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  • 2 Sterne

    Marie aus E., 26.07.2019 bei bewertet

    Ich habe mich auf Anhieb in das Cover verliebt und der Klappentext hat mich auch angesprochen, ein Reiseroman, der in Kambodscha spielt, ein Abenteuer voller Fern- und Heimweh, ja, das klang gut.

    Nur leider konnte ich dann mit dem Buch so gar nichts anfangen. Der namenlose Ich-Erzähler sucht seinen besten Freund, der in Kambodscha verschwunden ist. Schon nach wenigen Kapiteln war mir der Freund Felix extrem unsympathisch. Nun muss man die Charaktere eines Buches nicht lieben, aber ich konnte die Freundschaft der beiden ungleichen Jungs (und späteren Männer) so gar nicht nachvollziehen. Aber auch den Ich-Erzähler in seiner Unterwerfung fand ich fürchterlich.
    Alle Figuren blieben für mich blass und ihr Handeln unglaubwürdig.


    Die Reise durch Kambodscha hat kritisch mit den Backpacker-Reisen abgerechnet ("es ist doch Wahnsinn, dass es ausgerechnet die weitgereisten Menschen sind, die nicht merken, wie sehr ihr Lebensstil dem Planeten schadet, die Flüge, die Devisen, die sie in arme Länder bringen, die ihretwegen erschlossen und versaut werden"), den Vergleich "Bulimie des Reisens, die uns Orte, Menschen, Eindrücke, Sonnenuntergänge fressen lässt, ohne sie zu verdauen" fand ich sehr treffend. Das waren die für mich starken Seiten des Buches. Von Kambodscha an sich erfährt man hingegen kaum etwas.

    Und die Auflösung? Tja, auch diese hat mir nicht gefallen.

    Auch wenn Geschlechterzuweisungen nicht gut sind, vielleicht ist dieses Buch einfach kein Frauen-Buch? Diese spezielle Männerfreundschaft ist aus meiner weiblichen Perspektive einfach nicht nachvollziehbar. Aber man muss ja nicht jedes Buch lieben.

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  • 2 Sterne

    Heike P., 02.07.2019

    Ich fand die Grundidee des Buches wirklich gut und am Anfang war es auch ok zu lesen. Ich fand das Thema über eine langjährige Freundschaft und ihre Entwicklung interessant, allerdings waren viele Ausführungen - gerade aus der Vergangenheit - sehr langatmig. Zudem waren mir die Kapitel viiiiel zu lang. Ich lese immer abends und dann eben ein zwei Kapitel. Aber hier habe ich manchmal nicht mal eins geschafft. Das hat mir auch noch den Lesespaß genommen. Und die absolute Hörigkeit des Hauptcharakters gegenüber Felix war ab einem bestimmten Punkt nicht mehr nachvollziehbar. Musste dann tatsächlich Kapitel aus der Vergangenheit überspringen, weil ich sonst abgebrochen hätte.

    Das Ende fand ich etwas abrupt und nicht so glaubwürdig. Als ob man keine Lust mehr hatte. Ein Buch mit mittlerem Unterhaltungswert.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michael B., 31.05.2019 bei bewertet

    Auf der Suche...
    Friedemann Karig hat ein tolles Buch geschrieben! Der Jugendfreund Felix verschwindet spurlos in Asien und der Ich-Erzähler beschließt - auch im Namen von Felix' Mutter - sich nach ihm auf die Suche zu begeben. Der Roman wechselt zwischen zwei Zeitebenen: die Freundschaft im Jugendalter und die eigentliche Handlung in der Gegenwart, die Suche; eine Zuspitzung in beiden Zeitebenen. Dass jede Reise in unbekannte Regionen auch eine Reise zu sich selbst ist, das spiegelt diese wunderbar erzählte Geschichte wider. Der Ich-Erzähler ist zunehmend besessen von der Suche nach seinem alten Freund und stellt immer mehr auch sein eigenes Leben in Frage, koppelt sich ab von seiner Vergangenheit, bis hin zur Trennung von seiner in der Heimat verbliebenen Freundin. Eine gute Geschichte, die den Leser auch ermuntert, Selbstverständliches in Frage zu stellen: "Das Smartphone als Speerspitze des Individualismus."
    "... Über zwei Milliarden pro Jahr. Der ganze Planet brummt von unseren Bewegungen. Wir sind wieder zu Jägern und Sammlern geworden. Aber nicht, um zu überleben, sondern um zu erleben. Am liebsten in armen Ländern, wo man sich viel mehr leisten kann als zu Hause. Man reist sich reich. Und eine ganze Industrie kassiert:..."
    Unbedingte Leseempfehlung!!!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miriam G., 09.07.2019

    Ein fesselnder Debütroman!

    Nachdem sein bester Freund Felix aus Kindheits- und Jugendtagen spurlos im kambodschanischen Dschungel verschwunden ist, macht sich der namenlose Erzähler auf die Suche. Was folgt, ist eine lange Reise nach Backpacker Art durch das asiatische Land, immer nach der Suche nach neuen Hinweisen und Spuren.

    Felix und „Herr Doktor“ – ein ungleiches Freundespaar, wie es wahrscheinlich unzählige gibt. Der eine taff, abenteuerlustig und frech (Felix) und der andere eher zurückhaltend und immer zu seinem Freund aufblicken. Zwischen den Abschnitten, die „das Finden“ des Erzählers in Kambodscha beschreiben, ist immer ein Kapitel eingeschoben, welches sich (in fast chronologischer Reihenfolge) mit der Kindheit und Jugend der beiden befasst. Felix ist (vor allem zu Beginn in der Kindheit) eindeutig der dominantere der beiden, er nennt den Erzähler leicht verächtlich „Herr Doktor“, während dieser ständig überlegt, was er sagen könnte, um Felix zu beeindrucken. Die Beziehung der beiden nimmt dabei den Hauptteil des Werkes ein – nicht nur in den „Kindheitskapiteln“. Auch auf der Suche nach seinem verschwundenen Freund redet der Protagonist mit Felix in seinem Kopf – und zwar sehr häufig. Dieser Aspekt hat mit an dem Roman eher weniger gefallen, man bekommt den Eindruck, als wäre der Protagonist extrem besessen von seinem Freund – außerdem sind die imaginierten Dialoge immer inhaltlich recht ähnlich. Ansonsten sind die Personen – mit Ausnahme vielleicht von Felix Mutter, die sehr blass bleibt, überzeugend konstruiert.

    Friedemann Karigs Sprache ist zwar recht einfach, aber sehr fesselnd. Kurze Sätze machen es einfach, der Handlung zu folgen, sodass auch ich das Buch innerhalb weniger Tage in einem Rutsch durchgelesen habe – man möchte unbedingt wissen, wie das Buch ausgeht (auch wenn das Ende für mich nicht soo überraschend kam, wie in anderen Rezensionen beschrieben). Mit knapp 380 Seiten fällt das Buch zwar nicht sehr lang aus, dennoch hat man während und nach dem Lesen das Gefühl, die Charaktere sehr gut kennengelernt zu haben.

    Stichwort Konsumkritik: Vor allem im letzten Abschnitt wird die Kritik Karigs an unserem aktuellen Reiseverhalten deutlich. Menschen – vor allem junge Menschen – reisen ans andere Ende der Welt, hetzen sich dort von einem Land in das nächste, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein – eine Kritik, der ich zu hundert Prozent zustimmen kann.

    In vielen Rezensionen wird Dschungel als Reiseroman beschrieben. Das ist er meiner Meinung nach definitiv nicht. Die Schilderungen der Landschaft und der einheimischen Bevölkerung sind meist sehr knappgehalten, einzig die Mitreisenden werden hin und wieder ausführlich analysiert. Da sich ein Großteil der Geschichte im Inneren des Erzählers abspielt, ist Dschungeln für mich viel mehr ein typischer Entwicklungsroman, in dem sich der Protagonist sich hauptsächlich mit sich selbst auseinandersetzt. Auch das Ende, über das ich natürlich nichts verraten möchte, steht ganz im Sinne dieser Entwicklung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hundeliebhaber, 26.05.2019

    Friedemann Karig hat mich bereits mit dem Cover und dem Klappentext gekriegt, sodass ich das Lesen kaum erwarten konnte. Und wie erhofft hat er mich auch mit dem gesamten Roman abgeholt.

    Der Erzähler bricht überstürzt nach Kambodscha auf. Sein bester Freund Felix ist dort spurlos verschwunden, seine Mutter sorgt sich und auch der Erzähler stellt keine Sekunde lang in Frage, ob er Felix suchen muss. Bereits aus diesem Verhalten geht hervor, dass ihre Freundschaft durch ein für den Leser noch unsichtbares Band derart fest gehalten wird.
    Durch Rückblenden lichtet sich die Freundschaft langsam. Felix und der Erzähler lernen sich in der Grundschule kennen, verbringen ihre Freizeit miteinander und machen gemeinsam erste Erfahrungen mit Alkohol, Drogen, Mädchen und Sex. Der Erzähler als netter Typ von nebenan und Felix als Rebell. Beide sind auf unerklärliche Weise abhängig voneinander und je weiter ich gelesen habe, desto stärker kam mir die Frage, weshalb die beiden noch immer befreundet sind und der Erzähler so verzweifelt im Dschungel Kambodschas nach Felix sucht.

    Friedemann Karig legt in "Dschungel" einen ungewöhnlichen Schreibstil an den Tag, der zwischen kalter Nüchternheit und intensiven, fast schon nihilistischen Tönen schwankt. Obwohl er so viel schildert, bleibt umso mehr ungesagt und schwingt zwischen den Zeilen mit.
    Wobei es für mich zunächst ein Roman über eine toxische Freundschaft war, der sich ganz gut zwischendurch lesen lässt, hat er mich ab der Hälfte gepackt und nicht mehr losgelassen. Bis zum Schluss offenbart der Autor dem Leser immer neue Zusammenhänge und entlässt ihn am Ende fast schon ratlos und gleichzeitig ungemein wissend.
    Eine absolute Leseempfehlung über die Bedeutung des Lebens, Hürden und Bestandteile einer Freundschaft und die Schwierigkeit erwachsen zu werden.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 01.07.2019

    Felix reist nach Kambodscha. Als es seit vier Wochen keine Nachricht mehr von ihm gibt, reist sein Freund und der Erzähler der Geschichte ihm nach, um Felix zu suchen.
    Der Erzähler bleibt den ganzen Roman lang namenlos. Er lässt sich von Felix Mutter überreden, nach Kambodscha zu fliegen, obwohl er fliegen hasst. Überhaupt ist der Erzähler eher ein beständiger Typ. Gar nicht so wie Felix, der in dieser Freundschaft immer derjenige war, der den Ton angab. In Rückblenden erfahren, wie sich die beiden Jungs im Alter von sieben Jahren nach einer Schulhofrangelei angefreundet haben und seit her immer miteinander verbunden waren. Auf die eine oder andere Weise. Es ist eine ungesunde Freundschaft, Felix ist der Macher, der Erzähler, der Mitmacher. Dabei wäre der Erzähler manches Mal so gerne wie Felix. „Ich wäre so gern wie du“, der Affensong aus Dschungelbuch wird zum Soundtrack des Buches. Der Erzähler besucht in Kambodscha dieselben Orte wie Felix, wohnt im selben Hotel, schläft mit derselben Frau. Letztlich endet eine große Suche damit, wie der Erzähler sich selbst verliert.
    Friedemann Karigs Romandebüt Dschungel ließ sich von mit nicht ganz so leicht einordnen. Es liest sich wie eine Mischung aus Jugend- und Abenteuerroman. Ein bisschen wie Herr der Fliegen nur ohne die Opfergaben. Karig kann schreiben, es bietet kleine sprachliche Schätze. Dann wiederum ist man von der Selbstherrlichkeit Felix‘ derartig genervt, dass man sich wünschen würde, der Dschungel hätte diesen Mann einfach verschluckt, um ihn nie wieder herauszugeben. Etwas gewundert hat mich, dass ein junger Mann, der das Dschungelbuch klein wenig zu seiner Hymne gemacht hat, den Namen Akela nicht einordnen kann. So wie Karig den Anführer einer Hippiekommune nennt, scheint er überhaupt gerne mit Namen zu spielen. Felix, der Glückliche, Lillith, die erste Frau im Paradies, nur dem Erzähler ist kein Name vergönnt.
    Vielleicht bin ich einfach nicht Zielgruppe, weiblich fast fünfzig, gutbürgerliches Auskommen. Aber „jung und wild“ muss ja nicht gleich „verantwortungslos und egoistisch“ bedeuten.

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  • 5 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike H., 18.06.2019

    Friedemann Karig hat einen Roman geschrieben, der mich ganz weit weg gebracht hat. Ich bin geflogen, ich bin gefallen und am Ende wurde ich in die Arme genommen!

    Beschreibung:
    Das Leben ist ein Abenteuer. Ob du willst oder nicht.

    "Das Drama wie auch die Schönheit des Lebens bestehen wohl darin, dass wir alle, in einer verwinkelten Ecke unseres Ichs, auf eine Art für immer fünfzehn Jahre alt bleiben."
    Benjamin von Stuckrad-Barre über "Dschungel"

    Er muss ihn finden. Seinen besten Freund, der schon immer auf der Jagd nach dem Extremen war - nie wird er vergessen, wie euphorisiert Felix neben ihm vor dem felsigen Abgrund stand, unter ihnen ragten die Klippen hervor wie aufgeklappte Messer. Doch selbst Felix sieht es nicht ähnlich, auf einer Reise in Asien spurlos zu verschwinden. Für den Erzähler steht fest: Nur er kann das rätselhafte Abtauchen aufklären. Dafür setzt er sogar seine große Liebe aufs Spiel. Schließlich verbindet ihn mit Felix eine besondere Freundschaft. Und ein Geheimnis, das sie ebenso eint wie trennt. Immer tiefer dringt der Erzähler auf seiner Suche in das wilde Kambodscha vor, in dieses nie genesene Land ohne Gedächtnis, immer verzweifelter durchforstet er seine Erinnerungen nach einem Hinweis, was passiert sein könnte. Bis er begreift, dass er den Freund nur retten kann, wenn er mit ihm verschwindet.

    "Peng, peng, peng, und dann den Kopf in Flugmodus. Friedemann Karig hat den Reiseroman neu erfunden. Nur eigentlich ist das mehr als ein Roman, nämlich eine Hymne an das Jungsein und Wildwerden. Und das ist groß." Max Scharnigg "Das Drama wie auch die Schönheit des Lebens bestehen wohl darin, dass wir alle, in einer verwinkelten Ecke unseres Ichs, auf eine Art für immer fünfzehn Jahre alt bleiben."
    Benjamin von Stuckrad-Barre über "Dschungel"

    Er muss ihn finden. Seinen besten Freund, der schon immer auf der Jagd nach dem Extremen war - nie wird er vergessen, wie euphorisiert Felix neben ihm vor dem felsigen Abgrund stand, unter ihnen ragten die Klippen hervor wie aufgeklappte Messer. Doch selbst Felix sieht es nicht ähnlich, auf einer Reise in Asien spurlos zu verschwinden. Für den Erzähler steht fest: Nur er kann das rätselhafte Abtauchen aufklären. Dafür setzt er sogar seine große Liebe aufs Spiel. Schließlich verbindet ihn mit Felix eine besondere Freundschaft. Und ein Geheimnis, das sie ebenso eint wie trennt. Immer tiefer dringt der Erzähler auf seiner Suche in das wilde Kambodscha vor, in dieses nie genesene Land ohne Gedächtnis, immer verzweifelter durchforstet er seine Erinnerungen nach einem Hinweis, was passiert sein könnte. Bis er begreift, dass er den Freund nur retten kann, wenn er mit ihm verschwindet.

    "Peng, peng, peng, und dann den Kopf in Flugmodus. Friedemann Karig hat den Reiseroman neu erfunden. Nur eigentlich ist das mehr als ein Roman, nämlich eine Hymne an das Jungsein und Wildwerden. Und das ist groß." Max Scharnigg


    Meine Meinung:
    Ich war von der Leseprobe so begeistert, dass ich gar nicht aufhören wollte zu lesen. Gepaart mit diesem wunderschönen Cover, war es für mich auf jeden Fall ein Buch das ich unbedingt lesen musste.

    Am Anfang hatte ich ein paar Probleme reinzukommen. Friedemann Karig hat einen ganz eigenen Schreib- und Erzählstil, an den man sich erstmal gewöhnen muss aber dann geht es rasant den Berg hoch und hinab, durchs Meer, den Dschungel und noch viele andere abgelegene Plätze. In deinem Kopf, in deiner Fantasie, in Kambodscha.

    Mehr kann ich zu diesem Roman nicht sagen. Er ist kaum in Worte zu fassen. HIGHLIGHT!!

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  • 4 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Summerdance, 08.05.2019

    Der namenlose Erzähler macht sich auf die Reise, um seinen besten Freund Felix zu finden. Der ist seit vier Wochen verschwunden, die letzte Spur führt in ein Hostel im fernen Kambodscha.

    Das Buch ist recht anspruchsvoll: es gibt Rückblenden, Zitate, Wortspiele und dazwischen jede Menge Philosophie. Dennoch ist man gut unterhalten, die Seiten sind schneller gelesen als man denken mag, die Geschichte wird mit großer Leichtigkeit erzählt, die bildgewaltige Erzählweise lässt einen das exotische Land miterleben. Neben der Suche wird nach und nach auch die Geschichte der beiden Freunde erzählt. Die Charaktere sind zwar recht einfach gestrickt, aber oft verwirrend in ihren Handlungen. Das stört aber meistens nicht, sondern regt zum Spekulieren an, denn es wird schnell klar, dass oft mehr dahintersteckt. Auch sonst gibt es viele Fragen, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen. Antworten erhält man dann ganz am Ende. Hier wird zwar alles beantwortet und es ist auch stimmig, dennoch ist man nicht ganz zufrieden damit wie das Buch endet. Das liegt vielleicht aber einfach daran, welche Entscheidungen der Protagonist zum Ende trifft und ob man sich darin wiederfindet, ob man es in seiner Situation auch so handeln würde oder nicht.

    Einem Genre lässt sich das Buch nicht wirklich zuordnen. An mehreren Stellen habe ich mich gefragt, was ich da eigentlich gerade lese. Es ist kein typischer Abenteuerroman, auch kein Thriller, dafür fehlt die Action. Ein richtiger Reisebericht ist es ebenfalls nicht, dafür wird zu wenig vom Land und den Menschen erzählt. Auch nach Beenden des Buches kann ich es noch nicht konkret kategorisieren. Eins ist aber sicher: das Buch ist speziell. Entweder man mag es, oder es ist einem zu viel an Gedanken, imaginären Gesprächen, Erlebnissen und Philosophieren. Am besten vor einem Kauf die Leseprobe lesen, die bietet einen recht guten Eindruck zum Schreib- und Erzählstil des Autors.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    #H#, 01.05.2019 bei bewertet

    Freundschaft: Sucht und Suche

    Der Debütroman von Friedemann Karig ist ein gelungener Abenteuerroman über eine außergewöhnliche Freundschaft.
    Felix, aufgeschlossen und kontaktfreudig, der schon immer die Gefahr und das Extreme sucht und braucht, kommt von einer spontanen Reise nach Kambodscha nicht zurück. Weder seine Mutter noch sein bester Freund erhalten eine Nachricht. In Sorge um ihren Sohn bittet Dorothea Julius (den Erzähler), ihren Sohn zu finden, denn nur er, Felix' bester Freund, wird ihn finden können, wird herausfinden, warum er Deutschland den Rücken gekehrt hat. Und so reist Julius spontan – die Reisekosten übernimmt Dorothea, seine Freundin Lea ist halbwegs einverstanden – nach Kambodscha und beginnt, mit einem Foto von Felix auf dem Smartphone, die lange Suche: „Have you seen this guy?“

    Bereits die ersten Sätze im Roman sind so packend, weil man sich gleich mitten im Geschehen einer mutigen Ferienaktion zweier 15-jährigen Jungen befindet. Sie stehen am Rand einer Klippe, einer 70 m hohen, senkrechten Felswand, „einen Schritt vom Tod entfernt“ (S. ). Was wollen die da? Und ab hat mich das Buch nicht mehr losgelassen!

    Der Roman spielt im Jahr 2018 und ist in der Ich-Perspektive des Erzählers geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, jung und packend. Es ist aber keine Geschichte, die man mal so nebenbei liest; sie erfordert aufgrund vieler philosophischer Textpassagen und zum Nachdenken anregender Äußerungen, ein gewisses Maß an Konzentration. (Der Vorteil beim Buch ist hier, dass man die Lesegeschwindigkeit anpassen kann oder den ein oder anderen Satz erneut lesen kann.)
    Das ist für mich auch ein großer Pluspunkt im Roman, da nicht nur allein die Handlung die Geschichte bestimmt, es sind ebenso die sprachlichen Raffinessen und die Kunst, mit Worten zu spielen, die die Geschichte lebendig machen.

    Mir gefällt unwahrscheinlich gut, dass der Roman mit zwei Zeitebenen aufgebaut ist. Man pendelt immer zwischen Vergangenheit und Gegenwart. In der Vergangenheit erfahren wir, dass z.B. die besondere Freundschaft der beiden Protagonisten mit einem Faustschlag ins Gesicht beginnt, als sie sieben Jahre waren. Anschließend sieht man das Gespann in Zwei-Jahres-Zeitsprüngen die verschiedensten Dinge erleben: Mutproben, verrückte Ideen aushecken, heimliches Rauchen, Mädchengeschichten etc. In der Gegenwart begleitet man den Erzähler auf seinem durchaus nicht ungefährlichen, sonderbaren und teils extravaganten individuellen Tripp durch Kambodscha, auf dem er ungewöhnlichen Individualisten (in Hostels und einer Aussteiger-Kommune) begegnet, die ihm häppchenweise Hinweise auf das Verbleiben und Reisen von Felix servieren. Es ist beeindruckend, was der Erzähler alles in Kauf nimmt, nur um Felix auf den Fersen zu bleiben. Er will nicht einfach nur „suchen“. Er will Felix „finden“. Der Plan, der Wunsch, wird zu einer richtigen Obsession, bei der er sich selbst, aber aber auch sein „Zuhause“ vergisst. Es ist schon der helle Wahnsinn, wie weit er geht, um quasi weiterzukommen. Begleitet und getragen wird der suchende Erzähler auch immer von verschiedensten Liedern (Popsongs, Schlager, Filmliedern), die ihm immer passend zur Situation in den Kopf und über die Lippen kommen aber auch sonst so passend zur Handlungssituation auftauchen. Und immer wieder ist und hört er Felix in seinem Kopf.
    Beim Lesen kommt man sich vor, als wäre man selbst in den Strudel der unermüdlichen Suche nach dem Besonderen der Freundschaft und der Rettung dieser geraten, da man sich - mit dem Wissen über die Vergangenheit der beiden - die Frage stellt: Was ist das für eine Freundschaft, wodurch wird sie geprägt? Hat sie eine Zukunft?

    Der Hinweis, dass es sich hier um einen 'neu-erfundenen Reiseroman' handelt, ist eher irritierend und mag Enttäuschungen und Verwirrungen hervorrufen. Für mich ist es eher ein spezieller Roadtrip durch ein unbekanntes Land und deren Geschichte, aber ebenso eine Reise zu sich selbst und eine Auseinandersetzung mit dem eigenen 'Ich' der Vergangenheit und der Gegenwart.
    Mich hat lange nicht mehr ein Roman so packen und fesseln können wie dieser hier. Die Haupt-Protagonisten sind authentisch ausgearbeitet und die besondere Freundschaft der beiden, wie der Erzähler fühlt und denkt, konnte ich sehr gut nachvollziehen.

    Ich gebe 5 Sterne (- da leider nicht mehr auf der Skala zur Verfügung stehen).

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 06.05.2019

    „Dschungel“ ist nach „Wie wir lieben. Vom Ende der Monogamie" das zweite Buch des Autors Friedemann Karig. Die Suche nach dem verschwundenen Freund führt zum eigenen Ich.

    Vier Wochen und zwei Tage hat sich Felix weder bei Freunden noch Familie gemeldet. Seine Mutter bittet seinen besten Freund, ihn in Kambodscha zu suchen und nach Hause zu bringen. Eine Reise ins Ungewisse beginnt. Lebt Felix noch? Ist er freiwillig untergetaucht oder längst tot?

    „Wenn man mit Felix zusammen war, konnten sich die Ladungen ändern, die Statik eines Moments, einer Geschichte, wie in einem Traum, in dem man eben noch der Gute war und plötzlich als Bösewicht gejagt wurde. Ich konnte damit umgehen, hatte es lernen müssen. Fremde verstanden das nicht.“ Zwei Männer verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft. Kindheits- und Jugend-Erinnerungen wechseln mit der Suche nach Felix ab. Felix mit seinen Extravaganzen, immer auf der Suche nach Extremen, neugierig, unvernünftig, wild. Was hat ihn nach Kambodscha geführt? Warum ist er verschwunden? Das Rätselhafte bildet den roten Faden der Geschichte und sorgt für eine unterschwellige Spannung. Der Ich-Erzähler, Spitzname „Doktor“, bleibt namenlos. Es geht um gemeinsame Geheimnisse, Manipulation, Lektionen und Abgründe. Die Suche stellt vor Herausforderungen. Sich überwinden, Fremde fragen, Spuren suchen, die Ungewissheit im Nacken. Irrwege führen ins Nichts. Dann wieder ein Fünkchen Hoffnung. Wer weiß oder verschweigt etwas? Der suchende Freund überschreitet Grenzen, bringt sich in Gefahr. Anfangs nimmt einen die Geschichte gefangen. Der eigenwillige Erzählstil lässt Atmosphäre aufkommen. Eine Wendung kommt etwas spät, ist aber gut gelungen. Mit den Aussteiger- und Hippie-Begegnungen nimmt das Tempo ab. Ein Aufenthalt erscheint zu lange. Hoffnung, stoische Geduld, Verzweiflung. Zum Ende dreht die Geschichte noch einmal voll auf. Mut, Energie und Wagnisse. Der Ich-Erzähler wächst über sich hinaus. Irrwege und Täuschungen sind gelungen. Die Wahrheit geht unter die Haut.

    Der Titel wirkt schlicht, passt aber zum Inhalt. Das Chamäleon ist mit dem blauen Hintergrund gut in Szene gesetzt. „Dschungel“ verpackt das Thema "Rebellion" in eine ungewöhnliche, teils schräge Geschichte. Berührend ist der Zusammenhalt zwischen zwei Freunden, der immer wieder zu Ausnahmesituationen führt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 02.05.2019 bei bewertet

    Selbstfindung
    Der Autor Friedemann Karig hat mit seinem Roman „Dschungel“ eine wunderbare spannende Geschichte geschrieben. Teils ist es ein Reiseroman, teils ein Selbstfindungsroman.
    Der Erzähler und Felix waren von Kindheit an befreundet. Er wird von Felix Herr Doktor genannt, er ist der Bedächtige. Felix war der Extreme, ihm fielen immer wieder gefährliche Handlungen ein.
    Jetzt ist Felix allein unterwegs und nicht mehr erreichbar. Seine Mutter macht sich Sorgen und zwingt den Erzähler ihm nach zu fahren.
    Unterwegs denkt er immer wieder an ihre Erlebnisse in der Kindheit. Dann spricht er in Gedanken mit Felix.
    Seine Reise ist aufregend und gefährlich.
    Friedemann Karig lässt uns die Reise direkt mitmachen. Wir lernen einige Gegenden kennen, zum Beispiel erfahren wir einiges von Kambodscha.
    Der Erzähler gibt bei seiner Suche nicht auf. Sein Treffen mit einer Schlange wird von ihm mit Kraft bezwungen.
    Der Erzähler entwickelt sein Selbst.
    Diesem Roman gebe ich eine klare Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith D., 03.07.2019

    Die Covergestaltung fand ich sehr interessant, die Farben haben mich angesprochen, so dass ich mir das Buch nach der Leseprobe gekauft habe.

    Das Thema Freundschaft, wie sie beginnt, sich entwickelt und manchmal auch endet, hat mir sehr gut gefallen. Felix ist verschwunden und sein Freund macht sich auf die Suche nach ihm. Die Beschreibungen Kambodschas finde ich sehr gut gelungen, der Leser streift quasi direkt durch den Dschungel.

    Die Schreibweise fand ich anders, als von Büchern, die ich sonst lese, aber trotzdem gut. Nur die Länge der Kapitel fand ich persönlich zu langatmig.

    Das Ende war ganz anders als erwartet und mich hat es nicht überzeugt, da wäre mehr drin gewesen. Deshalb kann ich nur 3 Sterne vergeben.

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