Honecker und der Pastor (DVD)
Januar 1990: Nachdem Mauerfall sind Erich und Margot Honecker praktisch obdachlos, denn die Regierungssiedlung in Wandlitz wurde aufgelöst. Die Modrow-Regierung bietet dem ehemaligen Diktatorenpaar keinen Schutz. Einzig beim evangelischen Pastor Uwe Holmer...
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Produktinformationen zu „Honecker und der Pastor (DVD)“
Januar 1990: Nachdem Mauerfall sind Erich und Margot Honecker praktisch obdachlos, denn die Regierungssiedlung in Wandlitz wurde aufgelöst. Die Modrow-Regierung bietet dem ehemaligen Diktatorenpaar keinen Schutz. Einzig beim evangelischen Pastor Uwe Holmer und seiner Familie, die, wie viele andere, unter dem DDR-Regime gelitten haben, finden die Honeckers Zuflucht. Vor dem Pfarrhaus kommt es zu heftigen Demonstrationen, so dass Pastor Holmer und seine Frau sich persönlich den gewaltbereiten Demonstranten in den Weg stellen müssen. Der halbherzige Versuch der Regierung Modrow, das Ehepaar Honecker im März 1990 in einem staatlichen Ferienheim in Lindow unterzubringen, scheitert an massiven politischen Protesten und tätlichen Angriffen auf die Wagenkolonne. Wieder nehmen die Holmers das Ehepaar auf. Insgesamt zehn Wochen leben die überzeugten Sozialisten und die tiefgläubigen Christen im Pfarrhaus unter einem Dach.
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Januar 1990: Nachdem sie entmachtet worden sind und die Mauer gefallen ist, sind Erich und Margot Honecker praktisch obdachlos, denn die Regierungssiedlung in Wandlitz wurde aufgelöst. Die Modrow-Regierung bietet dem ehemaligen Diktatorenpaar keinen Schutz. Es gibt heftige Demonstrationen gegen Honecker und der ehemalige Diktator hat weder Unterstützung noch eine Unterkunft. Einzig beim gläubigen, evangelischen Pastor Uwe Holmer und seiner Familie, die, wie viele andere, unter dem DDR-Regime gelitten haben, finden die Honeckers Zuflucht. Dieses Zusammenleben stellt für alle Seiten eine ziemliche Herausforderung dar...Barbara Schnitzler und Edgar Selge als Ehepaar Honecker, Steffi Kühnert und Hans-Uwe Bauer als Ehepaar Holmer geben gemeinsam mit den Darstellern der Söhne ein Ensemble ab, das extrem überzeugend ist und sowohl die an sich unglaubliche Situation in der alle sich befanden, perfekt darstellen, als auch den hintergründigen Humor, der in dieser Situation steckte. Eben noch ein großer Staatenlenker, teilt sich Erich Honecker nun das Badezimmer mit den jüngsten Söhnen der Holmers.Herausragend ist auch die Darstellung des christlichen Glaubens der Familie Holmer. Gerade wenn es um Vergebung und christliche Nächstenliebe geht, sind sie vorbildhaft für wirklich alle Menschen.Regisseur Jan Josef Liefers:"Sämtlicher Privilegien beraubt, in einer ausweglosen Situation, mit zwei eilig gepackten Koffern in der Hand, ist es ausgerechnet ein Pastor, der sein Haus für das Diktatorenpärchen öffnet. Die Honeckers ziehen in die Kinderzimmer des Pfarrhauses ein. Kirche und Staat - die Enden der Parabel kreuzen sich. Das Undenkbare passiert."Bildformat: Widescreen 16:9Tonformat: Dolby 5.1 (Deutsch)Untertitel: KeineLänge: ca. 90 MinutenFSK: 12
Mitwirkende zu „Honecker und der Pastor (DVD)“
Darsteller: | Edgar Selge (Erich Honecker) , Hans-Uwe Bauer (Pastor Uwe Holmer) , Barbara Schnitzler (Margot Honecker), Steffi Kühnert (Sigrid Holmer) , Oscar Ortega Sánchez, Kurt Krömer , Anna Loos , Axel Prahl , Pauline Knof |
Drehbuchautor: | Fred Breinersdorfer |
Produzent: | Jan Josef Liefers |
Regisseur: | Jan Josef Liefers |
Label: | ZDF VIDEO |
Verleih: | OneGate Media |
Vertrieb: | OneGate Media |
Jahr: | 2022 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- farbig, Spieldauer: 97 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- EAN: 4052912271524
- Erscheinungsdatum: 12.08.2022
Rezension zu „Honecker und der Pastor (DVD)“
Souverän erzähltes und großartig gespieltes Drama um eine skurrile Fußnote der Wendezeit.Die Honeckers im "Kirchenasyl": was für eine Geschichte! Nach dem Fall der Mauer sind der einst mächtige Staatsratsvorsitzende und seine Frau, die Volksbildungsministerin, vorübergehend obdachlos. Nur eine in der DDR verfolgte Pastorenfamilie bietet Deutschlands meist gehasstem Ehepaar im Pfarrhaus ihrer Kirchengemeinde aus Barmherzigkeit eine Zuflucht an. Zehn Wochen leben die Honeckers dort, mit Fernseher und leichtem Gepäck hinter zugezogenen Jalousien, damit die Springer-Presse keine Fotos bekommt. Jan Josef Liefers, "Tatort"-Liebling mit Ostbiografie und viel zu selten auch Regisseur, hat diese skurrile Fußnote aus der Wendezeit nicht losgelassen. Gemeinsam mit einem der Besten seines Fachs, Drehbuchautor Fred Breinersdorfer, hat er diese zeitgeschichtliche Anekdote recherchiert und zu einem klugen, nuancenreichen, gleichwohl stillen Diskurs der Weltanschauungen kondensiert, der sich in kurzen Dialogen, kleinen Gesten und Blicken manifestiert. Das großartige Buch und die souveräne Regie werden noch verstärkt von den intensiven Kinobildern der Kamera von Ralf Noack. Edgar Selge und Barbara Schnitzler sind als Erich und Margot Honecker von geradezu sensationeller Wahrhaftigkeit, und mehr zweifelnde Menschlichkeit als im Spiel von Hans-Uwe Bauer und Steffi Kühnert als Pastor und seiner Frau geht nicht. Diesen von Liefers perfekt inszenierten Meistern ihres Fachs glaubt man jede Szene, ob gemeinsames Frühstück, Diaabend oder Hausmusik. Mitleid mit den gefallenen Menschenschindern vermeidet der Film klug durch kritische Distanz und dialektische Nähe. Gastauftritte von Axel Prahl, Kurt Krömer und Anna Loos runden dieses intellektuelle Vergnügen ab, das traumwandlerisch sicher zwischen Schalk und Schrecken pendelt. Ganz großes Kino!
Ulrich Höcherl.
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