Der weiße Reiter / Uhtred Bd.2
Ende des 9. Jahrhunderts haben die...
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Ende des 9. Jahrhunderts haben die dänischen Eroberer alle fünf englischen Königreiche unterjocht. Das gesamte Land der Angelsachsen ist in der Gewalt der Invasoren – mit Ausnahme eines kleinen Sumpfgebietes. Hier hält sich König Alfred von Wessex mit wenigen Getreuen versteckt. Uhtred, Krieger in Alfreds Diensten, kennt die Übermacht des dänischen Heeres genau. Dennoch will Alfred eine letzte, entscheidende Schlacht führen. Der fromme König setzt dabei auf Gottes Hilfe, Uhtred hingegen vertraut lieber seinem kampferprobten Schwert. Über eines aber sind sich die beiden ungleichen Verbündeten vollkommen einig: Eine Niederlage wäre der Untergang Englands.
„Wieder eine absolute Spitzenleistung vom Meister des Fachs.“
Booklist
Ende des 9. Jahrhunderts haben die dänischen Eroberer alle fünf englischen Königreiche unterjocht. Das gesamte Land der Angelsachsen ist in der Gewalt der Invasoren - mit Ausnahme eines kleinen Sumpfgebietes. Hier hält sich König Alfred von Wessex mit wenigen Getreuen versteckt. Uhtred, Krieger in Alfreds Diensten, kennt die Übermacht des dänischen Heeres genau. Dennoch will Alfred eine letzte, entscheidende Schlacht führen. Der fromme König setzt dabei auf Gottes Hilfe, Uhtred hingegen vertraut lieber seinem kampferprobten Schwert. Über eines aber sind sich die beiden ungleichen Verbündeten vollkommen einig: Eine Niederlage wäre der Untergang Englands.
Die Uhtred-Romane, Band 2
Ende des 9. Jahrhunderts haben die dänischen Eroberer alle fünf englischen Königreiche unterjocht. Das gesamte Land der Angelsachsen ist in der Gewalt der Invasoren - mit Ausnahme eines kleinen Sumpfgebietes. Hier hält sich König Alfred von Wessex mit wenigen Getreuen versteckt. Uhtred, Krieger in Alfreds Diensten, kennt die Übermacht des dänischen Heeres genau. Dennoch will Alfred eine letzte, entscheidende Schlacht führen. Der fromme König setzt dabei auf Gottes Hilfe, Uhtred hingegen vertraut lieber seinem kampferprobten Schwert. Über eines aber sind sich die beiden ungleichen Verbündeten vollkommen einig: Eine Niederlage wäre der Untergang Englands.
Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Das letzte Königreich": "Wieder eine absolute Spitzenleistung vom Meister des Fachs." -- Booklist
Der weiße Reiter von Bernard Cornwell
LESEPROBE
EINS
Wenn ich heute Zwanzigjährige sehe,scheinen sie mir schrecklich jung und kaum der Mutterbrust entwöhnt. Doch alsich selbst in diesem Alter war, hielt ich mich für einen erwachsenen Mann. Ichhatte ein Kind gezeugt, im Schildwall gekämpft und ließ mir von niemandem Ratschlägegeben. Kurz, ich war überheblich, dumm und eigensinnig. Und deshalb traf ichauch nach unserem Sieg bei Cynuit die falscheEntscheidung.
Wir hatten die Dänen in der weitenSumpflandschaft am Rande der Sxfern-See zum Kampfgestellt, und wir hatten sie geschlagen. Es war eine große Schlacht geworden,und ich, Uhtred von Bebbanburg,hatte einen großen Anteil an unserem Sieg. Denn als sich der große Ubba Lothbrokson, der von allengefürchtete dänische Anführer, gegen Ende der Schlacht mit seiner mächtigenStreitaxt gegen unseren Schildwall warf, bot ich ihm die Stirn, rang ihnnieder, und ich schickte ihn in die Reihen der Einheijar, jener gefallenen Krieger, die inOdins Leichenhalle feiern und schmausen.
Nach diesem Sieg hätte ich Leofrics Rat befolgen und unverzüglich nach Exanceaster reiten sollen, wo Alfred, der König derWestsachsen, Guthrum belagerte. Ich hätte, tief in der Nacht dort angekommen,den König aus dem Schlaf wecken und ihm Ubbas Rabenbannerund seine Streitaxt, an der noch Blut klebte, vor die Füße legen sollen. Ichhätte dem König die gute Nachricht bringen sollen, dass die Dänen vernichtendgeschlagen und die wenigen, die überlebt hatten, auf ihren Drachenschiffen geflohenwaren, dass Wessex gerettet und dass ich es war, Uhtredvon Bebbanburg, der diesen großen Sieg errungen hatte.
Stattdessen aber machte ich mich aufden Weg zu Frau und Kind.
Jung wie ich war, wollte ich lieber Mildrith pflügen als den Lohn für meine Taten einfordern.Das war ein Fehler, doch wenn ich zurückschaue, bedauere ich es eigentlich nicht.Das Schicksal ist unerbittlich, und Mildrith zu pflügen,die ich nicht hatte heiraten wollen und die ich eines Tages hassen sollte, warmir damals eine allzu große Verlockung.
Es war ein Samstag in jenem spätenFrühjahr 877, an dem ich, statt Alfred aufzusuchen, nach Cridiantonritt. Ich nahm zwanzig Männer mit und versprach Leofric,gegen Sonntagmittag in Exanceaster einzutreffen, umAlfred wissen zu lassen, dass wir die Schlacht gewonnen und sein Königreichgerettet hatten.
«Der junge Oddawird schon dort sein», warnte mich Leofric. Leofric war doppelt so alt wie ich, ein in zahllosen Kämpfengegen die Dänen gestählter Krieger. «Hast du mich verstanden?», fragte er, weilich nichts sagte. «Der junge Odda wird schon dortsein», wiederholte er. «Er ist ein Stück Gänseschiss und wird dem Königweismachen, dass ihm der Sieg zu verdanken sei.»
«Die Wahrheit kommt immer an den Tig», entgegnete ich hochmütig.
Leofric lachte bloß darüber. Er war einbärtiges, gedrungenes Raubein, dem eigentlich der Oberbefehl über AlfredsFlotte zustand. Doch weil er von niederer Geburt war, hatte Alfred wider Willenbeschieden, dass ich sei- ne zwölf Schiffe kommandieren sollte, denn ich warein Aldermann, ein Adelsspross, und es gehörte sich so, dass einHochwohlgeborener die westsächsische Flotte anführte, auch wenn sie viel zukümmerlich war, um der Über- macht der dänischen Schiffe, die vor Wessex'Südküste aufgekreuzt waren, Widerstand zu leisten. «Du bist und bleibst ein Earsling», grummelte Leofric. EinEarsling war ein dampfender Haufen, den ein Tiergemacht hatte, und Leofric hatte für dieseBeleidigung eine besondere Vorliebe. Wir waren Freunde.
«Wir werden morgen bei Alfredvorsprechen», sagte ich.
«Und Oddageht schon heute zu ihm», erwiderte Leofric geduldig.
Odda der Jüngere war der Sohn Oddas des Älteren, der meiner Frau Obdach geboten hatte.Der Jüngere mochte mich nicht, hatte er doch selbst darauf gehofft, Mildrith zu pflügen. Außerdem war er, genau wie Leofric sagte, ein Stück Gänseschiss, schmierig undglitschig, weshalb die Abneigung auf Gegenseitigkeit beruhte.
«Wir werden morgen bei Alfredvorsprechen», wieder- holte ich. Und so ritten wir am nächsten Morgen nach Exanceaster, zusammen mit Mildrith,unserem Sohn und seiner Amme. Wir fanden Alfred im Norden der Stadt, wo seingrün-weißes Banner über den Zelten wehte, in- mitten von anderen Fahnen, einerbunten Vielzahl von Insignien mit Tieren, Kreuzen, Heiligen und Waffen, die davonkündeten, dass sich die großen Männer von Wessex uni ihren König gescharthatten. Auf einem dieser Banner prangte ein schwarzer Hirsch, was Leofrics Voraussage bestätigte: Oddader Jüngere war schon in Defnascir zugegen. Zwischendem Südrand des Lagers und den Stadtmauern befand sich ein großer Pavillon ausSegeltuch, das über Stangen gespannt war. Ich ahnte, dass Alfred, statt gegenGuthrum zu kämpfen, mit ihm Gespräche eingeleitet hatte. Und tatsächlich liefenVerhandlungen über die Bedingungen einer Waffenruhe jedoch nicht an diesem Tag,denn es war ein Sonntag, und wenn es sich vermeiden ließ, arbeitete Alfredsonntags nie. Ich fand ihn, auf den Knien liegend, in einer provisorischen, ausZeltplanen errichteten Kapelle, umgeben von seinen Edelmännern und Thegn, von denen einige die Köpfe drehten, als sie die stampfendenHufe unserer Pferde hörten. Zu ihnen zählte auch Oddader Jüngere, und ich sah, dass ihm bei meinem Anblick angst und bange wurde.
Der Bischof, der den Gottesdienstabhielt, machte eine Pause, um auf eine Antwort seiner Gemeinde zu warten. Odda nahm die Gelegenheit wahr und blickte wieder nachvorn. Er kniete unmittelbar neben Alfred, was darauf hindeutete, dass er sichder besonderen Gunst des Königs erfreute. Ich zweifelte keinen Augenblickdaran, dass er ihm das Rabenbanner und Ubbas Streitaxt überbracht und den Sieg über die Dänen fürsich beansprucht hatte. «Eines Tages», flüsterte ich Leofriczu, «schlitze ich den Bastard von oben bis unten auf und tanze auf seinenGedärmen.»
«Das hättest du schon gestern tunsollen.»
Einer der vielen Priester ausAlfreds Gefolge zog sich, als er mich sah, auf den Knien rutschend möglichst unauffälligaus der ersten Reihe vor dem Altar zurück, stand auf und eilte auf mich zu. Erhatte rotes Haar und eine verkrüppelte linke Hand, er schielte, und auf seinem hässlichenGesicht zeigte sich freudige Überraschung. «Uhtred!»,rief er, während er auf unsere Pferde zulief. «Uhtred!Wir dachten, du seist tot!»
«Ich?», sagte ich grinsend zu demPriester. «Tot?» «Man hat dich doch zur Geisel genommen!»
Richtig. Ich war eine der zwölfenglischen Geiseln in Werham, aber als einziger vonGuthrums Männern ver- schont worden, weil ich in dem dänischen Heerführer GrafRagnar, der mir so nah wie ein Bruder stand, einen mächtigen Fürsprecher hatte.«Ich habe überlebt, Pater», klärte ich den Priester auf, der Beocca hieß, «und es wundert mich, dass Euch das nicht zuOhren gekommen ist.»
«Wie sollte das möglich gewesensein?»
«Ich habe vor Cynuitgekämpft, Vater. Davon hätte Euch Odda der Jüngereberichten können und auch davon, dass ich überlebt habe.»
Beocca hörte meiner Stimme wohl an, wiezornig ich war, und sah, dass ich Odda, während wirmiteinander sprachen, nicht aus den Augen ließ. «Du warst vor Cynuit?», fragte er nervös.
«Hat Euch das der junge Odda nicht gesagt?»
«Nein, mit keinem Wort.»
«Mit keinem Wort!» Ich trieb meinPferd voran, geradewegs auf Odda und die kniendenMänner zu. Beocca wollte nach meinem Zügel greifen,um mich aufzuhalten, doch ich wich ihm aus. Leofric,besonnener als ich, hielt sich zurück, während ich nach vorn drängte, bis ein Weiterkommenin der Menge nicht mehr möglich war. Den Blick unverwandt auf Odda geheftet, fragte ich Beocca:«Hat er Euch nicht beschrieben, wie Ubba starb?»
«Er sagte, Ubbasei im Schildwall gefallen», antwortete Beocca leisezischend, um die Liturgiefeier nicht zu stören, «und dass zu seinem Tod vieleMänner beigetragen hätten.»
«Ist das alles?»
«Er sagte noch, dass er Ubba von Mann zu Mann entgegengetreten sei.»
«Und wer, glaubt man, hat Ubba Lothbrokson getötet?»,fragte ich.
© RowohltVerlag
Übersetzung:Michael Windgassen
Autoren-Porträt von Bernard Cornwell
Von einer geradlinigen Biografie kann man wohl kaumsprechen, will man die Stationen auf Bernard Cornwells Lebensweg beschreiben -an dessen Anfang ein uneheliches Kind steht und am Ende der internationaleBestsellerautor mit 20 Millionen verkauften historischen Romanen weltweit.
1944 kam er in London zur Welt als "war-baby", wie er selbersagt - sein Vater war ein Jagdflieger aus Kanada, die Mutter arbeitete bei derWomen's Auxiliary Air Force. Er wurde dann von einer Familie in Essexadoptiert, die einer christlichen Sekte angehörte. Das Studium in London gabihm die Möglichkeit, sich aus dem engen familiären Umfeld zu befreien. Nacheinem kurzen Zwischenspiel als Lehrer arbeitete er zehn Jahre lang alsTV-Journalist bei der BBC, zuletzt in Nordirland. Dort lernte er seine spätereFrau, die Amerikanerin Judy, kennen. Ihr folgte er in die USA, wo er aberzunächst keine Arbeitserlaubnis erhielt. Da das Schreiben von Romanen jedochnicht als feste Arbeit galt, verfasste er seine ersten historischen Romane.Alles begann mit der Geschichte eines britischen Soldaten in den napoleonischenKriegen; damit war die Sharpe-Reihe geboren - der nach wie vor erfolgreichsteRoman-Zyklus von Bernard Cornwell, der noch immer nicht abgeschlossen ist.Inzwischen wurden dessen Abenteuer auch verfilmt (in der Hauptrolle: SeanBean).
Neben dem Sharpe-Zyklus arbeitet Cornwell laufend an denStarbuck-Chroniken, den Artus-Chroniken, Grail Quest oder einem neuen Thriller.In der Reihe der Saxon Stories ist zuletzt "Die Herren des Nordens" erschienen.Diese Reihe führt die Leser zurück in das 9. Jahrhundert n. Chr. Es war dieZeit Alfred des Großen und die Zeit der Besetzung Northumbriens durch Dänen undWikinger; eine faszinierende Ritter-Saga, die Bernard Cornwell noch lange nichtzu Ende erzählt hat.
- Autor: Bernard Cornwell
- 2007, 512 Seiten, Maße: 11,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Michael Windgassen
- Verlag: Rowohlt TB.
- ISBN-10: 3499242834
- ISBN-13: 9783499242830
- Erscheinungsdatum: 19.06.2007
4.5 von 5 Sternen
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