Sommer SALE: Bis zu -80% sparen!

Sommer SALE: Bis zu -80% sparen!

Merken
Merken
 
 
Jetzt vorbestellen
versandkostenfrei

Bestellnummer: 143256876

Buch (Gebunden) 22.70
Jetzt vorbestellen
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    Heike R., 16.07.2022

    Es fällt mir bei diesem Buch sehr schwer eine aussagekräftige Rezension zu verfassen, weil ich nicht zu viel vom Inhalt verraten möchte. Aber ohne inhaltliche Bezüge kann ich meine Meinung schlecht darstellen. Der Inhalt ist hier einfach wesentlich.

    Ich finde es auch sehr schade, dass dieses Buch als Triologie daherkommt, dementsprechend offen ist das Ende und lässt mich unbefriedigt zurück. Ein paar Seiten mehr und eine in sich abgeschlossene Geschichte fände ich in diesem Fall sehr wünschenswert.

    Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben, ich bin hindurch gerast, immer in der Hoffnung, ich möge den Silberstreif der guten, mutigen Menschen finden.

    Dieses Buch legt für mich sehr eindrucksvoll ein Zeugnis darüber ab, warum sich der Nationalsozialismus etablieren konnte, es zeigt, was die Deutschen doch für ein furchtbares Volk der Mitläufer und Wegseher waren. Die Gräuel des Krieges und der Judenverfolgung und der umfassenden Unmenschlichkeit sind nicht nur Hitler und seiner SS und SA anzulasten, nein, ein jeder trug daran seine Mitschuld, ein jeder unserer Großeltern.
    Und das innerfamiliäre Schweigen, das Verdrängen ist ganz furchtbar typisch.

    Mich hat dieses Buch sehr bewegt, ich fand es ganz schrecklich, einfach weil die beschriebene Zeit (sehr gut recherchiert) ganz furchtbar war. Ich bin froh, dass es zu Ende ist.

    Ich schäme mich Deutsche zu sein, ich schäme mich, auch in meiner Familie Mitläufer und Wegseher zu haben.

    Ich erziehe meine Kinder zu mehr Mut und politischem und gesellschaftlichem Interesse, ich hoffe, es wird nie wieder so eine Zeit des Faschismus geben und ich hoffe, unsere Generation und die zukünftigen sind mutiger.

    Zur Aufklärung und vor allem Auseinandersetzung leistet dieses Buch einen wertvollen Beitrag.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 16.07.2022

    Ein guter Auftakt mit viel Potential für die Fortsetzungen

    Dieser Roman ist der erste von drei Teilen, an den nächsten beiden arbeitet die Autorin noch. Inspiriert durch die echte Lebensgeschichte ihrer Großmutter erzählt Alexa Hennig von Lange das Leben der fiktiven Klara, welche in Ihrem 9ten Lebensjahrzehnt beginnt, ihre Erinnerungen aufzunehmen, bevor es dafür zu spät ist. Die Erzählung dieses langen Lebens beginnt kurz vor dem Aufstieg des Nationalsozialismus und wird wir werden Klara noch bis in die Siebzigerjahre hinein bei Ihren Erinnerungen begleiten.
    Im ersten Teil mach Klara eine schwere Zeit durch und wird unfreiwillig in eine Lebenslage gebracht, aus der es keinen guten Ausweg mehr gibt. Die Autorin hat die inneren Konflikte, die anfängliche Naivität, die immer mehr in Verzweiflung und Hilflosigkeit umschlägt, sehr beklemmend und eindrucksvoll rübergebracht. Es ist keine seichte Lektüre, aber mir ist vieles stark im Gedächtnis geblieben und mich hat dieses Buch sowohl in den Lesepausen, als auch nach dem Ende, noch einige Zeit beschäftigt.
    Die Autorin verklärt ihre Geschichte nicht durch übermäßig emotionale Episoden, sondern bleibt bei einem angenehmen, fast schon sachlichen Schreibstil. Dadurch bleibt die Erzählung glaubwürdig, manchmal bleibt allerdings die Nähe zu den Charakteren, zum Beispiel zur kleinen Tolla, etwas auf der Strecke. Ich kann diesen Auftakt nur empfehlen und bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Books of Tigerlily, 09.08.2022

    Nachdem ich Alexa Hennig von Lange auf einer Buchmesse bei einer Lesung erlebt habe, hatte sich mit ihrem damaligen Roman Kampfsterne mein Leseverhalten nachhaltig verändert. Seitdem ist sie eine meiner Must Read Autorinnen und auch ihr neues Buch hat mich sehr angesprochen.

    Das Buch greift ein spannendes Thema auf, nämlich das persönliche Erleben der Kriegsgeneration im Alltag des Nationalsozialismus - ein Thema, zu dem ich gerne meine eigene Oma mehr gefragt hätte, ich aber leider keine Gelegenheit hatte.

    Besonders eindrucksvoll fand ich, dass das Buch angelehnt ist an die eigene Großmutter der Autorin, die selbst ihre Geschichte auf Kassetten aufgenommen hat. Dadurch hat das Buch natürlich eine starke Tiefe und Prägnanz erhalten. Hier bietet die Autorin Einblicke in ein Leben einer modernen jungen Frau, die ihren eigenen Weg geht und sich den gesellschaftlichen Entwicklungen gegenüber sieht.

    Dass sie dabei wie die durchschnittliche Bevölkerung mit dem aufsteigenden Nationalsozialismus umzugehen versucht und wie sie versucht, sich zu positionieren, lädt den Leser zum Reflektieren ein. Durch das kleine jüdische Mädchen Tolla erhält das Buch dabei ein weiteres Spannungsfeld.

    Überzeugt hat mich auch der Stil der Autorin, der mich sofort fesseln konnte und der sehr einnehmend ist. Nach einem sehr abrupten Ende dann die Erkenntnis - das Buch ist der Auftakt einer Trilogie!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    harakiri, 08.07.2022

    Klara ist 93 als sie plötzlich über ihr Leben zu reflektieren beginnt. Sie beginnt, ihre Vergangenheit auf Kassetten aufzunehmen.
    Als junge Frau beginnt Klara ihre Arbeit in einem Kindererholungsheim. Dort wird ihr die kleine Tolla anvertraut und Klara nimmt sie als ihre Tochter an. Doch Tollas Anwesenheit gefährdet alle: denn Tolla ist Jüdin. Klara muss eine schwere Entscheidung treffen.
    Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Die Großmutter der Autorin hat ebenfalls ihr Leben auf Kassetten aufgenommen.
    Sehr eindringlich fand ich die Handlung. Eher schwermütig denn locker. Auch das Treffen von Klara und ihrem Mann war nicht wirklich romantisch. Die Charaktere blieben mir ein wenig fremd, vor allem Tolla, die wenig Raum bekam.
    Die Handlung ist allerdings sehr schön erzählt und reißt mit. Die damalige Zeit hat die Autorin sehr gut vermittelt und ihre Schreibweise hat mir sehr gut gefallen.
    Das Buch ist der Beginn einer Trilogie und ich bin sehr gespannt, wie Klaras Leben weiterging und ob Tolla eventuell sogar noch lebt und es ein Wiedersehen geben wird.
    Fazit: Eine mitreißende Erzählung, allerdings eher etwas distanziert geschrieben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    sommerlese, 01.08.2022

    Statt wahrer Geschichte nur eine geschönte Fiktion!
    Im Dumont Verlag erscheint mit dem Roman "Die karierten Mädchen" von Alexa Hennig von Lange der erste Band einer Trilogie.

    Klara ist blind, bereits über neunzig, lebt allein und beginnt ihr Leben Revue passieren zu lassen. Sie erinnert sich an ein Geheimnis, dass sie vor ihrer Familie verborgen hat. Auf Kassetten nimmt sie diese Erinnerungen auf, sie beginnt 1929, als sie mit einundzwanzig Jahren Lehrerin in einem Erholungsheim für kranke Kinder wird. Dort wird die einjährige Tolla abgegeben, zu der sich Klara hingezogen fühlt. Als Klara das Heim bereits leitet, gibt es wirtschaftliche Schwierigkeiten und sie hofft auf Unterstützung durch die nationalsozialistischen Funktionäre. Damit soll das Heim unter der Hakenkreuzflagge eine Ausbildungsstätte für junge Frauen werden und damit erledigt sich das Vorhaben, dort eigenständige Menschen zu erziehen. Die Besuche der Nazi-Funktionäre gefährden auch Tolla, die jüdischer Herkunft ist und inzwischen von Klara als Kind angenommen wurde.

    "Die karierten Mädchen" hat Alexa Hennig von Lange an die Geschichte ihrer eigenen Großmutter angelehnt, von ihr existieren Kassetten über ihre Zeit als Lehrerin.

    In zwei Zeitebenen erfahren wir die Geschehnisse damals im Kinderheim und später als Klara eine alte Frau ist. Der Schreibstil der Autorin hat mich sofort in diese Vergangenheit versetzt und mit der politischen Brisanz der Zeit gepackt. Allerdings entwickelt sich die anfänglich noch sympathisch erscheinende Protagonistin Klara doch nicht in dem Maße, wie ich es erwartet hätte. Sie interessiert sich angeblich nicht für Politik, merkt aber schon, was das Erstarken der Nazis bewirkt. Sie schützt ein jüdisches Mädchen und ich hoffte darauf, dass sie mehr bewirken konnte. Doch im Grunde wurde Klara zu einer Mitläuferin, die im Nachhinein zwar die Erlebnisse festhält, aber wirkliche Gewissensbisse konnte ich nicht entdecken. Es gab keine Reflektion des Geschehenen, kein Wort von Klara über eigene Fehler oder mögliche andere Handlungsweisen, die damals für viele Menschen der rettende Anker gewesen wären.
    Klara erscheint mir kühl und sehr distanziert, fast gefühlslos, sie kommt mir nicht nahe und ich habe keine enge Verbindung zu ihr aufbauen können. Sie wirkt oberflächlich, diszipliniert und in ihrer Art sehr widersprüchlich, denn obwohl sie ihre Schülerinnen zu eigenständig denkenden und selbstbewußten Frauen erziehen möchte, will sie selbst von Politik nichts wissen. Und sie ignoriert die Gefahr einer nationalsozialistischen Verwaltung des Heims. Das passt nicht so recht zusammen und macht sie für mich uninteressant und die Liebesgeschichte passte für mich auch nicht so recht ins Bild.

    Der eindringliche Schreibstil ist für mich der positive Part des Buches, es war sehr sehr gut zu lesen und wenn der fiktive Teil die Großmutter nicht ganz so schönend ins positive Licht gestellt hätte, wäre ich sicher überzeugter von der Geschichte gewesen. Da die Autorin aber Tolla nur hinzugedichtet hat, hatte ich den Eindruck, hier sollte ein Akt der Nächstenliebe die wahre Klara überdecken. Das hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.

    Diese Geschichte hat mich gefesselt und auch der Erzählstil ist mitreißend. Jedoch verlief die Geschichte ohne spürbaren Gewissenkonflikt Klaras, den sie im Alter doch hätte verspüren sollen. Und das hinzugedichtete jüdische Mädchen Tolla vermittelte ein geschöntes Bild der Großmutter, das es nie gegeben hat. Die ganze Story verliert damit für mich an Glaubhaftigkeit und es bleibt ein fader Beigeschmack.

    Eine Geschichte, die persönliche Wahrheit verspricht, bei der sich aber bei näherer Betrachtung doch der fade Beigeschmack der Entlastung der Großmutter als Mitläuferin am Ende durchgesetzt hat. Immerhin noch drei Sterne, weil die Zeitgeschichte gut dargestellt wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 08.08.2022

    In ihrem Roman „Die karierten Mädchen“ - dem ersten Band einer Trilogie, die auf den Lebenserinnerungen ihrer Großmutter basiert - erzählt Alexa Hennig von Lange aus dem Leben einer Frau, die auf ihren Wegen aus moralischer Sicht nicht immer die richtige Entscheidung trifft. Die Handlung beginnt 1929. Mitten in der Weltwirtschaftskrise ergattert die 21-jährige Klara Möbius eine Anstellung als Lehrerin in der Kinderheilstätte Oranienbaum. Klara fühlt sich dort schnell heimisch und geht in ihrer neuen Aufgabe auf. Als die einjährige Tolla, ein Mädchen mit jüdischen Wurzeln, deren Mutter sich nicht mehr um die Kleine kümmern kann, in dem Kinderheim abgegeben wird, baut Klara schnell eine enge Bindung zu dem Kind auf. Als die Zeiten noch schwieriger werden und das Heim wirtschaftlich in Schieflage gerät, bandelt Klara, die das Heim mittlerweile leitet, mit dem anhaltinischen Staatsministerium an und sieht nichts Falsches daran, die Nationalsozialisten um Hilfe zu bitten. Sie bekommt Unterstützung, aber anders als gedacht, denn die Nazis machen aus der Heilstätte ein ländliches Frauenbildungsheim, in dem den jungen Mädchen die nationalsozialistischen Werte gelehrt werden sollen. Zu spät erkennt Klara, in welche Gefahr sie sich und Tolla gebracht hat…

    Klaras Erlebnisse in den 1930er Jahren sind in eine Rahmenhandlung eingebettet, die 1999 spielt. Die 91-jährige Klara lebt in ihrem norddeutschen Reihenhaus. Eine resolute Frau, die immer einen großen Wert auf Disziplin und Benehmen gelegt hat. Sie hält die Zeit für gekommen, ihren Kindern zu erzählen, wer ihre Mutter wirklich gewesen ist. Da sie erblindet ist, nimmt sie ihre Erinnerungen auf Kassette auf. Während Klara die Kassetten bespricht, reist sie gedanklich in die Zeit zurück und erlebt die damaligen Ereignisse erneut.

    Alexa Hennig von Lange hat einen angenehm zügig zu lesenden Schreibstil - schnell ist man mittendrin im Geschehen und kann den unterschiedlichen Ereignissen problemlos folgen. Kurzbeschreibung und Leseprobe haben mich wahnsinnig neugierig auf diesen Roman gemacht. Ich habe eine fesselnde und ergreifende Geschichte erwartet, doch nach einem vielversprechenden Start flachte meine anfängliche Begeisterung mehr und mehr ab.

    Das lag zum einen daran, dass ich mich immer wieder gefragt habe, ob die intelligente und vielfältig interessierte Frau, als die Klara hier dargestellt wird, wirklich so blauäugig gehandelt hätte. Es fällt mir schwer nachzuvollziehen, dass jemand, der zur damaligen Zeit die Verantwortung für ein Kind mit jüdischer Herkunft übernommen hat, trotz unmissverständlicher Warnungen aus seinem Umfeld die politische Entwicklung einfach beiseite wischt. Selbst als Klara erkennt, was tatsächlich um sie herum geschieht, redet sie sich die Situation noch schön.

    Zum anderen haben mir die Emotionen gefehlt. Klara sagt im Verlauf der Handlung einmal, dass sie alles ganz sachlich sehen will; wenn sie die Dinge nicht sachlich sieht, würden sie nicht funktionieren. Genauso habe ich Geschichte durchweg empfunden. Irgendwie nüchtern und distanziert, so dass ich kaum mit Klara mitfühlen und mitfiebern konnte.

    „Die karierten Mädchen“ konnte mich nicht so fesseln, wie ich es mir nach dem Lesen der Leseprobe erhofft hatte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    m, 25.07.2022

    Geschichte als Roman
    Im ersten Teil der Trilogie Die kariertenMädchen“ setzt die Autorin Alexa Henning von Lange die auf Tonband gesprochenen Erinnerungen ihrer Großmutter Klara in Romanform um. Klara erlebt als junge Lehrerin im Kindererholungsheim den Beginn des Nationalsozialismus. Immer wieder wird betont, dass sie sich nicht für Politik interessiert, trotzdem erfährt man vieles dazu. Die Geschichte der 91 jährigen fand ich sehr gut umgesetzt und gut zu lesen. Die Tonbandaufnahmen sind kein Bericht, sondern ein unterhaltsamer und auch lehrreicher Roman geworden, der zwar über keinen großen Spannungsbogen verfügt, mich aber trotzdem ausgezeichnet unterhalten und mich sehr interessiert hat. Die Veränderung der jungen Lehrerin in den Jahren und der Vergleich mit der 70 Jahre älteren Frau war interessant zu lesen. Ich bin gespannt auf den 2. Teil der Trilogie, den ich sicher lesen werde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 25.07.2022

    Die Autorin wurde zu diesem Roman von den Erinnerungen ihrer Großmutter inspiriert, die ebenso wie die Hauptfigur des Buches Klara im hohen Alter und blind begann ihrer Lebenserinnerungen auf Kassetten zu sprechen.
    Ich befinde mich als Leserin zunächst in dem Reihenhaus von der 91jährigen blinden Klara, die dort alleine lebt und am Ende ihres Lebens beschließt ihre Lebenserinnerungen aufzuzeichnen. Danach als sie zu "sprechen" beginnt, vergesse ich ganz schnell die Gegenwart, sondern die erzählte Vergangenheit der jungen Klara wird zur Gegenwart. In das private und berufliche Leben der Klara, die froh ist in wirtschaftlich sehr schlechten Zeiten ein Job als Lehrerin in einem Kinderheim zu bekommen, mischt sich immer mehr die politische Lage und deren Folgen. ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich um die Zukunft von Klara und dem Waisenmädchen Tolla fürchte.
    Ich lese sehr bewegt, wie Menschen manipuliert werden, welche Gefahren sie sehen und welche sie ausblenden. Im Roman werden durch die verschiedenen Protagonisten sehr unterschiedliche Sichtweisen dargestellt. Ich mochte es, wie facettenreich und detaillgetreu Situationen und Menschen dargestellt worden sind und konnte zwischen den Zeilen lesen und Untertöne heraushören. Ich habe einige Male einen Kloß im Hals gehabt, aber es gibt trotz allen auch viele Stellen, an denen die Leichtigkeit zu spüren war, denn die junge Klara verliebt sich, ist engagiert und nimmt die Gefahr, die droht aufgrund ihrer politischen Unwissenheit und ihres Desinteresses nicht wahr. Die Frage, die sich zwischen den Zeilen immer wieder stellt, was macht man aus Liebe und in wie weit kann man seine innere Überzeugung, seinen moralischen Kompass über Bord werfen? Wie hätte ich selber gehandelt?
    Ich habe am Ende des Buches nur gedacht, das darf nicht alles gewesen sein, denn ich muss einfach noch mehr erfahren.
    5 Sterne!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 04.08.2022

    Die karierten Mädchen, historischer Roman von Alexa Hennig von Lange, EBook erschienen im Dumont-Verlag. Erster Teil einer Trilogie.


    Ein Roman über eine Frau, die sich aus der Geschichte raushalten will – und sich doch in ihr verstrickt.


    Die Autorin hat so viel wie möglich in den Roman einfließen lassen, von dem was ihre Großmutter auf über 130 Tonkassetten über ihre Vergangenheit geschildert hat, Lücken die entstanden sind und Dinge die nicht erwähnt wurden, hat sie durch gründliche Recherchearbeit ergänzt.
    Klara ist 91 Jahre alt und blind. Als sie Urgroßmutter wird, entschließt sie sich, die Geschichte ihres wahren Lebens, ihren Nachkommen als Tondokument zu hinterlassen. Es beginnt, als die junge Klara, als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum eine Anstellung findet, als dort die einjährige Tolla, jüdischer Herkunft abgegeben wir nimmt sie die Kleine in ihre Obhut. Durch die Wirtschaftskrise spitzt sich die finanzielle Lage des Heimes immer mehr zu, als einzigen Ausweg sucht sie die Nähe der nationalsozialistischen Machthaber, doch bald merkt sie, worauf sie sich eingelassen hat. Es soll daraus eine Bildungsstätte im Sinne des nationalsozialistischen Denkens werden. Sie gibt das kleine Mädchen als ihre Tochter aus und begibt sich somit in große Gefahr.


    Das Buch besteht aus 31 Kapitel, es überzeugt durch seinen flüssige und bildhaften Erzählstil, innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Werk ausgelesen, zum einen weil ich wissen wollte wie die Geschichte von Tolla und Klara weitergeht, das war schon ein sehr mitreißender Plot. Zum anderen ist es ein Vergnügen durch die Seiten zu fliegen, weil mir das Lesen so leichtfiel. Das Besondere am Buch waren die toll geschilderten Landschafts- und Ortsbeschreibungen, es war ein Genuss, die Protagonistin in Dessau, am Bahnhof, beim elterlichen Anwesen und in den Heimen zu begleiten. Die blühenden Wälder und Wiesen, prächtig gebundene Blumensträuße, der dunkle Wald, die karierten Dirndlkleider sind direkt vor meinem inneren Auge bei der Lektüre entstanden. Die Autorin erzählt in zwei verschiedenen Zeitebenen. In der Gegenwart der 91jährigen Protagonistin und wie sie alleine wohnend, blind ihren Alltag meistert und zum anderen die Rückblicke in ihre Jugendzeit, der Übergang der beiden Zeitebenen ist mit den Tonaufzeichnungen begründet und hat sich gut gefügt. Briefe und Liedtexte, Gedichte etc. erscheinen kursiv, sind also deutlich gekennzeichnet.


    Die Personen sind so echt geschildert, dass man meint sie schon lange zu kennen. Meine Lieblingsfigur Täve, der „kleine Lehrer“ – Ehemann der Protagonistin und ein Fels in der Brandung. Auch die Kolleginnen und Schülerinnen in den Heimen, besonders Susanne, die kleine Tolla, die Familie Klaras habe ich liebgewonnen und wollte sie gar nicht gehen lassen. Die Parteimenschen, Regierungsbeamten etc. sind trotz ihres Charakters gut beschrieben. Alle handeln authentisch.
    Insgesamt ein sehr gelungener Einstiegsband in die Trilogie, die ich sicher weiter lesen werde. Besonders neugierig bin ich natürlich darauf das Schicksal Tollas zu erfahren.
    Klara ist eine überaus interessante Person, so liebevoll wie sie mit der kleinen Tolla und ihren Schülern umging, war sie wohl in ihrem späteren Leben nicht mehr, die Zerissenheit ist immer noch deutlich zu spüren. Zum einen die Verpflichtung zu ihrem jüdischen Stiefkind und ihre Verachtung des nationalsozialistischen Gedankenguts. Zum anderen ihr Beruf und die damit einhergehende Akzeptanz dieser braunen Schergen, sie selbst ein Werkzeug davon. Irgendwie hatte ich unterschwellig das Gefühl, dass sie ihre leiblichen Kinder und Enkel mit Strenge erzogen, bzw. behandelt hat. Einzig ihre Liebe zu ihrem Mann war stets unerschütterlich, wie sehr sie ihn geliebt und verehrt hat, ist auch 20 Jahre nach seinem Tod noch spürbar.


    Von mir eine deutliche Leseempfehlung und 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 15.07.2022

    Buchinhalt:

    In den 1930er Jahren übernimmt die junge Lehrerin Klara die Leitung eines Kurheims für Kinder. Als sich die Wirtschaftskrise zuspitzt und dem Heim die Schließung droht, sucht Klara trotz aller Warnungen Hilfe und Unterstützung bei den nationalsozialistischen Machthabern und erkennt erst spät, mit wem sie sich da eingelassen hat. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als das Spiel der neuer Herren mitzuspielen – denn Klara trägt die Verantwortung für ihre Schülerinnen und allen voran für Tolla, einem Waisenkind, das sie wie ihre eigene Tochter aufzieht. Was niemand wissen darf: Tollas leibliche Mutter war Jüdin...


    Persönlicher Eindruck:

    In Anlehnung an die Lebensgeschichte ihrer Großmutter erzählt Autorin Alexa Hennig von Lange die packende und dramatische Geschichte von Klara, einer jungen Lehrerin. Es ist eine mitreißende Erzählung aus einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte: schon bald übernehmen die Nationalsozialisten das Kommando in Deutschland und das Heim wird in eine Lehranstalt nach NS-Ideologie umgewandelt.

    Hauptfigur Klara kommt ursprünglich aus der Provinz. Vom Wesen her ist sie eher unbedarft und naiv, sie glaubt den Versprechen von Volkszusammengehörigkeit und Unterstützung, die die Nazis machen – will andererseits ihre Schülerinnen aber auch zu selbständigen Individuen mit eigenem Denken erziehen. Aufgrund ihrer anfänglichen Naivität lässt sie sich mit den Nationalsozialisten ein, alles in guten Denken und mit Hoffnung auf finanzielle Hilfe für das Heim, das sie nach dem Tod der alten Heimleiterin leitet.

    Nachvollziehbar und authentisch empfand ich die Entwicklung, die Klara vom jungen, unbedarften Mädchen aus dem Harz hin zur toughen Leitern besagten Mädchenheimes durchläuft. Wer nicht untergehen will, heult mit den Wölfen – auch Klara und ihrer Freundin Susanne bleibt am Ende auch nichts anderes übrig. Im Denken jedoch wird die Abscheu gegen die NS-Regierung immer größer.

    Kern der Handlung, Dreh- und Angelpunkt ist die kleine Tolla, Klaras Ziehkind. Klara liebt das Waisenmädchen über alles und das Versteckspiel ob der jüdischen Herkunft des Mädchens lässt die Spannung des Romans bis zum Zerreißen steigern. Die Gefahr, dass alles raus kommt und Klaras Familie und das Heim in den Abgrund stürzt, ist groß – man mag das Buch kaum aus der Hand legen, hat man einmal mit dem Lesen begonnen.

    Eine weitere Säule in Klaras Leben ist Gustav, ein Lehramtsstudent, in den sie sich verliebt und der im Denken das politische System ebenso ablehnt, wie sie selbst. Die Liebesgeschichte der beiden steckt noch in den Kinderschuhen, doch Gustav hält in allen Belangen zu Klara, obwohl deren Geheimnis auch ihm gefährlich werden könnte.

    Als erster Band einer Trilogie endet die Handlung relativ offen. Das Schicksal der kleinen Tolla, aber auch das Von Klara und Gustav liegt noch im Nebel und macht gekonnt neugierig auf die Fortsetzung.

    Alles in allem erzählt die Autorin sehr einfühlsam und bildhaft, es ist ein Stück Geschichte aus den Augen der 90jährigen Klara, die eigentliche Geschichte ist eine Erzählung in Rückblenden. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht so lange dauert, bis Band 2 auf den Markt kommt - Die karierten Mädchen ist eine absolute Leseempfehlung, packend und fesselnd bis zur letzten Seite!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Larischen, 31.07.2022

    Klara beginnt im hohen Alter und erblindet ihre Lebensgeschichte auf Kassetten aufzunehmen. Sie setzt sich damit erstmals mit ihrer Vergangenheit auseinander, denn gerade mit ihrer Familie hat sie diese Zeit nie aufgearbeitet. Doch nun blickt sie zurück und lässt uns an ihren Erinnerung teilhaben, die mitten in der Weltwirtschaftskrise starten, in der sie als junge zielorientierte Frau das große Glück hatte, eine Anstellung zu finden. Sie arbeitet in einer Art Erholungsheim für kranke Kinder und übernimmt dort mehr und mehr Verantwortung - nicht nur mit Blick auf das Heim, sondern auch auf die ihr anvertrauten Kinder. Einem Waisenmädchen nimmt sie sich dabei besonders an und weicht für die kleine Tolla auch von den Vorgaben ab.
    Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ändert sich allerdings auch für Klara einiges und als relativ unpolitischer Mensch, merkt sie erst nach einer Weile, worauf sie sich wirklich eingelassen hat. Doch schnell wird ihr klar, dass die neuen Machthaber ihr nicht nur beruflich gefährlich werden können, sondern auch in ihr persönliches Umfeld wirken. So gerät Klara in eine schier unlösbare Situation.

    Alexa Hennig von Lange erzählt in „Die karierten Mädchen“, inspiriert von der Lebensgeschichte ihrer Oma, die Geschichte einer jungen selbstbestimmten Frau, die ihre Rolle im nationalsozialistischen System finden muss. Klara, die eigentlich eher unpolitisch ist, merkt relativ schnell, dass sie mit der Ideologie der Nationalsozialisten nicht übereinstimmt, sich aber aus verschiedenen Gründen damit arrangieren muss. Gerade durch Figuren aus ihrem Umfeld wird auch immer wieder deutlich, welch moralischer Konflikt daraus entsteht. Somit wird man als Leserin oder Leser auch immer wieder mit der Frage konfrontiert, wie man selbst gehandelt hätte.

    Mir hat die Geschichte insgesamt sehr gut gefallen. Allerdings ist es überraschend, dass viele der Figuren den Anschein erwecken, auf Distanz mit dem Regime zu sein, nur Randfiguren erscheinen als überzeugte und engagierte Nationalsozialisten, was aus meiner Sicht nicht ganz realistisch erscheint.

    Die Autorin wechselt immer wieder die zeitliche Perspektive, sodass man in einigen Punkten weiß, worauf es hinauslaufen wird, aber die konkreten Ereignisse (noch) nicht kennt.

    Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie und endet leider nicht wirklich mit einem „Abschluss“. Es ist sehr offen und ich hätte mich gefreut, wenn es etwas runder gewesen wäre. Das ist allerdings nur ein klitzekleiner Kritikpunkt, der bei der abschließenden Bewertung nicht wirklich ins Gewicht fällt.

    Mit „Die karierte Mädchen“ hat Alexa Hennig von Lange einen interessanten, spannenden und nachdenklich machenden Reihenauftakt vorgelegt, den ich jedem nur empfehlen kann!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 24.07.2022

    Schleichender Verlust eines selbst bestimmten Lebens
    Klara ist eine neunzigjährige, bereits erblindete Frau, die ihre Lebenserinnerungen festhält, indem sie unzählige Kassetten bespricht. Das ist eine ganz wunderbare Idee, lässt man die Familie nochmal die eigene Stimme hören und schenkt ihr die Lebensgeschichte, gibt vielleicht das ein oder andere Geheimnis preis. So kann möglicherweise manche Reaktion postum besser nachvollzogen werden.

    Wir Leser:innen tauchen ab in Klaras Dasein als junge Frau zur Zeit der Weltwirtschaftskrise 1929 und begleiten sie bis in die späten 1930er Jahre. Zunächst erleben wir eine glückliche Frau, die unverheiratet und unabhängig ihr Leben gestaltet. Als Lehrerin ist es ihr sogar möglich, ihre Familie, deren Pension schwächelt, zu unterstützen. Bald übernimmt sie sogar für ein Findelkind, Tolla, die Verantwortung. Doch wenig später bekommt das Kindererholungsheim, indem Klara tätig ist, finanzielle Probleme. Eine Lösung könnte staatliche Unterstützung sein. Dazu müssen sich Klara und ihre Kolleginnen allerdings auf die Nationalsozialisten einlassen.

    So entwickelt Alexa Hennig von Lange mit ihren „karierten Mädchen“ eine kluge und aus meiner Sicht faire Auseinandersetzung mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus. Sie beschönigt nichts, macht aber auch die Nöte der einfachen Leute zur Weltwirtschaftskrise sichtbar. Sie transportiert sehr gut Klaras innere Ablehnung des Systems, das sie braucht, um weiterhin kranke Kinder pflegen und Haushaltungsschülerinnen ausbilden zu können. Die Autorin richtet gleichzeitig ihren Blick auf hundertprozentige Befürworter, Extremisten und die von ihnen verübten Gräueltaten.

    Ich muss zugeben, ich mag Klara. Eine aus heutiger Sicht bessere Entscheidung ihrerseits hätte für alle Bewohner des Erholungsheimes ein schlechteres Leben bedeutet. Ihr Findelkind hätte sie ebenfalls nicht aufziehen können. Sympathie empfinde ich darüber hinaus, weil sie jede Lücke des Systems nutzt, um ihren Schützlingen ein Stück Selbstbestimmtheit zu vermitteln, auch wenn die Möglichkeiten dafür immer weniger werden.

    Sprachlich sind „Die karierten Mädchen“ sehr eingängig. Der Roman liest sich flott, aufgrund der aufgebauten Spannung habe ich gern immer weiter und weiter gelesen. Zudem schwingen durchgehend die Gefühle der Protagonisten mit, so dass ich auch persönlich von Klara‘s Schicksal berührt wurde. Ich fragte mich direkt und nicht ohne Gewissensbisse, wie ich wohl entschieden hätte. Ein persönliches Highlight stellt das anhaltiner Setting, meine Heimat, dar.

    Ich kann Euch diesen Roman nur ans Herz legen. Ich selbst fiebere jetzt der Fortsetzung entgegen, denn der vorliegende Roman ist der erste Band einer Trilogie.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kyra112, 15.07.2022

    Die karierten Mädchen von Alexa Hennig von Lange handelt von Klara, die mittlerweile 91 Jahre alt ist und trotz ihrer Erblindung immer noch allein in ihrem Haus lebt.
    Klara blickt auf ihr Leben zurück. Damit die Nachwelt, speziell ihre Kinder davon erfahren und Klaras Leben besser verstehen, spricht sie ihre Lebensgeschichte auf Kassette. Dabei geht sie zurück bis ins Jahr 1929.

    Das Buchcover ist sehr altmodisch gestaltet, aber passt zum Titel und der Geschichte. Ich war gespannt, was es mit dem Titel auf sich hat, weil ich mir nichts darunter vorstellen konnte, aber das wurde im Laufe des Buches sehr gut erklärt.

    Das Buch beginnt in der Gegenwart und erklärt Klaras Leben in dieser. Sie wirkt auf mich sehr unnahbar, auch gegenüber ihren Kindern. Es fehlt etwas die liebevolle Art einer Mutter und Großmutter. Ihre Vergangenheitsfigur ist das ganze Gegenteil. Der Autorin gelingt es sie als liebevolle, junge Frau darzustellen, die sehr liebevoll und emphatisch ist.
    Auch deren Gefühlslage im Kontext der damaligen historischen Ereignisse ist wunderbar und nachvollziehbar dargestellt. Gleichzeitig ist die Geschichte absolut erschütternd und nimmt den Leser von Anfang an mit. Vieles in den Handlungen der Menschen ist absolut verständlich, aber ebenso erschütternd.
    Negativ ist mir aufgefallen, dass es schön gewesen wäre, die Handlungssprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit besser hervorzuheben, vielleicht durch eine kursive Schriftführung für die Gegenwart o.ä. Ich habe jedenfalls oftmals den Sprung in die Gegenwart nicht gleich mitbekommen.

    Die Person der Susanne fand ich am Anfang etwas anstrengend, aber im Laufe des Buches wird sie absolut sympathisch und ich konnte viele Dinge verstehen, die ihre Handlungen betraf. Auch sie lässt sich nicht verbiegen, aber hält dennoch jederzeit zu Klara und geht mit ihr durch dick und dünn. Diese Freundschaft finde ich sehr besonders!

    Dieses Buch beruht zum Teil auf authentischen Erzählungen und das ist der liebevollen Gestaltung des Romans auch anzumerken. Viele Dinge sind jedoch auch fiktiv hinzugefügt worden.
    Ich bin schon heute gespannt auf die Fortsetzung, denn der Spannungsbogen zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite durch und lässt den Leser gespannt zurück.

    Eine ganz positive Überraschung war für mich die Tatsache, dass die Geschichte im letzten Drittel sogar hier in meiner Heimat steht und ich auch noch ein bis zwei Dinge über Sandersleben dazu gelernt habe.

    Ein ganz wunderbares Buch über eine beeindruckende Frau, die versucht für ihr Umfeld das beste zu erwirken, aber sich nicht zu verbiegen

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 02.08.2022

    Klara eine starke und mutige Frau, die sich in Notlügen verstrickt
    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Alexa Henning von Lange, erzählt eine dramatische und berauschende Familiengeschichte. Die Geschichte ihrer Großmutter hat sie inspiriert , deren Lebensgeschichte in einen sehr berührenden Roman verpackt.
    Das Buch hat mich sehr gefesselt und gepackt, obendrein sehr nachdenklich gemacht. Es passt irgendwie in unsere jetzige Situation. Ich finde es toll, das sie und ihre Familie uns die Geschichte ihrer Großmutter zur Verfügung stellt. Es war bestimmt nicht einfach sich mit dem Leben und der Vergangenheit dieser starken Frau auseinander zusetzen. Ich habe mich oft gefragt was hättest du an Klara Stelle getan, schließlich ging es auch um ihr überleben, das ihrer Familie und Freunde.
    Ich fiebere jetzt schon der nächsten Fortsetzung entgegen.

    Ich mochte Klara von Anfang an, ich habe ihre Geradlinigkeit, und ihre Vorstellungen die jungen Mädchen zu mündigen jungen Frauen zu erziehen. Besonders hat mir imponiert wie sie das kleine jüdische Waisenkind Tolla annimmt, es als ihr eigenes ausgibt. Überhaupt wie sie sich für das Kinderheim einsetzt. Bis dann die Nazis an Macht gewinnen, das Waisenhaus steht vor dem Ruin, obwohl sie sich aus der Politik der Nazis heraushalten wollte, muss sie zum Schluss einknicken. Sie beugt sich den Machthabern, um das Kinderheim zu retten, und ihre Anstellung. Den in Deutschland explodierten die Arbeitslosigkeit. Sie begibt sich in große Gefahr, als sie weiterhin die Nazigrößen belügt, und Tolla als ihre Tochter ausgibt, gut das Tolla ihr so ähnlich sieht mir ihren roten Haaren.
    Die Lage spitzt sich zu, und sie muss Tolla in Sicherheit bringen, auch um ihr eigenes und der Familie zu retten. Ob sie es schafft, heil aus der Sache herauszukommen in die sie sich verstrickt hat, zu spät erkennt sie auf was sie sich eingelassen hat. Der Titel passt, ich habe mich auch gefragt warum karierte Mädchen, unter den Nazis bekamen sie kartierte Dirndel verpasst.
    „ Ein toller Auftakt ihrer Triologie.“
    Ich kann euch nicht noch mehr verraten, nur diese kleine Zusammenfassung

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    erul, 15.07.2022

    Auf das Buch hatte ich gewartet! Das Cover hat mit dem Klappentext hatte mich neugierig gemacht. Ich liebe Romane aus dieser Zeit. Und ich wurde nicht enttäuscht.

    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und mitreißend. Ihr Erzählstil ist wunderbar zu lesen. Die Personen mit ihren Charakteren sind sehr detailliert und authentisch beschrieben.
    Man ist gleich in dieser berührenden tragischen Geschichte von Klara und "ihrem" Mädchen Tolla. Die Lebensgeschichte hatte Klara – über 90 Jahre alt und blind - auf Kassetten aufgenommen.

    Klara ist Anfang zwanzig, mitten in der Weltwirtschaftskrise bekommt sie über eine Bekannte eine Stelle als Hauswirtschaftslehrerin im Kinderheim in Oranienbaum. Als sie 1929 nach Dessau fährt, um Besorgungen zu machen, trifft sie im Zug auf Gustav Erfurt, ihren späteren Ehemann. Die einjährige Tolla, die eine jüdische Mutter hat, wird von der Polizeifürsorgerin im Heim abgegeben. Tolla lässt sich von keiner anderen Kinderschwester füttern oder ins Bett bringen - sie schreit wie "am Spieß". Bei Klara ist sie sofort ruhig. So kümmert Klara sich um die kleine Tolla, die ihr so sehr ans Herz wächst, dass Klara sie als ihr eigenes Kind ausgibt. Sie sehen sich sogar ähnlich.

    Die tragische Geschichte ging mir sehr ans Herz – sie hat mich von Beginn an gefesselt und mitgerissen. Ein berührender Roman mit Hintergrund. Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten. Die Großmutter der Autorin hatte auch ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten aufgenommen.
    Eine absolute Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 01.08.2022

    Titel: Überzeugender Reihenauftakt

    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, der enorm Lust auf mehr gemacht hat, weil er leider mit einem offenen Ende daherkommt.

    Die Hauptakteurin Klara ist 90 Jahre alt, blind und hält ihre Erinnerungen mittels Kassetten fest, um ihre Nachfahren an ihrem Leben teilhaben zu lassen, was ich als enorm spannende Idee ansehe und mir Gänsehaut verursacht, wenn ich mir vorstelle, dass meine Großeltern das getan hätten, denn so könnte ich noch ihre Stimmen anhören, obwohl sie schon lange nicht mehr leben.

    Als Leser hat man so die Möglichkeit ihr Leben ab 1929, der Zeit der Wirtschaftskrise, zu erleben.

    Die Thematik Nationalsozialismus wird realistisch dargestellt und die Autorin beschönigt nichts. Ich hatte sogar Verständnis für das Handeln von Klara, auch wenn viele das aus heutiger Sicht verurteilen würden, aber viele Möglichkeiten hatte die arme Frau eben auch nicht. Speziell finde ich nur, dass die Sympathieträger offenbar alle gegen das System waren, was sich etwa so liest als käme die Ansicht aus der heutigen Zeit und nicht von damals, aber mich hat das nicht gestört, da ich mich so besser mit den Figuren identifizieren konnte.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Ich konnte problemlos in die Handlung abtauchen und habe das Geschilderte sehr genossen. Und vor allem lernt man auch wieder mal etwas dazu.

    Fazit: Sehr lesenswert, das solltet ihr euch in jedem Fall gönnen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 15.07.2022

    Die 91-jährige Klara lebt alleine in ihrem Haus, in welchem sie trotz ihrer Erblindung,fast ohne Hilfe zurechtkommt. In ihrem langen Leben hat sie sehr viel erlebt und sie beschließt, ihrer Familie davon zu erzählen und beginnt ihre Erinnerungen auf Kassetten aufzunehmen.
    Im Jahre 1929 tritt sie als junge Lehrerin, eine Stelle in einem Kinderheim an. Schnell erwirbt sie sich die Anerkennung durch die Heimleitung und freundet sich außerdem mit Susanne, ihrer jungen Kollegin,an. Eines Tages wird Tolla ,ein kleines jüdisches Mädchen,abgegeben,was angeblich später wieder von seiner Mutter abgeholt werden sollte. Das passiert jedoch nicht und Klara ,die sich auf Anhieb in das Mädchen verliebt hatte,gibt sie als ihre Tochter aus.
    Als die Heimleiterin nach längerer Krankheit stirbt, übernimmt Klara die Leitung des Heims. Während der Wirtschaftskrise, gerät das Haus in eine finanzielle Schieflage und steht vor der Schließung. In dieser Situation entschließt sich Klara, das Heim unter staatliche Obhut zu geben, eine Entscheidung mit schwerwiegenden Folgen. Nach und nach begreift Klara, die sich bis dahin wenig für Politik interessiert hat, mit welchen Mächten Sie sich eingelassen hat. Das ist unter anderem dem Einfluss von ihrem Verlobten Gustav und ihrer Freundin Susanne zu verdanken.
    Als der Einfluss der Nationalsozialisten immer mehr zunimmt und besonders die jüdische Bevölkerung mehr und mehr bedroht ist, entschließt sie sich schweren Herzens Tolla in Sicherheit zu bringen.
    Die Autorin hat sich mit dem ersten Band einer Trilogie, an den Lebenserinnerungen ihrer eigenen Großmutter orientiert. Obwohl mich das Schicksal der handelnden Personen und das gesamte Geschehen sehr bewegten, konnte ich keine wirkliche Beziehung zu Ihnen aufbauen. Das lag wohl an dem, zum großen Teil, sehr distanzierten Schreibstil.
    Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte gefallen und ich habe, obwohl ich schon sehr viele Bücher gelesen habe, die sich mit der gleichen Thematik befassten, wieder einiges dazu gelernt. Ich bin gespannt auf die nächsten Teile und vor allen Dingen darauf,wie es mit Tolla weiterging .

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte S., 27.07.2022

    Alexa Henning von Lange schreibt in dem Buch "Die karierten Mädchen" die Lebenserinnerungen ihrer Großmutter nieder.
    Die Großmutter Klara ist über 90 Jahre alt und sie beschließt ihre Vergangenheit und Lebenserinnerungen für die Nachwelt und besonders für ihre Kinder auf Kassette zu sprechen, da sie vor 10 Jahren erblindet ist.
    Klara , die Hauptprotoganistin übernimmt 1929 als Lehrerin die Leitung eines Kinderheimes in Oranienbaum. Als dort eines Tages ein einjähriges Mädchen abgegeben wird, mit Namen Tolla, fühlt sie sich gleich mit ihr verbunden und nimmt sie später als eigenes Kind an. Aber Tolla ist ein jüdisches Kind.
    Doch dann spitz sich die Lage zu. Sie wird konfrontiert mit den Nationalsozialismus und deren Taten und ist zutiefst erschüttert. Tolla kann nicht länger bei Klara im Heim bleiben. Sie und ihr Freund beschließen die inzwischen 9 jährige Tolla auf einen Kindertransport mit nach England zu schicken.
    Es ist alles sehr lebendig geschrieben.
    Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung dieses Buches.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte S., 24.07.2022

    Alexa Henning von Lange schreibt in dem Buch "Die karierten Mädchen" die Lebenserinnerungen ihrer Großmutter nieder.
    Die Großmutter Klara ist über 90 Jahre alt und sie beschließt ihre Vergangenheit und Lebenserinnerungen für die Nachwelt und besonders für ihre Kinder auf Kassette zu sprechen, da sie vor 10 Jahren erblindet ist.
    Klara , die Hauptprotoganistin übernimmt 1929 als Lehrerin die Leitung eines Kinderheimes in Oranienbaum. Als dort eines Tages ein einjähriges Mädchen abgegeben wird, mit Namen Tolla, fühlt sie sich gleich mit ihr verbunden und nimmt sie später als eigenes Kind an. Aber Tolla ist ein jüdisches Kind.
    Doch dann spitz sich die Lage zu. Sie wird konfrontiert mit den Nationalsozialismus und deren Taten und ist zutiefst erschüttert. Tolla kann nicht länger bei Klara im Heim bleiben. Sie und ihr Freund beschließen die inzwischen 9 jährige Tolla auf einen Kindertransport mit nach England zu schicken.
    Es ist alles sehr lebendig geschrieben.
    Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung dieses Buches.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 31.10.2022

    Guter Auftakt einer Trilogie

    Mit über neunzig Jahren und erblindet, beginnt Klara, ihre Erinnerungen auf Kassette aufzunehmen. Sie lebt allein, den Mann an ihrer Seite hat sie vor zwanzig Jahren verloren, ihre drei Töchter sehen regelmäßig nach ihr. Doch es gibt einen Aspekt ihres Lebens, der sie zunehmend beschäftigt und den ihre Töchter nicht kennen. Siebzig Jahre zuvor hat Klara eine Stelle als Lehrerin in einem Kinderkurheim in Oranienbaum erhalten. Dort wird eines Tages ein jüdisches Mädchen abgegeben, Tolla. Klara ähnelt äußerlich deren Mutter, und so hat Tolla Klara als Bezugsperson auserkoren. Doch als Tolla nicht mehr wie vereinbart abgeholt wird, entschließt Klara sich, das Mädchen als ihre eigene Tochter auszugeben. Auf dem Hintergrund der nationalsozialistischen Propaganda schützt das im ersten Moment das Kind, doch wird das auch längerfristig der Fall sein?

    Im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit erzählt Klara ihre Geschichte, wobei der Schwerpunkt auf den Geschehnissen in ihren jungen Jahren liegt. Das Buch ist der erste Teil einer Trilogie. Man kann Klaras Verhalten sehr gut nachvollziehen, ihr Engagement den Kindern und ihren Schülerinnen gegenüber. Dass sie gezwungen wird, mit den Nationalsozialisten zu kooperieren, um das Kinderheim überhaupt weiter führen zu können, zeigt die Verwicklungen, in die sie gerät, selbst wenn sie deren politische Haltung nicht unterstützen möchte. Das Buch bettet die Geschehnisse sehr eindrücklich in die historischen Gegebenheiten ein und lässt so eine authentische Geschichte der damaligen Zeit entstehen. Vieles davon trägt wohl biografische Züge aus dem Leben der Großmutter der Autorin. Etwas abrupt habe ich das Ende dieses Buches empfunden, bleibt doch der Handlungsstrang um Tolla völlig in der Luft hängen.

    Insgesamt hat mich diese Geschichte sehr schnell fesseln können und dabei das Bild einer Zeit entstehen lassen, die ich selbst nicht erlebt habe. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein