Kalte Herzen
Roman
Woher kommt das Spenderherz? Packender Thriller um eine junge Ärztin, die sich auf Transplantationen spezialisiert hat.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Kalte Herzen “
Woher kommt das Spenderherz? Packender Thriller um eine junge Ärztin, die sich auf Transplantationen spezialisiert hat.
Klappentext zu „Kalte Herzen “
Als sie eine folgenschwere Entscheidung fällt, steht plötzlich nicht nur ihre Karriere auf dem Spiel - sondern auch ihr Leben!Als junges Mädchen musste Abby hilflos miterleben, wie ihr kleiner, herzkranker Bruder seinen Kampf auf Leben und Tod verlor. Damals schwor sie, später als Ärztin andere Kinder zu retten. Jahre danach gehört sie zum Top-Transplantationsteam eines Krankenhauses in Boston. Als jedoch eine keineswegs todkranke, aber reiche Frau trotz Abbys Widerspruch eines der raren Spenderherzen erhält, wird Abby misstrauisch. Sie forscht auf eigene Faust nach und stellt fest, dass dieses Herz aus dunklen Kanälen stammt ...
»Mit diesem klassischen Medizinthriller voll nervenzerreißender Spannung und brillanten Wendungen legt Tess Gerritsen eine pulsbeschleunigende Geschichte vor, die Ihnen das Herz bis zum Hals schlagen lassen wird.« USA Today
"Tess Gerritsen gehört zu meinen absoluten Favoriten. Sie ist besser als Robin Cook und - ja wirklich! - besser als Michael Crichton. Behalten Sie Ihre Stromrechnung im Auge: Sie werden die ganze Nacht hindurch das Licht brennen lassen und lesen!"Stephen King
Lese-Probe zu „Kalte Herzen “
Kalte Herzen von Tess Gerritsen LESEPROBE In der Nacht kam ihr die Erkenntnis wie ein kaum hörbares Flüstern oder die sanfte Berührung eines Elfenflügels: Ich sterbe! Diese Einsicht schreckte Nina Voss nicht. Wochenlang hatte sie sich durch die Wechselschichten von drei Krankenschwestern und die täglichen Besuche von Dr. Morissey mit seinen ständig höheren Dosen von Furosemid eine heitere Gelassenheit bewahrt. Und warum sollte sie nicht gelassen sein? Ihr Leben war reich gesegnet gewesen. Sie hatte Liebe, Freude und Staunen gekannt. Mit ihren sechsundvierzig Jahren hatte sie die Sonne über den Tempeln von Karnak aufgehen sehen, war durch die dämmrigen Ruinen von Delphi gewandert und hatte in Nepal die Hänge des Himalaya erklommen. Und sie hatte jenen Seelenfrieden gefunden, der sich nur dann einstellt, wenn man den zugewiesenen Platz in Gottes Universum annimmt und akzeptiert. In ihrem Leben gab es nur noch zwei Dinge, die sie bedauerte: Sie hatte nie ein eigenes Kind in den Armen gehalten. Und Victor würde allein zurückbleiben. Die ganze Nacht hatte ihr Mann an ihrem Bett gewacht, ihr in den langen Stunden beschwerlichen Atmens und Hustens die Hand gehalten, durch den Wechsel der Sauerstoffflasche und die Besuche von Dr. Morissey hindurch. Selbst im Schlaf hatte sie Victors Gegenwart gespürt. Manchmal hörte sie ihn durch den Nebel ihrer Träume in der Morgendämmerung sagen: »Sie ist noch so jung! So jung! Kann man nicht noch etwas, irgendwas, unternehmen?«
Etwas! Irgendwas! So war Victor. Er glaubte nicht an das Unvermeidliche.
... mehr
Aber Nina tat es.
Sie schlug die Augen auf und sah, daß die Nacht endlich vorüber war und die Sonne in ihr Schlafzimmerfenster schien, das Fenster mit dem weitläufigen Blick auf ihren geliebten Rhode-Island-Sund. In den Tagen vor ihrer Krankheit, bevor die Herzerkrankung ihr die Kräfte geraubt hatte, war Nina bei Anbruch der Dämmerung bereits meist wach und angezogen gewesen. Sie war auf den Balkon ihres Schlafzimmers getreten und hatte den Sonnenaufgang beobachtet. Selbst wenn der Nebel dicht über dem Sund hing und das Wasser kaum mehr als ein silbriges Zittern im Dunst war, stand sie da und spürte, wie sich die Erde in ihre Richtung neigte und ihr der Morgen entgegenströmte. Ich habe so viele Morgenröten erlebt, und ich danke dir, Herr, für jede einzelne, dachte sie.
»Guten Morgen, Liebes«, flüsterte Victor.
Nina wandte sich dem Gesicht ihres Mannes zu. Er lächelte sie an. Manche Menschen, die Victor anblickten, sahen das Antlitz der Macht. Andere erkannten Genialität oder Skrupellosigkeit. Doch als Nina Voss ihren Mann an diesen Morgen anblickte, sah sie nur Liebe. Und Erschöpfung.
Sie streckte die Hand nach ihm aus. Er ergriff sie und drückte sie an seine Lippen. »Du mußt ein wenig schlafen, Victor«, sagte sie.
»Ich bin nicht müde.«
»Aber ich sehe doch, daß du müde bist.«
»Nein, bin ich nicht.« Er küßte erneut ihre Hand, seine warmen Lippen auf ihrer kühlen Haut. Einen Moment lang sahen sie sich an. Sauerstoff zischte leise durch die Schläuche in ihren Nasenlöchern. Durch das offene Fenster hörte man die Wellen des Ozeans gegen die Felsen rauschen.
Nina schloß die Augen. »Weißt du noch damals ...« Ihre Stimme erstarb, als sie innehielt, um Luft zu holen. »Wann?« fragte er leise.
»Der Tag ... als ich ... mein Bein gebrochen habe.«
Es war in der Woche gewesen, als sie sich in Gstaad kennengelernt hatten. Er hatte ihr später erzählt, daß er beobachtet hatte, wie sie im Schuß eine Piste hinuntergesaust war. Er war ihr bergab gefolgt, im Lift wieder hinauf und ein zweites Mal talwärts. Das war vor fünfundzwanzig Jahren gewesen. Seither waren sie jeden Tag ihres Lebens zusammengewesen. »Ich wußte es«, flüsterte sie. »In diesem Krankenhaus, als du an meinem Bett gewacht hast, wußte ich es.«
»Was wußtest du, Liebes?«
»Daß du der Einzige für mich warst.« Sie öffnete die Augen und lächelte ihn erneut an. Erst jetzt sah sie die Träne, die seine zerfurchte Wange hinabrollte. Victor weinte doch nicht! Sie hatte ihn noch nie weinen sehen, kein einziges Mal in fünfundzwanzig gemeinsamen Jahren. Sie hatte Victor immer für den Starken und Tapferen gehalten. Als sie jetzt in sein Gesicht blickte, erkannte sie, wie sehr sie sich geirrt hatte.
»Victor«, flüsterte sie und drückte seine Hand. »Du darfst keine Angst haben.«
Rasch und fast wütend wischte er sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich werde das nicht zulassen. Ich werde dich nicht verlieren.«
»Das wirst du nie.«
»Nein, das reicht mir nicht! Ich möchte dich hier auf der Erde. Bei mir! «
»Victor, wenn es eins gibt, was ich weiß ... «, sie atmete tief ein und rang nach Luft, »dann, daß die Zeit ... die wir hier haben ... nur ein sehr kleiner Teil ... unserer Existenz ist.«
Sie spürte, wie er vor Ungeduld erstarrte und sich zurückzog. Er stand auf und ging an das Fenster, wo er stehenblieb und über den Sund blickte. Sie fühlte, wie die Wärme seiner Hand auf ihrer Haut nachließ, fühlte, wie die Kälte zurückkam. »Ich werde mich darum kümmern, Nina«, sagte er.
»Es gibt Dinge ... in diesem Leben ... die wir nicht ändern können.«
»Ich habe bereits Maßnahmen ergriffen.«
»Aber Victor ...«
Er drehte sich um und sah sie an. Seine vom Fenster gerahmten Schultern schienen alles Licht der Morgenröte zu verdecken. »Es wird alles geregelt, Liebes«, sagte er. »Du brauchst dir gar keine Sorgen zu machen.« (...)
© 1997 by Wilhelm Goldmann Verlag
Übersetzung: Kristian Lutze
Sie schlug die Augen auf und sah, daß die Nacht endlich vorüber war und die Sonne in ihr Schlafzimmerfenster schien, das Fenster mit dem weitläufigen Blick auf ihren geliebten Rhode-Island-Sund. In den Tagen vor ihrer Krankheit, bevor die Herzerkrankung ihr die Kräfte geraubt hatte, war Nina bei Anbruch der Dämmerung bereits meist wach und angezogen gewesen. Sie war auf den Balkon ihres Schlafzimmers getreten und hatte den Sonnenaufgang beobachtet. Selbst wenn der Nebel dicht über dem Sund hing und das Wasser kaum mehr als ein silbriges Zittern im Dunst war, stand sie da und spürte, wie sich die Erde in ihre Richtung neigte und ihr der Morgen entgegenströmte. Ich habe so viele Morgenröten erlebt, und ich danke dir, Herr, für jede einzelne, dachte sie.
»Guten Morgen, Liebes«, flüsterte Victor.
Nina wandte sich dem Gesicht ihres Mannes zu. Er lächelte sie an. Manche Menschen, die Victor anblickten, sahen das Antlitz der Macht. Andere erkannten Genialität oder Skrupellosigkeit. Doch als Nina Voss ihren Mann an diesen Morgen anblickte, sah sie nur Liebe. Und Erschöpfung.
Sie streckte die Hand nach ihm aus. Er ergriff sie und drückte sie an seine Lippen. »Du mußt ein wenig schlafen, Victor«, sagte sie.
»Ich bin nicht müde.«
»Aber ich sehe doch, daß du müde bist.«
»Nein, bin ich nicht.« Er küßte erneut ihre Hand, seine warmen Lippen auf ihrer kühlen Haut. Einen Moment lang sahen sie sich an. Sauerstoff zischte leise durch die Schläuche in ihren Nasenlöchern. Durch das offene Fenster hörte man die Wellen des Ozeans gegen die Felsen rauschen.
Nina schloß die Augen. »Weißt du noch damals ...« Ihre Stimme erstarb, als sie innehielt, um Luft zu holen. »Wann?« fragte er leise.
»Der Tag ... als ich ... mein Bein gebrochen habe.«
Es war in der Woche gewesen, als sie sich in Gstaad kennengelernt hatten. Er hatte ihr später erzählt, daß er beobachtet hatte, wie sie im Schuß eine Piste hinuntergesaust war. Er war ihr bergab gefolgt, im Lift wieder hinauf und ein zweites Mal talwärts. Das war vor fünfundzwanzig Jahren gewesen. Seither waren sie jeden Tag ihres Lebens zusammengewesen. »Ich wußte es«, flüsterte sie. »In diesem Krankenhaus, als du an meinem Bett gewacht hast, wußte ich es.«
»Was wußtest du, Liebes?«
»Daß du der Einzige für mich warst.« Sie öffnete die Augen und lächelte ihn erneut an. Erst jetzt sah sie die Träne, die seine zerfurchte Wange hinabrollte. Victor weinte doch nicht! Sie hatte ihn noch nie weinen sehen, kein einziges Mal in fünfundzwanzig gemeinsamen Jahren. Sie hatte Victor immer für den Starken und Tapferen gehalten. Als sie jetzt in sein Gesicht blickte, erkannte sie, wie sehr sie sich geirrt hatte.
»Victor«, flüsterte sie und drückte seine Hand. »Du darfst keine Angst haben.«
Rasch und fast wütend wischte er sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich werde das nicht zulassen. Ich werde dich nicht verlieren.«
»Das wirst du nie.«
»Nein, das reicht mir nicht! Ich möchte dich hier auf der Erde. Bei mir! «
»Victor, wenn es eins gibt, was ich weiß ... «, sie atmete tief ein und rang nach Luft, »dann, daß die Zeit ... die wir hier haben ... nur ein sehr kleiner Teil ... unserer Existenz ist.«
Sie spürte, wie er vor Ungeduld erstarrte und sich zurückzog. Er stand auf und ging an das Fenster, wo er stehenblieb und über den Sund blickte. Sie fühlte, wie die Wärme seiner Hand auf ihrer Haut nachließ, fühlte, wie die Kälte zurückkam. »Ich werde mich darum kümmern, Nina«, sagte er.
»Es gibt Dinge ... in diesem Leben ... die wir nicht ändern können.«
»Ich habe bereits Maßnahmen ergriffen.«
»Aber Victor ...«
Er drehte sich um und sah sie an. Seine vom Fenster gerahmten Schultern schienen alles Licht der Morgenröte zu verdecken. »Es wird alles geregelt, Liebes«, sagte er. »Du brauchst dir gar keine Sorgen zu machen.« (...)
© 1997 by Wilhelm Goldmann Verlag
Übersetzung: Kristian Lutze
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Autoren-Porträt von Tess Gerritsen
Tess Gerritsen arbeitete erfolgreich als Ärztin, bevor sie sich ihrer Jugendleidenschaft besann und anfing, Romane zu schreiben. Kaum jemand vereint so gekonnt wie sie erzählerische Raffinesse mit medizinischer Detailgenauigkeit und psychologischer Glaubwürdigkeit der Figuren. Tess Gerritsen lebt mit ihrer Familie in MaineBibliographische Angaben
- Autor: Tess Gerritsen
- 2003, 384 Seiten, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Kristian Lutze
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442358809
- ISBN-13: 9783442358809
Rezension zu „Kalte Herzen “
"Tess Gerritsen gehört zu meinen absoluten Favoriten. Sie ist besser als Robin Cook und - ja wirklich! - besser als Michael Crichton. Behalten Sie Ihre Stromrechnung im Auge: Sie werden die ganze Nacht hindurch das Licht brennen lassen und lesen!"
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