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  • 3 Sterne

    P.M., 12.12.2020

    Zu hohe Erwartungen werden (meist) enttäuscht


    Anthony Horowitz spielt in seinem Roman selbst eine Hauptrolle – diese Idee ist originell.

    Im zweiten Fall des Duos Horowitz - Hawthorne wird ein prominenter Scheidungsanwalt ermordet aufgefunden. Auf den ersten Blick scheint der Fall eindeutig, eine ebenso prominente Künstlerin hat ihn zuvor in einem Restaurant bedroht. Horowitz, der als Drehbuchautor mit einer Verfilmung komplett ausgelastet ist, hat einer dreiteiligen True Crime-Serie mit dem ebenso genialen wie undurchschaubaren ehemaligen Detective Hawthorne zugestimmt. Er muss jetzt widerwillig zwischen Filmset und Ermittlungsorten hin und her eilen. Als ihm dann noch die absolut unsympathischen und unkorrekt handelnden ermittelnden Polizisten Steine in den Weg legen, ist sein Ehrgeiz geweckt, den Fall vor allen anderen zu lösen. Und der stellt sich als komplexer heraus als erwartet.

    Die Parallelen zu Sherlock Holmes, Doctor Watson und Lestrade sind so gewollt und eindeutig, dass sie unmöglich übersehen werden können. Trotzdem bleiben die Charaktere für mich hier ein bisschen zu blass. Horowitz ist der Autor mit vielen erfolgreichen Büchern, der auch als Drehbuchautor arbeitet. Faktisch korrekt, aber als Person nicht wirklich greifbar. Und Hawthorne bleibt nebulös. Clever, belesen, charakterlich eher schwierig. Die Besetzung der Rolle von Lestrade mit einer weiblichen, geistig etwas beschränkten Polizistin mit einem brutalen, skrupellosen Assistenten empfinde ich als ein bisschen fragwürdig. Die anderen, in diesem Fall auftretenden Personen zeichnen sich auch nicht unbedingt durch ein korrektes Verhalten aus. Insofern gibt es hier durchaus Parallelen zu der Sherlock Holmes Vorlage, aber Horowitz überzeichnet, ohne wirkliche Sympathien zu wecken.

    Für mich war es tatsächlich das erste Buch dieses Autoren, obwohl mir der Name seit vielen Jahren als Jugendbuchautor und später als Autor der Sherlock Holmes Romane bekannt ist. Vielleicht bin ich genau aus diesem Grund ein bisschen enttäuscht. Der Schreibstil ist wirklich gut lesbar und vermutlich wäre es genau das richtige Buch, um es an einem verregneten Wochenende oder im Urlaub entspannt in einem Rutsch zu lesen. Tatsächlich habe ich viel zu lange gebraucht, weil es mich nicht wirklich fesseln konnte. Ich denke, meine Erwartungen waren einfach viel zu hoch und konnten nur enttäuscht werden.

    Mein Fazit: Wirklich gut zu lesen, tolles Cover, nicht ganz so überzeugende Charakterzeichnungen.

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  • 3 Sterne

    Rebekka, 12.09.2020

    Nicht so originall wie der erste Band

    Nach dem ersten Buch über Detektiv Hawthorne „Ein perfider Plan“, der mir ganz gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf den zweiten Band dieser neuen Reihe von Anthony Horowitz. Ein Autor, der wie Dr. Watson einen Detektiv bei der Arbeit begleitet und anschließend darüber berichtet, ist ja wirklich mal was anderes.

    Bei der Lektüre des Romans hielten sich die Spannung und das Lesevergnügen dann allerdings in Grenzen. Ein Scheidungsanwalt wird mit einer Flasche Chateau Lafite Rothschild im Wert von 2000 Pfund erschlagen und sofort gibt es eine Verdächtige. Passionierte Krimileser wissen natürlich auf der Stelle, dass sie es nicht gewesen sein kann, weil das zu einfach wäre. Also tauchen Detektiv Hawthorne und sein Begleiter Horowitz tief in die Vergangenheit des Opfers ein und suchen dort nach Feinden des Toten und damit möglichen Tätern.

    Leider verfällt der Autor im Verlauf des Buches aber wieder in den gleichen Fehler, der mich schon bei der Lektüre des ersten Bandes gestört hatte: Horowitz lässt ständig einfließen, welche erfolgreichen Fernsehserien aus seiner Feder stammen, wie berühmt er ist und mit welchen bekannten Regisseuren er schon zusammengearbeitet hat. Diese Selbstbeweihräucherung, der unsympathische Detektiv Hawthorne und die noch unangenehmere Polizistin Cara Grunshaw gingen mir schließlich so auf die Nerven, dass das anfängliche Lesevergnügen zum Frust mutierte. Hinzu kam, dass der Fall selbst bei weitem nicht so originell war wie der im Vorgänger-Buch und mir das Motiv für den Mord schon ziemlich früh klar war.

    Schade, eigentlich. Denn der flüssige, witzige Schreibstil von Anthony Horowitz gefällt mir ansonsten sehr gut.

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  • 3 Sterne

    lacastra, 09.11.2020 bei bewertet

    Sherlock Hawthorne ermittelt wieder.

    Zunächst einmal, ich bin eigentlich ein großer Fan von Anthony Horowitz, "Moriarty" ist bis heute in meiner Top 5 der besten Bücher, dennoch habe ich an seinem neuesten Werk einige Kritikpunkte.
    Nach "Ein perfider Plan" kommt nun schon der zweite Band um den Ermittler Hawthorne und seinen Assistenten Anthony Horowitz.
    Was, wie? Ganz genau, Autor Anthony Horowitz hat sich kurzerhand selbst zum Dr. Watson-Ersatz gemacht. Was man davon halten mag, bleibt wohl jedem selbst überlassen, sicher ist das eine innovative Idee, aber meinen Geschmack trifft das auch im zweiten Buch nicht, ein gut ausgearbeiteter, fiktiver Charakter hätte für mich einfach besser gepasst.
    Was mich gleichzeitig zum anderen Teil des Ermittlerduos bringt, denn Hawthorne ist mir auch im neuen Fall immernoch zu blass, was daran liegen mag, dass dem Leser dessen Gedankenwelt größtenteils verborgen bleibt. So wirkt er zu distanziert und unnahbar. Daher geht er für mich als würdiger Sherlock Holmes Ersatz einfach noch nicht durch, das haben die Protagonisten in "Moriarty" weitaus besser geschafft.
    Der Fall an sich ist solide aufgebaut, aber für Krimifans und Vielleser eher in die Sparte "Standardkost" einzuordnen.
    Jedoch hatte ich neben all der Negativpunkte doch wieder meinen Spaß, was wohl nicht zuletzt am Schreibstil von Horowitz liegt, der gewohnt routiniert und in hoher Qualität daherkommt. Dem nächsten Teil werde ich defintiv auch eine Chance geben.

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  • 3 Sterne

    Lacastra, 09.11.2020

    Sherlock Hawthorne ermittelt wieder.

    Zunächst einmal, ich bin eigentlich ein großer Fan von Anthony Horowitz, "Moriarty" ist bis heute in meiner Top 5 der besten Bücher, dennoch habe ich an seinem neuesten Werk einige Kritikpunkte.
    Nach "Ein perfider Plan" kommt nun schon der zweite Band um den Ermittler Hawthorne und seinen Assistenten Anthony Horowitz.
    Was, wie? Ganz genau, Autor Anthony Horowitz hat sich kurzerhand selbst zum Dr. Watson-Ersatz gemacht. Was man davon halten mag, bleibt wohl jedem selbst überlassen, sicher ist das eine innovative Idee, aber meinen Geschmack trifft das auch im zweiten Buch nicht, ein gut ausgearbeiteter, fiktiver Charakter hätte für mich einfach besser gepasst.
    Was mich gleichzeitig zum anderen Teil des Ermittlerduos bringt, denn Hawthorne ist mir auch im neuen Fall immernoch zu blass, was daran liegen mag, dass dem Leser dessen Gedankenwelt größtenteils verborgen bleibt. So wirkt er zu distanziert und unnahbar. Daher geht er für mich als würdiger Sherlock Holmes Ersatz einfach noch nicht durch, das haben die Protagonisten in "Moriarty" weitaus besser geschafft.
    Der Fall an sich ist solide aufgebaut, aber für Krimifans und Vielleser eher in die Sparte "Standardkost" einzuordnen.
    Jedoch hatte ich neben all der Negativpunkte doch wieder meinen Spaß, was wohl nicht zuletzt am Schreibstil von Horowitz liegt, der gewohnt routiniert und in hoher Qualität daherkommt. Dem nächsten Teil werde ich defintiv auch eine Chance geben.

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  • 3 Sterne

    Isa, 13.09.2020

    Langatmige Krimikomödie
    Der Scheidungsanwalt Richard Pryce wird tot in seinem Haus aufgefunden, ermordet mit einer 2000 teuren Flasche Wein und einer mysteriösen Botschaft. Der Ex-Polizist und Privatdetektiv Daniel Hawthorne wird von Scotland Yard zur Lösung des Falles hinzugezogen. Unterstützt wird Hawthorne bei der Suche nach dem Täter von dem Autor und „Assistenten“ Anthony Horowitz, der über den Fall und Hawthorne ein Buch schreiben soll.
    Die unterschiedlichen Protagonisten werden bildhaft dargestellt, aber die Charaktere Hawthorne, Horowitz und Grunshaw nervten mich ziemlich und sind unsympathisch. Mich störte an dem Buch ebenso, dass der Autor immer wieder seine Berühmtheit und welche Werke von ihm stammen, einfließen lässt. Den Fall finde ich nicht sehr originell und langweilig, die Ermittlungen mit abwegigen Indizien sorgten bei mir für keine Spannung. Der Schreibstil ist flüssig, phasenweise humorvoll, aber auch langatmig.
    Die Idee einer modernen Variante von Sherlock Holmes und Dr. Watson finde ich gut, aber die Umsetzung gefiel mir nicht.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hilal T., 20.10.2020

    Zum Inhalt:
    Der Schriftsteller Anthony Horowitz hat bereits einmal den ehemaligen Polizeioffizier und inzwischen Privatdetektiven, Daniel Hawthorne, begleitet und ein Buch über die Mordfälle, die dieser fürs Scotland Yard aufklärt, verfasst. Nun ereignet sich ein weiterer Mord und Horowitz darf wieder Hawthorne über die Schulter gucken. Der reiche Scheidungsanwalt Richard Pryce wurde in seinem Haus mit einer sehr teuren Weinflasche erschlagen. Schnell fällt der Verdacht auf die Autorin Akira Anno, die wenige Tage vorher ihm genau so einen Tod angedroht hat. Doch je weiter Hawthorne und Horowitz ermitteln, desto größer wird der Verdächtigenkreis. Als sie auf einen weiteren mysteriösen Todesfall stoßen, wird schnell klar, dass sie den Schlüssel zur Aufklärung weiter in der Vergangenheit suchen müssen.

    Meine Leseerfahrung:
    Nach 'Ein Perfider Plan' ist nun mit 'Mord in Highgate' der zweite Teil um das Duo Horowitz & Hawthorne erschienen. Als Sherlock Holmes Fan wurde mir diese Reihe wärmstens empfohlen und ich war sehr neugierig auf den Aufbau bzw. den Plot der Story.

    Ich liebe Kriminalgeschichten nach klassischer Art, bei denen der Täterkreis groß ist und man mit zahlreichen Indizien Schritt für Schritt miträtseln kann. Das Besondere an diesem Roman ist aber die Ich-Perspektive des Autors. Horowitz erzählt sehr glaubhaft, als ob das Geschilderte sich tatsächlich so ereignet hätte. Er versetzt sich damit in die Rolle des Dr. Watson der Neuzeit, wobei Hawthorne ganz eindeutig an die Figur des berühmten Sherlock Holmes angelehnt ist. Damit realisiert er sicherlich einen ganz persönlichen Traum vieler Sherlock-Fans, an der Seite des Meisterdetektivs auf Verbrecherjagd zu gehen. Gerade wenn man denkt, das wäre doch alles Fiktion, gibt Horowitz nebenbei noch Einblicke in die Welt des Autorendaseins, die wiederum absolut real sind. Die Kombination mit fiktiven und realen Elementen ist hier überaus gut gelungen.

    Das Duo Hawthorne-Horowitz ist, so gegensätzlich die Figuren auch sein mögen, ein hervorragendes Ermittlungsteam. Während man in Hawthornes Gedankenwelt keinerlei Einblick erlangt, offenbart Horowitz als Ich-Erzähler ganz klar seine Überlegungen zur Lösung des vorliegenden Falles. Mit ihm wird man als Leser in den Fall einbezogen und kann bis zum finalen Akt - der umfassenden Aufklärung des Verbrechens - miträtseln. Während man den undurchsichtigen Hawthorne nicht wirklich einschätzen kann, weil man kaum etwas über ihn erfährt, bis auf dass er einen genialen Verstand und eine hervorragende Kombinationsgabe besitzt, wirkt der Ich-Erzähler Horowitz als "normaler" menschlicher Charakter mit Macken und Fehlern weitaus sympathischer. Der britische Humor scheint bei ihm durch alle Poren und auch sonst ist er recht wortgewandt und spricht ehrlich aus, was er denkt. Eigentlich ist er die Verkörperung jedes einzelnen Lesers mit den jeweils eigenen Vermutungen. Er fasst wunderbar die Indizien und Überlegungen zusammen und beginnt einen konkreten Verdacht zu hegen, bis es nach einigen entscheidenden Wendepunkten zum Showdown kommt, bei dem Hawthorne alle bisherigen Vermutungen über Bord wirft und eine völlig schlüssige Erklärung zur Lösung des Falles liefert. Der Überraschungsmoment ist dann natürlich sehr groß und verdient tobenden Applaus.

    Damit kann sich dieser Roman unmittelbar in die Sparte der klassischen 'Whodunits' einreihen. Als Liebhaber der Agatha Christie Bücher hatte ich hierbei einen ganz besonderen Lesespaß und freue mich auf weitere Bände der Reihe.

    Fazit:
    Horowitz hat die Herausforderung, einen soliden und glaubwürdigen Krimi zu schaffen, mit Bravour gemeistert und gleichzeitig eine wundervolle Hommage an die Figur des Sherlock Holmes geschaffen. Der gut durchdachte Roman verdient einen Platz im Regal bei den großen Namen der klassischen Kriminalliteratur.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    melange, 05.10.2020

    Der zweite Streich

    Zum Inhalt:
    Anthony hat einen Vertrag über drei Bücher abgeschlossen, bei denen er jeweils einen Fall aus dem Wirken des gefeuerten Polizisten Daniel Hawthorne literarisch aufbereiten muss. Denn obwohl in Ungnade gefallen, ist Hawthornes Können bei Scotland Yard immer noch geachtet. Deshalb wird er mit dem Mord an einem Scheidungsanwalt beauftragt, welcher durch seinen Beruf viele Menschen wütend gemacht hat. Oder ist das Motiv doch im privaten Umfeld zu finden?

    Mein Eindruck:
    Charmant, leichtfüßig und mit dem typischen, britischen Humor überzeugt auch der zweite Hawthorne-Krimi auf ganzer Linie. Launig und mit viel Selbstironie verquickt Horowitz Episoden, die aus seinem echten Leben stammen (oder wenigstens stammen könnten) mit erdachter Krimihandlung und hat mit seinem Hawthorne einen Charakter wie aus dem Holmes- Universum kreiert: Sehr von sich überzeugt, zuweilen übellaunig, egozentrisch und stets darauf bedacht, seine Erkenntnisse mit niemandem zu teilen, - schon gar nicht mit der Polizei oder seinem Biographen. Um diesem Umstand die Krone aufzusetzen, verweist der Autor in seiner Krimihandlung einige Male auf den bekannten Mann aus der Baker Street: Eine Lesegruppe befasst sich mit Conan Doyle, der Fall selbst erinnert an „Eine Studie in Scharlachrot“.
    Höchst vergnüglich die Einschübe, die sich mit Horowitz bekanntem Werk befassen, - so manches Mal fragt sich der geneigte Leser, ob es sich nicht um eine sehr subtile Art der Schleichwerbung handelt, wenn der Autor seine anderen Serien erwähnt.
    Die Aufklärung erscheint folgerichtig und auch wenn Horowitz sich einige Male verärgert zeigt: Der Vertrag lautet über drei Bücher und somit wird uns (und ihm) ein drittes Aufeinandertreffen vergönnt sein. Ich freu mich drauf!

    Mein Fazit:
    Gute Story, schöner Stil, perfekter Humor

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  • 3 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fernweh_nach_Zamonien, 14.09.2020

    Außergewöhnliche Perspektive, interessante Charaktere, britischer Humor aber wenig Spannung und durchschnittliche Story.

    Inhalt:

    Der auf Scheidungen spezialisierter Rechtsanwalt Richard Pryce wird brutal ermordet, erschlagen mit einer vollen Weinflasche. Genau auf diese Art zu sterben wurde ihm kurz vorher von einer rachsüchtigen Frau angedroht.

    Aber ob der Fall tatsächlich so leicht zu lösen ist?

    Privatdetektiv Daniel Hawthorne spürt auf der Suche nach Hinweisen auch tief in der Vergangenheit des Opfers.

    Unterstützt wird er hierbei von seinem Assistenten und Autor Anthony Horowitz.

    Irgendwie benimmt sich jeder verdächtig und hat die eine oder andere Leiche im Keller.


    Der Autor Anthony Horowitz ist bekannt für seine drei neuen Sherlock-Holmes-Fälle und Drehbücher für Serien wie "Inspector Barnaby" und "Agatha Christie's Poirot".


    Mein Eindruck:

    Obwohl es der zweite Fall für den Privatdetektiv und Ex-Polizisten Daniel Hawthorne ist, fällt der Einstieg in die Geschichte leicht unter anderem Dank eines kurzen Rückblicks auf die erste Begegnung der beiden.
    Erzählt wird mit viel (britischem) Humor in der Ich-Form aus der Perspektive des (Drehbuch-)Autors Anthony "Tony" Horowitz. Der Schriftsteller hat sich also kurzerhand selbst in dieser Geschichte verewigt. Eine ungewöhnliche wie geniale Idee. Realvorlage und Roman werden immer wieder miteinander verwoben und der Leser fragt sich oft, welche Teile auf wahren Begebenheiten beruhen. Eine kuriose und interessante Mischung aus typisch klassischem "Who done it?" und modernem True Crime.

    Da Horowitz versprochen hat, drei Bücher über Hawthorne-Fälle abzuliefern, begleitet er den Privatdetektiv bei den Ermittlungen auf Schritt und Tritt, formuliert in Gedanken mögliche Klappentexte - die tatsächlich.dem Wortlaut auf der Rückseite entsprechen - und macht sich pausenlos Notizen.

    Ex-Polizist Hawthorne ist kein Menschenfreund, oft unverschämt und emotionsblind. Er benutzt ständig Ironie, bemerkt sie aber nur selten bei anderen.
    Horowitz dagegen ist immer wieder auf dem Holzweg und liefert dadurch dem Privatdetektiv wertvolle Hinweise.

    Diese oft genutzte Kombination ist zwar nicht neu, aber die beiden Protagonisten sind interessant ausgearbeitet, ein gegensätzliches aber gutes Team obwohl sie einander nicht besonders mögen. Es gibt leider kein freundschaftlich distanziertes Verhältnis wie bei Holmes und Watson und erst Recht kein gegenseitiges Vertrauen. Das lustig gemeinte "Sportsfreund" von Hawthorne wirkt daher irgendwie fehl am Platz.

    Ob der Autor sich als Assistent absichtlich einfältig und etwas wehleidig darstellt? Vermutlich ist es ihm ein großes Vergnügen auf ironische, übertriebene Art mit sich bzw. allgemein mit den Verantwortlichen hinter den Kulissen "abzurechnen".

    Das Faible des Schriftstellers für den berühmtesten Meisterdetektiv und seinen getreuen Freund blitzt immer wieder in kleinen Details auf: Deduktion, Zitate von Sherlock Holmes und Parallelen zu dessen Fällen. Als großer Sherlock-Holmes-Fan freue ich mich sehr darüber.
    Es fließen zusätzlich immer wieder Anspielungen auf andere (seiner) bekannten Serien, Bücher usw. in die Handlung ein. Ab einem gewissen Punkt wirkt dies allerdings zu selbstverliebt und lenkt vom eigentlichen Kriminalfall ab.

    Oftmals plätschert die Story vor sich hin. Das Buch lebt hauptsächlich von seinen interessanten (nicht zwingend sympathischen) Haupt-Charakteren und der außergewöhnlichen Erzählweise. Der Plot allerdings ist nur guter Durchschnitt und das Ende schon früh zu erahnen.


    Fazit:
    Ein ungewöhnlicher Roman, in dem der Autor selbst als Assistent dem Privatdetektiv zur Seite steht. Zudem eine kuriose Mischung aus True Crime und klassischem Whodunit.

    Interessante Charaktere, ungewöhnliche Erzählweise und viele Anspielungen auf den berühmten Meisterdetektiv Sherlock Holmes machen diesen Roman aus.

    Die Grundidee ist genial, aber die Umsetzung eher guter Durchschnitt, denn der eigentliche Kriminalfall ist leider wenig spannend und der Mörder früh vorhersehbar.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Mord in Highgate" aus dem Jahr 2020

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ste, 19.09.2020 bei bewertet

    Ein intelligent durchdachter Krimi mit einer interessanten Erzählweise

    Inhalt: Ein Scheidungsanwalt wird tot in seinem Haus in Highgate aufgefunden; erschlagen mit einer sündhaft teuren Weinflasche. Auf seine Wand ist eine rätselhafte Zahlenfolge geschmiert worden. Wer von den vielen Verdächtigen hat ihn ermordet? Hängt der Mord mit einem anderen Todesfall (ein potenzieller Unfalltod in der Londoner U-Bahn) zusammen? Ein neuer Fall für Privatdetektiv Hawthorne und seinen Chronisten Anthony Horowitz.

    Persönliche Meinung: „Mord in Highgate“ besitzt – wie auch schon sein Vorgänger „Ein perfider Plan“ – eine besondere Erzählsituation: Anthony Horowitz, der Autor des Romans, tritt zugleich als Ich-Erzähler und handelnde Figur auf. Dies führt einige interessante (literarische) Kniffe mit sich. Einerseits spielt Horowitz mit den Leser*innen, indem er immer mal wieder Authentizitätsfiktionen einstreut, in denen er beteuert, es habe alles so stattgefunden. Andererseits nutzt der Erzähler Horowitz häufiger die Form des autobiografischen Erzählens (eigene Erlebnisse in der literarischen Szene, eigene literarische Werke), wobei dies teilweise auch ein Versteckspiel sein kann: Der Figur/der Erzähler Horowitz muss nicht vollends identisch mit dem Autor Horowitz sein. Zuletzt wird häufiger die vierte Wand durchbrochen: Horowitz thematisiert häufig den Schreibprozess von „Mord in Highgate“, diskutiert das Genre „Kriminalroman“, beleuchtet den Literaturbetrieb und kommuniziert insgesamt auf einer Metaebene mit den Leser*innen über das Schreiben. Die Beziehung des von Hawthorne und Horowitz ist vergleichbar mit Holmes und Watson. Hawthorne ist der brillante Detektiv; Hawthorne der Chronist. Hawthorne ist skurril bis (bewusst) unsympathisch/unausstehlich gezeichnet; den anderen immer einige Schritte voraus. Seine Vergangenheit ist mysteriös und wird hoffentlich in weiteren Bänden nähergehenden beleuchtet. Horowitz ist gewissermaßen sein Gegenteil: Trotz der (literarischen) Erfolge bescheiden, eher unsicher und ehrlich. Die Handlung ist die eines klassischen Krimis mit viel Ermittlungsarbeit, unzähligen Indizien, mehreren Verdächtigen und Aufdeckungen unterschiedlicher Art. Der Fall ist insgesamt eine Hommage an „Sherlock Holmes“ – sowohl auf inhaltlicher Ebene, worauf ich wegen Spoilergefahr nicht eingehe, als auch in der Konstruktion des Falls. Es gibt unzählige Indizien, die es zu finden und bewerten gilt, die aber zugleich mehrdeutig sind, sodass man sie auch falsch interpretieren kann (das wird in Form eines kleineren und eines größeren Twist am Ende des Romans auch vorgeführt). Die Handlung ist dabei klug konstruiert und intelligent durchdacht, sodass die Auflösung des Falls bis zuletzt spannend bleibt und überraschend ist. Insgesamt ist „Mord in Highgate“ ein Kriminalroman mit einer außergewöhnlichen, literaturwissenschaftlich spannenden Erzählweise und einem intelligent durchdachten, spannenden Fall.

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    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hannelore K., 18.10.2020

    Große Klasse
    Anthony Horowitz ist mir empfohlen worden und bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mir erstmal auch alle anderen Bücher von ihm zu Gemüte geführt – und ich muss sagen, der Mann gefällt mir ! Er schreibt ja u.a. auch Drehbücher für „Inspector Barnaby“ und die Serie finde ich auch sehr gut, von daher gefällt mir auch sein Bücher-Schreibstil richtig gut. Man merkt seinen anderen Bücher an, dass er ein großer Sherlock-Holmes-Fan ist, auch das haben wir gemeinsam.
    Nach Ein perfider Plan legt der Autor hier den zweitne Roman in der Reihe um Privatdetektiv Daniel Hawthorne und Autor Anthony Horowitz vor und der ist wieder herrlich augenzwinkernd, spannend und unterhaltend geschrieben – eine Mischung, die nur wenige Autoren so hinbekommen und die Horowitz meisterlich beherrscht, wieder einmal.
    „Der erfolgreiche Scheidungsanwalt Richard Pryce wurde in seinem Londoner Haus in Hampstead Heath mit einer 2000 Pfund teuren Flasche 1982 Château Lafite Rothschild Pauillac niedergeschlagen. An die Wand neben der Leiche ist in grüner Farbe eine rätselhafte Botschaft gepinselt. Schnell scheint klar, wer es war: Nur wenige Tage zuvor hat die berühmte feministische Autorin Akira Anno ihm genau diesen Tod angedroht – und ihm ein Glas Rotwein ins Gesicht geschüttet. Aber ist es wirklich so einfach? Was hat die geheimnisvolle Botschaft an der Wand neben dem Opfer zu bedeuten? Neue Entwicklungen und Enthüllungen verringern nicht, sondern erhöhen die Anzahl der Verdächtigen – alle lügen oder verbergen etwas. Als ein weiterer Toter gefunden wird, muss Hawthorne gemeinsam mit seinem Assistenten Anthony Horowitz tief in die Vergangenheit der Opfer eintauchen, um die Lösung des Rätsels zu finden.“
    Und wieder einmal habe ich atemlos gelesen, gelesen und gelesen, bis alle 347 Seiten umgeblättert waren, der Wahnsinn. Man kann sich der spannenden Geschichte und diesen authentischen, charismatischen Charakteren einfach nicht mehr entziehen, wenn man sie einmal „kennengelernt“ hat ! Ich warte bereits jetzt gespannt auf das nächste Abenteuer der Beiden.
    Rezension von trucks

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    Kaffeeelse, 21.09.2020

    Dieses Buch war die Entschädigung für den Vorgänger! Und diese Entschädigung war nötig!!! Schon der erste Fall, "Ein perfider Plan", hat mir sehr gut gefallen, war ein 5 Punkte Buch für mich. Und auch beim zweiten Fall für diese beiden Ermittler wurde ich nicht enttäuscht. Aber ich muss auch sagen, ich bin bekennender Barnaby-Fan.

    "Mord in Highgate" zeichnet sich für mich durch all das aus, was ein guter Krimi haben muss. Ein interessanter Fall, ein durch und durch sympathisches Ermittlerduo und ihr hervorragendes Miteinander, diese Reminiszenzen an ein anderes englisches Ermittlerduo, einfach nur herrlich!!! Auch beim zweiten Mal ist dies ein Lesegenuss für mich! Die weiteren im Fall auftauchenden Charaktere sind absolut interessant und eine spannende Zeichnung des Kriminalfalles ist zu bewundern. Anthony Horowitz weiß halt was er tut. Die Seiten flogen wieder so an mir vorbei und nach dem Ende des Buches bin ich absolut begeistert und warte auf weiteres aus der Feder von Anthony Horowitz. Love it!!!

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  • 5 Sterne

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    Rosendorn, 24.09.2020

    Dies war mein drittes Buch des Autors "Anthony Horowitz" und ich muss sagen, enttäuscht wurde ich bis dato noch nicht. Der ganze Roman ist wirklich geschickt aufgebaut und an keiner Stelle trostlos oder langweilig. Eher kurzweilig und man möchte einfach immer nur weiter und weiter lesen.

    Hawthorne mit seiner eigenen Art und eigenwilligem Charakter muss man dennoch mögen und genau dies macht für mich einen unverwechselbaren Ermittler aus. Beide Protagonisten ergänzen sich wundervoll und wechseln sich immer mal wieder ab aufgrund der Tatsache, dass beide für die Tatermittlung enorm wichtig sind. Auch wenn es anfangs nicht immer so wichtig erscheint.

    Ich mag die Denk- und Schreibweise des Autors unglaublich gerne und auch die Einmaligkeit der Herangehensweise an seine Fälle. Interessante Charaktere, ausgeklügelte Verbrechen und intensive Ermittlungsarbeit machen dieses Buch zu einem Schmankerl und deswegen hat es auch mindestens ganze


    4,5 Sterne verdient !

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