Perry Rhodan / Band 15: Mechanica
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Mechanica von Perry Rhodan
LESEPROBE
Der Scout materialisierte innerhalb des normalen Universums undschoß mit
steigender Geschwindigkeit seinem fernen Ziel entgegen. Für dieBegriffe seiner
Erbauer war der Scout kein großes Raumschiff. Sein walzenförmigerKörper
durchmaß an der breitesten Stelle 30 Meter und war fast 100 Meterlang.
Technisch gesehen, bestand das Schiff aus unzähligen Einzelteilen,Rädern,
Naben, Relais, Servos und elektronischen Einrichtungen, ausKontrollen, Meß- und
Ortungsgeräten. Einem Menschen wäre der Scout jedoch als gutfunktionierende
Einheit vorgekommen, die wie ein organischer Körper reagierte.Streng
wissenschaftlich genommen, stellte das Schiff einen riesigenRoboter dar, in dem
jedes einzelne Teil von der Funktionsfähigkeit der anderenabhängig war.
Es waren noch keine zehn Sekunden vergangen, nachdem der Scout ausdem Hyperraum
aufgetaucht war, als der automatische Wächter einen Impulserhielt, der ihn zum
Leben erweckte. Der Impuls wiederum ging von einer Linse aus, dievon der
kosmischen Strahlung innerhalb des Universums zur Tätigkeitangereizt worden
war.
Der Wächter glitt unter dem polierten Kabel entlang, das ihm alsAufhängung
diente und seinen Weg genau vorschrieb. Es war immer der gleicheWeg und immer
der gleiche Wächter, der ihn benutzte. Die Linse, die ihreTätigkeit erfüllt
hatte, schob ein metallisches Lid vor ihre Tastorgane, und ihrleises Summen
erstarb.
Der Wächter, ein tropfenförmiges Gebilde aus glänzendem Stahl,schnurrte wie
eine zufriedene Katze davon, ohne Hast und mit gleichbleibenderGeschwindigkeit.
Plötzlich jedoch blieb er ruckartig stehen und fuhr zweiTeleskopaugen hervor.
Dann ließ er einen Taster folgen und kontrollierte einbeschädigtes Stück des
Kabels, über das er sein Gewicht nicht ohne Risiko bewegen konnte.Wenn er über
die defekte Stelle hinwegglitt,
konnte der Strang reißen, und der Wächter würde einen Meter in dieTiefe
stürzen.
Unendlich sanft und vorsichtig befühlte der Taster den Schaden undgab seine
Feststellungen weiter. An der Seite des Wächters glühte einewinzige Lampe auf,
und er rollte langsam zurück, die Teleskopaugen dabei einziehend.
Der Seoul wußte jetzt, daß sein Auftrag in Gefahr war. SeinErfassen der
Situation war von menschlichem Standpunkt aus ungeheuerkompliziert und
vielfältig. Das Schiff registrierte die Katastrophe mit all seinen
elektronischen und positronischen Sinnen, und es reagierte so, wiees seine
Erbauer erwartet hatten: als unübertreffliche Einheit.
Der Wächter übermittelte seine Entdeckung an die Speicherbänke,die, bevor sie
noch etwas zur Behebung des Schadens unternahmen, die Triebwerkestillegten. Der
Seoul verlangsamte seine Geschwindigkeit und war nach einiger Zeitnur noch ein
metallischer Klotz, der in freiem Fall durch den sternübersätenRaum flog.
Innerhalb des Seouls existierte nur ein einziger Roboter, der sichunabhängig
von der Gesamtheit bewegen konnte. Wir wollen ihn Arthur nennen,da sein
wirklicher Name sich mit Worten nicht wiedergeben läßt.
Arthur war an Bord des Schiffes praktisch Mädchen für alles.Bisher war er noch
nicht benötigt worden, da alles seinen erwarteten Verlauf genommenhatte. Bei
allen Planeten, die der Seoul bisher angeflogen hatte, war es zukeinem einzigen
Fehlschlag gekommen.
Der Defekt, den der Wächter entdeckt hatte und der ihn daranhinderte, seinen
Weg fortzusetzen, brachte das Schiff in eine Lage, die es dazuzwang,
ungewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen. Da der Wächter ein Teil desGanzen war,
mußte er seine begonnene Arbeit weiterführen, um andere Sektorenfür die nun
wieder beginnende Untersuchung vorzubereiten. Gelang es nicht, demWächter einen
reibungslosen Ablauf seiner Tätigkeit zu garantieren, dann war dergesamte
Auftrag des Seouls hinfällig.
Die Erbauer hatten wohl gewußt, daß der Zeitpunkt kommen konnte,da sich die
miteinander verschachtelte Mechanik des Schiffes nicht mehr helfenkonnte;
deshalb hatte man Arthur mitgeschickt. (...)
© Moewig Verlag
- Autor: AUTOR
- 2006, 1. Auflage, 416 Seiten, Maße: 13,4 x 19,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820281
- ISBN-13: 9783811820289
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