In den Schuhen einer anderen
England 1931Die schüchterne Audrey gehört zum englischen Adel und lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einem prächtigen Herrenhaus auf dem Land. Äußerlich fehlt es ihr an nichts, doch als sie der lebenslustigen Eve über den Weg läuft, der Tochter einer...
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Produktinformationen zu „In den Schuhen einer anderen “
Klappentext zu „In den Schuhen einer anderen “
England 1931Die schüchterne Audrey gehört zum englischen Adel und lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einem prächtigen Herrenhaus auf dem Land. Äußerlich fehlt es ihr an nichts, doch als sie der lebenslustigen Eve über den Weg läuft, der Tochter einer Zofe, weckt deren Unbekümmertheit ungeahnte Sehnsüchte in ihr. Schnell werden die beiden beste Freundinnen, aber die soziale Kluft erweist sich als größer als gedacht ...Jahre später, während des Zweiten Weltkriegs, melden sich beide Frauen wie viele andere Engländerinnen freiwillig und unterstützen ihr Land als Rettungswagenfahrerinnen im Kampf gegen Nazideutschland. Als der Krieg endlich zu Ende ist, hoffen sowohl Audrey als auch Eve auf ein besseres Leben in Übersee. Doch welchen Preis sind sie dafür bereit zu zahlen?Ein faszinierender Familienroman über Freundschaft, Verrat, Liebe und Vergebung.
Lese-Probe zu „In den Schuhen einer anderen “
1. KapitelLondon, November 1945Eve Dawson fuhr aus dem Schlaf hoch. Jemand hämmerte an ihre Tür. Draußen heulten die Sirenen, sie wurden immer lauter. Kamen näher. Sie sprang auf und ihr Instinkt schrie, sie müsse zu einem Luftschutzkeller rennen. Aber nein. Der Krieg war vorbei.Das Hämmern wurde immer hektischer. Mit ungelenken Bewegungen schob sie schlaftrunken die Arme in ihren Morgenmantel. Ihre Mitbewohnerin Audrey saß aufrecht in ihrem schmalen Bett neben dem von Eve. »Was ist los?«»Ich weiß nicht.« Eve schlängelte sich zwischen den bunt zusammengewürfelten Möbeln in ihrer winzigen Wohnung hindurch und öffnete die Tür.Ein Polizeibeamter. Atemlos, als hätte er gerade ein Wettrennen hinter sich. »Sie müssen raus! Sofort! Man hat einen Blindgänger in den Trümmern auf der anderen Straßenseite gefunden. Kommen Sie, kommen Sie!« Der Wachtmeister wedelte hektisch mit den Händen, um ihnen zu bedeuten, sie sollten ihm auf den Flur und die Treppe hinunter folgen.»Ich bin noch nicht angezogen«, sagte Audrey hinter Eve. Das war typisch für sie. Immer die feine Dame.»Dazu ist keine Zeit!«, sagte der Wachtmeister. »Wenn das Ding explodiert, fliegt der ganze Block in die Luft. Ihr Mädels müsst hier raus! Jetzt!« Er ließ sie in ihren Pyjamas im Türrahmen stehen und hämmerte an die Tür der Nachbarn, um ihnen dieselbe dringliche Nachricht zu überbringen.Eve griff nach ihrem Mantel und schob die Füße in das erste Paar Schuhe, das sie finden konnte. Audrey bewegte sich in ihrer typisch langsamen, absichtsvollen Art und musterte kritisch die Schuhe an der Tür, als wollte sie entscheiden, welches Paar am besten zu ihrem Schlafanzug passte. »Jetzt komm!«, sagte Eve. Sie drückte Audrey ihren Mantel in die Hände. »Ich will heute nicht sterben - du etwa?« Dann zog sie ihre Mitbewohnerin den Gang hinunter in Richtung Treppe.Sie waren beinahe im Erdgeschoss angekommen, als Audrey stehen blieb. »Warte! Meine Handtasche! Da sind mein Ausweis und meine Coupons drin.« Sie drehte sich um.Eve
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riss sie zurück. »Vergiss es. Es lohnt nicht, dafür zu sterben. Ich jedenfalls würde gerne weiterleben!« Sie dachte an das winzige Baby, das heimlich in ihrem Leib heranwuchs, und zum ersten Mal wollte sie, dass auch ihr Kind lebte.Ein Schwall kalter Luft schlug Eve entgegen, als sie die Haustür öffnete, und wehte durch ihren offenen Mantel und die dünne Schlafanzughose, sodass sie fröstelte. Die aufgehende Sonne lugte unter den Wolken hervor, brachte aber keine Wärme mit sich. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite bewegte sich ein Trupp Soldaten durch die herumliegenden Steine und Ziegel, als würden sie auf rohen Eiern laufen. Arbeiter hatten hier in der vergangenen Woche aufgeräumt und jeden Morgen früh angefangen. Wieder bekam Eve eine Gänsehaut. Die Fliegerbombe hätte jeden Augenblick detonieren können.»Hier lang ... hier lang«, drängte der Wachtmeister sie. »Machen Sie schnell. Weiter, weiter.« Sie scheuchten alle die Straße entlang, weg von der Abwurfstelle der Bombe. Verwirrte Menschen strömten aus den benachbarten Gebäuden, um mit ihnen zu fliehen. Eve erinnerte sich an die schrecklichen Monate, in denen die Deutschen London bombardiert hatten. Das panische Rennen zu den Luftschutzkellern, das Heulen der Sirenen, das Stolpern durch die Finsternis während der Verdunklung. Aber der Krieg war zu Ende gegangen.»Ich dachte, wir müssten nie wieder vor einer Bombe fliehen«, sagte Audrey. »Und müssten keine Angst mehr um unser Leben haben.« Sie rang um Atem und wurde langsamer.Eve zwang sich ebenfalls, ihre Schritte zu verlangsamen, obwohl sie am liebsten gerannt wäre. Sie war immer schneller gewesen als Audrey. »Dann haben wir uns wohl geirrt.«»Die Nazis haben diesen Häuserblock vor einem Jahr zerstört. Ich kann nicht fassen, dass die Bombe die ganze Zeit dort lag und nur darauf gewartet hat zu explodieren.«»Das beweist nur, wie zerbrechlich das Leben ist.« Es war eine der vielen Lektionen, die Eve im Krieg gelernt hatte. Liebe Menschen konnten
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Autoren-Porträt von Lynn Austin
Lynn, AustinLynn Austin ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in Holland, Michigan. Ihre zahlreichen Romane sind allesamt Bestseller und mit unzähligen Preisen ausgezeichnet worden. In Deutschland gilt sie als die beliebteste christliche Romanautorin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Lynn Austin
- 2020, Auflage, 444 Seiten, Maße: 14,6 x 22,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Dorothee Dziewas
- Verlag: Francke-Buch
- ISBN-10: 3963621850
- ISBN-13: 9783963621857
- Erscheinungsdatum: 17.11.2020
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