Bewertungen zu Honesty. Was die Wahrheit verbirgt (ePub)

Cynthia M., 03.03.2024

Als eBook bewertet

Nachdem mir schon die letzte Dilogie von Franzi Kopka wirklich gut gefallen hat, war ich total neugierig auf diese neue Dystopie. Und was soll ich sagen: die gefällt mir richtig gut, vielleicht sogar besser als die vorherige, weil sie so erschreckend banal eingeleitet wird, dass solch ein Szenario nur allzu realistisch erscheint. Dieses Buch bringt einfach alles mit, was eine fesselnde, mitreißende Geschichte braucht: eine Außenseiterin, die noch erkennen muss worin ihre Stärke liegt, ein kaputtes System, das auf Lügen basiert und eine verbotene Liebe. Ich Liebs total und freu mich wahnsinnig auf die Fortsetzung.

Zum Inhalt: Sestiby ist ein Ort des Friedens. Und der Wahrheit. Denn seit Erfindung der VeriTabs können die Menschen nicht mehr Lügen und eine allgegenwärtige KI sorgt für die Überwachung des Systems. Doch Mae fühlt sich immer häufiger, als würde mit ihr etwas nicht stimmen, als wären ihre Gefühle und Gedanken nicht richtig, als wäre sie selbst defekt, weil sie so viel fühlt. Und genau darin liegt die Gefahr, denn Mae fürchtet, dass das System sie als Liar, als Systemfeind identifizieren könnte, dabei macht sie nur genau das was sie soll. Und als sie den arroganten Grayson trifft, drohen alle ihre Schutzwalle in sich zusammenzufallen.

Auf die Vorgeschichte der dargestellten Zivilisationsform wird kaum eingegangen, stattdessen wird der Leser direkt in die dystopische Zukunft und Maes Leben in Zone 5 geworfen. Anhand vieler kleiner Details wird relativ schnell deutlich wie das Zonenkonzept funktioniert und welche teils gravierenden Unterschiede es zwischen den einzelnen Ständen gibt.
Bemerkenswert war dabei aber, wie viel Fokus darauf gelegt wurde, Maes Kernfamilie als liebevoll, fürsorglich und einfach grundsympathisch darzustellen. Dadurch hängt man als Leser gefühlt auch direkt sein Herz an die Familie und ich habe schnell mit Mae mitgefiebert.

Maes Befindlichkeiten, ihre Gedanken und Gefühle stehen auch stark im Fokus der Handlung. Die Rahmenhandlung mit dem "Partnerschafts-Camp" ist zwar nett angelegt, bleibt aber inhaltlich total auf der Strecke und steckt nur den groben Rahmen für Maes eigene Entwicklung ab. Finde ich gut umgesetzt, trotzdem blieben dazu für mich noch ein paar Fragen ungeklärt.

Generell wird das dystopische Systems anfangs eher subtil und später dann sehr offensiv, durch Erzählungen dritter, eingeführt. Der Handlungsverlauf ist so konstruiert, dass er sich ab circa der Hälfte des Buches deutlich rasanter entwickelt als zu Anfang. Spannung wird hauptsächlich unterschwellig dadurch erzeugt, dass Mae stetig fürchten muss negativ aufzufallen, was die Handlung gleichzeitig nahbar macht.

Für mich ein gelungener Reihenauftakt, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht.

Blforevr, 14.04.2024

Als Buch bewertet

Nicht alles ist von Vorteil


Wir werden jung sein von Maxim Leo habe ich mir als Hörbuch angehört. Die ungekürzte Lesung wurde von Simon Jäger vorgelesen. Eine sehr angenehme Stimme und alles wurde sehr gut rübergebracht. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen.
Martin ist Arzt an der Berliner Charité und erprobt ein Mittel gegen Herzkrankheiten. Nur leider hat das Medikament sowohl gute auch als schlechte Nebenwirkungen, wie sich nach und nach bei den vier Probanden herausstellt. Auch Martin selbst nimmt diese Medikamte. Alle unterschiedlichen Alters. Sie fühlen sich plötzlich viel fitter und gesünder, aber sie werden plötzlich auch um Jahre jünger. Alle Charaktere im Buch sind super interessant und es wird jeder einzeln beschrieben. Ich habe das Hörbuch sehr genossen und gebe für dieses, als auch für das Buch meine Empfehlung ab. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

EvieSk, 20.04.2024

Als eBook bewertet

Eine Welt, in der man nicht mehr Lügen kann und in der keine negativen Emotionen hochkommen. Das ist möglich mit VeriTab. Wie jeder andere auch nimmt Maeander dieses Medikament, doch trotzdem fühlt sie Emotionen zu stark. Sie denkt, dass sie "kaputt" ist. Schon bald findet sie heraus, dass sie nicht allein ist und nichts so ist, wie es scheint.

Maes emotionale Lage kann ich gut nachvollziehen. Sie hatte nie das Gefühl richtig dazuzugehören, doch bald findet sie die Wahrheit heraus. Doch die Wahrheit erfordert eine Entscheidung und sie muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen wird.
Die anderen Charaktere haben mir gut gefallen, allen voran Jamar, Therese und Grayson. Mit den ersten beiden hat man immer etwas zu lachen und Grayson hat eine geheimnisvolle Art an sich, so dass man mehr über ihn erfahren möchte.
Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Die Einführung eines neuen Partnervermittlungsprogramm und das Leben in den Camps finde ich spannend. Auch die Frage, wie man damit umgeht wenn man weiß, dass die Regierung ihre Bürger belügt, finde ich interessant. Für mich hat sich das Buch aber am Anfang und Richtung Ende etwas gezogen. Das Ende hat meine Spannung für den zweiten Band aber wieder geweckt.
Das Worldbuilding konnte mich überzeugen. Ich finde die Welt total spannend, weil diese sich stark von der unseren unterscheidet.
Den Schreibstil finde ich gut, jedoch hat mich dieser nicht wirklich fesseln können.
Das Cover gefällt mir farblich gut und ich finde, dass es auch gut zu einer Dystopie passt.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Dystopien liest und nach einer spannenden Handlung sucht. Die Charaktere konnten mich ebenfalls überzeugen.

Anni H., 29.02.2024

Als Buch bewertet

Wie bereits bei ihrer Debütreihe hat Franzi Kopka auch hier ein absolut ausgefeiltes und facettenreiches Worldbuilding betrieben. Das Eintauchen in diese Welt fällt durch den verständlichen Schreibstil sehr leicht und es macht Spaß, diese zu entdecken.

Die erste Hälfte ist vom Pacing her eher slow und nicht so rasant, aber dennoch so fesselnd, dass man dabeibleibt. Es gibt einige Parallelen zu „Die Bestimmung“, sodass ein paar Dinge etwas voraussehbar sind, wenn man diese Reihe gelesen oder die Filme gesehen hat. In der zweiten Hälfte nimmt dies aber ab, die Handlung verdichtet sich und es wird sehr spannend. Das Ende ist ein so fieser Cliffhanger, dass der schon fast als Körperverletzung durchgeht.

Besonders gefallen hat mir der Fokus auf Wahrheit, Lügen und Gefühlen. Auch die Beziehung zwischen Mae und ihrer Familie, besonders die Entwicklung zwischen ihr und ihrem Bruder, verleiht dem Ganzen eine sehr persönliche Note und zusätzliche Spannung, vor allem am Ende. Den Romancepart fand ich zwischendurch etwas kitschig und er hat sich für mich zu schnell entwickelt, aber insgesamt mag ich Mae und Grayson zusammen.

Fazit: Ein gelungener Auftakt mit einem entspannten Start und stetig zunehmender Spannung, die in einem ganz gemeinen Cliffhanger gipfelt. In ihrer unnachahmlichen Art verwandelt Franzi Kopka wichtige Themen wie den Umgang mit negativ assoziierten Gefühlen in eine fesselnde Dystopie mit ausgefeiltem Worldbuilding, das zum Abtauchen einlädt. Einen kleinen Abzug gabs für mich beim Romancepart und weil mir die erste Hälfte etwas vorausschaubar war. Insgesamt eine tolle Geschichte, Band 2 kann gar nicht schnell genug erscheinen!

buch_geblätter, 30.04.2024

Als Buch bewertet

Der Einstieg in die Geschichte ist mir erst etwas schwer gefallen, was vorallem an Mae lag. Es fehlte ihr irgendwie an Reife, aber im laufe des Buches hat sie eine sehr starke Entwicklung hingelegt. Auch die Nebencharaktere waren sehr vielschichtig und interessant gestaltet.
Das Worldbuilding war auch sehr überzeugend obwohl ich erst skeptisch war mit München um die 2050. Die Dystopie Vibes waren zu 100% da. Mir hat es auch super gefallen, welche Rolle KI hier spielt.
Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte ist richtig etwas fürs Herz. Ich habe da so mit Mae mitgefiebert. Der Plot ist Super und endet mit einem richtig fiesen Cliffhanger.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band, weil ich diesen schon Raum aus der Hand legen konnte.

Melanie M., 28.02.2024

Als eBook bewertet

Ich liebe Dystopien und auch, wenn der Klappentext sich sehr bekannt anhört, wollte ich diese Geschichte wirklich gerne lesen. Ich hatte leider so meine Schwierigkeiten. Angefangen damit, dass mir zu viele Dinge in dieser Welt nicht genug erklärt wurden, ich hatte viel zu viele Fragezeichen im Kopf. Dinge wurden nur erwähnt oder angerissen, aber ich konnte mir einfach kein umfängliches Bild dieser Welt machen. Dann waren die Charaktere für mich leider alle, bis auf Mae, nicht greifbar. Das lag wohl daran, dass jeder irgendwas zu verbergen hat, jeder kocht sein eigenes Süppchen, jeder hat eigene Pläne. Nur leider weiß man nichts darüber, gar nichts. Nur dass da irgendwas ist, das erahnt man. Aber dadurch wird bei den Charakteren nur an der Oberfläche gekratzt und ich habe einfach keinen Zugang zu ihnen bekommen. Dazu kommt eine Liebesgeschichte, die plötzlich und für mich völlig aus dem Nichts und null nachvollziehbar einfach da ist. Und dann ist die Geschichte leider über weite Strecken sehr langatmig, weil einfach nicht wirklich etwas passiert. Mae ist dann in diesem Partnerschaftsprogramm, sitzt in einem Camp und erlebt jeden Tag das Gleiche, Projektionen, die an Divergent erinnern, irgendwelche Persönlichkeitstests und es plätschert so vor sich hin und man weiß einfach nicht so wirklich, was das Ganze denn nun soll. Auch, dass die jungen Leute alle in ein Camp gesteckt werden, um sich kennenzulernen ohne Druck des Alltags, aber eigentlich ist es völlig egal, weil ja eine KI am Ende bestimmt, wer wen zu heirateten hat. Also für mich waren viele Dinge auch null nachvollziehbar. Vielleicht kommt dazu ja noch was…aber für mich gehören halt auch grundlegende Dinge schon in einen ersten Teil einer Trilogie. Dass die Regierung nicht koscher ist, sollte jedem klar sein, dass nicht Mae diejenige ist, die nicht normal ist, ist auch jedem bewusst. Es geht halt darum, was in der Regierung los ist, wer Dreck am Stecken hat, wer was weiß, auch von ihren Mitstreitern, wer auf welcher Seite steht. Wobei die Seiten auch nicht klar definiert sind. Am Ende kommt es zu einem krassen Cliffhanger, der an jeder Menge Baustellen gleichzeitig Fragen aufwirft und man wird damit alleine gelassen. Also die letzten zehn Seiten werden dann endlich spannend und man erfährt trotzdem nichts, kann sich ein bisschen was denken und für den Rest muss man dann wohl Teil zwei lesen. Ob ich das tun werde, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Denn auch, wenn der Cliff fies ist und endlich Spannung erahnen lässt, war mir die Geschichte einfach zu wenig. Es kam mir die ganze Zeit so vor, als stünde ich im Wartebereich und warte darauf, dass die eigentliche Geschichte endlich losgeht, aber dafür muss ich mich zunächst durch allerlei langatmige und die Geschichte nicht voranbringende Dinge kämpfen….Schade, ich wollte die Geschichte wirklich mögen, denn ich vermisse wirklich gute Dystopien am Markt, aber diese hier konnte mich nicht überzeugen.