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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 21.05.2023

    Leben lernen
    "Der Himmel muss warten" von Sandra Reichert ist eines der Bücher, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Und das nicht nur wegen Maria, der Protagonistin.
    Das Buch greift Themen auf, über die man meistens nicht spricht, jedenfalls nicht so offen und ehrlich und dann auch noch mit Humor.
    Maria möchte sterben, ihr Arzt möchte das verhindern und so landet Maria in der Klinik. Die wollen ihr dort helfen wieder einen Sinn im Leben zu finden, aber Maria will sich dort eine Begleitung für ihren Suizid suchen.
    Und so lernen wir gemeinsam mit Maria andere Patienten, mit ihren verschiedenen Problemen und auch Ärzte, auch nicht problemlos, kennen. Erzählt wird aus der Sicht Marias und auch nur ihr selber steht es zu, so offen über ihr Leben und ihr Sterben zu sprechen.
    Durch die Menschen, die Maria kennen und schätzen lernt, werden hier noch andere Probleme angesprochen und ihnen auf den Grund gegangen. Es werden Fragen aufgeworfen, über die ich beim lesen schon ziemlich nachdenken muss und es wird bei mir ein tieferes Verständnis hervorgerufen für Situationen, in denen ich mich oft hilflos fühlte.
    Hier wird offen gesprochen über Suizid und Depressionen, über Todgeweihte und Lebensuntüchtige, die Charaktere werden so glaubhaft dargestellt, dass die Schicksale unter die Haut gehen.
    Das Leben ist lebenswert, ohne Wenn und Aber, aber manchmal kann man das nicht sehen und muss es erst wieder lernen, dabei ist diese Geschichte behilflich.
    Gut auch die Beschreibungen des Klinikalltages und der Gedankenwelt Betroffener.
    Dieses Buch ist sehr emotional, geht unter die Haut und regt zum Nachdenken an, ich werde es ganz sicher noch einmal lesen.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MissSophi, 07.04.2023

    Maria hat mehr als einmal versucht aus dem Leben zu gehen, bisher erfolglos. Bis ihr Arzt sie in eine Klinik schickt, weil er es nicht mehr verantworten kann.
    Mit viel schwarzen Humor und einer Prise Neugier kommt sie dort an und lernt ein paar ihrer Mitpatienten näher kennen. Wir erfahren, dass die Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen und dass niemand davor gefeit ist, mit dem Leben an sich zu hadern.
    Sehr gekonnt verknüpft die Autorin einzelne Lebensschicksale und erzählt von dem Alltag in einer solchen Klinik. Von Gruppen- und Einzeltherapie, von Entspannungsübungen und Bogenschießen und zwischendurch immer die Mahlzeiten, zu denen sich alle wieder treffen.
    Das Buch ist eine Hommage an das Leben, darauf, dass es gelebt werden will. Viele Passagen laden dazu ein, sie zu markieren und sie sich zu merken – weil sie so wohltuend sind.
    Es geht nicht darum zu ver- oder zu beurteilen. Jedes Schicksal ist einzigartig und macht uns zu dem, was wir sind. Aber es lädt ein sich für das Leben zu entscheiden. Hilfe ist möglich und der Autorin ist eine hilfreiche Feldstudie zum Thema Klinik bei psychiatrischen Erkrankungen gelungen. Sie fängt die einzigartige Atmosphäre ein und bringt auf den Punkt, warum solche Aufenthalte sehr sinnvoll sein können.
    Ein Roman voller Ehrlichkeit – dem Leben und dem Sterben gegenüber. Ein Roman, der Dinge zur Sprache bringt, die im Alltag oft verschwiegen werden. Ein Roman, mit viel Tiefgang und mit der Aussicht, dass es Hoffnung gibt. Das Leben will vorwärts gelebt werden und wenn man zeitweise Unterstützung braucht, ist das völlig legitim. Ein Roman voller Lebensgeschichten, die einem ans Herz gehen und die mehr Menschen betreffen, als uns vielleicht bewusst ist. In solch einem Umfeld kommen sie zur Sprache, die schwierigen Situationen, die uns ein Leben lang leiden lassen.
    Kurze prägnante Kapitel voller Leben und Hoffnung. Begegnungen außerhalb des Alltags, in denen die Menschen ehrlich sind – und das kann mitunter Leben retten.

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  • 3 Sterne

    mimitati, 08.06.2023

    Marie Parker ist müde, genauer gesagt lebensmüde. Sie mag nicht mehr und sie will es auch nicht wollen. Nach mehreren gescheiterten Suizidversuchen ist sie mit der Einweisung in eine Klinik einverstanden; dies nicht etwa, um gesund zu werden, sondern um Menschen zu finden, die mit ihr zusammen aus dem Leben scheiden. In der Klinik trifft sie auf unterschiedliche Leidensgenossen und erfährt deren Geschichten, die tief in ihr etwas berühren und auslösen.

    Eigentlich wollte ich nur kurz in die Leseprobe, die keine war, weil die Autorin mir das gesamte Buch elektronisch zur Verfügung gestellt hat, reinlesen und blieb nach vierundzwanzig Seiten kleben. Der leichte Schreibstil und der immer wieder eingestreute Humor machten es mir in dieser Hinsicht leicht, sodass ich das relativ schmale Buch recht zügig und auch sehr gerne gelesen habe. Das Thema Depression und Suizid ist hier vordergründig, wie bereits ausführlich im Klappentext erwähnt, sodass ich zwar keine Triggerwarnung aussprechen, hierauf aber explizit noch einmal hinweisen muss und möchte. In der Klinik werden verschiedene Krankheiten behandelt, darüber sollten sich LeserInnen ebenfalls im Vorfeld im Klaren sein.

    Aus der Kürze der Geschichte resultieren im übrigen zwei Kritikpunkte, die ich habe. Die Entwicklung, die Maria macht, passiert so blitzschnell, dass ich dies unrealistisch finde. Nun kann man das Buch natürlich nicht der Realität anpassen, aber dort die Zeit anders ablaufen lassen. Hier hätte ich mir mehr Raum für die Entwicklung gewünscht, ich glaube, dass das Leseerlebnis dann etwas intensiver geworden wäre. Womit wir beim zweiten Punkt wären. Das Buch gleicht mehr einem Ratgeber in Romanform, was ich an sich nicht schlecht finde. Die geballte Masse an Empfehlungen, Tipps und Ratschlägen allerdings hat mich stellenweise erschlagen. Hier wäre weniger mehr gewesen, weil ich ein wenig das Gefühl hatte, dass aufgrund der Kürze der Erzählung jeder Charakter so viel therapeutisch kluges wie möglich von sich geben sollte. Dass dies bei so vielen Patienten einer solchen Klinik relativ unwahrscheinlich ist, lassen wir einmal außen vor; dass dies in einer solchen Fülle erfolgt, fand ich aber schon ein wenig befremdlich. Natürlich ist dies meine persönliche Einschätzung, da es Menschen gibt, die diese Lebensweisheiten und Lebenshilfen noch nicht kennen und davon mehr profitieren könnten, als ich dies getan habe. Anmerken möchte ich in diesem Zusammenhang, dass ich die Unterhaltungen nichtsdestotrotz gut gewählt und außerordentlich nützlich finde für Menschen, die in dieser Hinsicht den Halt oder ihr Ziel aus den Augen verloren haben.

    Das Ende hat leider wieder ein wenig den Kontakt zur Realität verloren. Die Reaktion von Marie auf eine bestimmte Aktion ist nicht nur indiskutabel, sondern erfüllt für mich einen Straftatbestand. Für mich nicht nachvollziehbar und ein wenig schade, denn dies hätte man anders lösen können, finde ich. Wie immer macht sich aber auch hier jede/r LeserIn am besten eine eigene Meinung.

    Als Fazit kann ich sagen, dass ich froh darüber bin, dass das Buch den Weg zu mir fand. Die schweren Themen so aufgelockert in eine Erzählung zu packen, war eine gute Entscheidung. Die Krankheitsbilder verdienen mehr Aufmerksamkeit und auch die immer noch stattfindende Stigmatisierung psychischer Probleme muss endlich ein Ende haben. Wie schön, dass diese Menschen durch solche Bücher eine Stimme bekommen.

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