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  • 4 Sterne

    forti, 26.04.2017

    "Überall in Mulderrig geschehen die seltsamsten Dinge."

    Jess Kidd hat mit ihrem Debüt 'Der Freund der Toten' ein ungewöhnliches, nicht leicht einzuordnendes Buch geschrieben. In der Geschichte um ein Dorf gibt es auch Bestandteile eines Krimis oder Thriller und ebenso Fantasyelemente. Mir hat diese gut erzählte Mischung sehr gut gefallen.

    Mulderrig in Irland, 1976: Der Mittzwanziger Mahony kommt auf der Suche nach seiner Vergangenheit in das Heimatdorf seiner Mutter. Hier stößt er auf viel Skepsis​ und Ablehnung, aber auch auf neue Freunde, die ihm bei den Nachforschungen helfen. Der Leser wird auch durch Rückblenden über die Geschehnisse vor einem Vierteljahrhundert informiert. Langsam kommt Licht in die Geschichte um Mahonys Herkunft.

    Wir befinden uns hier in einer Realität wo einige wenige Menschen Tote sehen können und auch sonst immer wieder Übernatürliches passiert. Diese Begebenheiten werden meist ganz nebenbei erwähnt, als wäre es nichts besonderes. Hierbei erinnerte mich das Buch etwas an 'Willkommen in Night Vale', wo diese Art der Beschreibung auf die Spitze getrieben wurde.

    Ich fühlte mich manchmal wie im Film (das meine ich positiv): Die bildhaften Beschreibungen von Jess Kidd erinnerten mich oft an filmische Darstellungen.
    Ungewohnt der Erzähltempus: der Hauptteil der Geschichte wird im Präsens erzählt. Die Blicke in die Vergangenheit hingegen sind in der Vergangenheitsform geschrieben.
    Mir gefällt die ausdrucksstarke, bildgewaltige Sprache der Autorin sehr.

    Kleines Manko: im Mittelteil hatte das Buch seine Längen, bei denen sich die Geschichte um sich selbst drehte ohne wirklich voran zu kommen. Ansonsten fühlte ich mich sehr gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 11.06.2017 bei bewertet

    Die Welt der Toten in Irland
    Der Freund der Toten ist ein raffiniert durchkonstruierter Roman, bei dem es auf jeden Satz ankommt. Es kommt vor, dass Sätze wiederkehren, unter anderen Bedingungen. Das sind für den aufmerksamen Leser immer wider besondere Lesemomente.
    Die Atmosphäre speist sich aus dem Schauplatz und der irischen Mythologie, in der es Trolle gibt und die Toten allgegenwärtig. Das verleiht dem Thriller mit Krimiplot die außergewöhnliche Note.
    Die Autorin verfügt außerdem über das Talent, eigenwillige und eigenständige, originelle Figuren zu entwerfen. Das gilt neben der Hauptfigur Mahony, der im irischen Dorf Mulderrig über den Verbleib seiner Mutter forscht, vor allen für die exzentrische Mrs Cauley, eine ehemalige Schauspielerin, die im Dorf lebt und nicht selten mit sarkastischen Bemerkungen auffällt. Sie ist ein ganz besonderer Charakter.
    Ich will aber auch nicht verschweigen, dass ich mich manchmal schwer mit dem Buch tat. Ein Grund ist die Zeit der Handlung, 1976, die mir gediegen vorkommt. Dann musste ich mich zwingen, mich wieder auf das Außergewöhnliche der Handlung einzulassen.
    Den Sinn des deutschen Titel „Der Freund der Toten“ verstehe ich nicht ganz.
    Sprachlich ist Himself, so der Originaltitel, sehr interessant. Obwohl ich von der deutschen Übersetzung überzeugt bin, würde ich manche Passagen auch gerne im Original lesen. Man darf gespannt sein, was von Jess Kidd noch folgen wird, dieser Roman jedenfalls bekommt schon jetzt viel Aufmerksamkeit.

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  • 4 Sterne

    Maren V., 20.05.2017

    1976 - Mulderrig, Irland. Mahony möchte herausfinden was mit seiner Mutter passiert ist, aber er trift auf eine Wand des Schweigens und der Wiedersprüche.

    Das Cover ist ein Hingucker. Auf den ersten Blick scheint es ein Pflanzenmeer zu zeigen, aber wenn man genauer hinschaut findet man auch einen Fuchs und Augen, die einem aus der Dunkelheit beobachten. Mir gefällt das Cover ausgesprochen gut.

    Erzählt wird die Geschichte durch einen allwissenden Erzähler, der über allen steht. Er blickt in alle Köpfe und präsentiert dem Leser deren Gedanken und Gefühle. Die Perspektive ist nicht festgelegt auf eine bestimmte Person - nein, der Erzähler blickt eher von oben auf die Leute herab, hat es den Anschein.
    Die Unterschiedlichsten Charaktere tummeln sich in diesem Buch und alle sind sie gut gezeichnet und ihre eigene Persönlichkeit. Ob jetzt sympathisch oder nicht, exzentrisch, arrogant oder schüchtern. Die Autorin hat es geschaft, die einzelnen Aspekte jedes Charakters gut zu treffen und zu vermitteln.

    Die Sprache ist sehr bildhaft, teilweise hat sie etwas poetisches in ihrer Wortfindung. Die Sprache ist verspielt und doch spannungsgeladen. Man kann sich gut in ihr verlieren.

    Das Buch hat etwas magisches und hat mir sehr gut gefallen.

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  • 3 Sterne

    Claudia S., 05.08.2017

    Irische Geister in einem außergewöhnlichen Dorf

    Mahony dachte sein ganzes Leben, seine Mutter hätte ihn aus egoistischen Gründen vor einem Heim abgelegt. Mit 26 erhält er jedoch eine Nachricht, die alles verändert. Also macht er sich auf den Weg ins irische Mulderrig, seinem Geburtsort. Dort sorgt er für ordentlich Wirbel, denn er verfügt, ganz wie seine Mutter, über eine ganz besondere Ausstrahlung – und über eine Fähigkeit, die nicht jedem gefällt. Die alte Mrs. Cauley, die sowieso gern provoziert, nimmt sich Mahony und der Recherche liebend gern an. Und so sind bald alle Einwohner auf irgendeine Art an Mahony interessiert.

    Das Buch liest sich sehr interessant. Die Sätze sind teils fast schon Poesie. Immer wieder finden sich Passagen, die urkomisch sind, obwohl sie im Grunde einfach nur Tatsachen schildern. Aber auch irrwitzige Stellen finden sich zuhauf. Das ganze Buch ist im Präsens gehalten und schon allein diese Tatsache ist oft ein Grund, warum ein Buch etwas schwerer verdaulich ist. Aber Jess Kidd (was für ein Name! Schon der ist besonders und auffällig, wie sollte dann ihr Buch schnöde und Durchschnitt sein?) hat mich von Anfang bis Ende mit ihrer Sprache in ihren Bann gezogen. Passt dieser Stil zu Irland? Ein wenig schon. Passt er zur Story? Auf alle Fälle! Dennoch … insgesamt verliert sich die Autorin in eine unplausible und arg konfuse Story. Da mir die einzelnen Situationen aber sehr gut gefielen, macht das eine Bewertung ein wenig schwierig.

    Die Stimmungen wurden wunderschön eingefangen. Auch die Charaktere gefallen mir ausnehmend gut – sowohl die Sympathieträger, als auch die Kotzbrocken. Die einzelnen Aktionen, die sich einige einfallen lassen, sind unterhaltsam und sprühen fast schon märchenhaften Witz aus. Eine Mischung aus wahrem Leben und irischer Mystik eben. Dennoch … meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

    Schon der Titel hat mich ein wenig auf die falsche Spur gebracht. „Der Freund der Toten“ hat bei mir die Assoziation zweier Personen hervorgerufen: eine Tote und deren Freund. Gemeint ist hier jedoch, dass Mahony der Freund quasi aller Toten ist, mit ihnen kommuniziert und sie wahrnimmt. Der Originaltitel „Himself“ ist nicht wirklich besser getroffen. Nun denn!

    Die Szenen mit den Toten sind wunderbar. Davon hätte ich so viel mehr lesen können, da steckt viel Potenzial drin. Nur leider … kommen diese Szenen dann doch zu kurz. Und die Frage bleibt: warum sieht Mahony gewisse Tote nicht? Sind die gar nicht tot? Oder hat es einen anderen Grund? Und warum helfen ihm die Toten nicht viel mehr? Zumindest für mich hat sich das im Laufe der Story nicht erklärt.

    Für mich bleiben am Ende auch einfach zu viele Fragen offen. Mag sein, dass ich die Antworten schlicht einfach nicht erkannt habe, denn hin und wieder ist die Erzählweise doch ein wenig orakelig und verlangt vom Leser doch so einige Gehirnakrobatik. Das ist an sich nicht schlecht, dennoch ist es ein weiterer Tropfen im Fass der Punktabzüge. Warum heißt unser Held eigentlich Mahony? Die Antwort darauf muss mir entgangen sein.

    Obwohl ich das Buch sehr gerne gelesen habe und an keiner Stelle gelangweilt (an einigen aber arg geschockt) war, bin ich am Ende etwas enttäuscht. Es fehlt etwas. Es ist nicht befriedigend. Dennoch will ich mehr von dieser Autorin lesen. Und so bleiben am Ende drei Sterne für „Der Freund der Toten“.

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  • 3 Sterne

    Claudia S., 05.08.2017 bei bewertet

    Irische Geister in einem außergewöhnlichen Dorf

    Mahony dachte sein ganzes Leben, seine Mutter hätte ihn aus egoistischen Gründen vor einem Heim abgelegt. Mit 26 erhält er jedoch eine Nachricht, die alles verändert. Also macht er sich auf den Weg ins irische Mulderrig, seinem Geburtsort. Dort sorgt er für ordentlich Wirbel, denn er verfügt, ganz wie seine Mutter, über eine ganz besondere Ausstrahlung – und über eine Fähigkeit, die nicht jedem gefällt. Die alte Mrs. Cauley, die sowieso gern provoziert, nimmt sich Mahony und der Recherche liebend gern an. Und so sind bald alle Einwohner auf irgendeine Art an Mahony interessiert.

    Das Buch liest sich sehr interessant. Die Sätze sind teils fast schon Poesie. Immer wieder finden sich Passagen, die urkomisch sind, obwohl sie im Grunde einfach nur Tatsachen schildern. Aber auch irrwitzige Stellen finden sich zuhauf. Das ganze Buch ist im Präsens gehalten und schon allein diese Tatsache ist oft ein Grund, warum ein Buch etwas schwerer verdaulich ist. Aber Jess Kidd (was für ein Name! Schon der ist besonders und auffällig, wie sollte dann ihr Buch schnöde und Durchschnitt sein?) hat mich von Anfang bis Ende mit ihrer Sprache in ihren Bann gezogen. Passt dieser Stil zu Irland? Ein wenig schon. Passt er zur Story? Auf alle Fälle! Dennoch … insgesamt verliert sich die Autorin in eine unplausible und arg konfuse Story. Da mir die einzelnen Situationen aber sehr gut gefielen, macht das eine Bewertung ein wenig schwierig.

    Die Stimmungen wurden wunderschön eingefangen. Auch die Charaktere gefallen mir ausnehmend gut – sowohl die Sympathieträger, als auch die Kotzbrocken. Die einzelnen Aktionen, die sich einige einfallen lassen, sind unterhaltsam und sprühen fast schon märchenhaften Witz aus. Eine Mischung aus wahrem Leben und irischer Mystik eben. Dennoch … meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

    Schon der Titel hat mich ein wenig auf die falsche Spur gebracht. „Der Freund der Toten“ hat bei mir die Assoziation zweier Personen hervorgerufen: eine Tote und deren Freund. Gemeint ist hier jedoch, dass Mahony der Freund quasi aller Toten ist, mit ihnen kommuniziert und sie wahrnimmt. Der Originaltitel „Himself“ ist nicht wirklich besser getroffen. Nun denn!

    Die Szenen mit den Toten sind wunderbar. Davon hätte ich so viel mehr lesen können, da steckt viel Potenzial drin. Nur leider … kommen diese Szenen dann doch zu kurz. Und die Frage bleibt: warum sieht Mahony gewisse Tote nicht? Sind die gar nicht tot? Oder hat es einen anderen Grund? Und warum helfen ihm die Toten nicht viel mehr? Zumindest für mich hat sich das im Laufe der Story nicht erklärt.

    Für mich bleiben am Ende auch einfach zu viele Fragen offen. Mag sein, dass ich die Antworten schlicht einfach nicht erkannt habe, denn hin und wieder ist die Erzählweise doch ein wenig orakelig und verlangt vom Leser doch so einige Gehirnakrobatik. Das ist an sich nicht schlecht, dennoch ist es ein weiterer Tropfen im Fass der Punktabzüge. Warum heißt unser Held eigentlich Mahony? Die Antwort darauf muss mir entgangen sein.

    Obwohl ich das Buch sehr gerne gelesen habe und an keiner Stelle gelangweilt (an einigen aber arg geschockt) war, bin ich am Ende etwas enttäuscht. Es fehlt etwas. Es ist nicht befriedigend. Dennoch will ich mehr von dieser Autorin lesen. Und so bleiben am Ende drei Sterne für „Der Freund der Toten“.

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  • 3 Sterne

    Cosmea, 21.04.2017

    Die Lebenden und die Toten
    Jess Kidds Debütroman “Der Freund der Toten“ (“Himself“) spielt im fiktiven Ort Mulderrig in der Grafschaft Mayo im Westen der Republik Irland. Der Roman beginnt im Jahr 1950 mit dem grausamen Mord an einer jungen ledigen Mutter. Ihr Sohn Mahony alias Francis Sweeney fährt 26 Jahre später nach Mulderrig, um herauszufinden, was damals mit seiner Mutter Orla geschah. Er kann nicht länger glauben, was man ihm im Heim in Dublin erzählt hat: dass seine Mutter eine Hure war, die kein Interesse an ihm hatte. Er hat einen Brief erhalten, der einen ganz anderen Hintergrund andeutet. Mahony ist ein sehr attraktiver, charmanter, aber sehr ungepflegt wirkender junger Mann, der mit seinem Charme jeden, vor allem Frauen, für sich einnimmt. Er ist jedoch keineswegs bei allen willkommen. Der Fremde soll die Vergangenheit ruhen lassen, vor allem keinen Mörder entlarven. In seiner Unterkunft Rathmore House findet er Verbündete: Shauna, die das Haus leitet, vor allem aber die exzentrische alte Schauspielerin Merle Cauley. Mrs Cauley bringt jedes Jahr im Gemeindesaal ein Stück zur Aufführung. Mahony soll die Hauptrolle in J.M Synges Playboy der westlichen Welt übernehmen. Beim Vorsprechen fragen sie die Dorfbewohner nach Orla und ihrem rätselhaften Verschwinden aus. Aber nicht nur die Lebenden liefern Informationen und Puzzleteilchen zu den damaligen Ereignissen. Auch die Toten sind eine wichtige Informationsquelle. Wie sich nämlich herausstellt, hat Mahoney von seiner Mutter übersinnliche Fähigkeiten geerbt und kann – genauso wie Mrs Cauley – die Toten sehen und sogar mit ihnen kommunizieren. Das ermordete Kind Ida führt ihn zu wichtigen Erkenntnissen und Orten. Für Mahony ist es ein langer und gefährlicher Weg.
    Jess Kidds Roman ist ein merkwürdiger Genre-Mix aus Kriminalroman und magischem Realismus. Das ist eine problematische Mischung, die zwar sehr poetische und atmosphärisch dichte Beschreibungen erlaubt, aber auch die Spannung mindert, zumal der Leser auf der ersten Seite über den Mord informiert wird und den Täter lange vor dem Ende errät. Mich stört, dass auf nahezu jeder Seite etwas Paranormales passiert, dass die Toten ständig durch Wände und andere feste Hindernisse gleiten, dass es Invasionen von allen möglichen Tieren, z.B. Ratten, Spinnen, Fledermäusen, Maulwürfen, Dachsen usw. gibt, Unmengen von Ruß in die Häuser dringt, im Pfarrhaus plötzlich eine heilige Quelle sprudelt, schwere Stürme den Ort heimsuchen usw. Das ist des Guten zu viel und geht zu Lasten einer schlüssigen Handlung und von Sorgfalt bei der Charakterisierung. Es ist ein ungeheuer düsterer Roman mit vielen Toten bis hin zum Showdown, den auch der Protagonist nur knapp überlebt. Die detailliert beschriebene Brutalität gegenüber Mensch und Tier wäre unerträglich, gäbe es nicht auch viele Episoden von grotesker Komik. “Der Freund der Toten“ ist ganz unterhaltsam, aber für mich nicht frei von deutlichen Mängeln.

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  • 3 Sterne

    Anne M., 21.04.2017 bei bewertet

    Die Lebenden und die Toten
    Jess Kidds Debütroman “Der Freund der Toten“ (“Himself“) spielt im fiktiven Ort Mulderrig in der Grafschaft Mayo im Westen der Republik Irland. Der Roman beginnt im Jahr 1950 mit dem grausamen Mord an einer jungen ledigen Mutter. Ihr Sohn Mahony alias Francis Sweeney fährt 26 Jahre später nach Mulderrig, um herauszufinden, was damals mit seiner Mutter Orla geschah. Er kann nicht länger glauben, was man ihm im Heim in Dublin erzählt hat: dass seine Mutter eine Hure war, die kein Interesse an ihm hatte. Er hat einen Brief erhalten, der einen ganz anderen Hintergrund andeutet. Mahony ist ein sehr attraktiver, charmanter, aber sehr ungepflegt wirkender junger Mann, der mit seinem Charme jeden, vor allem Frauen, für sich einnimmt. Er ist jedoch keineswegs bei allen willkommen. Der Fremde soll die Vergangenheit ruhen lassen, vor allem keinen Mörder entlarven. In seiner Unterkunft Rathmore House findet er Verbündete: Shauna, die das Haus leitet, vor allem aber die exzentrische alte Schauspielerin Merle Cauley. Mrs Cauley bringt jedes Jahr im Gemeindesaal ein Stück zur Aufführung. Mahony soll die Hauptrolle in J.M Synges Playboy der westlichen Welt übernehmen. Beim Vorsprechen fragen sie die Dorfbewohner nach Orla und ihrem rätselhaften Verschwinden aus. Aber nicht nur die Lebenden liefern Informationen und Puzzleteilchen zu den damaligen Ereignissen. Auch die Toten sind eine wichtige Informationsquelle. Wie sich nämlich herausstellt, hat Mahoney von seiner Mutter übersinnliche Fähigkeiten geerbt und kann – genauso wie Mrs Cauley – die Toten sehen und sogar mit ihnen kommunizieren. Das ermordete Kind Ida führt ihn zu wichtigen Erkenntnissen und Orten. Für Mahony ist es ein langer und gefährlicher Weg.
    Jess Kidds Roman ist ein merkwürdiger Genre-Mix aus Kriminalroman und magischem Realismus. Das ist eine problematische Mischung, die zwar sehr poetische und atmosphärisch dichte Beschreibungen erlaubt, aber auch die Spannung mindert, zumal der Leser auf der ersten Seite über den Mord informiert wird und den Täter lange vor dem Ende errät. Mich stört, dass auf nahezu jeder Seite etwas Paranormales passiert, dass die Toten ständig durch Wände und andere feste Hindernisse gleiten, dass es Invasionen von allen möglichen Tieren, z.B. Ratten, Spinnen, Fledermäusen, Maulwürfen, Dachsen usw. gibt, Unmengen von Ruß in die Häuser dringt, im Pfarrhaus plötzlich eine heilige Quelle sprudelt, schwere Stürme den Ort heimsuchen usw. Das ist des Guten zu viel und geht zu Lasten einer schlüssigen Handlung und von Sorgfalt bei der Charakterisierung. Es ist ein ungeheuer düsterer Roman mit vielen Toten bis hin zum Showdown, den auch der Protagonist nur knapp überlebt. Die detailliert beschriebene Brutalität gegenüber Mensch und Tier wäre unerträglich, gäbe es nicht auch viele Episoden von grotesker Komik. “Der Freund der Toten“ ist ganz unterhaltsam, aber für mich nicht frei von deutlichen Mängeln.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 01.05.2017

    Willkommen in Mulderrig, der Welthauptstadt skurriler Gestalten

    Mahony, im Waisenhaus in Dublin aufgewachsen, erfährt im Alter von 28 Jahren durch einen anonymen Brief, dass ihn seine Mutter nicht, wie bisher geglaubt, einfach zurückgelassen hat, sondern dass ihr wahrscheinlich etwas zugestoßen ist. Der Brief enthält außerdem die Information, dass er in Mulderrig, County Mayo, Irland, geboren wurde. Mahony macht sich auf den Weg, um dem Schicksal seiner Mutter auf den Grund zu gehen. In Mulderrig sticht er dabei in ein Wespennest und die meisten (zumindest männlichen) Bewohner wären ihn gerne so schnell wie möglich wieder los.
    Die Leseprobe gefiel mir sehr gut. Bildhafte, poetische Beschreibungen und die eine oder andere Überraschung, zum Beispiel, dass Mahony Tote sehen und mit ihnen kommunizieren kann. Zu Beginn des Buchs war dies höchst originell, und es hat Spaß gemacht zu lesen, wie sich die Toten die Zeit vertreiben. So lümmeln sie beispielsweise biertrinkend auf dem Dach der Leichenhalle herum oder geistern durch die Häuser, die sie zu Lebzeiten bewohnten. Allerdings wurden mir die vielen Beschreibungen der Toten und ihrer jeweiligen Aktivitäten spätestens in der Mitte des Romans zuviel. Ein toter Priester, der absolut nichts zur Handlung beiträgt, wird nicht interessanter, nur weil er nackt auf dem Rasen liegt und sich im Schritt kratzt! Überhaupt scheint die Autorin mit der Geistlichkeit eine Rechnung offen zu haben, werden die Priester doch ausnahmslos, ob tot oder lebendig, als absolute Crétins dargestellt.
    Was das Genre dieses Romans anbelangt, so bin ich mir auch nicht ganz sicher, wie man ihn bezeichnen würde. Ein humorvoller Fantasy-Kriminalroman vielleicht? Denn es geschehen auch jede Menge übernatürliche Dinge: fliegende Bücher, eine plötzlich im Pfarrhaus entspringende „heilige Quelle“ mit dazugehöriger Froschpopulation, in Massen auftretende Spinnen usw.
    Was ich an dem Buch ausgesprochen gelungen finde, ist das Cover: ein Dschungel aus grünen Blättern und bunten Blüten, und erst bei genauem Hinsehen entdeckt man leuchtende Augenpaare und im Gebüsch versteckte Tiere. Wirklich sehr schön!
    Mein Fazit: ein ungewöhnlicher und stellenweise amüsanter Roman, der mir allerdings weitaus besser gefallen hätte, wenn sich die Autorin nicht so krampfhaft übertrieben um Originalität bemüht hätte. Die von mir erwartete Spannung blieb aufgrund der ausufernden Beschreibungen auch weitgehend auf der Strecke. Wer einen spannenden Krimi erwartet, wird ihn in diesem Roman nicht finden.

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  • 4 Sterne

    Judith D., 31.07.2017

    Das Cover hat mich neugierig gemacht, der Klappentext hörte sich sehr interessant an. Und ich wurde mit einer ungewöhnlichen und guten Geschichte überrascht.

    Hippie Mahony hat immer geglaubt, seine Mutter hätte ihn einfach aus Desinteresse im Waisenhaus ausgesetzt. Er viele Jahre später bekommt er einen Brief, der alles ändert.

    In einem irischen Dorf macht er sich mit Hilfe von Toten auf die Suche nach seiner Vergangenheit und den Hintergründen, warum ihn seine Mutter nicht mehr wollte.

    Der Schreibstil ist gut, bildhaft und Hippie eine symphatische Hauptfigur.


    Wer einen unterhaltsamen Roman mit skurrilen Typen, witzigen Dialogen für einpaar tolle Lesestunden sucht, ist mit diesem Buch bestens beraten.

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  • 4 Sterne

    XYZ, 23.04.2017

    Was mir besonders gut gefällt, ist dass dem Leser ein vollkommener Einblick in die Gedanken und Gefühle der einzelnen Protagonisten geboten wird - dadurch kann man sich sehr gut in jeden einzelnen hineinversetzen. Der Schreibstil hat definitiv etwas und dadurch hebt sich das Buch von anderen ab.
    Die Geschichte ist etwas anders - etwas neues, das hat für mich Lesen des Buches sehr unterhaltsam gestaltet.
    Das Buch konnte mich somit insgesamt gut unterhalten und ich kann es jedem weiterempfehlen, der nach einem bildhaften Schreibstil sucht.

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  • 3 Sterne

    Estelle, 28.05.2017

    Ein Mann namens Mahony will mehr über seine Vergangenheit wissen. Er reist nach Mulderrig, um endlich zu erfahren, was mit seiner Mutter passiert ist. Jahrelang hat er im Waisenhaus gelebt und will nun die Wahrheit wissen, nachdem er einen mysteriösen Brief bekam, in dem sein richtiger Name steht, und dass er in diesem Dorf die Antworten findet, die er braucht. Dabei hilft ihm Mrs Cauley, eine alternde Diva und auch die Toten, die Mahony sehen kann. Denn er hat eine Gabe. Ein Theaterstück, das in Mulderrig aufgeführt werden soll - so wie jedes Jahr - soll ihm helfen, Kontakte zu knüpfen und Fragen zu stellen. Eine gute Gelegenheit, Licht ins Dunkel zu bringen.

    Das Buch spielt hauptsächlich im Jahr 1976, aber auch 26 Jahre früher, 1950. Im Prolog erfährt man gleich, dass Mahonys Mutter ermordet wurde, und dass der Wald das Baby schützte, damit es nicht auch einem Verbrechen zum Opfer fiel.
    Mystisch angehaucht und mit Sprache voller Poesie wird die Geschichte erzählt. Die verschiedenen Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein, ob nun tot oder lebendig. Die Suche nach dem Mörder ist das Ziel.

    Was mir dafür überhaupt nicht gefallen hat, waren die Grausamkeiten, bezüglich Tierquälereien. Hier hätte die Autorin auf die detaillierten Beschreibungen verzichten können. Auch wenn sie vielleicht damit aufmerksam machen möchte, ich lese so etwas, egal ob es um Menschen oder Tiere geht, sonst nicht. Die Passagen habe ich, wenn sie sich auftaten, dann nur noch übersprungen. Das hat für mich so ein bisschen die Zuneigung zum Buch zerstört.

    Auch waren es für mich zu viele Themen, die in die Handlung gepackt wurden, weniger wäre mehr gewesen.

    Schöner Schreibstil, zu viele Grausamkeiten, mitunter etwas langweilig.

    3 Sterne.

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  • 2 Sterne

    eulenmatz, 26.06.2017 bei bewertet

    MEINUNG:
    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart befinden wir in 1976 und in der Vergangenheit in den 1950er Jahren. In Episoden der Vergangenheit lernt man Orla, Mahonys Mutter besser kennen. Gleich zu Beginn des Romans erfährt man was mit ihr passiert ist. Sie nehmen aber den geringeren Teil des Romans ein.
    Die Autorin bringt eine ganze Reihe von skurrilen Charakteren auf das Tablett. Für meinen Geschmack zu viele, denn bis auf wenige Ausnahmen, prägt sie diese einfach nicht genug aus, sodass der typische Wiedererkennungseffekt erzielt werden konnte. Ich habe jedes Mal aufs Neue überlegt, wer das nun war und in welchen Verhältnis er zu Orla/ Mahony stand. Eine Namensliste wäre auf jeden Fall hilfreich gewesen. Ich konnte mich also mit keinem der Charaktere eine richtige Beziehung aufbauen und somit fiel es mir auch schwer das Buch zu mögen.
    Sprachlich ist die Geschichte eine sprichwörtliche Wucht. Die Autorin schafft es ihre Geschichte sowohl Düsternis als leichtfüßigen Humor einzuhauchen. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und ist auch sehr außergewöhnlich.
    Ich bin auch kein Freund von Tierquälereien, welche aber leider hier häufiger vorkommen und auch recht ausführlich beschrieben werden. Damit muss man also zurechtkommen, wenn man das Buch lesen möchte.
    Auch wenn ich kein Freund von Übernatürlichem in „normalen“ Roman, als keine Fantasyromane, hat die Autorin diesen Aspekt recht gut verpackt. Mahony hier aber als Freunde der Toten zu bezeichnen, finde es etwas weiter her geholt. Sie helfen ihm auch nicht unbedingt. Es macht den Roman natürlich besonders, aber dieser Aspekt hätte getrost weggelassen werden können, denn es gibt genug andere skurrile Charaktere in diesem Roman.
    Letztendlich hat mir hier aber einfach die Spannung gefehlt. Natürlich ist es kein Krimi oder Thriller, auch wenn viele Stellen recht brutal sind, aber immer wieder schweift die Handlung von der Aufklärung des Falls ab und verliert in irgendwelchen sinnlosen Zwischenszenen, die die Handlung kein Stück voran bringen. Es fehlte einfach eine stringente Handlung.

    FAZIT:
    Leider war es überhaupt nicht mein Buch. Es konnte mich bis zum Schluss nicht für sich einnehmen. Ich habe wenig Drang verspürt weiterzulesen und habe die letzten Seiten nur noch quer gelesen. Ich bin aber überzeugt, dass das Buch viele Fans finden wird, weil es trotz allem außergewöhnlich und ein absoluter Genre-Mix ist.
    Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

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  • 2 Sterne

    Simone L., 18.05.2017 bei bewertet

    Die Geschichte an sich ist gar nicht so schlecht, denn sprachlich kann sich die Autorin sehr gut ausdrücken. Auf unterhaltsame Weise und manch beissendem Humor erfährt der Leser nach und nach die Hintergründe des Verschwindens von Mahonys Mutter. Das Buch wechselt zwischen den 50er Jahren und 1976/77 hin und her und parallel erfährt man, was Orla damals passierte und wie Mahony darüber nachforscht. Was ich leider übersehen habe, war der kleine Satz am Ende des Klappentextes, dass Mahony nicht nur mit den Lebenden, sondern auch mit den Toten spricht. Das fand ich absolut übertrieben und auch wenn es mit einer besonderen Fähigkeit seinerseits erklärt wird, ist es für mich dennoch unglaubwürdig. Außerdem störte mich sehr, dass in diesem Buch schreckliche Tierquälereien beschrieben werden, die ich so nicht lesen möchte und die mich wirklich abgeschreckt haben.

    Wer also gerne Bücher liest, in denen Tote rumlaufen und sich wie Lebende benehmen und der mit Tierquälerei klar kommt, der kann das Buch gerne lesen. Für mich war das nichts und daher ist das Buch bei mir, trotz seiner guten sprachlichen Gestaltung, durchgefallen!

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  • 2 Sterne

    Maya W., 07.06.2017 bei bewertet

    Mahoney ist auf Spurensuche nach seiner verstorbenen Mutter in einem irischen Dorf und erhält dabei Hilfe von Toten, die Mahoney sehen kann.

    Nicht von allen im Dorf wird diese Spurensuche gerne gesehen. Denn Mahoneys Mutter ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
    Die Story als solche hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Hervorzuheben sind die Charaktere, Mahoney allen voran. Dieser unabhängige, eigenwillige und etwas introvertierte Junge hat es mir wirklich angetan. Wie er seine Fäden spinnt, mit Hilfe der Tote, zeigt aber auch, dass er in der Lage sein kann mit Menschen zu reden, sie zu überzeugen um damit seinem Ziel näher zu kommen.
    Die Sprache ist unkonventionell. Die Story ist spannend, ein wenig mystisch, packend und mit einer gehörigen Prise Humor.
    Mir gefiel das Buch, hauptsächlich wegen der Figuren, ganz gut.

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  • 1 Sterne

    Kunde, 19.04.2017 bei bewertet

    Das Buch beginnt mit dem Mord an einer jungen Mutter. Ihr Baby soll auch ermordet werden, wird jedoch durch Farne gerettet. Jahre später kommt Mahoney als Erwachsener in das Dorf zurück um die Wahrheit über seine Mutter zu erfahren. Doch dies wird von vielen Dorfbewohner nicht gerne gesehen.

    Dies Buch macht mich ehrlich gesagt ratlos. Einerseits ist die Geschichte interessant, andererseits doch wieder zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Es wird hier mit den unrealistischen Dingen extrem übertrieben. Obwohl ich es mag, wenn Geister mit im Spiel sind, nehmen sie hier doch überhand. Was mir sehr sauer aufgestoßen ist, ist die Brutalität gegenüber Tieren. Ich möchte mich beim Lesen entspannen und nicht aufregen. Spannung kamhier überhaupt nicht auf - das Buch wirkt eher einschläfernd.

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  • 2 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 07.06.2017

    Mahoney ist auf Spurensuche nach seiner verstorbenen Mutter in einem irischen Dorf und erhält dabei Hilfe von Toten, die Mahoney sehen kann.

    Nicht von allen im Dorf wird diese Spurensuche gerne gesehen. Denn Mahoneys Mutter ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
    Die Story als solche hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Hervorzuheben sind die Charaktere, Mahoney allen voran. Dieser unabhängige, eigenwillige und etwas introvertierte Junge hat es mir wirklich angetan. Wie er seine Fäden spinnt, mit Hilfe der Tote, zeigt aber auch, dass er in der Lage sein kann mit Menschen zu reden, sie zu überzeugen um damit seinem Ziel näher zu kommen.
    Die Sprache ist unkonventionell. Die Story ist spannend, ein wenig mystisch, packend und mit einer gehörigen Prise Humor.
    Mir gefiel das Buch, hauptsächlich wegen der Figuren, ganz gut.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 18.08.2017

    Herrlich skurrile Geschichte mit liebenswerten Charakteren!

    Auf das Buch aufmerksam wurde ich durch das fröhlich bunte Cover, das aber durch den schwarzen Hintergrund auch etwas dunkles, geheimnisvolles hat. Und genau dieses Cover passt hervorragend zur Stimmung des Buches.

    Bereits der Anfang der Geschichte konnte mich fesseln. Wir erleben hautnah, wie Mahonys Mutter auf brutalste Weise von ihrem Mann ermordet wird. Mahony ist zu der Zeit ein kleines Baby und erlebt alles mit. Wie durch ein Wunder kommt er mit dem Leben davon.
    26 Jahre später, in den 70er Jahren taucht der gutaussehende Mahony in Muldering, dem Heimatort seiner Mutter Orla auf. Den Einwohnern fällt die Ähnlichkeit zu Orla sofort auf. Mahony, der als Kind in einem Waisenhaus in Dublin aufgewachsen ist, hat dort einen alten Brief seiner Mutter erhalten und möchte nun herausfinden, was damals geschehen ist. Die Einwohner des kleinen Dorfes halten sich allerdings bedeckt und so braucht Mahony Hilfe und das nicht nur von den Lebenden, sondern auch von den Toten.

    Der Schreibstil von Jess Kidd hat mir sehr gut gefallen! Sie versteht es Personen, Orte aber auch Situationen so bildgenau darzustellen, dass man das Gefühl hat mittendrin zu sein. Selbst skurrile Augenblicke erscheinen wie selbstverständlich und machen ihre Geschichte zu etwas Besonderem.
    Jess Kidd hat einen aus der Masse herausstehenden Roman geschrieben, der vor allem durch seine Charaktere besticht. Mahony, Mrs Cauley und auch die vielen Toten sind zum Teil ziemlich schräg, dafür aber auch umso liebenswerter! Auch die Atmosphäre eines mystischen und und zauberhaften Irlands wurde hervorragend eingefangen.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mir gefiel die außergewöhnliche Idee der Autorin und auch die Stimmung, die vor allem durch die Charaktere geschaffen wurde. Sollte Jess Kidd noch ein Buch schreiben, dann würde ich es auf jeden Fall lesen wollen!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    melange, 07.05.2017

    Ein wunderbares Märchen

    Zum Inhalt:
    Mahony wächst im Waisenhaus auf und erhält einen Brief, der ihn zurück nach Mulderrig führt. In dem irischen Dorf ist man über sein Erscheinen nicht erfreut, - hängt doch ein gewisser Verdacht zum Verschwinden seiner minderjährigen Mutter und seiner Herkunft wie ein Damoklesschwert über dem ganzen Ort. Aber er findet auch - vor allem weibliche - Mitstreiter, die ihm helfen wollen, das Geheimnis zu lüften ... lebende und tote...

    Mein Eindruck:
    Dieses Debüt von Jess Kidd überzeugt nicht nur durch eine wunderbar versponnene Geschichte, sondern vor allem mit dem Humor, der dieses Gespinst wie ein dünner roter Faden zusammenhält. Das hat sich Kidd meisterhaft bei Derek Landy oder Shane Hegarty abgeguckt, sie fügt jedoch eine etwas "erwachsenere" Sicht der Dinge hinzu mit einem Helden, der sehr verführerisch auf die Damenwelt wirkt. Dem Protagonisten stellt die Autorin eine ganze Schar skurriler Personen zur Seite, die für sich alleine schon für einige Schmunzler gut wäre. Dazu gesellen sich mehrere Verstorbene, deren Anwesenheit zwar von vielen verspürt wird, - sehen kann sie jedoch nur Mahony. Hier gefällt, dass die Toten nur ein Abglanz ihrer früheren Existenz sind. Sie verschönern die Geschichte, ohne die Story zu sehr zu beeinflussen, - die Lebenden müssen alleine für Aufklärung sorgen beziehungsweise diese zu verhindern suchen.
    Ein weiterer interessanter Aspekt der Geschichte ist die Verwendung dreier Zeitebenen, die munter miteinander vermischt werden. So muss sich die Leserschaft konzentrieren und kann sich nicht nur von der irischen Landschaft, den Geistern und den Menschen verzaubern lassen. Doch diese Konzentration macht Spaß und führt trotz aller Grausamkeiten, die thematisiert werden, zu einem Lächeln auf dem Gesicht… der Lebenden… und der Toten.

    Fazit:
    Einfach nur schön

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    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny R., 26.06.2017

    1976 erhält der in Dublin lebende, charmante Hippie Mahony einen Brief, der ihm Anlass gibt in sein Heimatdorf Mulderrig zurückzukehren. Mahony ist als Findelkind im Waisenhaus aufgewachsen. Bis jetzt hat er geglaubt, seine Mutter hätte ihn dort abgegeben, weil sie ihn nicht haben wollte. Doch im Brief, den er von einer Nonne erhalten hat ist ein Foto seiner Mutter und eine Botschaft, die ein ganz anderes Licht auf das Leben seiner Mutter Orla wirft. In seinem Geburtsort will Mahony das mysteriöse Verschwinden seiner Mutter aufklären. Zusammen mit der alten, ehemaligen Schauspielerin Mrs Cauley, fängt er an, in der Vergangenheit des Dorfes zu forschen. Mrs Cauley glaubt, dass Orla ermordet wurde. Das ungleiche Paar versucht alles, um die Dorfbewohner zum Reden zu bringen, doch die Einheimischen versuchen zu verhindern dass Mahony die Wahrheit erfährt. Aber Mahony bekommt Hilfe von einigen Lebenden und auch einigen Toten....

    Mit seiner poetischen Sprache konnte mich das Buch schnell in seinen Bann ziehen. Die Charaktere sind ungewöhnlich, etwas schräg und die Story bietet eine Mischung aus Krimi, Märchen und Übersinnlichem und ist sehr abwechslungsreich und skurril. Auch der Humor kommt nicht zu kurz!
    Sogar die Charaktere der Toten, zu denen Mahony bei der Suche nach Orla immer wieder Kontakt hat, sind überzeugend und liebenswert beschrieben. Jess Kidd hat mit ihrer bildlichen Sprache wunderschöne Landschaftsbilder dargestellt.
    Mir hat es viel Spaß gemacht, die “Ermittlungen” des ungleichen Paares Mahony und Mrs Cauley zu verfolgen. Mrs Cauleys schräger Charakter hat mich oft schmunzeln lassen. Gut gefallen hat mir auch der Wechsel der Zeit zwischen 1950 und 1976. So konnte man Orlas Leben im Dorf genauso erleben wie Mahonys Zeit. Mir hat dieses außergewöhnliche Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter!

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    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 07.07.2017

    Ein großartiges Werk, mit einer so beeindruckenden und schönen Sprache/ Prosa, wie man sie nur selten zu lesen bekommt. Mit diesem Werk beweist Jess Kidd, welches sprachliche Können sie besitzt! Von teilweise unfassbarer Schönheit, in einer ruhigen und dennoch kraftvollen Sprache, setzt sie die Worte in beeindruckende Bilder um und dies in einer solch präzisen Form, dass selbst die trivialsten Geschehnisse Begeisterungsstürme im Leser auslösen, da es die Autorin auf unfassbare faszinierende Art versteht, mit seinem dichten einprägsamen Stil zu spielen. Kidd setzt in diesem Werk zum Teil auf klassische Elemente.  Der Protagonist der Geschichte macht eine innere Entwicklung durch, die faszinierend zu beobachten ist, wie er seine Veränderung beobachtet, sie selbst Revue passieren lässt.  Jess Kidd spielt mit ihrem Lesern, sie gibt Andeutungen, sprachlich ausgefeilte Bilder, er schließt Brücken zum Ich des Lesers, wirft ihm kleinste Teile von gesellschaftlicher Kritik entgegen, doch das Urteil darüber oder die Interpretation seines Textes, überlässt sie dem Leser selbst.  Die Charaktere die die Autorin erschaffen hat, sind in authentischste, präzisester und einprägsamster Art und Weise gezeichnet. In einer Spirale der eigenen Vorstellungen und der Nichtigkeit dieser Vorstellungen und die gerade darin liegende Entwicklung des Protagonisten macht befangen, wütend und traurig zugleich. Doch vor allem lassen sich dadurch Parallelen auf unsere Zeit beziehen, die nachdenklich stimmen, lange nachhallen und den Leser auf intensivste Art befangen machen.  Gleichzeitig verfällt Kidd nicht in eine von Gefühlen geprägten Sprache, sondern sie bleibt ihrem Stil treu, authentisch rein und scheinbar ohne große Gefühlsregungen, führt sie den Leser durch die Geschichte und vielleicht ist es gerade dieser Umstand, der den Leser noch mehr gefangen nimmt und ihn in einen unnachahmlichen Sog zieht.  Eine weitere, selten in einer solchen Perfektion erlebten Stärke, liegt in der Kraft der Worte, in seiner Einzigartigkeit, wie sie es versteht Atmosphäre über die Geschichte zu legen, mit der er den Leser in eine andere Welt zieht, sodass dieser sich fast körperlich in der Geschichte wiederfindet.  und nebenbei ist dieses Buch noch ein unfassbar guter Thriller  Fazit:  Ein Buch, welches von einer unglaublichen sprachlichen und erzählerischen Kraft ist, die einen packt und sehr lange nachwirken wird.  Jess Kidd wirft in diesem Roman die monumentalen Fragen des Lebens auf, führt den Leser sanft und routiniert in eine Richtung und lässt ihm doch seine ganz eigene Beantwortung auf die subjektiv wahrgenommene Frage.  Ein literarisches Meisterwerk, welches eine Prosa von großer Schlagkraft beinhaltet, die sich doch so sanft auf die Geschichte und deren Leser legt, wie der Schnee über die Landschaft, mit Witz, Humor und herrlich skurrilen Charakteren Ein Buch, welches man in diesem Jahr gelesen haben sollte !

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