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  • 4 Sterne

    Manuela K., 07.12.2022

    Über den Widerstand

    "Unsre verschwundenen Herzen" ist ein Roman der Autorin Celeste Ng, liegt hier in einer Übersetzung von Brigitte Jakobeit vor, umfasst 403 Seiten und erscheint im Herbst 2022 im dtv Verlag.
    Der gesellschaftskritische Roman spielt im zukünftigen US-Amerika, genauer an der Cambridge Universität in Massachusetts. Hier lebt der 12jährige Bird mit seinem Vater auf dem Campus. Das Land hat eine schwere Wirtschaftskrise überstanden, für die man einen Verursacher ausgemacht hat: Asien. Und so werden rassistische Gesetze erlassen, um gemäß dem Slogan „America first“ die Nation wieder auf Kurs zu bringen. Auch Birds Familie ist davon betroffen, denn seine Mutter ist Asiatin. Um Schaden von der Familie abzuwenden, verlässt sie diese 3 Jahre zuvor. Doch Bird beginnt irgendwann mit der Suche nach ihr und muss feststellen, dass seine Mutter sich dem Widerstand angeschlossen hat und eine ihrer Gedichtzeilen – Unsre verschwundenen Herzen – zur Losung für die Widerstandsbewegung geworden ist.
    Die Autorin beschreibt in ihrer Dystopie eine dünstere Zukunft, von zerrissenen Familien, verschleppten Kindern und dem sich regenden Widerstand, der seinen Ursprung in den Bibliotheken des Landes hat. Nicht weiter verwunderlich, dass man hier viele Parallelen zu anderen Epochen unserer Zeitgeschichte findet, in denen geschickt Feinbilder geschaffen wurden, um dann gnadenlos gegen selbige vorzugehen.
    Ein bedrückender Roman, trotzdem sehr lesenswert und unterhaltsam. Daher bekommt er von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Suzann K., 13.12.2022

    Warum aus Bird Noah wird
    "Unsre verschwundenen Herzen" von Celeste Ng ist eine Dystopie, die einen betroffen macht. Betroffen aus vielen Gründen, einer davon ist, dass es sich über weite Strecken gar nicht so dystopisch anfühlt.
    Die Handlung spielt in einem fiktiven Amerika, könnte genauso aber auch überall sonst angesiedelt sein, auch in unserem Land. Hier gibt es nach einem einschneidenden Ereignis für die Bevölkerung große Einschränkungen. Darauf aufbauend wird ein Feindbild geschaffen und der Feind ist hier asiatisch.
    Mitten in dieser Welt wächst Bird auf. Bird lebt bei seinem Vater, der sich gut um ihn kümmert, seit seine Mutter verschwunden ist. Birds Vater ist Amerikaner, seine Mutter auch, aber asiatischer Abstammung. Und auch an Bird gehen die Auswirkungen dieses neuen Systems nicht spurlos vorbei.
    Da der erste Teil ganz aus Birds, teils noch kindlicher Perspektive, geschrieben ist, trifft einen die Wucht dieser Ungerechtigkeit noch stärker.
    Im zweiten Teil des Buches ändert sich der Erzähler und auch der Erzählstil und man bekommt einen tieferen Einblick in das Geschehen.
    Am erschreckendsten fand ich wirklich die Vorstellbarkeit des Ganzen, dieses nur ein wenig Abweichen von der Realität. Die Autorin schafft es hier mit sehr leisen und teils poetischen Worten einen unterschwelligen Schrecken zu verbreiten.
    Der Roman ist für mich nicht perfekt, zu vieles bleibt mir offen und ungeklärt, aber er geht unter die Haut, berührt und rüttelt auf und ist es definitiv wert, gelesen zu werden.

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  • 4 Sterne

    Batyr, 05.02.2023

    Lebensthema der Autorin in neuem Gewand
    Celeste Ng bleibt ihrem Thema treu: selbst betroffen, lotet sie immer wieder die Lebenssituation der asiatisch-stämmigen Minderheit in den USA aus. In ihrem letztem Buch allerdings wendet sie sich einem neuen literarischen Genre zu: der Dystopie. Die Gesellschaft lebt unter dem Gesetz PACT, das unamerikanische Tendenzen und Gefährdungen unterbinden soll, die in erster Linie den Mitbürgern asiatischer Herkunft unterstellt werden. Der zwölfjährige Bird, dessen Mutter einer aus China eingewanderten Familie entstammt, führt mit seinem WASP-Vater eine depravierte Existenz, da das Misstrauen der Umgebung auch nach dem Verschwinden der Ehefrau und Mutter nicht beschwichtigt wird. Die Autorin bemüht allerlei aus der literarischen Tradition bekannten Motive und Versatzstücke, die beim Leser durchaus Erinnerungen an bekannte Werke der Weltliteratur wachrufen. Manche Figuren erscheinen in ihrer Gestaltung psychologisch überzeugend, so der seine wahren Überzeugungen verbergende Vater, dessen vorrangiges Lebensziel ist, seinen Sohn zu schützen. Andere Protagonisten geraten allzu plakativ. So leidet insgesamt die Plausibilität unter dem intendierten Effekt, manche Wendungen sind allzu melodramatisch. Lesenswert ist Ngs „Die verschwundenen Herzen“ jedoch allemal, da immer wieder ungemein poetische Momente aufscheinen, die den Kampf um Menschenwürde und Existenzberechtigung in einer bornierten und intoleranten Gesellschaft illustrieren.

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  • 4 Sterne

    wusl, 25.09.2022

    Mir war gar nicht bewusst, dass ich mit dem neuen Buch von Celeste Ng „Unsere verschwundenen Herzen“ eine Dystophie in Händen halte. Das hat mich erst mal überrascht. Dann war ich aber umso neugieriger. Es war mein erstes Buch der Autorin.

    In einer sehr nahen Zukunft versucht Amerika die „amerikanische Kultur“ zu bewahren. Vor allem di asiatische Kultur wird als Bedrohung empfunden und deshalb werden Kinder ihren Eltern weggenommen und zur Adoption freigegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Buch-Idee daraus entstanden ist, dass im Augenblick ja China als die größte Bedrohung in den USA gilt. Vor allem wirtschaftlich aber in diesem Roman eben auch auf andere Weise.

    Im Mittelpunkt steht vor allem ein Teenager und sein Vater. Der sich auf die Suche nach seiner Mutter und seiner Identität macht. Der Erzählstil bringt uns die Gefühle der Protagonisten sehr nahe. Die Schicksale berühren und machen traurig. Ich hoffe sehr, dass so etwas nie in der Realität vorkommen wird musste allerding ans Geschichten über die ehemalige DDR denken, wo genau so etwas zu Hunderten vorgekommen ist. Also eine Geschichte, die erfunden ist aber nicht aus der Luft gegriffen. Denn so funktionieren leider oft Gesellschaften und Regierungen. Und die amerikanische Regierungsform ist im Augenblick auf einem Prüfstand und scheint mir sehr labil. Also gar nicht so unrealistisch.

    Schreibstil und Plot haben mir gut gefallen. Ich kann das Buch empfehlen. Das Cover ist auch sehr schön.

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  • 4 Sterne

    Sago, 09.10.2022

    "So machte sie es immer, wenn sie ihm Geschichten erzählte. Sie öffnete Welten, durch die Magie einsickern konnte und alles möglich wurde."

    Aber eines Tages erzählt Margaret ihrem Sohn Bird keine Geschichten mehr. Bird bleibt zurück mit seinem Vater Ethan, der bald seine Arbeit verliert und das gemeinsame Haus mit Bird verlassen muss. Denn sie befinden sich in den USA, in denen sich die Welt auf erschreckende Weise weitergedreht hat. Birds Mutter ist asiatischer Herkunft und China wird in dieser Zeit für alle Übel verantwortlich gemacht, was für alle Menschen asiatischer Abstammung in den USA fatale Konsequenzen hat.
    Warum Margaret ihre Familie verlassen hat und ob Bird sie wiederfinden kann, erfahren wir erst ab dem zweiten Drittel des Buches.

    Mit ihren ersten beiden scharfsichtigen Familienromanen hat Celeste Ng mich hellauf begeistert. Mit diesem Buch habe ich mich etwas schwerer getan. Ihre wunderbaren, zitierwürdigen Formulierungen haben mich quasi über Wasser gehalten. Die Handlung gerät immer wieder ins Stocken und welche große Krise zu den derzeitigen Verhältnissen geführt hat, erschließt sich erst ab der Hälfte des Buches in erzählten Rückblenden. Ab diesem Zeitpunkt habe ich geahnt, dass das Ende mich nicht zufriedenstellen würde. So war es dann leider auch.

    Ein ambitionierter Roman, der trotz des hohen sprachlichen Niveaus nicht ganz die Strahlkraft von Celeste Ngs bisherigen Romanen erreichen kann.

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  • 4 Sterne

    brauchnix, 31.10.2022

    Gleich aus mehreren Gründen hat mich das Buch interessiert. Zum einen kennen ich das Vorgängerbuch der Autorin und fand es wirklich hochwertig und klug geschrieben. Zum anderen mag ich Dysptophien und als kleiner Fun-Fact war ich kurz nach dem Lesen des Buches in der Ecke Havard, wo das Buch auch hauptsächlich spielt.

    Der gedankliche Ansatz dieses Buches hat mir sehr gefallen. Es geht um die Ausgrenzung der asiatisch-stämmigen Amerikaner, die in einer nahen Zukunft unangenehme Auswüchse angenommen hat. Eingedenk der heutigen Entwicklungen gerade in den USA kann ich mir gut vorstellen, dass die Autorin, die selbst solche familiären Wurzeln hat, mit diesem Buch vielleicht auf etwas aufmerksam machen wollte, was es im zweiten Weltkrieg schon mal gab, was in den Anfängen der Pandemie wieder hochkam und jetzt durch den Blick der Amerikaner vor allem auf China und Korea wieder neue Nahrung bekommt. Also eine Geschichte, die warnen will. Die aufmerksam machen will darauf, dass man Menschen nicht wegen ihres Aussehens, ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft diskriminieren und aus der Gesellschaft ausschließen sollte. Wehret den Anfängen.

    Der Plot an sich ist eher ruhig und statisch, kreist um das Gefühlsleben der Protagonisten und die Entwicklung eines Jungen, der im Zentrum des Geschehens steht. Das ist vor allem sprachlich wunderbar zu lesen. Empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Anna S., 16.10.2022

    "Unsre verschwundenen Herzen" ist das erste Buch, welches ich von Celest Ng gelesen habe und ich kann die guten Kritiken für die Werke der Autorin definitiv nachvollziehen. Celeste Ng erschafft mit ihrem einnehmenden und überzeugenden Schreibstil eine bedrückende und leicht melancholische Stimmung, welche sich meiner Meinung nach gut im Coverdesign einfangen ließ.
    In dieser erschreckend realistisch wirkenden Dystopie begibt sich der 12-jährige Bird auf die Suche nach seiner seit mehreren Jahren verschwundenen Mutter.
    Das Amerika der Zukunft ist stark geprägt von Unterdrückung, Rassismus und dem Verbot der freien Meinungsäußerung. Insbesondere gegenüber asiatisch stämmigen Amerikanern. Und all das ist fest verankert in einem Gesetz, welches das amerikanische Kulturgut schützen soll (PACT). Diverse Ereignisse, welche als Auflehnung gegenüber diesem Gesetz ausgelegt werden, haben schließlich zur Folge, dass Birds Mutter ihren Mann und Sohn verlassen und fliehen muss.
    Celeste Ng versteht es Emotionen in ihre Bücher nahbar zu verflechten. Es geht um Liebe, Verlust, Hass, Verzweiflung, Widerstand und Hoffnung. Ein sehr starker und berührender Roman, welcher einzig durch das (für mich) sehr abrupte Ende etwas an Qualität eingebüßt hat.
    Klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    harakiri, 21.09.2022

    Nach „Kleine Feuer überall“ nun der neue Roman einer Ausnahmeautorin.
    Celeste Ng legt den Finger in die Wunde. Das Thema ihres neuen Romans ist Ausgrenzung. Sie zeichnet eine fiktive Welt in den USA in einer gar nicht so fernen Zukunft. Kinder werden von ihren Eltern entfernt, wenn die Eltern nicht regelkonform leben oder sich etwas zuschulden kommen lassen. Natürlich geschieht diese „Aktion“ immer gegen den Willen der Kinder. Auch Noah, 12 Jahre und von seiner Mutter Bird genannt, muss diese Erfahrung machen, als seine beste Freundin Sadie verschwindet. Noah, dessen Mutter ihn vor 3 Jahren verlassen hat, sucht Antworten. Und macht sich auf die Suche nach seiner Mutter.
    Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Wohin geht die Welt? Kann es zu solch einem Szenario auch tatsächlich kommen? Aber auch ein Buch, das zeigt, was Mutterliebe ist.
    Den Einstieg fand ich etwas schwierig. Bis man weiß, was PACT ist und wie die Menschen damit leben. Aber als Bird sich auf die Suche nach seiner Mutter macht, war ich hin und weg. Atmosphärisch dicht geschrieben und sehr mitreißend, authentisch und beklemmend.
    Fazit: Birds Geschichte ist nichts, das man schnell vergisst.

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  • 4 Sterne

    MonaLena, 04.01.2023

    Vision oder Wirklichkeit
    Inzwischen schon mein dritter Roman der Schriftstellerin Celeste Ng. Die Geschichte von Bird, der durch das Verschwinden seiner chinesischen Mutter zu Noah wird. In einem Amerika in dem Einwanderer und in diesem Fall alle Menschen aus China verdächtig werden, gegen die Regeln von PACT zu verstoßen lebt der kleine Noah mit seinem Vater, der seine chinesische Frau verleugnet in einem kleinen Appartement auf dem Unicampus von Harvard. Sein Leben ist sehr eingeschränkt aufgrund der Angst des Vaters, dass er wie viele andere asiatische Kinder seinen Eltern weggenommen wird und in eine weit entfernte Pflegefamilie gegeben wird.
    Als er 12 wird hinterfragt er das Verschwinden seiner Mutter. Er geht auf die Suche nach ihr. Dabei stößt er an viele verschlossene Türen.
    Der Roman überzeichnet ein Thema, dass aber jederzeit in einem Staat, angestoßen durch eine Propaganda, die vom Volk getragen wird eine tragische Rolle spielen kann. Eine Geschichte von Mutter und Sohn, die einen zum Teil sprachlos werden lässt.
    Ich kann dieses Buch und jedes weitere der Autorin uneingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 23.09.2022

    Ein berührendes Familiendrama
    Schauplatz dieses Romans ist die USA, ein großes Land mit der wohl langen Tradition, Kinder aus ihren Familien zu reißen als Mittel politischer Kontrolle, gleichzeitig auch ein Klima der Angst erzeugend. Das Auseinanderreißen besonders von versklavten Familien, mit Einrichtungen besonders für indigene Kinder kenne ich auch aus Australien. Daneben geht es hier um die Diskriminierung asiatischer Amerikaner, nicht nur nach dem zweiten Weltkrieg gegenüber Japanern, sondern immer auch gegenüber Chinesen, Thailändern, Koreanern etc.. Dass ein Mensch durch seinen Protest, oft auch in künstlerischer Formgebung, etwas in der Gesellschaft verändern kann, versucht die Autorin in der Figur von Margaret Miu zu verdeutlichen. Sie gibt dieser mutigen chinesischen Amerikanerin eine Stimme für Gerechtigkeit, die eintritt für vermisste Personen und mit ihren Aktionen den betroffenen Familien inneren Frieden versucht zu spenden. Der sehr feinfühlige Schreibstil ist gleichzeitig spannend und lyrisch, tief gehend.

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  • 4 Sterne

    Elisabeth U., 18.12.2022

    Ergreifende Dystopie
    Der Roman "Unsre Verschwundenen Herzen" von Celeste Ng ist vom Aufbau, der Thematik und der Dramatik her eine typische Dystopie mit sehr vielen Parallelen oder möglichen Parallelen in der realen Welt.
    Wir lernen in diesem Roman eine Familie kennen, die aus unterschiedlichen Kulturen ihre Un´rsprünge hat und begleiten den Protagonisten Bird auf seiner Suche nach seiner Mutter, die aufgrung der Vorgehensweise der amerikanischen Regierung ihren Staat zu leiten, gehen musste.
    Diese Suche ist sehr ausführlich und mitreißend erzählt und lässt den Leser große Einblicke mit viel Gefühl empfinden.
    Die Schriftsprache und die Bildgewalt sind sehr gewaltig und hinterlassen Eindruck, vorallem auch ein beklommenes Gefühl.
    Denn so allzu dystopisch scheint die Thematik des Romans leider nicht und lässt einen das ein oder andere Mal stutzig werden und reflektieren.
    Vorallem lässt es einen sehr nachdenklich zurück.
    Dieses Buch ist definitiv lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Christian B., 03.10.2022

    Eine Dystopie, die Realität ist

    Der zwölfjährige Noah, genannt Bird, lebt mit seinem Vater allein und soll sich möglichst unauffällig verhalten. Seine Mutter entstammt einer asiatischen Familie und hat die Familie verlassen, da sie als Schriftstellerin gegen geltende Gesetze verstoßen hat. Seit der großen Krise sind Asiaten in Amerika nicht mehr als gleichberechtigte Mitbürger anerkannt. Sie werden schikaniert und unterdrückt. Um sie ruhig zu stellen und gefügig zu machen, nimmt man ihnen beim kleinsten Anlass ihre Kinder weg und gibt sie in weiße Pflegefamilien. Diese überall auf der Welt angewandte perfide Methode indigenen Völkern zu zeigen, wer das Sagen hat ist nicht dystopisch sondern in der Vergangenheit oft Realität geworden. Celeste Ng beschreibt dieses Verbrechen eingebunden in die Beschreibung von Noahs Schicksal, der seine Mutter sucht und findet. Das Buch ist sehr flüssig zu lesen und eignet sich meiner Meinung nach auch als Jugendbuch. Ich gebe 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Tamara Angelina P., 19.10.2022

    Ich bin ja ein totaler Fan von Celeste Ng, besonders ihr Buch "kleine Feuer überall" hat mich richtig überzeugt. Natürlich war ich dann super neugierig als ich sah, dass sie ein weiteres Buch - diesmal eine Dystopie - geschrieben hat. Ich muss sagen es hat mir wieder total gut gefallen! Der Schreibstil von Celeste Ng ist einfach wahnsinnig flüssig zu lesen. Doch irgendwie war für mich das Buch dann doch eine Mischung aus zu nah an der Realität und dafür etwas zu düster. Was natürlich nicht der Fehler des Buches ist! Dennoch ist das Buch von Optimismus durchzogen, was das ganze wieder auflockerte. Wie auch in ihren anderen Büchern nutzt Celeste Ng auch hier die Möglichkeit über schwierige Themen zu sprechen und macht diese Themen somit auch für jüngere Leser zugänglicher.
    Alles in allem finde ich ist es ein wirklich gutes Buch das total zum Nachdenken anregt. Aus diesem Grund bekommt es von mir eine eindeutige Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Hornita, 02.11.2022

    Aufrüttelnd;
    Die Geschichte um Bird und seine Mutter behandelt zeitlose Themen wie Intoleranz und Verfolgung. Aus einer Wirtschaftskrise entwickelt sich Fremdenfeindlichkeit – ein klassisches Szenario mit den typischen Unterdrückungsmethoden zur Verhinderung freier Meinungsbildung und -äußerung. In den ersten Kapiteln wird ausschließlich aus der jugendlichen Perspektive Birds erzählt und der Schreibstil passt sehr gut zu dem kindlichen Blickwinkel. Später wechselt der Blickwinkel zu seiner Mutter und der etwas märchenhafte Erzählstil wird beibehalten, was ein bisschen poetisch wirkt, mir aber manchmal etwas zu naiv war, obwohl die message nicht naiv ist. Das Mantra unauffälliger Konformität in totalitären Überwachungsstaaten wird gut und glaubhaft geschildert und man fiebert mit Bird und seiner Mutter mit. Ein gut gemachtes Buch, dass diese Themen in eine fiktive USA transportiert.

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  • 3 Sterne

    Readaholic, 05.10.2022

    Amerikanische Werte über alles
    Die USA in nicht allzu ferner Zukunft: die Nationalisten haben endgültig das Ruder übernommen. Wichtigstes Gesetz im Land ist PACT, Preserving American Culture and Traditions, mit dem der hohe Stellenwert amerikanischer Werte und Traditionen über alles gestellt wird. Xenophobie gehört zur Tagesordnung, vor allem Chinesen und chinesischstämmige Amerikaner sind die Hassobjekte der Bevölkerung. Einen Chinesen auf offener Straße ohne Anlass zu verprügeln, gehört zur Tagesordnung und wird nicht geahndet. Wie konnte es so weit kommen? Vor Jahren wurden die USA von einer heftigen Krise gebeutelt. Die Menschen verloren ihre Arbeitsplätze und konnten sich Miete und Lebensmittel nicht mehr leisten. Als Grund dafür wurde die florierende Wirtschaft Chinas ausgemacht, die die amerikanische Wirtschaft zerstörte. Unamerikanische Einflüsse sollten ausgemerzt werden, unter anderem durch die Verbannung von Büchern. Familien, in denen nach Ansicht der Behörden die Kinder einem unamerikanischen Einfluss ausgesetzt sind, werden die Kinder weggenommen und in Pflegefamilien gesteckt.
    Auch der 9jährige Bird läuft Gefahr, aus seiner Familie weggeholt zu werden. Seine chinesischstämmige Mutter hat vor Jahren einen Gedichtband veröffentlicht, aus dem eine Zeile zum Slogan der PACT-Gegnern wurde. Margaret Miu, die sich nie etwas hat zuschulden kommen lassen, gilt fortan als Rebellin. Um ihren Sohn nicht in Gefahr zu bringen, verlässt Margaret die Familie und lebt im Untergrund, wo sie nach allem, was ihr passiert ist, tatsächlich damit beginnt, gegen PACT zu kämpfen.
    Nach Jahren ohne seine Mutter erhält Bird ein Lebenszeichen von ihr und beschließt, sie zu suchen.
    Bis zu diesem Punkt im Buch fand ich die Geschichte spannend und nachvollziehbar. Doch dann folgt ein fürchterlich zäher, mit Metaphern überfrachteter Mittelteil, in der in äußerst poetischer Sprache, die oft schon die Schwelle zum Kitsch überschreitet, zwar die Zusammenhänge klarer werden, jedoch nicht sehr viel passiert. Ohne zu viel von der Handlung preiszugeben, kann ich nur sagen, dass das Ende des Buchs für mich keinen Sinn ergibt. So kann zum Beispiel eine Person in diesem Land, in dem jeder jeden bespitzelt, unbehelligt und unbeobachtet in einer auffälligen Limousine durch die Gegend fahren, ohne von irgendwelchen Verkehrsüberwachungskameras erfasst zu werden.
    Die Idee für dieses Buch gefällt mir gut, zumal es ja genügend Beispiele auf der ganzen Welt gibt, in denen Kinder aus religiösen oder ideologischen Gründen ihren Familien weggenommen wurden. Doch die Umsetzung lässt meiner Meinung nach zu wünschen übrig. Die ersten beiden Bücher der Autorin haben mich begeistert und meine Erwartungshaltung war dementsprechend hoch. Leider fand ich dieses Buch jedoch ziemlich enttäuschend.

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  • 3 Sterne

    Lilly W., 04.10.2022

    Mein erster Roman von Celeste Ng, einer Autorin, deren Name mir schon häufig über den Weg gelaufen ist und die ich nun endlich einmal über eins ihrer Werke kennenlernen wollte.

    Das Setting des Buchs war für mich überraschend dystopisch. Die USA der nahen Zukunft hat gerade eine gewaltige Krise hinter sich, Schreckensszenarien des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und der Gewalt haben die gesellschaftliche Stabilität in die Knie gezwungen. Was daraus erwächst sind neue Regeln zur "Aufrechterhaltung der Ordnung", neue Feindbilder, die sich gegen Menschen asiatischer Herkunft richten und die schließlich im PACT-Gesetz ihren Ausdruck finden, dem Gesetz zur Erhaltung Amerikanischer Kultur und Traditionen. Vor diesem Hintergrund lernen wir Bird kennen, einen 12-jährigen Jungen, dessen chinesisch-stämmige Mutter vor einigen Jahren von heute auf morgen verschwunden ist und dessen Vater seitdem kein Wort mehr darüber verliert. Doch dann trifft ein Brief ein, und Bird versucht, sich auf eigene Faust das Verschwinden seiner Mutter zu erklären.

    Vor allem zu Beginn baut der Roman einiges an Spannung auf. Genau wie Bird habe auch ich mich erst an die gesellschaftlichen Umstände herantasten müssen. Celeste Ng malt ein Bild von Unterdrückung, Überwachung, Denunzierung, Widerstand, weckt viele Fragen, die mich flott durchs Buch getragen, letztlich jedoch ein wenig unbefriedigt zurückgelassen haben. Viele Passagen zur Erklärung der gesellschaftlichen Zusammenhänge wurden für mich zu sehr "runtererzählt", die Frage nach der Entstehung der Krise lässt die Autorin offen. Gerade eine Dystopie lässt sich zwar auch völlig abstrakt erzählen, hier sind jedoch die Verknüpfungen zur Realität und zur Gegenwart so eng, dass sich für mich unwillkürlich die Frage nach den Verbindungen von hier nach dort aufdrängte. Stattdessen steht die heldenhafte Suche des kleinen Bird nach seiner Mutter im Vordergrund, ein Plot, der zwar erzählerisch einfallsreich, aber auch zunehmend konstruiert und überzogen auf mich wirkte. Worüber ich gerne gelesen habe, war die Rolle von Büchern, Erzählungen, Kunst, Sprache in einer unterdrückten Gesellschaft - ein Thema, welches unter Bücherfreunden sicherlich viele ansprechen wird. Insgesamt eine spannend aufgebaute Welt, allerdings ein wenig zu nachgiebig, um mir nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben.

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  • 3 Sterne

    Anita, 16.10.2022

    hatte mehr erwartet

    Worum geht es?
    Um Bird, der bei seinem Vater lebt. Dessen Mutter fort gegangen ist. Und von der er nun Briefe erhält.

    Worum geht es wirklich?
    Rassismus, Hoffnung und Schuld

    Lesenswert?
    Nein, ich wurde enttäuscht. Mein erstes Buch der Autorin und ich war sehr gespannt und hatte auch hohe Erwartungen.
    Der Schreibstil ist prinzipiell angenehm und gut zu lesen, dennoch war gerade der Einstieg eher beschwerlich und konnte mich absolut nicht fesseln. Es hat mich schlicht nicht interessiert, was auf den Seiten passiert.
    Es ist die Rede von der unendlichen Mutterliebe, aber auch diesen Aspekt konnte ich nicht greifen. Viel interessanter und dann zunehmend auch beängstigender fand ich eine Welt, die zeigt, wozu Rassismus führen kann. Ausgrenzung, Begrenzung, Entscheidungen über ganze Familien werden getroffen. Dieser Teil war bewegend und hat mich dem Buch wieder näher geführt.
    Die Figuren waren alle nicht richtig greifbar, ihr Handeln war oft nicht klar und dann eher einseitig. Gerade bei den Nebenfiguren habe ich das öfters nicht verstanden und mich eher wie in einem Märchen gefühlt, wo ihre ganze Aufgabe nur aus der Begleitung der Hauptfigur besteht.
    Schade, dass das Buch nicht nachwirkt, dass es nichts ausgelöst hat.
    Und auf der anderen Seite hat es mir sehr gut aufgezeigt, warum man gegen Ausgrenzung aufstehen sollte, warum man solche Abläufe verhindern muss. Wozu es führen kann, wenn wir bestimmte Menschengruppen diskriminieren und uns über sie stellen.
    Ob das das Ziel dieses Buches war, weiß ich nicht. Aber es ist der Grund, warum ich es weiter gelesen habe und nicht komplett enttäuscht bin.

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  • 3 Sterne

    Christina P., 11.12.2022

    Dystopie mit einigen Längen
    Nachdem mir die vorigen Romane der Autorin vor allem wegen der einfühlsamen Perspektiven so gefielen, war ich gespannt, was mich in ihrem neuesten Roman erwartet. Diesmal ist die Handlung in einer fiktiven, nicht allzufernen Zukunft der USA angesiedelt. Eine Zukunft, die sich nach einem wirtschaftlichen Desaster in eine erschreckend dystopische Richtung entwickelte und alles Asiatische zum Feindbild hochstilisierte. Und noch so einiges mehr. Dies gilt es zunächst aus der Perspektive des Jungen Bird zu entdecken, der im Alter von 12 Jahren so nach und nach die Realität zu verstehen lernt. Und der langsam dahinterkommt, warum seine asiatisch-stämmige Mutter vor einigen Jahren wohl so spurlos verschwunden sein könnte.
    Tatsächlich hat mir der Roman zu Beginn zugesagt, erinnert er doch in manchen Punkten an bekannte Dystopien wie z. B. Fahrenheit 451. Durch Birds Augen präsentiert sich die Gesellschaft, in welcher er aufwächst, nach und nach immer deutlicher. Leider verließ mich das Interesse am Roman wiederholt, als die Perspektive der Mutter die ihres Sohnes ablöste. Hier zog sich die Handlung doch sehr, die Autorin wechselte zu lang von aktiver Handlung (show) zu Erzählung (tell) und verlor sich in unwichtigen Details. Im Nachhinein äusserst schade, dadurch wurd aus einer an sich brillianten Idee, die starke gesellschaftliche Kritik in mehreren Punkten übt, ein über Strecken langweiliges Buch. Und das Ende ist meiner Meinung nach zu pathetisch.

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  • 3 Sterne

    Frederike Z., 20.10.2022

    Ich wollte es so sehr lieben. Von ihren Worten ein ums andere Mal verzaubern lassen, wie sie es mit "Kleine Feuer überall" schon einmal schaffte. Mitfiebern, leiden, wie betäubt die letzte Seite umblättern. Doch mit ihrem neuen dystopisch anmutenden Roman "Unsere verschwundenen Herzen" (OT: Our Missing Hearts, übertragen von Brigitte Jakobeit) konnte Celeste Ng mich leider nicht abholen. Von Beginn an erzeugt sie eine bedrückende, düster wabernde Atmosphäre des Verlusts und der Angst, zeichnet das trostlose, monochrome Bild eines von der Krise gebeutelten Landes, das nur durch Demonstrationen gegen das PACT-Abkommen Farbe erhält, wieder und wieder rote Wunden, auf die Straße gemalte Herzen. Sie sollen aufmerksam machen auf all die Kinder, die ihren Familien, ihren Eltern asiatischer Herkunft, entrissen wurden. Die Welt, die sie beschreibt, wirkt so real, so echt, wie eine böse Vorahnung, ist die wirtschaftliche Situation gar nicht mal so abwegig - und, wie man es jeden Tag in den Nachrichten sieht, auch die Zunahme rassistischer Gewaltakte allgegenwärtig. Allerdings vermisste ich im Hinblick auf PACT und die Denunziation asiatisch-stämmiger Menschen eine reflektorische Komponente. Die Darstellung der politischen Situation und ihrer Hintergründe wirkte eher inkonsistent und willkürlich, eindimensional.

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  • 3 Sterne

    marina w., 23.10.2022

    Dieser bei DTV erschienene und aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Jakobeit in die deutsche Sprache übersetzte Roman um Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Propaganda, und Zerstörung lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück.
    Einerseits berührte mich die Geschichte von dem 12jährigen Bird alias Noah, welcher von seinem Vater allein aufgezogen wird, weil die Mutter verschwunden ist, sehr.
    Sie spielt in den USA in einer bedrohlichen politischen Atmosphäre, die zur Ausgrenzung asiatischer oder auch lediglich asiatisch aussehender Menschen führt.
    Das Ganze erinnert in seinen Auswüchsen an historische Ereignisse wie den Umgang mit der indigenen Bevölkerung oder auch an die unter dem Nationalsozialismus begangenen Gräueltaten sowie an aktuelle aus Fremdenfeindlichkeit resultierende Geschehnisse.
    Die hierdurch in mir ausgelösten Denkanstöße - wie würde man selbst reagieren? wie weit sich Gefahren aussetzen? oder doch eher wegschauen oder gar ein Mitläufer sein? - finde ich gut und richtig, aber auf der anderen Seite wies der Roman vor allem im mittleren Teil doch recht störende Längen auf.
    Das Cover gefällt mir nicht.

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