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Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen

Romanbiografie | Über die bedeutendste Malerin des Barock, die »Beyoncé der Kunstgeschichte«
 
 
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Sie war ein Star - und sie war berüchtigt. Artemisia Gentileschi, geboren 1593 in Rom, fiel schon in jungen Jahren als talentierte Malerin auf. Der erste Schicksalsschlag traf sie, als sie, mit siebzehn von ihrem Lehrer vergewaltigt, nach einem...
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Kommentare zu "Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen"
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    Kleine-Mami, 23.07.2024

    Den Namen Artemisia Gentileschi hatte ich noch nie zuvor gehört. Auch das Gemälde „Judith und Holofernes“ kannte ich nicht. Im Gegenteil: mit den beiden Namen „Judith“ und „Holofernes“ verband ich bis hierhin eigentlich die Frontfrau der Gruppe „Wir sind Helden“, die den Künstlernamen „Judith Holofernes“ trägt...
    Alte Gemälde finde ich faszinierend, allerdings hatte ich bisher noch nicht die Gelegenheit ein reines Kunstmuseum zu besichtigen. Und über das Zeitalter des Barock hatte ich zum letzten Mal in meiner Schulzeit etwas gelesen.
    Ob dieses kaum vorhandene Hintergrundwissen ausreichen würde, um mich an eine Romanbiografie über die „Beyoncè der Kunstgeschichte“, den Barock-Star Artemisia Gentileschi zu wagen, die aus der Feder der Kunsthistorikerin und Journalistin Gabriela Jaskulla stammt???
    Meine Zweifel wurden jedoch vom wahnsinnig ausdrucksstarken Cover und dem sehr interessanten Klappentext weggeblasen und so wagte ich mich an das Abenteuer „Malerei im Barock“.
    Zu einer Zeit, in der Erwachsene ihre Kinder mit zu öffentlichen Hinrichtungen nahmen, in der die Maler versessen darauf waren, tote Menschen zu zeichnen, in der Geistliche nicht mehr gejagt werden, sondern selbst foltern und töten, und in der die Entdeckungen des Galileo Galilei an den Grundfesten des Glaubens rütteln, beginnt die Geschichte Artemisia Gentileschis. Durch den frühen Tod der Mutter recht schnell erwachsen geworden, bindet sie der Vater, selbst ein angesehener Maler, an Haus und Künstlerwerkstatt, und überträgt ihr die Verantwortung für die drei jüngeren Brüder. Da Orazio Gentileschi das Talent seiner Tochter erkennt, lässt er sie selbst zum Pinsel greifen. Mehr noch, er bestellt seinen Freund und Trinkkumpanen Agostino Tassi ein, der Artemisia Unterricht geben soll. Damit beginnt das Unfassbare: von Tassi mehrfach vergewaltigt und öffentlich in Verruf gebracht, strebt der Vater ein spektakuläres Gerichtsverfahren an, um hauptsächlich seinen eigenen guten Ruf wiederherzustellen. Doch damals wie heute ist es ein schwieriges Unterfangen, als Vergewaltigungsopfer die Schuld des Täters nachzuweisen...
    Ich muss zugeben, dass es einige Seiten gedauert hat, bis ich in die Geschichte hineingefunden und mich mit der Schreibweise der Autorin angefreundet habe. Das Fehlen der wörtlichen Rede und mein arg begrenztes Wissen über die Künstler dieser Zeit hinderten mich anfangs daran, mich richtig auf das Geschehen einzulassen. Spätestens aber mit der Schilderung des Gerichtsverfahrens, bei der sich mir alle Nackenhaare aufrichteten, und zu dem man heute noch Einblick in die Prozessakten erhalten kann, hatte mich die Autorin vollends gefangen genommen. Ich war mitten drin im Geschehen, ich habe gelitten und gebangt, ich war Artemisia Gentileschi selbst...
    Gabriela Jaskulla vermittelt ein anschauliches Bild dieser zugleich farbenprächtigen wie düsteren Epoche, und lässt dabei aber auch Zweifel an ihrer Version der Geschichte zu. Dies unterstreicht sie, indem sie immer wieder kurze „Cuts“ eingebaut hat, die den Lesenden an ein Filmset in der Gegenwart katapultieren, direkt zu dem Dreh eines Films über Artemisia Gentileschi. Hier wird man Zeuge der Dialoge zwischen Darstellern, Regie und Drehbuchverantwortlichen, die gemeinsam überlegen, welche Szene wie „herübergebracht“ werden soll und wie dies auf die Zuschauer wirken wird. Wie will man Artemisia darstellen? Welche Gefühle hatte sie?
    Artemisia hat nun zwei Leben: eines vor, und eines nach den Vergewaltigungen und dem anschließenden Prozess. Und dieses zweite Leben ist gezeichnet vom ewigen Ruhelosen, von Abschiednehmen und Neubeginn, von Verlusten und Zugewinnen, von Trauer und der Suche nach ein wenig Halt. Und von noch etwas sehr Entscheidendem ist dieses Leben geprägt: von Zorn – einem ohnmächtigen, ja übermächtigen Zorn, der sich in ihren Gemälden widerspiegelt und diese somit unverkennbar als Werke Artemisia Gentileschis auszeichnet. Ihre Kunstwerke zeugen von Kraft und von Rache, von Stolz und von Rebellion. Selbstbewusst forderte sie für ihre Gemälde denselben Platz wie ihre männlichen Kollegen, denn sie hatte genug davon, dass ihr Geschlecht ihr Schicksal bestimmte.
    „Die Susannen, die Lukrezias und die Judiths – ja, die beherrschte sie mittlerweile. Die konnte sie liefern, wo immer sie Herrscher und Kleriker zu sehen wünschten. Sie war dabei den vorgegebenen Linien gefolgt, hatte den Heldinnen der Tradition jedoch stets etwas Eigenes beigefügt: sie teilte mit ihren Figuren die weibliche Erfahrung der Gewalt.“ (Zitat S. 333)
    Dieses Buch zu lesen bedeutet nicht nur, sich hinsichtlich der Malerei des Barock und der Lebensbedingungen der damaligen Zeit weiterzubilden; vielmehr bedeutet es Freundschaft zu knüpfen mit einer bemerkenswert tapferen, disziplinierten und überragenden Frau, für die Aufgeben nie eine Option war. Artemisia Gentileschi – eine von uns!!!

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