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  • 4 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer R., 16.11.2019 bei bewertet

    "Unter der Mauer" ist der Start einer neuen Reihe der Autorin Melanie Lahmer rund um Psychologin Nike Klafeld.

    Als Nikes Band ihren Probenraum in einem alten Weltkriegsbunker räumen muss, stößt sie auf Schnipsel eines Tagebuchs. Geschrieben 1983 von Michi, die in der DDR aufgewachsen ist und sich nach Freiheit sehnt. Nike puzzelt die Fetzen zusammen und begibt sich auf die Suche nach der Tagebuchschreiberin.

    Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Der erste Handlungsstrang folgt Michi im Jahre 1983 und später ihrer Familie kurz nach der Wiedervereinigung. Der Hauptstrang ist Nikes Geschichte in der Gegenwart. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen, ohne dabei auf Fachbegriffe, die Nike als Psychologin zum einen kennen sollte, zum anderen an den passenden Stellen auch verwendet. Die Beschreibungen wirken lebendig, an einigen Stellen entsteht eine großartige Atmosphäre - vor allem im Zusammenhang mit dem Bunker, der für meinen Geschmack als Setting häufiger hätte Erwähnung finden können.

    Die Struktur der Geschichte ist für einen Krimi ungewöhnlich, das übliche Leiche-Ermittlung-Falllösung findet hier nicht statt. Gut die erste Hälfte beschäftigt sich Nikes Strang nur minimal mit dem im Klappentext beschriebenen Fall, der Fokus liegt hierbei mehr auf ihrer persönlichen Familiengeschichte. Damit wird der Grundstein für die folgenden Bücher um Nike Klafeld gelegt, wer allerdings auf Spannung von Anfang bis Ende sucht, ist dadurch bei dieser Geschichte falsch. Erst im letzten Drittel kommt wirklich Schwung in die Geschichte. Leider ist dies nur ein relativ kurzer Spannungsmoment, um die Geschichte zu Ende zu bringen.

    Die Figuren sind mit viel Liebe gestaltet, haben alle ihren eigenen Kopf, handeln dadurch aber zeitweise auch mal überraschend bzw. für den Leser in der Situation ein wenig unlogisch. Insbesondere Nike neigt zu Sprunghaftigkeit und bleibt damit bis zum Ende unberechenbar.

    Wesentlich besser hat mir die Handlung in der Vergangenheit gefallen. Michis Tagebuch ist in jedem Abschnitt spannend, ihre Gefühle gehen dem Leser nahe - egal ob ihre Angst und ihre Zweifel oder ihre Hoffnung auf die Freiheit. Ihre Sehnsucht nach der Welt geht beim Lesen unter die Haut, sodass ich einige Male tief Luft holen musste, bevor ich weiter lesen konnte.

    Der Klappentext ist für mich ein wenig irreführend. Wer, wie ich, einen typischen Krimi mit einem Cold-Case Fall erwartet, der ist hier definitiv falsch. "Unter der Mauer" ist mehr eine Familiengeschichte mit Krimi-Elementen. Persönlich war ich anfangs etwas enttäuscht davon, allerdings habe ich die Figuren mit der Zeit lieb gewonnen und warte nun definitiv auf den nächsten Band, um zu erfahren wie es mit Nike, ihrem Job und ihrer Familie eigentlich weiter gehen wird. Wäre es möglich, würde ich 3 1/2 Sterne vergeben, runde hier aber auf, da mir das Buch für 3 Sterne zu gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 07.11.2019

    Ungewöhnlicher Krimi, der unter die Haut geht

    Klappentext:

    Eine verschwundene Studentin.
    Eine unüberwindbare Grenze.
    Und ein Verbrechen, das mehr als 30 Jahre lang ungesühnt bleibt.
    Leipzig, 1984: Die Studentin Michaela Wolff verschwindet spurlos. Alles, was ihrer Familie bleibt, ist ein Abschiedsbrief. Auch nach dem Fall der Mauer findet man kein Lebenszeichen von ihr. Die Familie zerbricht beinahe an diesem Schicksal.
    Fünfunddreißig Jahre später stößt die Psychologin Nike Klafeld in Siegen auf ein altes Tagebuch, versteckt in einem Weltkriegsbunker.
    Die Suche nach der jungen Frau führt sie auf eine Reise in ihre eigene Vergangenheit und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Doch Nike ahnt nicht, dass sie sich bei ihrer Suche nach Gerechtigkeit selbst in große Gefahr bringt ...

    Fazit:

    Der Krimi spielt auf drei Handlungsebenen. Da ist auf der einen Seite die Studentin Michaela, die mit dem Leben in der DDR nicht einverstanden ist und ihre Flucht plant. Zurück bleibt ihre Familie, die unter den Folgen der Flucht leiden muss. Michaelas Schwester Annett berichtet aus dem dann zerbrochenen Leben der Familie. Auf der anderen Seite gibt es Nike Klafeld, die in Siegen in einem Bunker, Tagebucheinträge findet und deren Verfasserin ausfindig machen will. Die Tagebücher sind schon sehr alt und die Erfolgsaussichten sehr gering. Welches Geheimnis wird sich Nike offenbaren?

    Nach und nach baut sich für Nike das Leben der Verfasserin der Tagebücher auf. Es handelt sich dabei um eine junge Frau, die aus der DDR fliehen will und von der es keine weitere Spur gibt. Schneller als Nike denkt, ist sie in den Fall verwickelt und schwebt dann sogar in Gefahr. Wird sie das Geheimnis lüften?

    Der Autorin ist es gelungen, ein wahrhaft schwieriges Thema in einer packenden Form aufzubereiten und die nötigen Fakten mit Fingerspitzengefühl zu erklären. Sie hat intensiv recherchiert und diese Ergebnisse behutsam an die Leser weitergegeben. Der wunderbar flüssige Schreibstil sorgt dafür, dass die Geschichte sich gut lesen lässt und mich in ihren Bann ziehen konnte. Auch wenn der Anfang erst mal sehr ruhig und langsam ist, so war dies nötig, um die verschiedenen Charaktere und ihre Gedankenwelt zu erklären, damit ich sie besser verstehen konnte. Nach dem Anfang wurde die Handlung spannender und ich konnte das Buch erst nach dem Finale wieder aus der Hand legen. Die Beschreibungen wirkten auf mich sehr lebendig und authentisch und auch an manchen Stellen gruselig. Ein großer Teil der Geschichte ist Nike Klafeld und ihrer Lebensgeschichte gewidmet, um den Grundstein für die Folgebände zu legen.

    Mir hat besonders gut der Zeitstrang in der Vergangenheit gefallen, da er die Zerrissenheit der jungen Studentin und ihren Wunsch nach Freiheit so anschaulich beschreibt. Auch die Folgen für die Familie haben mich tief berührt, obwohl ich dies so schon aus anderen Büchern kenne. Dieser Zeitstrang hat mich nachdenklich, wütend, traurig und tief berührt zurückgelassen. Gut, dass es dieses Regime in dieser Form nicht mehr gibt. Das Thema ist angesichts des 30- jährigen Mauerfalls wieder hochaktuell und wir sollten diesen Teil unserer Geschichte weitergeben und verständlich erklären. Dies ist der Autorin mit diesem Krimi hervorragend gelungen.

    Der Krimi ist eher untypisch für sein Genre und gerade dadurch so bemerkenswert. Der Schluss war für mich so nicht vorhersehbar und konnte mich überraschen. Auch wenn die Spannung relativ spät aufgebaut wurde und dann schnell ihrem Höhepunkt entgegenstrebte, konnte die Geschichte mich mitreißen und überzeugen. Ich freue mich auf weitere Fälle, die ich mit Nike Klafeld lösen kann.

    Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sunshine77, 01.11.2019

    Ich habe "Unter der Mauer" als E-Book auf dem Kindle gelesen. Dieser Kriminalroman spielt vor dem Hintergrund der deutschen Teilung. Die Psychologin Nike Klafeld findet bei Proben mit ihrer Band Teile eines Tagebuchs in einem alten Weltkriegsbunker in Siegen. Aus kurzem Textschnippseln erkennt sie, dass es offensichtlich von einer Person aus der DDR stammt, die zu Zeiten der deutschen Teilung die Grenze überschritten hat. Sie beginnt die Spurensuche, um Kontakt mit der Tagebuchschreiberin aufzunehmen.

    Melanie Lahmer schafft es in ihrem Krimi, die Spannung permanent zu steigern, insbesonder dadurch, dass man lange Zeit im Unklaren bleibt, was eigentlich geschehen ist. Der Hintergrund der deutschen Teilung bietet die Kulisse für eine interessante Story. Das Buch ist durch einen wunderbar flüssigen Schreibstil durchweg sehr gut lesbar, die Protagonisten sind realistisch und glaubhaft dargestellt und vor allem zum Ende hin zieht es den Leser richtig in die Geschichte hinein.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 12.01.2020

    Spannender Einstieg einer neuen Ermittlerin

    Bei der Auflösung ihres Band-Proberaumes in einem Siegener Bunker findet Nike Klafeld hinter den abgerissenen Eierkartons Seiten und Fetzen, die aus einem Tagebuch zu stammen scheinen. Ihre Neugier ist geweckt und sie versucht herauszufinden, von wem die Seiten stammen.
    In 1984 lerne ich die damals 19-jährige Michaela Wolff kennen, die sich mit dem Regime der DDR nicht anfreunden kann und will. Die unangepasste junge Frau lernt bei einem Besuch am Balaton einen jungen Westdeutschen kennen…


    Die Geschichte hat mich ab der ersten Seite eingefangen. Es ist nicht die Spannung, die hier nur ganz leise und langsam daher kommt. Es ist die Geschichte an sich, die sich in zwei Zeitebenen abspielt und einen so interessanten Hintergrund hat, dass ich mich zwingen musste, das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Man merkt, dass sich Melanie Lahmer intensiv mit der Geschichte der ehemaligen DDR auseinander gesetzt hat. Und sie versteht es, mir die Fakten und Hintergründe der Geschichte in einer leichten flüssigen Erzählweise nahe zu bringen. Ich fühle mich, als wäre ich teilweise dabei gewesen.

    Besonders die Zeit vor der Wende hat mich angesprochen. Ich kann Michaela sehr gut verstehen, die sich in dem System der DDR eingesperrt fühlt. Und sich langsam zu einem großen Schritt entschließt. Die Gefühle, Sorgen und Ängste ihrer Eltern Hanni und Rainer und ihrer Schwester Annett kann ich gut nachvollziehen. Wie schlimm muss es sein, wenn man nichts über den Verbleib eines geliebten Menschen weiß.

    Nike Klafeld und ihr Umfeld, ihren Mann Lukas, Sohn Malte, ihre Zwillingsschwester Victoria und ihre Eltern Brigitte und Hajo, lerne ich sehr detailliert kennen. Sie nehmen in der Geschichte einen großen Raum ein, der eigentlich für einen Krimi untypisch ist, mir aber sehr gut gefallen hat. So habe ich beim nächsten Fall für Nike Klafeld gleich Personen vor mir, die mir nicht fremd sind.
    Überhaupt sind alle Personen, die ich hier kennenlerne sehr menschlich und real dargestellt. Eine Familie, die man gerne zum Nachbarn hat.

    Eine interessante und sehr berührende Geschichte, die Vergangenheitsbewältigung auf beiden Seiten der ehemaligen Mauer zum Thema hat und die mich auch ein bisserl nachdenklich gemacht hat. Die Auflösung kam dann für mich von einer Seite, mit der ich gar nicht gerechnet hatte.

    Auch wenn ich die Geschichte nicht eindeutig als Krimi bezeichnen würde, kann ich das Buch trotzdem wirklich jedem empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby H., 12.01.2020 bei bewertet

    Spannender Einstieg einer neuen Ermittlerin

    Bei der Auflösung ihres Band-Proberaumes in einem Siegener Bunker findet Nike Klafeld hinter den abgerissenen Eierkartons Seiten und Fetzen, die aus einem Tagebuch zu stammen scheinen. Ihre Neugier ist geweckt und sie versucht herauszufinden, von wem die Seiten stammen.
    In 1984 lerne ich die damals 19-jährige Michaela Wolff kennen, die sich mit dem Regime der DDR nicht anfreunden kann und will. Die unangepasste junge Frau lernt bei einem Besuch am Balaton einen jungen Westdeutschen kennen…


    Die Geschichte hat mich ab der ersten Seite eingefangen. Es ist nicht die Spannung, die hier nur ganz leise und langsam daher kommt. Es ist die Geschichte an sich, die sich in zwei Zeitebenen abspielt und einen so interessanten Hintergrund hat, dass ich mich zwingen musste, das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Man merkt, dass sich Melanie Lahmer intensiv mit der Geschichte der ehemaligen DDR auseinander gesetzt hat. Und sie versteht es, mir die Fakten und Hintergründe der Geschichte in einer leichten flüssigen Erzählweise nahe zu bringen. Ich fühle mich, als wäre ich teilweise dabei gewesen.

    Besonders die Zeit vor der Wende hat mich angesprochen. Ich kann Michaela sehr gut verstehen, die sich in dem System der DDR eingesperrt fühlt. Und sich langsam zu einem großen Schritt entschließt. Die Gefühle, Sorgen und Ängste ihrer Eltern Hanni und Rainer und ihrer Schwester Annett kann ich gut nachvollziehen. Wie schlimm muss es sein, wenn man nichts über den Verbleib eines geliebten Menschen weiß.

    Nike Klafeld und ihr Umfeld, ihren Mann Lukas, Sohn Malte, ihre Zwillingsschwester Victoria und ihre Eltern Brigitte und Hajo, lerne ich sehr detailliert kennen. Sie nehmen in der Geschichte einen großen Raum ein, der eigentlich für einen Krimi untypisch ist, mir aber sehr gut gefallen hat. So habe ich beim nächsten Fall für Nike Klafeld gleich Personen vor mir, die mir nicht fremd sind.
    Überhaupt sind alle Personen, die ich hier kennenlerne sehr menschlich und real dargestellt. Eine Familie, die man gerne zum Nachbarn hat.

    Eine interessante und sehr berührende Geschichte, die Vergangenheitsbewältigung auf beiden Seiten der ehemaligen Mauer zum Thema hat und die mich auch ein bisserl nachdenklich gemacht hat. Die Auflösung kam dann für mich von einer Seite, mit der ich gar nicht gerechnet hatte.

    Auch wenn ich die Geschichte nicht eindeutig als Krimi bezeichnen würde, kann ich das Buch trotzdem wirklich jedem empfehlen.

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  • 5 Sterne

    leseratte61, 28.11.2019

    Ungewöhnlicher Krimi, der unter die Haut geht

    Klappentext:

    Eine verschwundene Studentin.
    Eine unüberwindbare Grenze.
    Und ein Verbrechen, das mehr als 30 Jahre lang ungesühnt bleibt.
    Leipzig, 1984: Die Studentin Michaela Wolff verschwindet spurlos. Alles, was ihrer Familie bleibt, ist ein Abschiedsbrief. Auch nach dem Fall der Mauer findet man kein Lebenszeichen von ihr. Die Familie zerbricht beinahe an diesem Schicksal.
    Fünfunddreißig Jahre später stößt die Psychologin Nike Klafeld in Siegen auf ein altes Tagebuch, versteckt in einem Weltkriegsbunker.
    Die Suche nach der jungen Frau führt sie auf eine Reise in ihre eigene Vergangenheit und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Doch Nike ahnt nicht, dass sie sich bei ihrer Suche nach Gerechtigkeit selbst in große Gefahr bringt ...

    Fazit:

    Der Krimi spielt auf drei Handlungsebenen. Da ist auf der einen Seite die Studentin Michaela, die mit dem Leben in der DDR nicht einverstanden ist und ihre Flucht plant. Zurück bleibt ihre Familie, die unter den Folgen der Flucht leiden muss. Michaelas Schwester Annett berichtet aus dem dann zerbrochenen Leben der Familie. Auf der anderen Seite gibt es Nike Klafeld, die in Siegen in einem Bunker, Tagebucheinträge findet und deren Verfasserin ausfindig machen will. Die Tagebücher sind schon sehr alt und die Erfolgsaussichten sehr gering. Welches Geheimnis wird sich Nike offenbaren?

    Nach und nach baut sich für Nike das Leben der Verfasserin der Tagebücher auf. Es handelt sich dabei um eine junge Frau, die aus der DDR fliehen will und von der es keine weitere Spur gibt. Schneller als Nike denkt, ist sie in den Fall verwickelt und schwebt dann sogar in Gefahr. Wird sie das Geheimnis lüften?
    Der Autorin ist es gelungen, ein wahrhaft schwieriges Thema in einer packenden Form aufzubereiten und die nötigen Fakten mit Fingerspitzengefühl zu erklären. Sie hat intensiv recherchiert und diese Ergebnisse behutsam an die Leser weitergegeben. Der wunderbar flüssige Schreibstil sorgt dafür, dass die Geschichte sich gut lesen lässt und mich in ihren Bann ziehen konnte. Auch wenn der Anfang erst mal sehr ruhig und langsam ist, so war dies nötig, um die verschiedenen Charaktere und ihre Gedankenwelt zu erklären, damit ich sie besser verstehen konnte. Nach dem Anfang wurde die Handlung spannender und ich konnte das Buch erst nach dem Finale wieder aus der Hand legen. Die Beschreibungen wirkten auf mich sehr lebendig und authentisch und auch an manchen Stellen gruselig. Ein großer Teil der Geschichte ist Nike Klafeld und ihrer Lebensgeschichte gewidmet, um den Grundstein für die Folgebände zu legen.

    Mir hat besonders gut der Zeitstrang in der Vergangenheit gefallen, da er die Zerrissenheit der jungen Studentin und ihren Wunsch nach Freiheit so anschaulich beschreibt. Auch die Folgen für die Familie haben mich tief berührt, obwohl ich dies so schon aus anderen Büchern kenne. Dieser Zeitstrang hat mich nachdenklich, wütend, traurig und tief berührt zurückgelassen. Gut, dass es dieses Regime in dieser Form nicht mehr gibt. Das Thema ist angesichts des 30- jährigen Mauerfalls wieder hochaktuell und wir sollten diesen Teil unserer Geschichte weitergeben und verständlich erklären. Dies ist der Autorin mit diesem Krimi hervorragend gelungen.

    Der Krimi ist eher untypisch für sein Genre und gerade dadurch so bemerkenswert. Der Schluss war für mich so nicht vorhersehbar und konnte mich überraschen. Auch wenn die Spannung relativ spät aufgebaut wurde und dann schnell ihrem Höhepunkt entgegenstrebte, konnte die Geschichte mich mitreißen und überzeugen. Ich freue mich auf weitere Fälle, die ich mit Nike Klafeld lösen kann.

    Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Streiflicht, 20.11.2019

    Berührend und spannend

    Ein toller und spannender Ausflug in die deutsch-deutsche Geschichte, den man nicht verpassen sollte!
    Da ich die Stadt, in der Nike wohnt, selbst sehr gut kenne und Spannendes immer gerne mag, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Auch die deutsch-deutsche Geschichte interessiert mich sehr – leider weiß ich immer noch sehr wenig darüber.
    Melanie Lahmer schreibt sehr angenehm und gut zu lesen, gleichzeitig einfühlsam und authentisch. Man merkt, dass sie die Stadt Siegen sehr gut kennt und auch, dass sie zum Thema DDR, Mauer, ... sehr viel und gut recherchiert hat. So ist die Geschichte dann auch sehr realitätsnah und packend, stellenweise sehr berührend und tiefgehend. Das Schicksal so vieler Menschen damals wird hier ganz persönlich und dadurch geht es einem als Leser auch sehr, sehr nahe.
    Schön fand ich auch, dass die Geschichte in der Vergangenheit und in der Gegenwart spielt und sich nach und nach immer mehr verbindet, bis es am Ende dann zur Auflösung kommt. Ich hatte irgendwann dann schon einen Verdacht, der sich auch bestätigt hat, aber das hat der Spannung und meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Gerade gegen Schluss war ich richtig gepackt und wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Ein paar mehr Seiten hätten mir gut gefallen, aber insgesamt ist das Buch einfach toll.
    Ich hatte von der Autorin schon viel gehört, aber bisher leider noch nichts von ihr gelesen. „Unter der Mauer“ war mein erstes Buch von ihr, aber auf keinen Fall das letzte!

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  • 4 Sterne

    Furbaby_Mom, 15.11.2019

    Ein Cold Case aus Zeiten der DDR.
    Pünktlich zum Jahr, in dem Deutschland das Jubiläum "30 Jahre Mauerfall" feiert, hat Autorin Melanie Lahmer mit ihrem Werk "Unter der Mauer" eine Geschichte erschaffen, die einmal mehr verdeutlicht, wie sehr das damals in der DDR 'eingesperrte' Volk unter den mit ihrer Heimat verbundenen Einschränkungen gelitten hat. Alles musste erst 'von oben' genehmigt werden. Urlaubsreisen in das nichtsozialistische Ausland waren ein Ding der Unmöglichkeit und allein ein Antrag auf dauerhafte Ausreise konnte die Zukunft der gesamten Familie ruinieren – zumal solche Anträge fast nie genehmigt wurden. Wer studieren durfte, wurde nicht anhand guter schulischer Leistungen entschieden, sondern basierte oftmals auf Vitamin B. 'Nicht negativ auffallen bei der Stasi', hieß die Devise.

    In diesem Alltag wachsen die Teenager Michaela und Annett Anfang der 80er Jahre auf. Vor allem Michi ist unzufrieden mit ihrer Situation, erhofft sich mehr vom Leben, träumt von der weiten Welt. Als sie eines Tages spurlos verschwindet, ist ihre entsetzte Familie am Boden zerstört. Niemand weiß, was Michi zugestoßen ist. Hat sie etwa 'rübergemacht', wie sie es in ihrem Abschiedsbrief angedeutet hatte? In jedem Fall hat ihr Verschwinden weitreichende Folgen für ihre Familie; insbesondere ihre jüngere Schwester leidet sehr unter dem Verlust – und unter den darauffolgenden Schikanen durch die Stasi. Aber warum meldet sich Michi auch Jahre nach dem Mauerfall nicht bei ihren Angehörigen?

    Siegen, Gegenwart. Als Psychologin Nike Klafeld beim Ausmisten eines Weltkriegsbunkers, der ihrer Band als Proberaum gedient hatte, zufällig eine Vielzahl loser Tagebuchseiten in die Hände flattert, ist ihre Neugier geweckt. Scheinbar sind die Notizen viele Jahre alt. Aber wer ist die Frau, die sie einst verfasst hatte? Interessiert an der Geschichte, die sich hinter diesen ominösen Schriftstücken verbergen mag, beginnt Nike, Nachforschungen anzustellen - nicht ahnend, dass sie mit ihrer Neugier in ein Wespennest sticht.

    Die Autorin hat sich intensiv mit dem Thema 'Leben in der DDR', quasi im Schatten der Mauer, auseinandergesetzt und ihre Rechercheergebnisse in dieses spannende Werk miteinfließen lassen. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, wobei man im Hinblick auf die Vergangenheitsebene lange Zeit im Dunkeln tappt und erst gegen Ende herausfindet, was Michaela widerfahren ist.

    Ein großer Anteil des Werks ist dem familiären Umfeld von Nike gewidmet worden, da dieser Band den Auftakt zu einer Buchreihe bildet und somit als Basiswissen fungiert. Die Ausarbeitung der Hauptfigur hat mir sehr gefallen, da Nike gleichermaßen authentisch wie sympathisch auf mich wirkt. Ihre Handlugen und Gedanken sind durch und durch nachvollziehbar; auch mich hätte es an ihrer Stelle in den Fingern gejuckt, mehr über den Verbleib der Tagebuchschreiberin zu erfahren – allerdings hätte ich mich nie in einen Bunker hineingetraut. Besonders beeindruckt hat mich die tiefgründige Schilderung der Gefühlswelt von Annett; nach Michis Verschwinden hatte sich im Familienkreis alles nur noch um den Verbleib der vermissten Tochter gedreht. Annett selbst schwankt zwischen Wut auf ihre Schwester und Unverständnis; sie möchte endlich die Wahrheit erfahren, um mit der ewigen Ungewissheit abschließen zu können.

    Sowohl Covergestaltung als auch die Wahl des Buchtitels sind perfekt auf den Inhalt abgestimmt und sehr treffend gewählt worden. Der Schreibstil der Autorin ist eine angenehme Mischung aus feinfühlig und dynamisch. Während man anfangs vielleicht das Gefühl hat, es könnte ruhig ein wenig flotter vorangehen, nimmt die Story jedoch immer mehr an Fahrt auf und gipfelt in einem actionreichen Ende. Wäre dieser Roman der Auftakt einer Fernsehserie, würde ich definitiv am nächsten Tag wieder einschalten. Als Fan von Cold Case-Ermittlungen und historischen Romanen, speziell vor dem Hintergrund der DDR, war ich natürlich extrem gespannt auf das Werk und ich bin nicht enttäuscht worden.

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  • 5 Sterne

    Florian G., 06.11.2019

    Autorin Melanie Lahmer beleuchtet ein dunkles Kapitel der DDR in ihrem Kriminalroman, der aber viel mehr als "nur" ein Krimi ist. Das wunderbar flüssig geschriebene Buch setzt sich auch damit auseinander, welche Auswirkungen die Flucht eines Familienmitglieds auf die zurückgebliebenen Angehörigen in der DDR hatte. Lahmer hat intensiv recherchiert und mit Experten gesprochen. Dieses Wissen wird von ihr aber nicht abgehoben, sondern sehr verständlich und einfühlsam an den Leser weitergegeben. Der Start des Romans ist eher langsam und beschreibt die Charaktere sehr ausführlich, aber es lohnt sich weiterzulesen, denn das Buch wird von Kapitel zu Kapitel besser und spannender. Der eigentliche Krimi-Part hätte ruhig noch großzügiger ausfallen können.

    Die Autorin hat Mut bewiesen, ein nicht einfaches Thema als "Psychogramm und Krimi" zu verarbeiten. Sie schafft es dabei, den Leser zu berühren und nachdenklich zu machen. Das tröstet über einen etwas zu langsamen und zu ausführlichen Einstieg deutlich hinweg und lässt mich trotzdem zur vollen Punktewertung gelangen.

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  • 5 Sterne

    Florian G., 06.11.2019 bei bewertet

    Autorin Melanie Lahmer beleuchtet ein dunkles Kapitel der DDR in ihrem Kriminalroman, der aber viel mehr als "nur" ein Krimi ist. Das wunderbar flüssig geschriebene Buch setzt sich auch damit auseinander, welche Auswirkungen die Flucht eines Familienmitglieds auf die zurückgebliebenen Angehörigen in der DDR hatte. Lahmer hat intensiv recherchiert und mit Experten gesprochen. Dieses Wissen wird von ihr aber nicht abgehoben, sondern sehr verständlich und einfühlsam an den Leser weitergegeben. Der Start des Romans ist eher langsam und beschreibt die Charaktere sehr ausführlich, aber es lohnt sich weiterzulesen, denn das Buch wird von Kapitel zu Kapitel besser und spannender. Der eigentliche Krimi-Part hätte ruhig noch großzügiger ausfallen können.

    Die Autorin hat Mut bewiesen, ein nicht einfaches Thema als "Psychogramm und Krimi" zu verarbeiten. Sie schafft es dabei, den Leser zu berühren und nachdenklich zu machen. Das tröstet über einen etwas zu langsamen und zu ausführlichen Einstieg deutlich hinweg und lässt mich trotzdem zur vollen Punktewertung gelangen.

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  • 4 Sterne

    Jennifer R., 16.11.2019

    "Unter der Mauer" ist der Start einer neuen Reihe der Autorin Melanie Lahmer rund um Psychologin Nike Klafeld.

    Als Nikes Band ihren Probenraum in einem alten Weltkriegsbunker räumen muss, stößt sie auf Schnipsel eines Tagebuchs. Geschrieben 1983 von Michi, die in der DDR aufgewachsen ist und sich nach Freiheit sehnt. Nike puzzelt die Fetzen zusammen und begibt sich auf die Suche nach der Tagebuchschreiberin.

    Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Der erste Handlungsstrang folgt Michi im Jahre 1983 und später ihrer Familie kurz nach der Wiedervereinigung. Der Hauptstrang ist Nikes Geschichte in der Gegenwart. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen, ohne dabei auf Fachbegriffe, die Nike als Psychologin zum einen kennen sollte, zum anderen an den passenden Stellen auch verwendet. Die Beschreibungen wirken lebendig, an einigen Stellen entsteht eine großartige Atmosphäre - vor allem im Zusammenhang mit dem Bunker, der für meinen Geschmack als Setting häufiger hätte Erwähnung finden können.

    Die Struktur der Geschichte ist für einen Krimi ungewöhnlich, das übliche Leiche-Ermittlung-Falllösung findet hier nicht statt. Gut die erste Hälfte beschäftigt sich Nikes Strang nur minimal mit dem im Klappentext beschriebenen Fall, der Fokus liegt hierbei mehr auf ihrer persönlichen Familiengeschichte. Damit wird der Grundstein für die folgenden Bücher um Nike Klafeld gelegt, wer allerdings auf Spannung von Anfang bis Ende sucht, ist dadurch bei dieser Geschichte falsch. Erst im letzten Drittel kommt wirklich Schwung in die Geschichte. Leider ist dies nur ein relativ kurzer Spannungsmoment, um die Geschichte zu Ende zu bringen.

    Die Figuren sind mit viel Liebe gestaltet, haben alle ihren eigenen Kopf, handeln dadurch aber zeitweise auch mal überraschend bzw. für den Leser in der Situation ein wenig unlogisch. Insbesondere Nike neigt zu Sprunghaftigkeit und bleibt damit bis zum Ende unberechenbar.

    Wesentlich besser hat mir die Handlung in der Vergangenheit gefallen. Michis Tagebuch ist in jedem Abschnitt spannend, ihre Gefühle gehen dem Leser nahe - egal ob ihre Angst und ihre Zweifel oder ihre Hoffnung auf die Freiheit. Ihre Sehnsucht nach der Welt geht beim Lesen unter die Haut, sodass ich einige Male tief Luft holen musste, bevor ich weiter lesen konnte.

    Der Klappentext ist für mich ein wenig irreführend. Wer, wie ich, einen typischen Krimi mit einem Cold-Case Fall erwartet, der ist hier definitiv falsch. "Unter der Mauer" ist mehr eine Familiengeschichte mit Krimi-Elementen. Persönlich war ich anfangs etwas enttäuscht davon, allerdings habe ich die Figuren mit der Zeit lieb gewonnen und warte nun definitiv auf den nächsten Band, um zu erfahren wie es mit Nike, ihrem Job und ihrer Familie eigentlich weiter gehen wird. Wäre es möglich, würde ich 3 1/2 Sterne vergeben, runde hier aber auf, da mir das Buch für 3 Sterne zu gut gefallen hat.

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  • 4 Sterne

    Narzisse99, 29.10.2019

    Als die Band „Pigs and Pearls“ ihren alten Probenraum in einem ehemaligen Weltkriegsbunker räumt, findet Bandmitglied und Psychologin Nike einzelne Tagebuchseiten hinter der Wandverkleidung. Sie nimmt sie an sich und fängt an, sie zu sortieren und zu lesen. Da sie eine Geschichte hinter den Seiten vermutet, versucht sie so viel wie möglich über die Verfasserin herauszufinden. Das passiert zunächst im gegenwärtigen Zeitstrang. Daneben existiert noch ein Zeitstrang in der Vergangenheit Mitte der 80-er Jahre.
    Insgesamt wird in dem Buch viel Raum für Familiengeschichten eingeräumt, die mir oft zu langatmig waren. Zunächst habe ich Elemente vermisst, die das Buch zum Krimi machen. Für mein Dafürhalten beginnt der erst im letzten Drittel, weshalb ich dafür einen Punkt in der Wertung abziehe. Auch der Spannungsbogen beginnt entsprechend spät und steigt zunächst recht flach an.
    Die Kriminalgeschichte an sich ist eher untypisch, aber sehr originell. In ihr geht der Erzählstrang aus der Vergangenheit vollständig und logisch auf. Zum Ende hin nimmt die Erzählung an Fahrt auf, der Schluss war für mich nicht vorhersehbar.
    In dem Buch wird ein wichtiges Stück deutscher Geschichte verarbeitet. Das macht nachdenklich, traurig und fassungslos. Egal ob man die 80er Jahre bewußt miterlebt hat oder nach dem Mauerfall geboren wurde, das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Geschichte. Gerade jetzt im Jahr des 30. Geburtstags des Mauerfalls ist das Thema wieder sehr aktuell.
    Das Cover ist passend gewählt, ein bißchen düster. Das Betongebäude darauf spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte, egal ob man es als Hochbunker oder Mauerturm interpretiert.
    Der Schreibstil ist sehr angenehm flüssig. Es fanden sich so gut wie keine Schreibfehler.
    Ich gebe eine klare Leseempfehlung, weil die Geschichte ungewöhnlich, gut erzählt und sehr aktuell ist.

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  • 4 Sterne

    Monica P., 29.10.2019

    Der Drang nach Freiheit

    Michaela und Annett sind zwei Teenager, die in der DDR aufwachsen. Während Michaela von Freiheit und der weiten Welt träumt, ist Annett die angepasstere von beiden und akzeptiert das Leben in der DDR. Michaela nicht. Viele Jahre später findet Nike, die in der ehemaligen BRD lebt, ein Tagebuch von Michaela. Ihre Neugier hat sie gepackt und sie möchte mehr darüber erfahren, nur, die Mauer ist bald 30 Jahre gefallen. Ist es noch möglich nach so langer Zeit mehr über Michaela zu erfahren?

    Meine Meinung:

    Sehr anschaulich beschreibt die Autorin den Alltag in der DDR und nimmt den Leser mit auf eine Reise hinter die Mauer zu Bespitzelung, Fluchtversuche und Vergeltungsmassnahmen. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben der Schreibstil ist packend und spannend. Leider aber auch zu ausführlich und mit Nebensächlichkeiten, was die Spannung nimmt. Die ersten zwei Drittel sind eher ein Familiendrama und erst zum Schluss wird das Buch zum Krimi. Das Cover ist sehr gelungen und gefällt mir super. Es ist ein Hingucker und wäre mir in jedem Buchladen aufgefallen.

    4 Sterne und ein Kaufempfehlung nicht nur für Leser die sich für die DDR interessieren.

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