Engel des Vergessens
Roman
Ein großes Romandebüt, das von einem Leben in der Mitte Europas erzählt; mit kraftvoller Poesie; Geschichten, die uns im Innersten betreffen.Maja Haderlap gelingt etwas, das man gemeinhin heutzutage für gar nicht mehr möglich hält: Sie erzählt die...
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Produktinformationen zu „Engel des Vergessens “
Klappentext zu „Engel des Vergessens “
Ein großes Romandebüt, das von einem Leben in der Mitte Europas erzählt; mit kraftvoller Poesie; Geschichten, die uns im Innersten betreffen.Maja Haderlap gelingt etwas, das man gemeinhin heutzutage für gar nicht mehr möglich hält: Sie erzählt die Geschichte eines Mädchens, einer Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes. Erinnert wird eine Kindheit in den Kärntner Bergen. Überaus sinnlich beschwört die Autorin die Gerüche des Sommers herauf, die Kochkünste der Großmutter, die Streitigkeiten der Eltern und die Eigenarten der Nachbarn. Erzählt wird von dem täglichen Versuch eines heranwachsenden Mädchens, ihre Familie und die Menschen in ihrer Umgebung zu verstehen. Zwar ist der Krieg vorbei, aber in den Köpfen der slowenischen Minderheit, zu der die Familie gehört, ist er noch allgegenwärtig. In den Wald zu gehen hieß eben »nicht nur Bäume zu fällen, zu jagen oder Pilze zu sammeln«. Es hieß, sich zu verstecken, zu flüchten, sich den Partisanen anzuschließen und Widerstand zu leisten. Wem die Flucht nicht gelang, dem drohten Verhaftung, Tod, Konzentrationslager. Die Erinnerungen daran gehören für die Menschen so selbstverständlich zum Leben wie Gott. Erst nach und nach lernt das Mädchen, die Bruchstücke und Überreste der Vergangenheit in einen Zusammenhang zu bringen und aus der Selbstverständlichkeit zu reißen - und schließlich als (kritische) junge Frau eine Sprache dafür zu finden. Eindringlich, poetisch, mit einer bezaubernden Unmittelbarkeit.»Maja Haderlap hat eine gewaltige Geschichte geschrieben... Die Großmutter wie noch keine, der arme bittere Vater wie noch keiner, die Toten wie noch nie, ein Kind wie noch keines.« (Peter Handke)
Autoren-Porträt von Maja Haderlap
Maja Haderlap, geb. 1961 in Eisenkappel / Zelezna Kapla (Österreich). Nach dem Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Wien war sie zwei Jahre Herausgeberin der Literaturzeitschrift »Mladje« und arbeitete danach 15 Jahre als Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt.Mit dem Roman »Engel des Vergessens« gewann Maja Haderlap den Ingeborg Bachmann Preis (2011); er liegt heute in der 12. Auflage vor und wurde in 7 Sprachen übersetzt. Außerdem erschien bei Wallstein der Gedichtband »langer transit« (2014) und die Rede beim Staatsakt zum 100. Staatsjubiläum der Republik Österreich (2018).Weitere Preise und Auszeichnungen (Auswahl):Österreichischer Kunstpreis für Literatur (2019), Christine Lavant Preis (2021).
Bibliographische Angaben
- Autor: Maja Haderlap
- 2011, 11. Aufl., 288 Seiten, Maße: 12,8 x 20,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Wallstein
- ISBN-10: 3835309536
- ISBN-13: 9783835309531
- Erscheinungsdatum: 13.07.2011
Rezension zu „Engel des Vergessens “
»Peter Handke hat einst (...) dazu aufgerufen, die Literatur der Kärntner Partisanen zu lesen, um Kärnten/KoroSka zu verstehen. Heute wäre dieser Empfehlung Maja Haderlaps »Engel des Vergessens« hinzuzufügen.« (Jana Sommeregger, WeiberDiwan, Februar 2012)»The family history, interwoven with the destiny of an ethnic group exposed to war, fanaticism, brutality, and discrimination, reverberates strongly in our world. It mirrors on a small scale our global problems.« (Maria Luise Caputo-Mayr, World Literature Today, März-April 2012)»(...) Maja Haderlap hat eine starke Stimme. Eine zu gleichen Teilen literarische wie politische, eine Stimme, die durch »Engel des Vergessens» zu den wichtigsten unserer Literaturlandschaft gehört.« (Johanna Rachinger, Kurier, 06.09.2012) »eine Geschichte voller Kraft mit großen poetischen Ansprüchen« (Peter Turrini, News, 28/2011) »Es ist eine ewige Geschichte zwischen Vater, Tochter, Enkelin und Großmutter. Es gibt da gewaltige Stellen: der Vater, der als Kind zu den Partisanen gegangen ist und als Heranwachsender nicht mehr weiß, zu wem er gehört. Er hat einen Stolz und kann ihn nicht leben. Oder die Großmutter, die im KZ war: Das sind Geschichten, die man in Österreich überhaupt nicht kennt und die nach 70 Jahren endlich erzählt werden. Dann gibt es Passagen, in denen sie ihr eigenes Leben schildert, wie sie von zuhause fortgeht, studiert, ihr Leben lebt. Es ist eine herzergreifende Geschichte.« (Peter Handke, News, 28/2011) »Sie erzählt kühl analytisch und doch achtsam von einer Gemeinschaft, die stolz ist auf ihre Eigenart und auf die Tragödien der Vergangenheit - und zugleich verbittert über ihr Los, ausgeschlossen zu sein. ... Das Buch »Engel des Vergessens« hat Haderlap in deutscher Sprache niedergeschrieben, in einem klaren, trotzdem poetischen Ton, in dem die Zeit ein »behäbiger Gletscher« ist, der alles, was der jungen Heldin erst wunderbar und unverrückbar scheint, unter sich zermalmt.« (Wolfgang Höbel, Der Spiegel, 18.07.2011)
Pressezitat
»Auf eine wunderbare, ja, selbstverständliche Art und Weise erzählt Haderlap von der Vielschichtigkeit des Lebens.« (frauenvolksbegehren.at, Dezember 2017) »Die Lyrik und Prosa von Maja Haderlap vereint poetische Brillanz mit politischer Brisanz« (Aus der Jurybegründung für die Verleihung des Max-Frisch-Preises 2018 der Stadt Zürich)
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