66095
Die Teilnehmer einer Expedition geraten wegen dieses Fundes in eine tödliche Falle: Von Kriminellen werden sie immer tiefer in...
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Die Teilnehmer einer Expedition geraten wegen dieses Fundes in eine tödliche Falle: Von Kriminellen werden sie immer tiefer in ein Höhlenlabyrinth getrieben. Es gibt nur eine, die sie retten kann.
Als die Expedition von einer Bande Krimineller überwältigt und immer tiefer in das unterirdische Dunkel getrieben wird, gibt es oben auf der Erde nur einen Menschen, der das Höhlenlabyrinth kennt: Whitney Burke. Wie kann sie ihre lähmende Angst und ihre Panikattacken überwinden, um ihren Mann und ihre Tochter aus den Klauen der Verbrecher zu retten?
Mark T. Sullivan hat einen superspannenden Thriller geschrieben, der den Leser in die Tiefen einer geheimnisvollen unterirdischen Welt führt, die voller Gefahren ist.
66095 von MarkT. Sullivan
LESEPROBE
13. Juni 2007
23.30 Uhr
14 Valley Lane Tarrington, Kentucky
Whitney Burke stöhnte,zuckte und zitterte im Schlaf. In ihrem Albtraum stieg das Wasser, eine trübe, wirbelnde Brühe, und überflutete die Höhle,in der sie gefangen war. Sie drückte sich gegen die Höhlenwand, versuchte, demWasser zu entfliehen, aber es brandete gegen die Felsstufe, auf der sieZuflucht gesucht hatte. In der kleinen Höhle waren es nur noch sechzig ZentimeterLuftraum zwischen Wasseroberfläche und Decke.
Imhellen Licht der Stirnlampe an ihrem Helm sah sie in dem wirbelndenkupferfarbenen Gebräu plötzlich Luftblasen aufsteigen, als hätte sich irgendwostromabwärts ein größeres Hindernis gelöst. Das Wasser stieg rasch um weiterezehn Zentimeter. Dann kam die Leiche zum Vorschein, trieb mit dem Gesicht nachunten im unruhigen Wasser.
Whitneystöhnte, als die Leiche gegen ihre Stiefel schlug. Sie zitterte so heftig, dasssie sich kaum noch auf dem Felsvorsprung halten konnte. Schließlich glitt sieaus und stürzte in das eisige Wasser, die Leiche war nun dicht neben ihr. DasLicht ihrer Lampe blitzte auf und erlosch. Sie klammerte sich an den Felsenüber ihrem Kopf und versuchte, wieder auf der Stufe Fuß zu fassen, nur weg vonder Leiche, die nun gegen sie stieß und sich umdrehte.
DerErtrunkene war Tom, ihr Mann.
Whitney fuhr in dieHöhe, ihr Nachthemd war schweißgetränkt, ihr rotblondes Haar verfilzt, ihrGesicht von Angst verzerrt. Sie befreite sich von der Bettdecke, stand auf,stolperte zum Fenster, riss es auf und atmete gierig den frischen Lufthauch desSpätfrühlings in Kentucky ein.
Um die Panikniederzukämpfen und ihren zitternden Körper zu beruhigen, konzentrierte siesich auf die Schatten, die das Mondlicht auf den Rasen zeichnete. Aber es halfalles nichts, der Albtraum ließ sich nicht verbannen: Sie sah ihren Mann, wieer sich im Wasserstrudel des Schreckenslochs drehte, eine zimtfarbene Flüssigkeitlief ihm aus dem Mundwinkel, und er starrte sie wie ein Höhlenkrebs auspupillenlosen Augen an.
Eine Hand legte sich auf ihreSchulter, sie wirbelte herum und schrie: »Nein! Nicht!
Tom Burke zuckte zurück,als hätte er einen Stromschlag bekommen. Whitneys Mann war vierzig, sah aber wiedreißig aus; in seinem kurzen schwarzen Haar zeigten sich vor der Zeit ersteSilberfäden; seine Augen waren graublau. Er trug eine abgetragene roteSporthose und ein gelbes T-Shirt, das für Petzl-Kletterhelmewarb. Jeder Knochen, jeder Muskel, jede Sehne von Toms Körper zeugte voneiserner Kraft. Sein Gesicht aber war von Müdigkeit und Missmut gezeichnet.»Du erträgst es nicht mal mehr, wenn ich dich anfasse, Whit«,murmelte er.
Whitney bewegte die Lippen,brachte aber keinen Ton heraus. Immer noch hatte sie vor Augen, wie sich ihrMann im strudelnden Wasser drehte.
Die Schlafzimmertür ging auf. »Mom? Dad?« Die
Stimme des Mädchens klang ängstlichund besorgt. »Was ist los?
Whitney wandte sichihrer Tochter zu, die in ihrem verwaschenen blauenLieblingsnachthemd in der Tür stand. Wie Whitney war das Mädchen hübsch, sportlich,sommersprossig, hatte lebhafte smaragdgrüne Augen, natürlich rote Lippen undein Grübchen auf dem schmalen Kinn; ihre Nase war ein bisschen zu lang, und ihrlinkes Ohr hatte oben einen lustigen Knick. Whitney fürchtete, gleichzusammenzubrechen, bemühte sich aber, ihre Gefühle im Zaum zu halten. Ichbrauche ja nicht mehr in die Höhle zu gehen, sagte sie sich. Sie holte tiefLuft, warf einen Blick auf das versteinerte Gesicht ihres Mannes und sagte:»Uns geht's gut. Geh wieder ins Bett, Cricket.
»Was? Ist es wieder derAlbtraum?', fragte Cricket herausfordernd. »Wannkommst du endlich darüber hinweg, Mom? Es ist jetztschon über ein Jahr her. «
»Du hast doch keineAhnung! «, schrie Whitney und sah zuerst ihre Tochter, dann ihren Mann an. »Ihrhabt beide keine Ahnung! «
»Beruhige dich, Whit«,brummte Tom. »Sie ist am Ende. Wir sind beide am Ende. «
»Das ist ja super«, entgegneteWhitney. »Ich gehe durch die Hölle. Und ihr beide seid am Ende! «
Jetzt brach Cricket in Tränen aus. »Ich kenne dich gar nicht mehrwieder, Mom.« Sie drehte sich um und lief davon.
»Schau mal, was du angerichtet hast!«,beschwerte sich Tom.
»Ich? «, rief Whitney.»Ich habe nicht den Plan ausgeheckt, sie in die Labyrinthhöhle mitzunehmen,Tom. Du könntest etwas mehr Rücksicht auf meine Situation nehmen. «
© 2004 FischerTaschenbuch Verlag
Übersetzung: SonjaSchuhmacher und Rita Seuß
- Autor: Mark T. Sullivan
- 2004, 6. Aufl., 448 Seiten, Maße: 12,4 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Sonja Schuhmacher, Rita Seuß
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596660955
- ISBN-13: 9783596660957
- Erscheinungsdatum: 01.10.2004
4.5 von 5 Sternen
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