Königin des Lichts
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''Spannend, romantisch, sexy und geheimnisvoll.''
Cosmopolitan
Aurora ist behütet aufgewachsen, doch als sie Thane, den Mann aus ihren Träumen, trifft, verliebt sie sich unsterblich in ihn. Aber ihre Liebe wird von feindlichen Mächten unter dem Anführer Lorcan bedroht. Der Krieger Thane nimmt den Kampf mit Lorcan auf.
"Nora Roberts versteht es, die geheimen Wünsche ihrer Leserinnen zu erfüllen." -- The New York Times
"Spannend, romantisch, sexy und geheimnisvoll - was für ein Lesevergnügen!" -- Cosmopolitan
Königin des Lichts von Nora Roberts
LESEPROBE
DER SCHNEE FIEL wie ein dichterVorhang vom Himmel. Die eisige Kälte drang bis in ihre Knochen, aber sieverfluchte ihn nicht. Er würde die Verfolger blenden und ihre Spur verwischen.Das bitterkalte Weiß war ein Segen.
Ihr Herz war gebrochen, ihr Kör perzerschlagen, doch sie konnte und wollte nicht aufgeben. Rhyssprach zu ihr, ein Flüstern, das sie drängte, stark zu sein.
Sie weinte nicht um seinen Tod. IhreTränen - die Tränen einer Frau um den Mann, den sie liebte - waren zu Eiserstarrt. Sie schrie nicht vor Schmerz, obwohl die Qual nahezu unerträglichwar. Denn sie war mehr als eine Frau, mehr als eine Zauberin.
Sie war die Königin.
Ihr Pferd stapfte mit sicheremSchritt durch den Schnee, treu wie der Mann, der schweigend neben ihr ritt. Undsie würde die Treue des braven Gwayne brauchen, dennsie wusste, was kommen würde, was sie nicht aufhalten konnte. Obwohl sie ihrengeliebten Rhys nicht hatte sterben sehen, hatte siegespürt, wie das Schwert des Thronräubers ihn niederstreckte. In ihrem kalten,zerschmetterten Herzen war sie bereit für das, was ihr bevorstand.
Sie unterdrückte ein Stöhnen, alsder Schmerz ihren Körper schier zerriss, presste den fliegenden Atem durch dieZähne, bis die Pein nachließ und sie wieder sprechen konnte, um das Schweigenzu brechen. »Du hättest ihn nicht retten können. Und ich auch nicht.« Tränenbrannten in ihren Augen, die sie mit aller Macht unterdrückte. »Du hast ihmund mir gedient, indem du seinen letzten Befehl befolgt hast. Es tut mir Leid,dass ich es dir so schwer gemacht habe.«
»Ich bin ein Mann der Königin, Herrin.«
Sie lächelte ein wenig. »Und daswirst du immer sein. Dein König hat an mich gedacht, selbst in der Hitze der Schlachtgalten seine Gedanken mir und unserer Welt. Und unserem Kind.« Sie presste eineHand gegen ihren schweren Leib, in dem ein neues Leben heranwuchs. »Sie werdenin Liedern von ihm erzählen, noch lange nachdem « Der Schmerz ließ sie auf keuchen.Unwillkürlich fasste sie sich an die Lenden.
»Ihr könnt nicht reiten, Herrin!« Gwayne griff ihr in die Zügel,um das Pferd zu beruhigen.
»Ich kann und ich werde.« Die grünen Augen in ihrem schneeweißen Gesicht funkeltengrimmig entschlossen. »Lorcan wird mein Kind nichtfinden. Die Zeit ist noch nicht gekommen. Wir werden ein Licht sehen.« Erschöpft ließ sie sich auf den Hals ihres Pferds sinken.»Du musst nach dem Licht Ausschau halten und uns zu ihm führen.«
Ein Licht, dachte Gwayne, während sie durch den Wald ritten. Es dunkeltebereits, und sie waren meilenweit von der Stadt der Sterne, von jeder ihmbekannten Siedlung entfernt. In diesen Wäldern lebten nur Elfen und Kobolde. Waskonnten diese Geschöpfe einer Frau nutzen, deren Stunde nahte, selbst wenn sieKönigin war?
Und doch hatte sie ihm befohlen, siein den Wald der Verlorenen zu führen. Zuerst hatte sie sich gewehrt, als er sieauf Befehl des Königs aus der Burg schaffte. Er hatte sie mit Gewalt auf ihrPferd heben und dieses mit einem Peitschenhieb davonjagen müssen.
Sie flohen vor der Schlacht, vor demGestank des Qualms und des Blutes, vor den Schreien der Sterbenden. Und obwohler auf königlichen Befehl handelte, kam er sich wie ein Feigling vor, weil erlebte, während sein König, seine Leute, seine Freunde starben.
Doch sein Schwert, sein Schild, seinLeben gehörten der Königin. Sie musste er schützen. Sobald sie in Sicherheit war,würde er umkehren, um den Mörder Lorcan zu töten, auchwenn es ihn selbst das Leben kosten sollte.
Ein Wispern lag in der Luft, doch eswar nicht der Wind. Da es keine menschliche Stimme war, sorgte er sich nicht.Er fürchtete keine Zauberkraft, Menschen dagegen sehr wohl. Lorcanmochte sich bei seinem hinterhältigen Angriff der Magie bedient haben, aber dieAusführung hatten Menschen übernommen. Lügen und Hexerei hatten ihm die Türengeöffnet, ihm unter der Fahne des Verhandlungsführers den Weg in die Festunggebahnt.
Und während der ganzen Zeit hatten seineMänner - jene, die nicht weniger verderbt waren als er, und jene, die er vonden Enden der Welt zu sich gerufen und bezahlt hatte, damit sie für ihnkämpften - das Blutbad vorbereitet.
Krieg konnte man es nicht nennen,dachte Gwayne bitter, wenn Männer Frauen die Kehledurchschnitten, Unbewaffnete rücklings erstachen, aus reiner Lust mordeten undbrandschatzten.
Er warf einen Blick auf die Königin.Ihre Augen starrten geradeaus, aber sie schien ihn nicht zu sehen, als wäre siein Trance versunken. Er fragte sich, warum sie die Täuschung, das Blutbad nichtvorhergesehen hatte. Zwar hielt er selbst nicht viel von Hexerei, aber hättenicht jemand, in dessen Adern das Blut des Zauberers floss, zumindest eineVorahnung haben müssen?
Vielleicht hatte es etwas mit ihremZustand zu tun. Von schwangeren Frauen verstand er ebenso wenig wie von Magie.Er hatte nie geheiratet und es auch nicht vor. Als Soldat wäre ihm eine Fraunur hinderlich gewesen.
Und was sollte er tun, wenn die Zeitder Geburt kam? Er betete zu jedem Gott, der da fleuchteund kreuchte, dass die Königin wusste, was zu tunwar. Vermutlich verstanden Frauen von Natur aus mehr von diesen Dingen.
Der Thronerbe von Twylia würde während eines Wintersturms in einerSchneewehe im Wald der Verlorenen zur Welt kommen. Das war nicht richtig. Esgeziemte sich nicht.
Dieses Ereignis fürchtete er mehrals das Schwert seiner Feinde.
Bald würden sie anhalten müssen,denn ihre Pferde waren am Rande der Erschöpfung. So gut es eben ging, würde erihr einen Schutz vor den Unbilden der Witterung bauen und Feuer machen. Dannwürde, so die Götter es wollten, die Natur ihren Lauf nehmen.
Wenn es vorüber war und sie sichausgeruht hatten, würde er sie irgendwie ins Tal der Geheimnisse und zu denFrauen dort schaffen, von denen es hieß, sie seien Hexen.
Sobald die Königin und ihr Kind inSicherheit waren, würde er zurückreiten und Lorcan das Schwert in den Hals stoßen.
Da hörte er ein Geräusch: eine ArtMusik, die durch den heulenden Wind drang. Und als er nach Westen blickte, sah erin der Finsternis des Unwetters ein Licht schimmern. »Herrin! Ein Licht!« ()
© Heyne Verlag
Übersetzung: Imke Walsh-Araya
- Autor: Nora Roberts
- 2006, 416 Seiten, Maße: 12 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Herausgegeben: Verlagsbüro Oliver Neumann
- Übersetzer: Imke Walsh-Araya
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453532589
- ISBN-13: 9783453532588
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