Lieber Thomas (DVD)
Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch (Albrecht Schuch) passt schon nicht mehr rein. Es ist vor allem sein Vater Horst (Jörg Schüttauf), der den neuen deutschen Staat mit aufbauen will. Doch Thomas, der älteste Sohn, will lieber Schriftsteller werden....
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DVD
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Lieber Thomas (DVD)“
Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch (Albrecht Schuch) passt schon nicht mehr rein. Es ist vor allem sein Vater Horst (Jörg Schüttauf), der den neuen deutschen Staat mit aufbauen will. Doch Thomas, der älteste Sohn, will lieber Schriftsteller werden. Thomas ist ein Träumer, ein Besessener und ein Rebell. Schon sein erstes Stück wird verboten und bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert Brasch mit seiner Freundin Sanda (Ioana Iacob) und anderen Studenten mit einer Flugblattaktion in den Straßen Berlins und rennt vor die Wand. Sein eigener Vater verrät ihn und Thomas Brasch kommt ins Gefängnis. Auf Bewährung entlassen, arbeitet Brasch in einer Fabrik und schreibt über die Liebe, die Revolte und den Tod. Aber mit einem wie ihm kann man in der DDR nichts anfangen. Ohne Aussicht, gehört zu werden, verlässt Thomas mit der Frau, die er liebt (Jella Haase), die Heimat. Im Westen wird er anfangs bejubelt, dreht mehrere Kinofilme, wird zweimal nach Cannes eingeladen. Doch Brasch lässt sich nicht vereinnahmen. Auch nach dem Mauerfall, zurück in Ost-Berlin, ist er weit davon entfernt, Ruhe zu geben.
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Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch (Albrecht Schuch) passt schon nicht mehr rein. Es ist vor allem sein Vater Horst (Jörg Schüttauf), der den neuen deutschen Staat mit aufbauen will. Doch Thomas, der älteste Sohn, will lieber Schriftsteller werden. Thomas ist ein Träumer, ein Besessener und ein Rebell. Schon sein erstes Stück wird verboten und bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert Brasch mit seiner Freundin Sanda (Ioana Iacob) und anderen Studenten mit einer Flugblattaktion in den Straßen Berlins und rennt vor die Wand. Sein eigener Vater verrät ihn und Thomas Brasch kommt ins Gefängnis. Auf Bewährung entlassen, arbeitet Brasch in einer Fabrik und schreibt über die Liebe, die Revolte und den Tod. Aber mit einem wie ihm kann man in der DDR nichts anfangen. Ohne Aussicht, gehört zu werden, verlässt Thomas mit der Frau, die er liebt (Jella Haase), die Heimat. Im Westen wird er anfangs bejubelt, dreht mehrere Kinofilme, wird zweimal nach Cannes eingeladen. Doch Brasch lässt sich nicht vereinnahmen. Auch nach dem Mauerfall, zurück in Ost-Berlin, ist er weit davon entfernt, Ruhe zu geben.
Inhaltsverzeichnis zu „Lieber Thomas (DVD)“
- Featurettes
Mitwirkende zu „Lieber Thomas (DVD)“
Darsteller: | Albrecht Schuch (Thomas Brasch), Peter Kremer (Thomas Brasch, älter) , Jörg Schüttauf (Horst Brasch) , Jella Haase , Anja Schneider, Ioana Jacob, Joel Basman, Christian Granderath |
Drehbuchautor: | Thomas Wendrich |
Kamera: | Johann Feindt |
Kostüm: | Anne-Gret Oehme |
Produzenten: | Michael Souvignier, Till Derenbach |
Regisseur: | Andreas Kleinert |
Vertrieb: | EURO-VIDEO |
Label: | Wild Bunch Germany |
Verleih: | Wild Bunch Germany |
Verlag: | AL!VE Ag |
Land / Jahr: | Deutschland / 2022 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- farbig, Spieldauer: 150 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Untertitel: Deutsch
- Studio: AL!VE Ag
- EAN: 4009750208731
- Erscheinungsdatum: 21.04.2022
Rezension zu „Lieber Thomas (DVD)“
Herausragendes und originelles Drama, das der Persönlichkeit und dem Werk des aus der DDR stammenden Autoren und Rebells Thomas Brasch ein Denkmal setzt, indem es beide verschmelzt.Erste Szenen des Films hatten bereits bei der Tradeshow beeindruckt, nun löst er das damals gegebene Versprechen in seiner vollen Länge von zweienhalb Stunden ein. "Lieber Thomas", das Porträt des aus der DDR stammenden Autoren und Rebellen Thomas Brasch, ist wunderschön, wild und mitreißend geworden. Für Regisseur Andreas Kleinert und Drehbuchautor Thomas Wendrich, die wie Brasch in der DDR aufgewachsen sind, die Produzenten von Zeitsprung, Michael Souvignier und Till Derenbach, sowie NDR-Fernsehfilmchef Christian Granderath ist "Lieber Thomas" ein Herzensprojekt, das sie nach zehn Jahren endlich umsetzen konnten. Sie wollten kein klassisches Biopic realisieren und sich an historischen Fakten entlang hangeln, sondern einen persönlichen Film über den Menschen, Künstler und Denker realisieren, der versucht Braschs Persönlichkeit und Gedankenwelt gerecht zu werden, die auch heute noch fasziniert und inspiriert.
Und das ist ihnen gelungen - und wie! Bereits die ersten Bilder begeistern, wenn Brasch den nackten Körper einer Frau beschreibt (wortwörtlich), wenn er später der Dozentin der Hochschule vorwirft, von ihr könne er nichts mehr lernen, wenn er einen Raum betritt und die Frau, auf die seine Aufmerksamkeit fällt, die anderen Anwesenden und mit ihnen die Zuschauer*innen auf Anhieb mit seinem Charisma betört. Brasch ist hier ein Womanizer, es wird nicht nur erzählt. Und er ist ein ein scharfsinniger Denker, Idealist und Revoluzzer, der seinem Gegenüber scharfzüngig Kontra gibt, auch seinem Vater, einem Funktionär der DDR, und für seine Protestaktion gegen den Einmarsch der Russen in Prag später im Gefängnis landet. Denn die Szenen sind unglaublich gut und präzise inszeniert, geschrieben und gespielt. Albrecht Schuch liefert in der Titelrolle erneut eine Wahnsinnsperformance, für die
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man ihm nach "Systemsprenger" und "Berlin Alexanderplatz" sofort die nächste Lola verleihen könnte.
Wendrich und Kleinert nutzen die Texte Braschs, er schrieb Lyrik, Prosa, Theaterstücke und Drehbücher für Kapitelüberschriften, Dialoge und ganze, von ihnen inspirierte Szenen - die, und das ist die vielleicht originellste Entscheidung der Macher, nahtlos in die anderen fließen. Darin agiert Brasch in einem raffinierten Spiel mit mehreren fiktionalen Ebenen ähnlich wie die Hauptfiguren seiner Werke, die aufrealen Personen basieren, Gangster Werner Gladow aus seinem Film "Engel aus Eisen" oder Karl Brunke aus einem kurzen Band und einem unvollendeten Mammutwerk, und stürzt sich in eine Schießerei, hilft zwei Schwestern beim Selbstmord. Brasch wie Kleinert schätzen und nutzen das künstlerische Mittel der Übertreibung. So erzählt "Lieber Thomas" Melodrama und Heldengeschichte sinnlich, rasant, auch mit Humor. Und Brasch, in den Siebzigern und Achtzigern, ein Star, wird von Kleinert und seiner Crew wie ein Kinostar inszeniert. Er zitiert auch mal direkt Godards "Außer Atem", lässt Braschs Freundin wie Jean Seberg die Zeitung verteilen (die Originalszene sieht das Paar im Kino).
"Lieber Thomas" ist großes Kino, auch eine Liebeserklärung an eine vielschichtige Künstlerpersönlichkeit, zu deren Facetten Ehrgeiz, Egoismus und Verzweiflung genauso wie Leidenschaft gehören und dessen Widerspruchsgeist und scharfer und kritischer Blick auf die Gesellschaft heute noch aktuell ist. Kleinert und Wendrich knüpfen mit dem von allen Gewerken und dem durch die Bank hervorragenden Ensemble exquisit umgesetzten Film nicht zuletzt lose an ihre erste Zusammenarbeit "Wege in die Nacht" aus dem Jahr 1999 an, einem Drama in Schwarz-Weiß, das eindrücklich deutsch-deutsche Geschichte erzählt.
hai.
Wendrich und Kleinert nutzen die Texte Braschs, er schrieb Lyrik, Prosa, Theaterstücke und Drehbücher für Kapitelüberschriften, Dialoge und ganze, von ihnen inspirierte Szenen - die, und das ist die vielleicht originellste Entscheidung der Macher, nahtlos in die anderen fließen. Darin agiert Brasch in einem raffinierten Spiel mit mehreren fiktionalen Ebenen ähnlich wie die Hauptfiguren seiner Werke, die aufrealen Personen basieren, Gangster Werner Gladow aus seinem Film "Engel aus Eisen" oder Karl Brunke aus einem kurzen Band und einem unvollendeten Mammutwerk, und stürzt sich in eine Schießerei, hilft zwei Schwestern beim Selbstmord. Brasch wie Kleinert schätzen und nutzen das künstlerische Mittel der Übertreibung. So erzählt "Lieber Thomas" Melodrama und Heldengeschichte sinnlich, rasant, auch mit Humor. Und Brasch, in den Siebzigern und Achtzigern, ein Star, wird von Kleinert und seiner Crew wie ein Kinostar inszeniert. Er zitiert auch mal direkt Godards "Außer Atem", lässt Braschs Freundin wie Jean Seberg die Zeitung verteilen (die Originalszene sieht das Paar im Kino).
"Lieber Thomas" ist großes Kino, auch eine Liebeserklärung an eine vielschichtige Künstlerpersönlichkeit, zu deren Facetten Ehrgeiz, Egoismus und Verzweiflung genauso wie Leidenschaft gehören und dessen Widerspruchsgeist und scharfer und kritischer Blick auf die Gesellschaft heute noch aktuell ist. Kleinert und Wendrich knüpfen mit dem von allen Gewerken und dem durch die Bank hervorragenden Ensemble exquisit umgesetzten Film nicht zuletzt lose an ihre erste Zusammenarbeit "Wege in die Nacht" aus dem Jahr 1999 an, einem Drama in Schwarz-Weiß, das eindrücklich deutsch-deutsche Geschichte erzählt.
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