen. Ich habedas Geschlecht gesehen! Es ist ein Junge!
Das Bildist zwar nicht so klar, wie die Ultraschall-Assistentin es hinbekommen hat,aber es besteht kein Zweifel: Luke und ich bekommen einen Sohn! »Hallo«, sageich zu dem Bildschirm, und meine Stimme zittert dabei etwas. »Hallo, kleinerJunge!«
Mir laufenTränen übers Gesicht. Wir bekommen einen prächtigen kleinen Jungen! Ich kannihm süße Latzhosen anziehen und ihm ein Bobby-Car kaufen, und Luke kann mit ihmCricket spielen, und wir nennen ihn Oh mein Gott.Wie nennen wir ihn?
Was Lukewohl zu Birkin sagen würde? Dann könnteich nämlich eine Birkin-Tasche von Hermès als Windeltasche kaufen.
Birkin Brandon. Klingt doch ziemlich cool.
»Hallo,mein Baby«, summe ich dem großen Bild seines Kopfes sanft entgegen.
»Möchtestdu Birkin heißen?«
»Was umalles in der Welt machen Sie denn da?«, schreckt michdie Ultraschall-Assistentin auf. Sie steht reichlich entsetzt mit Luke in derTür.
»Das sindKrankenhausgeräte! Die dürfen Sie nicht einmal anfassen!«
»Tut mirleid«, räume ich ein und wische mir die Tränen weg. »Ich musste einfachnoch einen Blick auf das Kind werfen. Luke, ich habe mit unserem Babygesprochen. Es ist einfach toll.«
»Zeig mal.« Lukes Miene hellt sich auf, und er kommt durch den Raumauf mich zu, die Assistentin folgt ihm. »Wo?«
Es ist miregal, ob Luke sieht, dass es ein Junge ist, und es ist mir egal, ob dann dieÜberraschung dahin ist. Ich muss diesen Moment mit ihm teilen. »Guck,hier ist der Kopf«, zeige ich. »Hallo, mein Schatz!«
»Aber woist das Gesicht?«, fragt Luke etwas verstört. »KeineAhnung. Wahrscheinlich auf der anderen Seite«, winke ich ab. »Hier sind Mummy und Daddy! Wir lieben dich ganz gaanz«
»Mrs. Brandon«, unterbricht mich die Assistentin, »Sie reden mitIhrer Blase.«
Woher sollich denn wissen, dass das meine Blase ist? Sah genau wie ein Babykopf aus.
© GoldmannVerlag
Übersetzung:Isabel Bogdan und Monika Scheele Knight
- Autor: Sophie Kinsella
- 2007, Deutsche Erstausgabe, 439 Seiten, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Isabel Bogdan, Monika Scheele Knight
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442464498
- ISBN-13: 9783442464494
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