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  • 3 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 06.05.2020 bei bewertet

    Der Cartoonist Ken Krimstein erzählt in seinem Comic in kleinen, wichtigen Episoden, vom Leben der Hannah Arendt.
    Allerdings ist es ein ziemlich distanzierter Comic aber mit sehr schönen zarten Skizzen.
    Die Dialoge sind zwar recht kühl aber ab und an sehr humorvoll.
    Leider bekommt der Leser nur einen sehr kurzen Einblick in ihr Leben.
    Alles wirkt etwas sehr steif, man kann schwerlich in die Geschichte eintauchen.
    Es wäre schön gewesen die Persönlichkeit Hannah Arendts stärker zu beschreiben.
    Das wäre dann aber vielleicht doch zu viel für ein Graphic Novel.
    Am Ende des Buches, gibt es eine Anmerkung, dass dieses Buch keine Biografie Arendts im wissenschaftlichen Sinne darstellt. Es ist eher eine Interpretation ihres Lebens.
    Gut gefällt mir das ausführliche und informative Personenverzeichnis am Ende des Buches.
    Auf jeden Fall macht dieses Buch große Lust auf Hannah Arendt, ihre Texte und ihr Leben.
    Ihr Denken und Handeln ist nach wie vor Hochaktuell!

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 06.05.2020

    Der Cartoonist Ken Krimstein erzählt in seinem Comic in kleinen, wichtigen Episoden, vom Leben der Hannah Arendt.
    Allerdings ist es ein ziemlich distanzierter Comic aber mit sehr schönen zarten Skizzen.
    Die Dialoge sind zwar recht kühl aber ab und an sehr humorvoll.
    Leider bekommt der Leser nur einen sehr kurzen Einblick in ihr Leben.
    Alles wirkt etwas sehr steif, man kann schwerlich in die Geschichte eintauchen.
    Es wäre schön gewesen die Persönlichkeit Hannah Arendts stärker zu beschreiben.
    Das wäre dann aber vielleicht doch zu viel für ein Graphic Novel.
    Am Ende des Buches, gibt es eine Anmerkung, dass dieses Buch keine Biografie Arendts im wissenschaftlichen Sinne darstellt. Es ist eher eine Interpretation ihres Lebens.
    Gut gefällt mir das ausführliche und informative Personenverzeichnis am Ende des Buches.
    Auf jeden Fall macht dieses Buch große Lust auf Hannah Arendt, ihre Texte und ihr Leben.
    Ihr Denken und Handeln ist nach wie vor Hochaktuell!

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cattie, 07.05.2020

    Eine Graphic Novel über das Leben - oder besser gesagt, die drei Leben - der Hannah Arendt? Her damit.

    Die Idee hinter Ken Krimsteins Graphic Novel hat mich anfangs direkt angesprochen. Drei Stationen in Hannah Arendts Leben, in Deutschland, Paris und New York, gliedern seinen Versuch, ihre Lebensgeschichte auf einer visuellen Ebene zu verarbeiten. Trotz ansprechender Illustrationen gelingt ihm dies jedoch nur ansatzweise. Für die ca 200-Seiten umfassende Graphic Novel ist Arendts Leben und Wirken einfach zu komplex und ereignisreich. Zudem versteht sich Krimsteins Werk nicht als Biographie an sich, sondern als "Interpretation ihres Lebens, eine biographische Fiktion mit textlich tradierten Anleihen aus ihrem Werk". Die Lektüre der Graphic Novel sollte daher losgelöst von einem wissenschaftlichen Kontext betrachtert werden, auch da ihre philosophischen Ansichten, oder eher der zu ihrer politischen Theorie, nur skizziert werden.

    In den schwarz-weißen Illustrationen sticht Hannah, bzw ihr grünes Kleid, hervor. Diese Farbgebung ist gut gewählt, könnte es bei der Vielzahl an Personen, die hier und da in die Geschichte eintreten, teilweise schwer sein, ihr zu folgen. Die Seiten sind abwechslungsreich gestaltet, verschiedene Techniquen aus dem Bereich der Graphic Novel/Comic Gestaltung werden verwendet, was der Geschichte eine dynamische und visuell anspruchsvolle Seite verleiht. Hervorzuheben ist auch die gewählte Schriftart, die leicht zu lesen ist und doch einen handschriftlichen Charakter bewahrt. Kurze Captions, ebenfalls in grün gehalten, über einer Vielzahl von Seiten fungieren als eine Art Kapitelüberschrift und situieren die Geschichte, die mehrere Jahrzehnte und Aufenthaltsorte überspannt, zeitlich und geographisch sowie inhaltlich. Der linearen Erzählung lässt sich so gut folgen und die Stufen Hannahs Lebens nachvollziehen.

    Schwer hingegen ist oftmals, den vielen Personen zu folgen, die sich durch die Geschichte tummeln. Nicht selten erscheint dies eher wie ein Namedropping von Krimsteins Seite, großartig ausgeführt werden viele der Personen, oftmals wichtige Zeitgenossen Arendts, nicht. Das Namensverzeichnis inklusive sehr kurzer Personenbeschreibungen am Ende der Graphic Novel wirkt eher überlastend, zu viele Informationen prasseln hier auf die LeserInnen ein. Auch wenn es zu begrüßen ist, dass Krimstein es sich zum Ziel gesetzt hat, Hannahs Bekanntenkreis zu gut wie möglich auszumalen, wäre man hier mit mit weniger Personen besser bedient gewesen, besonders wenn diese nie als direkt mit Hannah agierend gezeigt werden. Auch ihre philosophischen und politischen Ansichten kommen zu kurz in diesem Werk, wenn man sich dieses denn gewünscht hätte. Zwar angeschnitten, dient die Graphic Novel weniger einer Tradierung ihres Schaffens, dies erscheint nur nebensächlich.

    Für diejenigen, die sich vor allem für das Leben der Juden im 3. Reich und die Flucht aus diesem interessieren ist immer noch Art Spiegelmans Maus die beste Empfehlung. Zu einfach und problemlos wird Hannahs Flucht ins Exil beschrieben, werden ihre Aufeinandertreffen mit Nationalsozialisten und Inhaftierungen behandelt.

    Ein kurzweiliges Leseereignis das visuell überzeugen kann, inhaltlich jedoch mehr durchdacht hätte sein können.

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 06.05.2020

    "Die drei Leben der Hannah Arendt" ist eine Graphic Novel, die die Biografie der Philosophin Hannah Arendt skizziert. Sie beginnt mit ihrer Kindheit in Königsberg und endet mit ihrem Tod in New York. Dazwischen werden ihre Fluchten - ihre drei Leben - ihre Begegnungen mit verschiedenen Denkern, Gelehrten und Wissenschaftlern sowie ihre eigenen Denkansätze und Fragestellungen beschrieben.

    Die Zeichnungen sind in den Farben Schwarz-Weiß-Grün gehalten und eher skizzenartig. Sie wirken dynamisch und modern, sind aber dennoch so exakt, dass man die Gesichter aller berühmter Personen zuordnen kann. Auch die über die Jahre gezeichnete Veränderung von Hannah Arendt, von dem aufgeweckten, intelligenten Mädchen, über die neugierige und wissbegierige Studentin bis hin zur gealterten Denkerin ist fließend und realtitätsnah.

    Durch die verkürzte Darstellung als Graphic Novel erfährt man als Leser die wesentlichen Ereignisse und Eckpunkte auf dem Lebensweg von Hannah Arendt und bekommt ein Gefühl für ihre Philosophie. Ihre lebenslange Suche nach DER Wahrheit, ihre Gedanken über Totalitarismus und "das Böse", Pluralität und Natalität können Dabei jedoch im Wesentlichen nur Schlagworte bleiben und kommen im Vergleich zu ihren Beziehungen zu Martin Heidegger und Walter Benjamin etwas zu kurz.

    Im Gegensatz zu einem reinen Sachbuch wirkt die gezeichnete Biografie lebendiger, kann aber keinen wissenschaftlichen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Gerade für Menschen, die sich noch nicht eingehend mit dem Leben der bekannten jüdischen Philosophin beschäftigt haben, ist die Graphic Novel als Einstieg ideal und macht neugierig, mehr über Hannah Arendt und ihr Werk zu erfahren.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 13.05.2020

    FREIHEIT DES DENKENS
    - „Die drei Leben der Hannah Arendt“ Graphic Novel von Ken Krimstein, übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Hanns Zischler -

    Für mich war dieses Buch die erste Bekanntschaft mit dem Genre. Diese Graphic Novel zeichnet die Lebensgeschichte (im wahrsten Sinne des Wortes) einer bedeutenden Frau. Hannah Arendt war eine der größten Denkerinnen, eine bedeutende politische Philosophin des 20. Jahrhunderts.

    Die Vorstellung beginnt mit der kleinen Hannah, die ihre ersten unangenehmen Erfahrungen als Jüdin machen muss. Doch das sind nur Momentaufnahmen, denn es geht schnell weiter im Lauf der Zeit. Ich empfand die Darstellung der drei Leben der Hannah Arendt, die identisch dargestellt werden mit ihren drei Fluchten, zu skizzenhaft, zu flüchtig. Ihrer komplexen Bedeutung kann das Buch nicht gerecht werden. Doch diese Kunstgattung macht mit den illustrierten Texten einen leichteren Zugang in historische Zusammenhänge möglich. Hannah Arendt erscheint in den Zeichnungen stets als einzige Person in Grün, sehr oft auch mit Zigarette. Ihre Gegenüber sind in der überwiegenden Mehrzahl berühmte Männer, die mir oft zu viel Bedeutung bekommen. Da möchte ich nur Martin Heidegger nennen, ihren Lehrer und langjährigen Geliebten. In der männlich geprägten Umgebung muss sie eine sehr starke Frau gewesen sein.

    Das Genre besitzt viele künstlerische Freiheiten durch die Art der eigenwilligen Darstellung und nutzt besondere Stilmittel. Mir gefiel der humorige Umgang mit Hannah Arendt, z. B. sei hier ihre Unterhaltung mit dem Wasserfleck an der Decke in der Gestalt Walter Benjamins genannt. Das war eine Superidee!

    Weiterhin erhielt ich Einblicke in die Ursprünge des Arendtschen Denkens (eine Überschrift) auf S. 168, die mich in der Kürze und der Radikalität betroffen machten.

    Für ein neues Phänomen im Weltgeschehen findet sie ein neues Wort: TOTALITARISMUS. Ihre Einsichten, Erkenntnisse empfinde ich brennend aktuell. Hier nur ein Zitat:

    S. 169 „Bevor totalitäre Herrscher die Realität an ihre Lügen anpassen können, bestehen ihre Signale aus einer unerbittlichen Missachtung der Fakten.“ – Hier drängt sich mir sofort ein ganz bekannter Zeitgenosse mit seiner selbstgefälligen, eitlen Mimik und Gestik auf. –

    Hannah Arendts lebenlange Suche nach dem Sinn des Lebens, ihr Kampf für die Wahrheit, ihre Analysen zum Nationalsozialismus und zur totalen Herrschaft kamen für mich informativ an.

    Am Ende des Buches befindet sich ein aussagekräftiges, umfangreiches Personenverzeichnis. Mit vielen berühmten Zeitgenossen hatte sie persönlich Kontakt.

    Fazit:

    Für mich als ältere Person ist das Genre Graphic Novel nichts, aber für junge Menschen finde ich es als Einstieg für die weitere Beschäftigung mit ernsten Themen empfehlenswert. Mich machte es wissensdurstig. Ich wollte trotz (oder wegen?) der skizzenhaften Darstellung mehr über Hannah Arendt erfahren. Ken Krimsteins Anliegen sollte Wirklichkeit werden. Er sagt im Nachwort: „Ich hoffe, dass es eine neue Leserschaft an Hannah Arendts bewegtes Leben heranführt und dass es sie dazu einlädt, sich direkt mit ihrem Denken auseinanderzusetzen.“

    Ich frage: Wer war diese Frau? Warum sind ihre Erkenntnisse auch heute noch so aktuell? Deshalb halte ich weiter Ausschau nach Lektüre über Hannah Arendt.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lynas_lesezeit, 26.05.2020

    "Die drei Leben der Hannah Arendt" von Ken Krimstein ist die erste Graphic Novel, die ich je gelesen habe.

    Kürzlich hatte ich ein Kinderbuch über sie (vor-) gelesen, fand sie sehr faszinierend und wollte jetzt gern mehr über sie erfahren. Das dann auch noch mit einer Graphic Novel verbinden zu können, hat meine Vorfreude noch erheblich erhöht.

    Die Leseerfahrung war wirklich bereichernd. Ich hatte das Gefühl, dass ich trotz der kurzen Texte gerade durch die Bilder nah am Geschehen war. Dennoch wird es wohl nicht zu meiner favoritisierten Art von Büchern gehören. Ich mag Sprache und Ausdruck einfach unheimlich gern und bin deshalb hier etwas in meinen Vorlieben zu kurz gekommen.

    Insgesamt war es dennoch spannend mehr über Hannah Arendt zu erfahren. Mir gefällt es gut, dass sich das Buch in drei Abschnitte gliedert. Das passt gut zu ihrem Leben. Ich finde es zudem schön und passend, dass Hannah mit jedem Lebensabschnitt auch auf den Bildern altert. Dadurch, dass sie immer in grüner Kleidung dargestellt wird, ist ein hoher Wiedererkennungswert gewährleistet. Von dem Personenverzeichnis am Ende war ich zuerst etwas erschlagen, dann hat es jedoch mein Interesse geweckt. Ich muss sagen, dass ich wieder neue Aspekte und Persönlichkeiten kennengelernt habe, was mir gut gefällt.

    Insgesamt war es nicht immer leicht dieses Buch zu lesen, weil einige Informationen etwas kurz kamen. Dennoch hat es mir gefallen und mein Interesse für das Leben von Hannah Arendt weiter befeuert.

    "Die drei Leben der Hannah Arendt" von Ken Krimstein ist sicher für Leser gut geeignet, die Freude an Graphic Novels haben.

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  • 4 Sterne

    2 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hapedah, 14.05.2020 bei bewertet

    Die Graphic Novel führt den Leser in stellenweise rasantem Tempo durch das Leben der Jahrhundertdenkerin Hannah Arendt. Laut des Autors Ken Krimstein ist "Die drei Leben der Hannah Arendt" nicht als exakte Biographie zu verstehen, sondern stellt eher eine "Interpretation ihres Lebens, eine biographische Fiktion mit textlich tradierten Anleihen aus ihrem Werk" dar.

    Dabei werden die Stationen ihres Lebens aufgeführt, angefangen bei der Kindheit und Jugend in Deutschland und dem Studium, bei dem sie Martin Heidegger kennen lernt und stark von seinen Lehren beeinflusst wird. Nach einer kurzen Inhaftierung durch die Gestapo flüchtet Hannah nach Frankreich, doch auch dort holt das Nazi-Regime die Jüdin ein, so dass sie schließlich in die USA auswandert.

    Auch im Exil verfolgt die Philosophin besorgt die Entwicklung in Deutschland und setzt sich intensiv mit der Suche nach dem "Warum" hinter dieser Grausamkeit auseinander. Die Ereignisse beschäftigen Hannah Arend sehr, mit ihrer Schrift über die Banalität des Bösen, die sie nach Verfolgung des Eichmann-Prozesses verfasst, verliert sie die Anerkennung vieler ehemaliger Freunde und Mitstreiter.

    Wenn ich die Comics meiner lang zurück liegenden Jugendzeit nicht mit rechne, war "Die drei Leben der Hannah Arendt" die erste Graphic Novel, mit der ich mich auseinander gesetzt habe - und sie hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Ken Krimsteins Zeichenstil hat mir gut gefallen, die Darstellungen sind oft skizzenhaft, schwarz gehalten, und Hannah wird als einzige mit etwas grüner Farbe in ihrer Kleidung betont.

    Ihre Lebensgeschichte wird geradezu rasant erzählt, vieles nur am Rande gestreift. Wer sich noch nicht mit der Person Hannah Arendt befasst hat, erhält hier nur einen groben Überblick über Ihr Leben, ihre Werke und man findet auf einigen Seiten der Novel aufgelistete Namen ihrer Mitstreiter im jeweiligen Lebensabschnitt. Das Tempo, mit dem der Leser durch die Geschichte bewegt wird ist sicherlich der Buchform geschuldet, ein ganzes Leben in eine Graphic Novel zu pressen stelle ich mir als große Herausforderung für den Autor vor.

    Fazit: Das Buch ist geeignet, um oberflächlich in das Leben der Hannah Arendt hinein zu schnuppern und Interesse zu wecken. Wer mehr über die Philosophin erfahren möchte, dem empfehle ich umfassendere Literatur zu besorgen. Doch ich denke, genau das will Ken Krimstein mit seinem Werk bezwecken - einen leichten Einstieg zu finden, der den Leser bewegt, sich nach dem Ende der Graphic Novel intensiver mit Hannah und ihrem Lebenswerk oder auch dem ihrer Mitstreiter zu beschäftigen.

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  • 4 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hapedah, 14.05.2020

    Die Graphic Novel führt den Leser in stellenweise rasantem Tempo durch das Leben der Jahrhundertdenkerin Hannah Arendt. Laut des Autors Ken Krimstein ist "Die drei Leben der Hannah Arendt" nicht als exakte Biographie zu verstehen, sondern stellt eher eine "Interpretation ihres Lebens, eine biographische Fiktion mit textlich tradierten Anleihen aus ihrem Werk" dar.

    Dabei werden die Stationen ihres Lebens aufgeführt, angefangen bei der Kindheit und Jugend in Deutschland und dem Studium, bei dem sie Martin Heidegger kennen lernt und stark von seinen Lehren beeinflusst wird. Nach einer kurzen Inhaftierung durch die Gestapo flüchtet Hannah nach Frankreich, doch auch dort holt das Nazi-Regime die Jüdin ein, so dass sie schließlich in die USA auswandert.

    Auch im Exil verfolgt die Philosophin besorgt die Entwicklung in Deutschland und setzt sich intensiv mit der Suche nach dem "Warum" hinter dieser Grausamkeit auseinander. Die Ereignisse beschäftigen Hannah Arend sehr, mit ihrer Schrift über die Banalität des Bösen, die sie nach Verfolgung des Eichmann-Prozesses verfasst, verliert sie die Anerkennung vieler ehemaliger Freunde und Mitstreiter.

    Wenn ich die Comics meiner lang zurück liegenden Jugendzeit nicht mit rechne, war "Die drei Leben der Hannah Arendt" die erste Graphic Novel, mit der ich mich auseinander gesetzt habe - und sie hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Ken Krimsteins Zeichenstil hat mir gut gefallen, die Darstellungen sind oft skizzenhaft, schwarz gehalten, und Hannah wird als einzige mit etwas grüner Farbe in ihrer Kleidung betont.

    Ihre Lebensgeschichte wird geradezu rasant erzählt, vieles nur am Rande gestreift. Wer sich noch nicht mit der Person Hannah Arendt befasst hat, erhält hier nur einen groben Überblick über Ihr Leben, ihre Werke und man findet auf einigen Seiten der Novel aufgelistete Namen ihrer Mitstreiter im jeweiligen Lebensabschnitt. Das Tempo, mit dem der Leser durch die Geschichte bewegt wird ist sicherlich der Buchform geschuldet, ein ganzes Leben in eine Graphic Novel zu pressen stelle ich mir als große Herausforderung für den Autor vor.

    Fazit: Das Buch ist geeignet, um oberflächlich in das Leben der Hannah Arendt hinein zu schnuppern und Interesse zu wecken. Wer mehr über die Philosophin erfahren möchte, dem empfehle ich umfassendere Literatur zu besorgen. Doch ich denke, genau das will Ken Krimstein mit seinem Werk bezwecken - einen leichten Einstieg zu finden, der den Leser bewegt, sich nach dem Ende der Graphic Novel intensiver mit Hannah und ihrem Lebenswerk oder auch dem ihrer Mitstreiter zu beschäftigen.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 03.05.2020

    „Die drei Leben von Hannah Arendt“ von Autor, Dozent und Cartoonist Ken Krimstein in der Übersetzung von Hanns Zischler gewährt auf ungewöhnliche Art und Weise Einblicke in Hannah Arendts Leben und Denken. 

    „Es gibt eine Wahrheit. Es gibt einen Schlüssel zur Welt. Eine allgemeingültige Antwort des Verstehens. Es muss sie geben.“

    Die Graphic Novel beginnt mit den Sorgen der kleinen Hannah. Mit viel Wissbegierde und Neugierde startet das Kind ins Leben. „Mama, was ist das, Jude?“ Hannah ist ihr ganzes Leben auf der Suche nach Antworten. Ihr rebellischer Charakter, Wissensdurst und Suche nach dem Schlüssel der Wahrheit stehen im Zentrum der Graphic Novel. Hannah Arendts Geschichte wird im klassischen Comic-Format erzählt. Auf 244 Seiten ist es nur möglich, kleine Einblicke in das Wirken und Schaffen der politischen Theoretikerin und Publizistin zu geben. Ihre grüne Kleidung lässt Hannah aus der Männer-Domäne ihrer Zeit herausstechen. Die skizzenhaften Schwarz-Weiß-Gesichter erschweren manchmal die Zuordnung der Personen. Hannah hat in ihrem Leben viele Intellektuelle und Berühmtheiten getroffen. Die Graphic Novel reißt Lebensstationen, Hannahs Entwicklung zum aufsteigenden Stern und ihren Überlebenskampf in Kriegszeiten nur an. Es entstehen viele Lücken, die nur mit eigenem Wissen oder eigener Recherche ausgefüllt werden können. Das hohe Tempo lässt viele Fragen zurück. Hannahs großes Herz und Zivilcourage wird im Kampf um die Rettung Anderer deutlich. „Was immer ich auch tue, ich bin einfach unfähig, meine Augen von dem abzuwenden, was in der Welt rings um mich herum geschieht.“ Erfindungsreichtum zeigt sie auf ihrer Flucht. Mit Krimis versucht sie die französische Polizei zu verstehen und schafft es, sie auszutricksen. Schicksale machen betroffen. Mit einer Idee stößt Hannah auf Begeisterung. Das Blatt wendet sich bald. „Blücher, vielleicht bin ich zu weit gegangen. Ich dachte, die einzige Art, den Horror zu benennen, sei die Ironie.“ „Warum eine Graphic Novel über das Leben von Hannah Arendt?“ Das Nachwort mit Überlegungen des Autors gibt darüber Aufschluss.

    Der großformatige Titel zieht die Aufmerksamkeit aufs Buch. Die zurückhaltenden Farben setzen den weiteren Fokus auf das skizzierte Porträt der Hauptfigur. „Die drei Leben der Hannah Arendt“ bietet eine kleine Geschichtslehrstunde über eine beeindruckende Frau. Der Gestaltungs- und Erzählstil lässt keine anhaltende und intensive Atmosphäre aufkommen, bietet aber Abwechslung und verleiht Hannah Arendts Lieben, Denken und Handeln eine eigenwillige Stimme.

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