Lawinenhunde im Schneesturm / Das magische Baumhaus Bd.44
Spannendes Kinderbuch für Mädchen und Jungen ab 8 Jahre
Ein heftiger Schneesturm tobt, als Anne und Philipp aus dem Baumhaus klettern. Sie sind in 2500 Meter Höhe, mitten in den Schweizer Alpen, gelandet! Dort treffen die Geschwister auf Mönche und ihre Lawinenhunde, die nach einem vermissten Soldaten...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Lawinenhunde im Schneesturm / Das magische Baumhaus Bd.44 “
Ein heftiger Schneesturm tobt, als Anne und Philipp aus dem Baumhaus klettern. Sie sind in 2500 Meter Höhe, mitten in den Schweizer Alpen, gelandet! Dort treffen die Geschwister auf Mönche und ihre Lawinenhunde, die nach einem vermissten Soldaten suchen. Plötzlich verschwindet der junge Bernhardiner Barry im Schnee. Können Anne und Philipp ihn retten, ohne selbst von einer Lawine überrollt zu werden?
Mit Prägung, Relief- und Spotlack auf dem Cover!
Ab 8 Jahren
Mit Prägung, Relief- und Spotlack auf dem Cover!
Ab 8 Jahren
Lese-Probe zu „Lawinenhunde im Schneesturm / Das magische Baumhaus Bd.44 “
Lawinenhunde im Schneesturm von Mary Pope OsborneWIE ALLES ANFING
Eines sonnigen Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf. Die Geschwister Philipp und Anne fanden schnell heraus, dass in diesem Baumhaus 2auberkräfte
schlummerten, denn sie konnten damit nicht nur zu allen Orten der Welt reisen, sondern auch kreuz und quer durch die Zeit. Das Baumhaus gehörte der Zauberin Morgan.
Sie war Bibliothekarin am Hofe von Camelot, im sagenhaften Königreich des berühmten Königs Artus. In Morgans Auftrag bestanden Philipp und Anne viele aufregende Abenteuer. Später dann schickte sie der mächtige Zauberer Merlin mit dem Baumhaus auf neue Reisen. Unterstützt wurden sie dabei von den beiden jungen Zauberlehrlingen Kathrein und Teddy.
Jetzt brauchen Teddy und Kathrein dringend Hilfe. Während Merlin und Morgan verreist sind, verwandelte Teddy aus Versehen Merlins geliebten Pinguin Penny in eine Steinstatue.
Teddy hat Angst, aus dem Königreich verbannt zu werden, wenn es Anne und Philipp nicht gelingt, Penny zu retten.
Teddy und Kathrein haben einen alten Zauberspruch gefunden, der Penny wieder lebendig machen kann. Damit der Zauber wirkt, müssen Philipp und Anne auf vier Abenteuerreisen gehen und vier besondere Dinge finden.
Lebendig begraben!
... mehr
Kalter Wind wehte durchs Fenster. Das rosafarbene Licht des Sonnenuntergangs schien in das Baumhaus. Philipp und Anne trugen kratzige Wollhosen, Pullover, Hüte, Schals, Handschuhe und Lederschuhe. Philipps Rucksack hatte sich in eine Ledertasche verwandelt. Er öffnete sie und sah die Schriftrolle und das blaue Fläschchen darin liegen - sowie seinen Notizblock, den Stift und die Smaragdrose.
„Das sind also die Schweizer Alpen", sagte Anne zitternd und sah aus dem Fenster. „Schön, aber kalt."
Philipp blickte auch hinaus. Das Baumhaus war zwischen grauen Felsbrocken auf einem Berghang gelandet. Schneebedeckte Gipfel ragten über ihnen auf. Unter ihnen lag der eingeschneite Pass, den sie auf dem Bild gesehen hatten. Rauch stieg von einem großen Gebäude auf.
„Das muss der Große-Sankt-Bernhard- Pass sein", sagte Philipp. Er nahm das Buch, schlug die Seite mit dem Lesezeichen auf und las vor:
Der Große-Sankt-Bernhard-Pass in den Alpen ist eine alte Straße zwischen zwei hohen Berggipfeln. Für Tausende von Jahren war er die einzige Verbindung zwischen der Schweiz und Italien. Der Pass wurde nach Bernhard von Menthon benannt, der dort im elften Jahrhundert ein Kloster baute. Für Hunderte von Jahren hießen die Mönche des Klosters frierende und ermüdete Reisende willkommen, die den Pass überquerten.
„Das Gebäude muss das Kloster sein", sagte Philipp.
„Super", entgegnete Anne. „Wir können unsere Mission damit beginnen, dorthin zu gehen."
„Einverstanden", meinte Philipp.
„Aber irgendwie verstehe ich das nicht. Um Penny zu retten, sollen wir nach einer weiß-gelben Blume suchen. Und wir sollen ihre Bedeutung am eigenen Leib erleben, auch wenn es nur für eine Stunde reicht - was auch immer das zu bedeuten hat."
„Wir werden es herausfinden", sagte Anne.
„Hoffentlich", erwiderte Philipp. „Aber wo sollen wir hier Blumen finden?"
Philipp und Anne betrachteten die karge Landschaft aus Eis, Schnee und Felsen.
„Tja, irgendwo muss es Blumen geben", sagte Anne.
„Ich weiß nicht", meinte Philipp.
„Vielleicht haben Teddy und Kathrein einen Fehler gemacht und uns an den falschen Ort geschickt."
„Sie haben noch nie einen Fehler gemacht", sagte Anne.
„Hm, entschuldige mal. Teddy hat also keinen Fehler gemacht, als er Penny in eine Steinstatue verwandelt hat?", fragte Philipp.
„Ja, okay", sagte Anne. „Aber lass uns jetzt zu dem Kloster gehen, bevor es dunkel wird. Wir können dort fragen, wo es hier Blumen gibt."
„Aber was, wenn ...", begann Philipp.
„Hör auf, dir Sorgen zu machen", unterbrach ihn Anne. „In unserem Buch steht, dass die Mönche frierende und ermüdete Reisende willkommen heißen. Ich friere und deine Fragen machen mich
müde. Komm jetzt." Sie kletterte aus dem Fenster in den Schnee.
„Sehr witzig", sagte Philipp. Aber auch er wollte gern ins Warme. Sein Gesicht war eiskalt. Er steckte das Buch in seine Tasche, hängte sie über die Schulter und folgte Anne durch das Fenster aus dem
Baumhaus. Philipps Füße knirschten auf dem vereisten Schnee. Als die Sonne hinter den Gipfeln verschwand, kletterten violette Schatten über die hohen Berge. Das Kloster in der Senke unter ihnen lag in völliger Dunkelheit.
„Wir müssen uns beeilen", sagte Anne.
„Nein, wir müssen langsam den Hang hinuntergehen, damit wir nicht ausrutschen", antwortete Philipp.
„Dann lass uns langsam schnell gehen", sagte Anne.
Philipp und Anne stapften den Hang hinunter. Während sie langsam einen Fuß vor den anderen setzten, ertönte ein merkwürdiges Geräusch über ihnen. Wumpf!
„Was war das?", fragte Philipp und sah sich um.
Als Nächstes ertönte ein leises Rumpeln, das wie weit entferntes Donnergrollen klang.
„Was war das?", fragte Anne.
Dann hörten sie ein Geräusch wie zerbrechendes Glas.
„Ahh!", schrie Philipp.
Auf dem Berg direkt über ihnen zerbrachen große Schneeblöcke in kleinere Brocken, die den Hang hinunterrutschten.
„Nimm meine Hand!", rief Philipp. Er streckte den Arm nach Anne aus und sie griff nach seiner Hand.
Plötzlich bewegte sich der Schnee überall um sie herum. Sogar der Schnee unter ihnen rutschte. Ein großer Schneeklotz rammte Philipp und stieß ihn von Anne weg.
„Philipp!", rief Anne.
Ein zweiter Schneeblock fegte ihn von den Füßen und er stürzte mit dem Kopf voran den Hang hinunter - bis er gegen eine Wand aus gefrorenem Schnee prallte.
Er versuchte aufzustehen, aber eine riesige Welle aus weichem, pudrigem Schnee rollte über ihn und begrub ihn vollständig.
Philipp zappelte mit Armen und Beinen und versuchte, aus dem flockigen Schneemeer aufzutauchen. Er trat mit den Füßen um sich und ruderte mit den Händen, aber je mehr er sich anstrengte, desto mehr Schnee schien ihn zu bedrängen. Schnee verklebte Philipps Augen, Ohren und Hals.
Wenn er hustete, atmete er jedes Mal noch mehr ein. Es fühlte sich an, als würde er ertrinken.
Endlich gelang es ihm, seinen Kopf durch den Schnee in die kalte Luft zu stecken.
Er konnte atmen!
Aber Philipp konnte immer noch nichts sehen. Eine Windböe aus Puderschnee machte ihn blind. Er konnte seine Arme und Hände nicht bewegen, seine Beine und Füße auch nicht. Der weiche Schnee rund um seinen Körper war hart und fest geworden. Philipp hatte das Gefühl, als sei er bis zum Hals in kaltem Zement gefangen. Wo war Anne? War sie auch lebendig begraben worden?
Philipp versuchte zu rufen, aber kein Ton kam aus seinem Hals. Er versuchte noch einmal, nach Anne zu rufen, aber es war hoffnungslos. Seine Lippen bewegten sich nicht. Er konnte nicht mal seinen Mund spüren. Er fühlte weder Arme und Beine noch Füße und Hände.
Er schloss die Augen. Er spürte gar nichts, noch nicht mal den Wind, der ihm Schnee ins Gesicht blies ...
„Auuu!" Philipp schrie innerlich. Seine Augen klappten auf. Ihm war eiskalt und Bestien griffen ihn an! Sie winselten, schnüffelten, hechelten und fiepten.
„Wildhunde!", dachte Philipp erschrocken.
Zwei Hunde kratzten und gruben rund um seinen Körper. Ein dritter Hund schleckte seine Augen und Ohren ab.
Philipp hatte das Gefühl, als würde er zu Tode geleckt werden.
„Hilfe!", versuchte Philipp zu rufen. Aber kein Ton kam aus seinem verklebten Hals.
„Hilfe! Hilfe!", brüllte es in seinem Kopf.
Aber die drei großen, hechelnden Wesen leckten weiter an ihm und gruben weiter im eisigen Schnee, der Philipps Körper gefangen hielt.
Während die riesigen Hunde sich über ihn beugten, sah Philipp Flammen hinter ihnen auftauchen. Gestalten in Kapuzenmänteln kamen näher, sie trugen Fackeln in der Hand. Die Gestalten waren noch beängstigender als die Hunde.
„Philipp!", ertönte ein schwacher Ruf.
„Anne?", krächzte Philipp.
Ein Mann rief etwas und die Hunde zogen sich zurück. Das Fackellicht fiel direkt auf Philipp. Er sah nun, dass er fast ganz aus dem Schnee ausgegraben war. Aber er konnte seinen Körper noch immer nicht bewegen oder spüren.
Zwei Kapuzengestalten beugten sich zu Philipp hinunter und packten ihn fest an den Armen. Sie zogen ihn auf die Beine. Als sie ihn losließen, sackte er zusammen. Sie fingen ihn auf und hoben ihn auf eine Stofftrage.
„Meine ... meine Schwester ...",
sagte Philipp mit klappernden Zähnen.
Es gelang ihm, den Kopf zu heben und sich umzusehen. Im Fackellicht sah er Anne in eine Decke gewickelt auf einer Trage liegen.
„Sie ist gerettet", sagte einer der Männer.
„Wer ... wer seid ihr?", fragte Philipp heftig zitternd. Er hatte seinen Hut und seinen Schal im Schnee verloren.
„Wir sind Mönche aus dem Kloster Sankt Bernhard", antwortete der Mann.
Er deckte Philipp mit einer schweren Decke zu.
„Oh ... vielen Dank", flüsterte Philipp.
Die drei Hunde führten sie über den schneebedeckten Pass - grunzend, niesend und hechelnd. Die Mönche folgten ihnen und trugen Philipp und Anne durch die kalte, windige Finsternis.
...
© 2012 Loewe Verlag, Bindlach
Kalter Wind wehte durchs Fenster. Das rosafarbene Licht des Sonnenuntergangs schien in das Baumhaus. Philipp und Anne trugen kratzige Wollhosen, Pullover, Hüte, Schals, Handschuhe und Lederschuhe. Philipps Rucksack hatte sich in eine Ledertasche verwandelt. Er öffnete sie und sah die Schriftrolle und das blaue Fläschchen darin liegen - sowie seinen Notizblock, den Stift und die Smaragdrose.
„Das sind also die Schweizer Alpen", sagte Anne zitternd und sah aus dem Fenster. „Schön, aber kalt."
Philipp blickte auch hinaus. Das Baumhaus war zwischen grauen Felsbrocken auf einem Berghang gelandet. Schneebedeckte Gipfel ragten über ihnen auf. Unter ihnen lag der eingeschneite Pass, den sie auf dem Bild gesehen hatten. Rauch stieg von einem großen Gebäude auf.
„Das muss der Große-Sankt-Bernhard- Pass sein", sagte Philipp. Er nahm das Buch, schlug die Seite mit dem Lesezeichen auf und las vor:
Der Große-Sankt-Bernhard-Pass in den Alpen ist eine alte Straße zwischen zwei hohen Berggipfeln. Für Tausende von Jahren war er die einzige Verbindung zwischen der Schweiz und Italien. Der Pass wurde nach Bernhard von Menthon benannt, der dort im elften Jahrhundert ein Kloster baute. Für Hunderte von Jahren hießen die Mönche des Klosters frierende und ermüdete Reisende willkommen, die den Pass überquerten.
„Das Gebäude muss das Kloster sein", sagte Philipp.
„Super", entgegnete Anne. „Wir können unsere Mission damit beginnen, dorthin zu gehen."
„Einverstanden", meinte Philipp.
„Aber irgendwie verstehe ich das nicht. Um Penny zu retten, sollen wir nach einer weiß-gelben Blume suchen. Und wir sollen ihre Bedeutung am eigenen Leib erleben, auch wenn es nur für eine Stunde reicht - was auch immer das zu bedeuten hat."
„Wir werden es herausfinden", sagte Anne.
„Hoffentlich", erwiderte Philipp. „Aber wo sollen wir hier Blumen finden?"
Philipp und Anne betrachteten die karge Landschaft aus Eis, Schnee und Felsen.
„Tja, irgendwo muss es Blumen geben", sagte Anne.
„Ich weiß nicht", meinte Philipp.
„Vielleicht haben Teddy und Kathrein einen Fehler gemacht und uns an den falschen Ort geschickt."
„Sie haben noch nie einen Fehler gemacht", sagte Anne.
„Hm, entschuldige mal. Teddy hat also keinen Fehler gemacht, als er Penny in eine Steinstatue verwandelt hat?", fragte Philipp.
„Ja, okay", sagte Anne. „Aber lass uns jetzt zu dem Kloster gehen, bevor es dunkel wird. Wir können dort fragen, wo es hier Blumen gibt."
„Aber was, wenn ...", begann Philipp.
„Hör auf, dir Sorgen zu machen", unterbrach ihn Anne. „In unserem Buch steht, dass die Mönche frierende und ermüdete Reisende willkommen heißen. Ich friere und deine Fragen machen mich
müde. Komm jetzt." Sie kletterte aus dem Fenster in den Schnee.
„Sehr witzig", sagte Philipp. Aber auch er wollte gern ins Warme. Sein Gesicht war eiskalt. Er steckte das Buch in seine Tasche, hängte sie über die Schulter und folgte Anne durch das Fenster aus dem
Baumhaus. Philipps Füße knirschten auf dem vereisten Schnee. Als die Sonne hinter den Gipfeln verschwand, kletterten violette Schatten über die hohen Berge. Das Kloster in der Senke unter ihnen lag in völliger Dunkelheit.
„Wir müssen uns beeilen", sagte Anne.
„Nein, wir müssen langsam den Hang hinuntergehen, damit wir nicht ausrutschen", antwortete Philipp.
„Dann lass uns langsam schnell gehen", sagte Anne.
Philipp und Anne stapften den Hang hinunter. Während sie langsam einen Fuß vor den anderen setzten, ertönte ein merkwürdiges Geräusch über ihnen. Wumpf!
„Was war das?", fragte Philipp und sah sich um.
Als Nächstes ertönte ein leises Rumpeln, das wie weit entferntes Donnergrollen klang.
„Was war das?", fragte Anne.
Dann hörten sie ein Geräusch wie zerbrechendes Glas.
„Ahh!", schrie Philipp.
Auf dem Berg direkt über ihnen zerbrachen große Schneeblöcke in kleinere Brocken, die den Hang hinunterrutschten.
„Nimm meine Hand!", rief Philipp. Er streckte den Arm nach Anne aus und sie griff nach seiner Hand.
Plötzlich bewegte sich der Schnee überall um sie herum. Sogar der Schnee unter ihnen rutschte. Ein großer Schneeklotz rammte Philipp und stieß ihn von Anne weg.
„Philipp!", rief Anne.
Ein zweiter Schneeblock fegte ihn von den Füßen und er stürzte mit dem Kopf voran den Hang hinunter - bis er gegen eine Wand aus gefrorenem Schnee prallte.
Er versuchte aufzustehen, aber eine riesige Welle aus weichem, pudrigem Schnee rollte über ihn und begrub ihn vollständig.
Philipp zappelte mit Armen und Beinen und versuchte, aus dem flockigen Schneemeer aufzutauchen. Er trat mit den Füßen um sich und ruderte mit den Händen, aber je mehr er sich anstrengte, desto mehr Schnee schien ihn zu bedrängen. Schnee verklebte Philipps Augen, Ohren und Hals.
Wenn er hustete, atmete er jedes Mal noch mehr ein. Es fühlte sich an, als würde er ertrinken.
Endlich gelang es ihm, seinen Kopf durch den Schnee in die kalte Luft zu stecken.
Er konnte atmen!
Aber Philipp konnte immer noch nichts sehen. Eine Windböe aus Puderschnee machte ihn blind. Er konnte seine Arme und Hände nicht bewegen, seine Beine und Füße auch nicht. Der weiche Schnee rund um seinen Körper war hart und fest geworden. Philipp hatte das Gefühl, als sei er bis zum Hals in kaltem Zement gefangen. Wo war Anne? War sie auch lebendig begraben worden?
Philipp versuchte zu rufen, aber kein Ton kam aus seinem Hals. Er versuchte noch einmal, nach Anne zu rufen, aber es war hoffnungslos. Seine Lippen bewegten sich nicht. Er konnte nicht mal seinen Mund spüren. Er fühlte weder Arme und Beine noch Füße und Hände.
Er schloss die Augen. Er spürte gar nichts, noch nicht mal den Wind, der ihm Schnee ins Gesicht blies ...
„Auuu!" Philipp schrie innerlich. Seine Augen klappten auf. Ihm war eiskalt und Bestien griffen ihn an! Sie winselten, schnüffelten, hechelten und fiepten.
„Wildhunde!", dachte Philipp erschrocken.
Zwei Hunde kratzten und gruben rund um seinen Körper. Ein dritter Hund schleckte seine Augen und Ohren ab.
Philipp hatte das Gefühl, als würde er zu Tode geleckt werden.
„Hilfe!", versuchte Philipp zu rufen. Aber kein Ton kam aus seinem verklebten Hals.
„Hilfe! Hilfe!", brüllte es in seinem Kopf.
Aber die drei großen, hechelnden Wesen leckten weiter an ihm und gruben weiter im eisigen Schnee, der Philipps Körper gefangen hielt.
Während die riesigen Hunde sich über ihn beugten, sah Philipp Flammen hinter ihnen auftauchen. Gestalten in Kapuzenmänteln kamen näher, sie trugen Fackeln in der Hand. Die Gestalten waren noch beängstigender als die Hunde.
„Philipp!", ertönte ein schwacher Ruf.
„Anne?", krächzte Philipp.
Ein Mann rief etwas und die Hunde zogen sich zurück. Das Fackellicht fiel direkt auf Philipp. Er sah nun, dass er fast ganz aus dem Schnee ausgegraben war. Aber er konnte seinen Körper noch immer nicht bewegen oder spüren.
Zwei Kapuzengestalten beugten sich zu Philipp hinunter und packten ihn fest an den Armen. Sie zogen ihn auf die Beine. Als sie ihn losließen, sackte er zusammen. Sie fingen ihn auf und hoben ihn auf eine Stofftrage.
„Meine ... meine Schwester ...",
sagte Philipp mit klappernden Zähnen.
Es gelang ihm, den Kopf zu heben und sich umzusehen. Im Fackellicht sah er Anne in eine Decke gewickelt auf einer Trage liegen.
„Sie ist gerettet", sagte einer der Männer.
„Wer ... wer seid ihr?", fragte Philipp heftig zitternd. Er hatte seinen Hut und seinen Schal im Schnee verloren.
„Wir sind Mönche aus dem Kloster Sankt Bernhard", antwortete der Mann.
Er deckte Philipp mit einer schweren Decke zu.
„Oh ... vielen Dank", flüsterte Philipp.
Die drei Hunde führten sie über den schneebedeckten Pass - grunzend, niesend und hechelnd. Die Mönche folgten ihnen und trugen Philipp und Anne durch die kalte, windige Finsternis.
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© 2012 Loewe Verlag, Bindlach
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Autoren-Porträt von Mary Pope Osborne
Mary Pope Osborne wurde 1949 in Fort Sill, Oklahoma, geboren und lebt heute mit ihrem Mann Will, einem bekannten Schauspieler und Theaterdirektor, und ihren Hunden in Connecticut. Schon als Kind reiste sie viel und lernte die unterschiedlichsten Länder kennen. Mit ihrer Familie lebte sie in Österreich, Oklahoma, Florida und anderswo in Amerika. Nach ihrem Studium zog es sie wieder in die Ferne, und sie reiste viele Monate durch Asien. Schließlich begann sie zu schreiben und wurde damit außerordentlich erfolgreich. Im Februar 1993 wurde Mary Pope Osborne zur 27. Präsidentin der Authors Guild, der ältesten und etabliertesten Organisation für Schriftsteller in Amerika, gewählt. Nach vier Jahren als Präsidentin wechselte sie in den Vorstand, in dem sie bis heute Mitglied ist. Inzwischen sind schon über hundert Bücher von Mary Pope Osborne erschienen. "Das magische Baumhaus" ist sowohl in den USA als inzwischen auch in Deutschland eine der beliebtesten Kinderbuchreihen. Die Idee dazu bekam Mary Pope Osborne als sie eines Tages mit ihrem Ehemann Will durch den Wald spazieren ging und ein altes, verfallenes Baumhaus entdeckte. Daraufhin versuchte sie über dieses Baumhaus zu schreiben. Im ersten Band entdecken die beiden Geschwister Anne und Philipp ein Baumhaus das voller Bücher ist. Sie finden schnell heraus, dass sie zu all den Orten reisen können, die sie in den Büchern sehen. So beginnt die Reise in fremde Welten und längst vergangenen Zeiten. Die amerikanische Website von Mary Pope Osborne ist unter marypopeosborne.com zu erreichen. JUTTA KNIPPING hat nach ihrer Ausbildung zur Druckvorlagengerstellerin in Münster Visuelle Kommunikation studiert. Schon während ihres Studiums hat sie erste Bücher illustriert. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Katern Leo und Mickie in der Nähe von Osnabrück und ist freiberuflich als Illustratorin tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mary Pope Osborne
- Altersempfehlung: Ab 8 Jahre
- 2012, 4. Aufl., 128 Seiten, mit Abbildungen, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Loewe Kinderbücher
- Übersetzer: Sandra Margineanu
- Verlag: Loewe Verlag
- ISBN-10: 3785574169
- ISBN-13: 9783785574164
- Erscheinungsdatum: 18.06.2012
Pressezitat
"Es gibt nichts, was den Namen "Leseförderung" so uneingeschränkt verdient, wie diese Reihe. Wie M.P. Osborne Sachinformationen in spannende Abenteuer packt, lässt sogar hart gesottene Lesemuffel ganz schnell zum nächsten Band greifen!" Gabriele Hoffmann, Heidelberger Leander
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