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Maddalena geht

Roman
 
 
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- feministischer historischer Roman mit einfühlsamen Charakterzeichnungen- basiert auf dem wahren Leben der Hebamme Maddalena Decassian, einer Vorfahrin der Autorin- Sittenbild des harten Frauenlebens im k. u. k. Tirol um 1900
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Kommentare zu "Maddalena geht"
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  • 5 Sterne

    Gertie G., 09.07.2024

    Margit Weiss öffnet in dieser biografischen Erzählung neben ihrem Familienalbum, denn ihr Großvater stammt aus einem ladinischen Dorf, auch das Buch der Geburtshilfe Ende des 19. Jahrhunderts.

    Maddalena Decassian lebt um 1900 als Hebamme in Buchenstein, einem abgelegenen ladinischen Bergtal. Arbeit hat sie genug: In den armen, streng gottesgläubigen Bauernfamilien sind zehn und mehr Kinder keine Seltenheit. Der fanatische Pfarrer sieht in den Frauen nur Gebärmaschinen. Alle Bemühungen, den nach den zahlreiche Geburten und der schweren Arbeit auf den Bergbauernhöfen , ausgemergelten Frauen wenigsten ein paar Wochen Erleichterungen zu verschaffen, schlagen fehl.

    Maddalena selbst ist in der Ehe mit einem Dorfschmied gefangen, der sie zwar nicht schlägt, aber nur wenig achtet. Er hat sie, nach dem Tod seiner ersten Frau geheiratet, um den elf Kindern eine Mutter zu geben. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit.

    Nach einer Geburt beschließt Maddalena, die Enge ihres Lebens und des Tales hinter sich zu lassen. Abermals begibt sie sich zu Fuß über die Dolomiten auf den Weg nach Innsbruck, wo sie als 19-Jährige ihre Ausbildung in der dortigen Hebammenlehranstalt absolviert hat.

    Auf dem langen Weg trifft sie auf den Bauern Michael, seinen Sohn und die schwangere Schwiegertochter und entbindet sie von einer Tochter. Hier erlebt sie zum ersten Mal, dass eine Tochter willkommen ist und, dass alt und jung respektvoll miteinander umgehen. Auf ihrer weiteren Reise stellt sie sich ihrer eigenen Vergangenheit, denn sie trägt ein Geheimnis mit sich herum.

    Meine Meinung:

    Die beklemmende Lebenssituation der Frauen in den engen Tälern der Alpen inmitten von Borniertheit der Männer und der Armut wird hier einprägsam geschildert. Nur wenige junge Frauen haben wie Maddalena den Mut ihre Familien zu verlassen. Und nicht alle der wenigen erreichen ihre Ziele. Die Mehrheit kehrt entweder gedemütigt zurück, einige kommen unter die Räder oder begehen Selbstmord.

    Auch die üblichen Gepflogenheiten schon junge Kinder „in Dienst“ zu schicken, um einen Esser weniger zu haben, wird hier eindrucksvoll geschildert. Obwohl klar sein muss, dass die Kinder für die Dienstgeber Sklavenarbeit verrichten werden müssen, unterbricht man diese „Tradition“, die unter dem Titel „Schwabenkinder“ besser bekannt ist, nicht.

    Geschickt ist auch die Anmaßung der männlichen Ärzte (Frauen dürfen in Österreich-Ungarn erst ab September 1900 Medizin studieren), was die Frauenheilkunde betrifft beschrieben. Üblicherweise entbinden die Frauen zu Hause mit Hilfe einer Hebamme. Ins Krankenhaus bzw. Gebärhaus gehen die wenigsten, was unter den hygienische Bedingungen, die dort herrschen, auch ratsam ist. Während Maddalena liebevoll sich um die eingeschüchterten Gebärenden kümmert, sind die für die Mediziner nur lebendes Anschauungsmaterial und Objekte. Dass sie sich mit der Ärzteschaft anlegt, ist vorprogrammiert.

    Margit Weiss bringt uns in ihrer poetisch anmutenden und bildhaften Sprache das Leben der Hebamme Maddalena Decassian näher. Der historische Roman ist an das Leben der realen Maddalena Decassian, der Urgroßmutter der Autorin, angelehnt. Über ihr Leben hat Margit weiß von Carlo, Maddalenas Sohn erfahren, der auch im Roman eine Rolle spielt. Üblicherweise stört es mich sehr, wenn die Redezeichen fehlen. Diesmal passt das allerdings recht gut, denn ich habe den Eindruck an Maddalenas Gedanken teilhaben zu dürfen.

    Durch das Einbringen zahlreicher Wörter im ladinischen Dialektes, der heute nur mehr von wenigen Menschen gesprochen wird, wirkt der Roman authentisch. Hierzu gibt es ein ausführliches Glossar am Ende des Romans.

    Geschickt werden die Leserinnen (hier absichtlich nur die weibliche Form) auf Maddalenas Innsbrucker Jahre, die zunächst kein Thema sind, neugierig gemacht. Nach und nach enthüllen sie sich und es wird klar, warum Maddalena abermals das Tal verlässt.

    Fazit:

    Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der die beklemmende Lebenssituation der Frauen in den Alpentälern um 1900 schildert, 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    katikatharinenhof, 03.07.2024

    Es gibt ein Bleiben im Gehen, Gewinnen im Verlieren, im Ende einen Neuanfang

    Maddalena begleitet immer wieder aufs Neue das Wunder des Lebens, denn als Hebamme hilft sie in den streng gläubigen Bauernfamilien, den Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Doch nicht immer ist sie in den kinderreichen und von Armut betroffenen Familien willkommen und so beschließt sie eines Tages, den ihr vorgezeichneten Weg und ihre Heimat zu verlassen. Aber ist dieses Weggehen auch wirklich ein Ankommen bei sich selbst ? Läuft Maddalena vor Problemen fort, die sie besser erst gelöst hätte ?

    Margit Weiß öffnet für ihre Leser;innen das Familienalbum und zugleich das Geschichtsbuch und lässt sie eine sehr emotionale, beeindruckende und aufwühlende Zeitreise erleben. Die Lebensgeschichte der Hebamme Maddalena Decassian erzählt von der Gebärkultur anno 1900 in den ladinischen Bergtälern und zeichnet ein sehr authentisches Sittengemälde. Gottesfürchtigkeit, körperliche Züchtigungen, Armut und der immerwährende Versuch der Hebamme, den Schwangeren zumindest ein bisschen Menschlichkeit, Wärme und das Recht auf eine selbstbestimmte Entbindung in angenehmer Atmosphäre zu verschaffen, sind auf jeder Seite präsent und es fällt den Leser;innen nicht immer leicht, sich in die ärmlichen Verhältnisse hineinzudenken, gerade weil wir heute in einer Überflussgesellschaft leben, in der der technische Fortschritt sich täglich weiterentwickelt und Selbstbestimmung und Gleichberechtigung aktiv gelebt werden und keine leeren Worthülsen sind.

    Die Figuren sind sehr akkurat ausgearbeitet, überzeugen durch Willenskraft und Stärke, andere wiederum leben das Patriachat und verkörpern so das vorherrschende Bild der damaligen Zeit. Es gibt Momente zum Schmunzeln, wenn über Empfängnisverhütung gesprochen wird und die Verhüterli aus tierischen Innereien für Gekicher und rote Wangen bei den Bäuerinnen sorgen. Auch Augenblicke der Wut und Zornesröte gehören bei Lesen dazu, wenn Unrecht geschieht, das die Würde und Grundrechte der Betroffenen verletzt.

    Der Roman ist aufwühlend, an vielen Stellen liebevoll und mit jeder Menge Emotionen gespickt, verlangt den Leser:innen einiges ab und zeigt einen sehr realistischen Blick auf die finanziellen, räumlichen und bildungstechnischen Gegebenheiten in Buchenstein. Auch erfordert es beim Lesen viel Aufmerksamkeit, denn die wörtliche Rede ist leider aufgrund fehlender Satzzeichen nicht immer auf den ersten Blick zu erfassen.

    Ein Buch, das die Lebensgeschichte einer Frau erzählt, die mutig genug ist, die Segel neu zu setzen, sich selbst und andere zu hinterfragen und dabei die Bedürfnisse von Schwangeren und Gebärenden nicht aus dem Auge verliert - 4,5 Sternchen

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