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  • 4 Sterne

    Rinoa, 14.07.2022

    Als Buch bewertet

    Als Frank beim Umzug seiner Eltern auf eine rote Holzkiste seines Großvaters Winfried stößt, will er mehr über diesen erfahren. Wie war es, in der Zechensiedlung Beifang in der Nachkriegszeit zwölf Kinder in Armut und der Enge eines kleinen Häuschens großzuziehen? Da sein Vater schweigt, macht sich Frank auf Spurensuche bei seinen zahlreichen Onkeln und Tanten.

    Zunächst einmal hat mir der Schreibstil des Autors wirklich gut gefallen, das Buch ist angenehm zu lesen und durch viele kurze Absätze kam ich sehr schnell voran. Im Grunde passiert gar nicht so viel, man begleitet Frank auf seinen Treffen mit den diversen Geschwistern seines Vaters und erfährt so nach und nach Einiges über das Leben in sehr schwierigen Verhältnissen. Wie prägend diese waren lässt sich schnell erahnen und jeder muss(te) seinen eigenen Weg finden, damit umzugehen.

    Die Vergangenheit wird dabei nicht linear erzählt, vielmehr setzt sie sich aus vielen verschiedenen Anekdoten zusammen, die teilweise aber auch unterschiedlich erinnert werden, sodass man letztendlich nie ganz sicher sein konnte, was nun stimmt oder nicht.

    Das war auch so ein bisschen das Problem, das ich während des Lesens hatte. Denn ich fand es auf der einen Seite wirklich spannend und interessant zu verfolgen, wie sich die Leben der Geschwister trotz oder wegen dieser doch sehr rauen und harten Kindheit entwickelt hat. Und auch, dass man manchmal vielleicht einen Blick von außen braucht, um manche Dinge zu erkennen.
    Auf der anderen Seite waren es mir aber auch zu viele lose Fäden und ich trieb so ein bisschen durch die Geschichte, ohne richtigen Halt zu finden. Am Ende hat mich das Buch doch etwas ratlos zurückgelassen.

    Während der Lektüre hat mir „Beifang“ zwar wirklich gut gefallen, ich denke allerdings nicht, dass die Geschichte bei mir lange nachhallen wird. Denn obwohl teilweise wirklich schlimme Zustände beschrieben werden, konnten mich diese nicht so ganz berühren, ich kam mir eher vor wie ein distanzierter Zuschauer. (Möglicherweise liegt das auch daran, dass ich unter ganz anderen Umständen und zu einer ganz anderen Zeit aufgewachsen bin.)

    Trotzdem würde ich das Buch weiterempfehlen, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass es anderen Lesern anders geht und die Beschäftigung mit der Geschichte hilft, mal wieder den Blick auf das Wesentliche und Wichtige im (eigenen) Leben zu richten.

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 19.07.2022

    Als eBook bewertet

    Die Zechensiedlung Beifang liegt am Rande des Ruhrgebietes. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts für die Bergleute der Zeche Hermann, die 1926 stillgelegt wurde, errichtet.

    Schon das Cover lässt die Trostlosigkeit allzu deutlich spüren. Wer möchte hier aufwachsen, geschweige denn sein ganzes Leben verbringen!

    Die Geschichte der Familie Zimmermann erzählt Frank, der nach Jahren der Sprachlosigkeit wieder auf seinen Vater trifft. Das Haus der Eltern muss ausgeräumt werden, es wird verkauft und nun kann Frank, so er Interesse hat, sich aus all den alten Sachen das für ihn Wichtige heraussuchen. Und hier entdeckt er eine rot lackierte Kiste, die einst Winfried, seinem Großvater, gehörte. Von ihm weiß er nicht viel, was er aber gerne ändern möchte. Da sein Vater wortkarg ist, begibt sich Frank auf Windfrieds Spuren. Die zwölf Zimmermann-Kinder kennt er nur teilweise, was er zu ändern gedenkt - von seinen Onkeln und Tanten erfährt er nun doch so einiges.

    Der Roman erzählt vom harten Leben einer Großfamilie, das Geld ist knapp, das Überleben nicht immer einfach. Der Vater ist gezeichnet von seinen Kriegserlebnissen, der Ton ist ruppig. Schon die Kinder wissen sich zu wehren, sie sind als eher asozial verschrien. Das Leben der Zimmermanns wird in Episoden sichtbar, die Begegnungen mit den Geschwistern von Franks Vater, deren Erzählungen, fügen sich zu einem stimmigen Gesamtbild. Der Umgangston ist eher hart denn herzlich, für den Einzelnen bleibt nicht viel übrig.

    Mich lässt „Beifang“ zwiespältig zurück. Der nüchtern wirkende Erzählstil passt sich jedoch gut an diese Geschichte an, ich war eher distanzierter Zuschauer, keiner der Charaktere kam mir nahe. Die Umgebung rund um diese Zechensiedlung ist alles andere als einladend, man kann sich die Tristesse gut vorstellen. Ein Blick zurück in die Vergangenheit.

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  • 4 Sterne

    SofieW, 19.07.2022

    Als Buch bewertet

    So haben sie gelebt, Zechensiedlung, Großfamilie und die Generationen danach

    Sie waren zu zwölft und die Eltern dazu, 60 qm Zechenhaus, unerträgliche Enge, Armut in allen Belangen, Härte, die meist in Schlägen endete und ein ewiger Kampf quasi ums Überleben, das ist die Familie, in der Franks Vater Kind war. Erzählt hat dieser von seinem Kindsein nie, auch auf Nachfrage seines Sohnes bleibt dessen Ansinnen unbeantwortet. Jetzt, da Franks Eltern das Zechenhaus, das sie als die nächste Generation bewohnt hatten, verkaufen, um in eine Seniorenwohnung umzuziehen, verspürt Frank erneut den Wunsch, mehr über Großvater und Vater zu erfahren, doch sein Vater will nichts sagen. Und so macht sich Frank, der sich mehr schlecht wie recht als Drehbuchautor durchs Leben schlägt, auf den Weg und besucht seine weitverstreute Schar an Onkeln und Tanten, um Antworten zu erhalten. Die Facetten ihrer Erinnerungen, sie sind vielfältig und der der jeweiligen Wahrnehmung auch recht unterschiedlich, manchmal sogar vollkommen gegensätzlich, aber das Gesamtbild, das sich daraus zusammenfügt und unweigerlich neben Großvater und Vater auch Frank selbst und seinen Sohn Vinzenz mit einbindet, da steht schon eine gnadenlose Trostlosigkeit im Raum. Aber es zeigt sich auch, es gab sie, die Familie und ihr wehrhafter Zusammenhalt und ihr Kampfgeist gegen das Aufgeben.
    Happy Ends oder der Sonnenschein am Ende des Tunnels, das bekommt man hier nicht, aber trotzdem schafft es die Geschichte, eine den einzelnen Personen zunehmend zugewandtere Haltung einzunehmen. Und für Frank selbst ist jetzt Reflektion möglich und vielleicht auch mehr.
    Mich hat diese 'Familiengeschichte' überzeugt.

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  • 4 Sterne

    Lilofee, 25.07.2022

    Als Buch bewertet

    Die Zechensiedlung Beifang am Rande des Ruhrgebiets.
    Hier lebt in den Nachkriegsjahren der Hilfsarbeiter und
    zwölffache Vater Winfried Zimmermann ein Leben zwischen Armut
    und Verzweiflung.
    Sein Enkel, Frank Zimmermann arbeitet als Dialogautor für Werbefilme
    in Berlin. Von Frau und Sohn lebt er getrennt.
    Gelegentlich trifft er die gut situierte Marie aus Leipzig.
    Marie ermuntert den zu Schwermut Frank, sich stärker mit seiner Herkunft
    auseinanderzusetzen.
    Denn: Erwachsenwerden heißt eben auch zu wissen,
    was vor der eigenen Geburt geschehen ist.

    Es geht im Wesentlichen um drei Fragen.
    Was war Winfried für ein Mensch?
    War er wirklich bei der Waffen-SS?
    Wurde er später von einem seiner Söhne ermordet?
    Jedes seiner Kinder erzählt seine eigene Wahrheit.
    Auch lässt sich der Großvater nicht in eine Schublade stecken.

    Es gibt viele Wahrheiten und es steht schnell fest,
    sichere Antworten gibt es nicht.
    Nur die eine: Blutsbande sind enger als Freundschaften.

    Das erzählt Martin Simons so wunderbar messerscharf und doch
    auch sehr einfühlsam.
    Er kann die Momente der wahren Empfindung gekonnt sammeln und
    literarisch auf den Punkt bringen.
    Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und mit ihren Ecken und
    Kanten sehr authentisch.

    Eine gut ausgearbeitete Handlung, die Suche nach den familiären Wurzeln.
    Man kann sich sehr gut in diese Nachkriegszeit, in die Enge des
    Zechenhauses und dem Kampf gegen die Armut hineinversetzen.
    Das alles mit einem zutiefst traumatisierten Vater und einer gänzlich
    überforderten Mutter.
    Ein sehr interessanter Roman über eine ungewöhnliche Familie und ihr
    Kampf um das Dasein.

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  • 4 Sterne

    Paul S., 25.07.2022

    Als eBook bewertet

    Erinnerungen

    Beifang ist der Name einer Zechensiedlung im Ruhrgebiet. Erzählt wird die Geschichte der Familie Zimmermann. Genauer geht es um die Suche Frank Zimmermanns nach Informationen über seinen Großvater Winfried Zimmermann, der mit seiner Familie, bestehend aus Frau und 11 Kindern, in der kleinen Wohnung in Beifang lebte.

    Der Roman ist ohne besondere Höhepunkte. Simons reiht die Berichte über die einzelnen Gespräche, die Frank auf seiner Recherchereise mit verschieden Verwandten und Bekannten führt, aneinander. Dabei wird deutlich wie subjektiv Erinnerungen sind. Erinnerungen von verschiedenen Personen an dasselbe Ereignis oder dieselbe Person sind durch eigene Einstellungen gefärbt und widersprechen sich teilweise.

    Simons greift bei der Schilderung der vielen Gespräche zu einem Kunstgriff. Um die Gespräche nicht unendlich lang werden zu lassen, unterbricht er immer wieder die wörtliche Rede und schiebt eine Zusammenfassung ein, um dann wieder mit wörtlicher Rede weiter zu machen.

    Erinnerungen wurden aber auch bei mir wach. So war es tatsächlich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Und niemand fand die Zustände damals besonders ungewöhnlich. Erst aus heutiger Sicht wird eigentlich richtig klar, wie schwierig die Verhältnisse damals oft waren.

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  • 4 Sterne

    Franz R., 10.07.2022

    Als Buch bewertet

    Frank bekommt sein Leben nicht auf die Reihe: er lebt seit 10 Jahren in einer beinahe unmöblierten Wohnung zur Untermiete, arbeitet gelegentlich als Werbetexter, um seine Rechnungen zu bezahlen und sieht seinen Sohn zweimal pro Jahr. Mit der verheirateten Marie hat er eine Affäre, sie besucht ihn alle vier bis sechs Wochen. Sie ist es auch, die ihm nahelegt, sich seiner Familiengeschichte zu stellen. Nur so kann er im Leben Fuß fassen. Franks Vater Otto wuchs zusammen mit elf Geschwistern in einer 60 m² Zechenhaushälfte in großer Armut auf. Hunger und häusliche Gewalt waren allgegenwärtig, in der Nachbarschaft galt die Familie als asozial. Doch Otto schweigt. Also nimmt Frank mit seinen zahlreichen Onkeln und Tanten Kontakt auf. Was er erfährt, ist widersprüchlich, hilft ihm nicht weiter. Erst als sich sein Vater ihm öffnet, glaubt Frank, das könnte die Wende in seinem Leben bringen - auch was die Beziehung zu seinem Sohn betrifft. Es geht darum, traumatische Kindheitserlebnisse zu verarbeiten. Es geht darum, Vorurteile und Benachteiligungen zu überwinden. Es geht um das Verhältnis von Väter und Söhnen. Ein Roman, der unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt.

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  • 4 Sterne

    marina w., 13.08.2022

    Als Buch bewertet

    Bereits bei seinem Auftauchen in der Vorschau konnte
    Martin Simons'
    Roman
    "Beifang"
    mein Interesse wecken, welches durch die Lektüre der Leseprobe nur noch weiter verstärkt wurde.
    Das auf mich ein wenig trist wirkende Cover passt gut zu den schwierigen Jahren im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit, selbiges gilt auch für den den Namen des Handlungsortes tragenden Titel und der Erzählstil trägt der überwiegend tragischen Familien- und Milieustudie ausgezeichnet Rechnung.

    Vermisst habe ich allerdings ein Personenverzeichnis oder einen Stammbaum, denn die riesige Personenanzahl - allein in einer Generation gab es 12 Kinder! - bereitete mir häufig Probleme.

    Auch eine Karte hätte sich als hilfreich erweisen können, denn Frank, ein Enkel der zentralen Figur, dem Hilfsarbeiter Winfried Zimmermann, und Vertreter der derzeit vorletzten Generation, kommt ganz schön herum, als er sich auf Spurensuche der Familie begibt.

    Ohne je ins Kitschige abzugleiten (statt dessen eher mit einigen tragikomischen Aspekten versehen) wird der Lesende u. a. mit Armut, Anarchie, Gewalt, Stolz und Verzweiflung konfrontiert.

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  • 4 Sterne

    Hornita, 11.07.2022

    Als Buch bewertet

    Interessante Lektüre über familiäre Spurensuche;
    Der Erzählende Frank macht sich auf die Suche nach seinen Wurzeln, in dem er versucht, mehr über das Leben seines verstorbenen Großvaters herauszufinden. In einer Familie, die das Schweigen zur Norm gemacht hat, sucht er das Gespräch mit einigen der zwölf Kinder, also seinem Vater und den Tanten und Onkeln. Die Personen werden sehr glaubhaft dargestellt und es ist faszinierend, wie sich verschiedene Versionen der Geschichte wiederfinden, weil kaum darüber gesprochen wurde und sich die einzelnen Personen ihr unterschiedliches Wissen irgendwie zusammengereimt haben. Das Leben zu dieser Zeit unter prekären Umständen wird glaubhaft beschrieben und hat mich aufgrund der Armut, Erziehungslosigkeit und Anarchie sehr betroffen gemacht. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Mir hätte ein Stammbaum etwas geholfen, da man schnell den Überblick über die vielen Personen verliert. Ich hätte auch etwas mehr Struktur besser gefunden und die Geschichte um Marie nicht gebraucht. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es ist eine sehr interessante Lektüre.

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  • 4 Sterne

    Der Blaue Mond, 15.07.2022

    Als Buch bewertet

    Warum ist man, wie man ist? Kann vielleicht die Vergangenheit des eigenen Vaters mit der eigenen Gegenwart zusammenhängen? Ein interessantes Buch mit einem gut gewählten mehrdeutigem Titel.
    Es geht hinein in die deutsche Zechen Arbeitersiedlung von damals, Großfamilie mitsamt Armut und gefühltem Elend. Der Autor vermag es hervorragend die Situationen zu schildern, man taucht tief ein in die Gedankenwelt des Sohnes Frank, der auf den Spuren seiner Vergangenheit wandelt. Kann er sich dadurch sein aktuelles Leben erklären?
    Frank befindet sich in einer Art Midlife Crisis, unzufrieden bis über beide Ohren, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Ich mochte den Schreibstil und die Schilderungen der Spurensuche in der Vergangenheit. Traurig, aber es wirkte alles ziemlich authentisch und nachvollziehbar. Sicherlich nichts für Freunde von Happy Life und End, aber das wahre Leben ist schließlich auch nicht immer ein Zuckerschlecken.

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  • 4 Sterne

    Yvonne S., 05.09.2022

    Als Buch bewertet

    "Beifang" ist sehr nachdrücklich als Buch, für eines der nachdrücklichsten die ich in letzter Zeit gelesen habe. Frank als Hauptfigur auf seiner Suche nach seiner Herkunft zu begleiten war interessant und auch intensiv. Er kennt seine Familie zwar, aber im Verlauf des Buches wird doch sehr deutlich, wie wenig er darüber weiß was alles so passiert ist. Eine durchaus interessante und überhaupt nicht langatmige Herkunfts- und schließlich auch Sinnessuche.
    Martin Simons schafft mit seiner direkten und durchweg unaufgeregten Sprache den Lesern das Gefühl zu geben, dem Hauptakteur über die Schulter zu sehen. Dessen eigene Probleme mit dem eigenen Sohn und die Suche nach der familiären und der eigenen Wahrheit sind so beschrieben, dass ich das Buch mit besonderem Interesse zu Ende gelesen habe. Auch wurde die Milieu- und Zeitgeschichte des Ruhrpotts sehr gut eingebunden.

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  • 4 Sterne

    Laura W., 12.07.2022

    Als Buch bewertet

    Wo sind Franks Wurzeln?
    „Beifang“, so der Titel des neuen Romans des bekannten Autors Martin Simons. Zunächst lässt sich unter dem Titel und auch beim Betrachten des schlicht gestalteten Buchcovers nicht viel zum, durchaus spannenden, Inhalt vermuten.
    Schnell wird klar, dass sich hinter dem Buchtitel eine Zechensiedlung am Rande des Ruhrgebiets versteckt. Die Geschichte handelt vom Protagonisten Frank, welcher sich auf die Suche nach seiner Herkunft machen möchte, da er von seinen direkten Verwandten nichts Zufriedenstellendes in Erfahrung bringen kann.
    Wirklich gelungen finde ich das Zusammentragen der Geschichten verschiedener Personen zu einer großen, alles Umfassenden. Für alle, die gerne Bücher über die dunkle und düstere Zeit nach dem Krieg lesen und in die damalige Zeit eintauchen möchten, ist dieses Werk wirklich sehr zu empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Melanie H., 05.09.2022

    Als Buch bewertet

    Genre: Unterhaltung

    Erwartung: Das damalige einfach Leben nachvollziehen können

    Meinung:

    Das Cover des Buches ist einfach und passend gestaltet. Diese Häuser könnten überall stehen und stehen für ein einfaches , arbeitsreiches Leben.

    Der Schreibstil ist ganz gut und ich bin gut in das Buch hinein gekommen.

    Was hier gut beschrieben wurde war das einfache und manchmal schwierige Leben zu der damaligen Zeit. So viele Kinder sind nicht einfach zu händeln. Auch war Gewalt in der Familie noch völlig normal. Das Aufwachsen der Kinder war nicht wirklich schön zu erleben und doch so normal damals. Die Atmosphäre im Buch hat mir gut gefallen.

    Fran finde ich als Charakter eher rastlos in seinem Leben. Er war gestalterisch okay, jedoch konnte ich nicht so ganz warm werden mit ihm.

    Fazit. 4 Sterne gibt es von mir für das Buch

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  • 4 Sterne

    lustaufbuch, 12.07.2022

    Als Buch bewertet

    Vatersein
    Der Autor Martin Simons legt nun nach und zwar mit seinem neuen Roman, mit dem Titel "Beifang". Hier geht es um die Unfreiheit der Herkunft und eine andere Geschichte aus dem Wirtschaftswunderland Deutschland und generell über das Vatersein.
    Schon alleine der Blick auf das Äußere dieses Buchs, löst, durch das zusammenpassende Farben- und Kontrastspiel, eine Art Harmonie bei zukünftigen Lesern aus. Der darauffolgende Blick ins Innere verstärkt diesen ersten positiven Eindruck dann, da der Autor Martin Simons sich darauf versteht, mit einer sehr ruhigen und klaren Stimme, zu erzählen.
    Das gesamte Buch umgibt, ohne es konkret beschreiben zu können, eine harmonische Stimmung, welche den Leser ganz automatisch fesselt und ihn in seinen Bann zieht.
    Dieses Buch ist ein Zurückkommen in die Familie und einfach ein wunderschönes Buch.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 09.07.2022

    Als Buch bewertet

    Fazit: Neugierig hat mich der Titel und das Cover gemacht. Die Geschichte erzählt, wie man in den Zechenstädten lebte. Die Eltern von Frank verkaufen ihr Haus in der Siedlung Bifang. Beim Räumen findet Frank einen Karton, der von seinem Grossvater stammt. Sein Vater erzählt ihm nichts, daraufhin macht er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln. Sein Vater hat noch elf Geschwister. Das Lesen wie es sich in dieser Siedlung lebt, wird anschaulich sehr gut beschrieben. Man kann sich alles bestens vorstellen. Im Ruhrgebiet war der Aufschwung von schwerer Arbeit, ungünstigen Wohngelegenheiten, oder beengten, Gewalt in der Familie und Kriminalität geprägt. Wer diesen Wandel nicht selbst erlebt hat, kann in diesem Buch sehr eindrücklich lesen, wie es war. Das Buch empfehle ich zu lesen, es lohnt sich sehr.

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  • 3 Sterne

    Batyr, 25.07.2022

    Als Buch bewertet

    Blindflug
    Verräterisch der Name der Ortschaft, in der dieser Ruhrpott-Clan der Zimmermanns lebte: während die junge Bundesrepublik in Zeiten des Wirtschaftswunders prosperierte, gab es auch diesen gesellschaftlichen Bodensatz, der dahinvegetierte, eine sinnlose Gewalt auslebte, auch gegenüber den eigenen Kindern, und in dumpfer Sprachlosigkeit nicht über die eigene Situation reflektieren konnte.

    Allein der Ich-Erzähler hätte als erstes und einziges Familienmitglied die Chance, durch Schulbildung und Studium diesem Pandämonium zu entkommen. Doch er tritt uns entgegen als gänzlich gescheitert - als Ehemann, als Vater, als Liebhaber ebenso wie in seiner unspektakulären und sinnentleerten Berufstätigkeit.

    In einem Augenblick der Hellsichtigkeit entschließt sich dieser Frank, Kontakt zu den zahlreichen Familienmitgliedern aufzunehmen, um die innere Struktur dieses familiären Konglomerats zu erforschen, wie sie wurden, was sie sind.

    Und hier offenbart sich das größte Defizit dieses Textes. Ohne Trennschärfe reihen sich die Expeditionen zu den einzelnen Verwandten aneinander, kaum vermag der Leser die Individuen voneinander zu unterscheiden. Ist es intendiert, das der gleichförmige Aufbau, die variationsarme Komposition den Blindflug des Protagonisten widerspiegelt?

    Entlarvend, dass es des Briefes einer dem Erzähler vollkommen unbekannten Frau bedarf, den Blick auf einen gänzlich anderen Großvater zu öffnen. Sie, gleichfalls Patientin im Krankenhaus, in existentieller Krise, erlebt den sterbenden alten Mann in seiner grenzenlosen Einsamkeit, die auch das Herausschreien der zwölf Namen seiner Kinder nicht zu lindern vermag. Der menschliche Stil dieses Briefes kontrastiert auffallend mit dem lakonischen Tonfall des Erzählers. Aufschlussreich, dass der Roman an diesem Punkt abbricht und es offen bleibt, ob Frank von jetzt an die zähe Vitalität, die ihm aus seiner Herkunft zugewachsen ist, für sich, und seinen Sohn!, nutzen kann.

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 28.06.2022

    Als eBook bewertet

    Da seine Eltern das Haus verkauft haben, soll Vincent entscheiden, welche der eingelagerten Dinge vom Dachboden er noch haben will. Als er ankommt, entdeckt er eine rote Kiste auf dem Sperrmüllhaufen, die von seinem Opa stammt. Vincent erinnert sich an diese Kiste und ihm wird wieder einmal bewusst, dass sein Vater nie über die Vergangenheit spricht und ziemlich einsilbig wird, wenn man ihm Fragen stellt. Also beschließt Vincent, sich in seiner großen Verwandtschaft umzuhören.
    Nachdem mich der Autor Martin Simons vor ein paar Jahren mit seinem Roman „Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon“ angesprochen hatte, wollte ich auch diesen Roman unbedingt lesen. Doch dieses Mal wurde ich nicht wirklich gepackt. Der Schreibstil ist klar, nüchtern und eindrücklich. Den Charakteren kam ich nicht nah.
    Irgendwann kommen wohl bei vielen Menschen Fragen über die Vergangenheit und die Vorfahren auf. Oft hat man dann keinen Ansprechpartner mehr, der einem noch etwas erzählen könnte. Vincent hat immer gehofft, dass sein Vater von sich aus erzählt. Doch dann kommt der Moment, an dem Vincent feststellt, dass er selbst aktiv werden und seine Fragen anderswo stellen muss. Er trifft auf eigenwillige Verwandte und Freunde, die alle ihre Anekdoten erzählen, aber sich doch relativ bedeckt halten. Es war auch kein leichtes Leben, dass Vincents Opa Winfried und seine Frau Rosa hatten. Das Haus in der Zechensiedlung Beifang war zu eng für die vielen Kinder, das Geld zu knapp und Ruhe gab es auch nie. Es ging dort hart und sogar gewaltsam zu. Jeder musste sehen, wie er zurechtkam. Es waren Verhältnisse, an die sich niemand gerne zurückerinnert. Lieber verschließt man alles in sich und macht das Beste aus seinem Leben.
    Ein Roman über ein hartes beengendes Leben, der nachdenklich macht, mich aber nicht wirklich erreicht hat.

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 13.07.2022

    Als Buch bewertet

    Die Eltern des Ich Erzählers Frank Zimmermann, wollen ihr Haus verkaufen und in eine Seniorenresidenz ziehen. Er soll vorbeikommen, um zu sehen, ob er von den Sachen,die auf dem Dachboden lagern,etwas behalten möchte. Eine leere rote Holzkiste,ist das einzige,was sein Vater damals von seinem Vater geerbt hat. Welche Erinnerungen sind mit diesem Gegenstand verbunden? Das ist nur eine von vielen Fragen,die sich Frank plötzlich stellt. Er beginnt Nachforschungen über seine Großfamilie anzustellen und besucht dabei verschiedene Onkel und Tanten, um mehr zu erfahren. Außerdem beginnt er sich mit seinem eigenen Leben, seinen Plänen und seinen Träumen auseinanderzusetzen.

    Das Cover, welches eine typische Bergarbeitersiedlung der Vergangenheit zeigte, ließ mich auf den Roman aufmerksam werden. Da ich selbst im Ruhrgebiet großgeworden bin, war mein Interesse geweckt.
    Leider hat mich das Buch nicht zufriedengestellt. Obwohl die Thematik sehr interessant war,konnte mich der eher lapidare Schreibstil nicht einfangen,wodurch mir die Personen fremd blieben.
    Leider kann ich daher nur drei Sterne vergeben.

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  • 3 Sterne

    Goldie-hafi, 22.07.2022

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte kommt als Familiengeschichte oder als Suche nach den eigenen Wurzeln des Protagonisten Frank daher. Doch ist es eigentlich eine Geschichte über Gewalt - Eltern ihren Kindern gegenüber - den Kindern untereinander und dass über die Generationen hinweg. Sei es die rein körperliche Gewalt oder einfach die psychische, weil die Bedürfnisse der Kinder nicht gesehen werden/ gesehen werden wollen - sprich, man ignoriert sie weg und überlässt sie sich selbst. Dies Buch hätte damit eine Aufarbeitung werden können, aus der vielleicht wenigstens der Protagonist etwas lernt. Doch so trist wie schon das Cover des Buches ist - und somit passt es gut zu der Geschichte - so wenig lernt der Protagonist daraus und lacht und heult mit den Wölfen (sprich Familie) egal was auch geschieht. Ich hatte mir auf Grund des Klappentextes und des Anfangs des Buches einen anderen Gang der Ereignisse vorgestellt. So hat es für mich am Ende nur das Fazit: alles bleibt beim Alten. Schade, denn die Geschichte hat so viel Potential.

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  • 3 Sterne

    SiWel, 19.07.2022

    Als eBook bewertet

    Hier hat mich zunächst das Cover angesprochen, es zeigt die Zechensiedlung Beifang am Rande des Ruhrgebietes. Frank, der Enkel des zwölffachen Vaters und Hilfsarbeiters Winfried Zimmermann, begibt sich dort auf Spurensuche nach vergangenem Leben, ein Leben, das von Armut, Gewalt, Kinderreichtum und Verzweiflung geprägt war.

    Ich kenne diese Zechensiedlungen nur aus Erzählungen oder Medien. Ein Leben dort stelle ich mir alles andere als schön vor und ich war gespannt, was Frank über die Vergangenheit so alles erfährt. Martin Simons Schreibstil ist einfach und direkt. Es liest sich zügig, aber für mich emotionslos und die Seiten ziehen einfach an mir vorbei. Die Charaktere konnten mich ebenfalls nicht begeistern, sie sind vielfältig, aber bleiben farblos. Es gibt ein paar interessante Stellen, aber leider ist das meiste eher farblos, liest sich langweilig und manchmal sogar verwirrend. Mich konnte es nicht ganz erreichen, da es mir einfach zu emotionslos aus Franks Sicht erzählt wird.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchmachtkluch, 14.07.2022

    Als Buch bewertet

    Berührende Suche nach den eigenen Wurzeln
    War Franks Großvater Winfried bei der SS? War er an Massenerschießungen beteiligt? Sollte Franks Vater Otto abgetrieben werden, was nur der falsch notierte Termin verhinderte? Wollte der Vater sich als Kind von einem Chefarzt adoptieren lassen? Ist Winfrieds Sohn Raffi für den Tod seines Vaters verantwortlich? Frank begibt sich auf Spurensuche, um seine eigenen Wurzeln zu finden. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem er mit sich selbst hadert, er, der als Erster des Zimmermann-Clans aus dem Selmer Stadtteil Beifang Abitur gemacht und ein Studium absolviert hat. Erfolgreich ist er nicht, hangelt sich eher durchs Leben, seine Beziehung zu Lydia zerbrochen, den zwölfjährigen Sohn Vincent sieht er nur selten, seine Liaison mit der verheirateten Marie nichts Ernstes.
    Alle Geschwister des Vaters, die Frank auf seiner Reise durch die Familiengeschichte aufsucht, sind auf ihre Weise geprägt von diesem Ruhrgebietsmilieu, der Herkunft aus den beengten Verhältnissen des Zechenhäuschens. Dabei ist „aus jedem von ihnen irgendwas geworden“, keiner schämt sich seiner Herkunft, im Gegenteil, man hat einen trotzigen Stolz entwickelt.
    Martin Simons erzählt vom Schicksal der Familie am Rand des Ruhrgebiets, vom Großvater und seiner Frau, die zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben hatten, die trotzdem ein Kind nach dem anderen zeugten. Er erzählt diese von Armut und Elend, von Gewalt und Zwang geprägte Biografien lapidar, eindringlich, ernsthaft, berührend, mitunter humorvoll, immer aber empathisch und nie von besserwisserischer Warte aus. Das macht die Qualität dieses lesenswerten Romans aus.

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