Der Preis - El Premio (DVD)
Argentinien 1976: Das Militär hat die Macht übernommen und verfolgt gnadenlos alle Oppositionellen. Die siebenjährige Cecilia und ihre Mutter sind untergetaucht und hausen in einem Lagerraum für Strandliegen und Sonnenschirme. Doch die Badesaison wird so...
Voraussichtlich lieferbar in 5 Tag(en)
DVD
15.99 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Preis - El Premio (DVD)“
Argentinien 1976: Das Militär hat die Macht übernommen und verfolgt gnadenlos alle Oppositionellen. Die siebenjährige Cecilia und ihre Mutter sind untergetaucht und hausen in einem Lagerraum für Strandliegen und Sonnenschirme. Doch die Badesaison wird so schnell nicht wiederkehren in dieser düsteren Zeit. Ein wenig Entspannung findet Cecilia in der Schule. Dort kann sie Kind sein, allerdings unter der Bedingung, die Familie nicht zu verraten. Doch was heißt verraten? Wie lange kann eine Siebenjährige den Spagat zwischen der bedrohten Familie und dem Schulalltag aushalten? Als die Klasse einen Aufsatz über die Vorzüge der Armee schreiben soll, eskaliert die Situation ...
Weitere Produktinformationen zu „Der Preis - El Premio (DVD)“
Argentinien 1976: das Militär hat die Macht übernommen und verfolgt gnadenlos alle Oppositionellen. Die siebenjährige Cecilia und ihre Mutter sind untergetaucht und hausen in einem Lagerraum für Strandliegen und Sonnenschirme. Doch die Badesaison wird so schnell nicht wiederkehren in dieser düsteren Zeit. Ein wenig Entspannung findet Cecilia in der Schule. Dort kann sie Kind sein, allerdings unter der Bedingung, die Familie nicht zu verraten. Doch was heißt verraten? Wie lange kann eine Siebenjährige den Spagat zwischen der bedrohten Familie und dem Schulalltag aushalten? Als die Klasse einen Aufsatz über die Vorzüge der Armee schreiben soll, eskaliert die Situation...Regisseurin Paula Markovitch erzählt den Film konsequent aus der Perspektive des Kindes und findet packende Bilder für den klaustrophobischen Alltag in einer Militärdiktatur. Kameramann Wojciech Staron wurde für seine herausragende Arbeit an diesem Film ebenso mit dem Silbernen Bären der Berlinale 2011 ausgezeichnet wie Barbara Enriquez für das Szenenbild.
Die Regisseurin über ihren Film:
"Dies ist eine autobiografische Geschichte. Die Handlung spielt an Orten meiner Kindheit, an die ich in meinen Träumen immer wieder zurückkehre. Ich kann noch immer deutlich den Klang des unaufhörlichen, feuchten Windes hören. Ich sehe den ungastlichen Strand. Die See ist gelb und grau. Stürme lassen die Mauern erzittern. Dies sind böse Zeiten.
In der Schule erleben wir die überwältigende Mittelmäßigkeit des Faschismus und seiner lächerlichen Rituale. Ich bin sieben Jahre alt. Ich gehe zur Schule. Ich weiß, dass ich den anderen Kindern gegenüber meine wahre Identität nicht offenbaren darf. Man hat mir gesagt, dass das Leben meiner Familie von meinem Schweigen abhängt.
Ich bin gezwungen zu lügen. Ich lüge also, genauso wie ich es tun soll. Ich schaffe es, dass man mir meine Lügen glaubt. Ich versuche verzweifelt, genau wie alle anderen auszusehen, aber nun ist meine Mutter traurig und verachtet mich.
... mehr
Ich bin schwach und dumm und lasse sie leiden. Was soll ich sagen? Was soll ich für mich behalten? Wie kann ich die Anerkennung meiner Mutter und der anderen erringen? In einer Welt so voller Unordnung und Angst - wer sollen wir da sein?"
... weniger
Inhaltsverzeichnis zu „Der Preis - El Premio (DVD)“
1. Heimweh2. Schulbesuch
3. Vorsichtsmaßnahmen
4. Schummelei
5. Leben in Furcht
6. Indoktrination
7. Korrektur
8. Auszeichnung
9. Familienstreit
10. Preisverleihung
11. Abspann
Mitwirkende zu „Der Preis - El Premio (DVD)“
Darsteller: | Paula Galinelli Hertzog (Ceci), Sharon Herrera (Silvia), Laura Agorreca (Lucia), Viviana Suraniti (Maestra Rosita), Uriel Lasillo (Walter), Ludmila Lopez (Martita), Jonathan Raia (Sergeant Estevez), José Sánchez (Rositas Ehemann), Juan Manuel Molina (Oberst), Silvia Villegas (Inspektorin) |
Drehbuchautor: | Paula Markovitch |
Kamera: | Wojciech Starón |
Kostüm: | Victoria Pugliese, Macarena Victoria Pazos |
Musik: | Sergio Gurrola |
Produzenten: | Izrael Moreno, Pablo Boneu, Paula Markovitch |
Regisseur: | Paula Markovitch |
Label: | absolut Medien |
Verleih: | absolut Medien |
Vertrieb: | AL!VE |
Produktionsfirma: | Kung Works (MX), Mille et Une (FR), Staron Films (PL) |
Land / Jahr: | Deutschland / 2017 |
Autoren-Porträt von Paula Morkovitch
Paula Markovitch wurde am 28.5.1968 in Buenos Aires geboren. Ab 1976 lebte die Familie in San Clemente del Tuyú, dann in Córdoba, wo sie Gedichte, Erzählungen und Theaterstücke zu schreiben beginnt. Emigrierte nach Mexiko, wo sie als Dramaturgin und Dozentin u.a. am Filminstitut IMCINE tätig ist. Sie war als Autorin an Spielfilmen beteiligt (u.a. an Lake Tahoe) und hat zwei eigene Kurzfilme realisiert. THE PRIZE ist ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin. 2017 folgte PAINTINGS IN THE DARK.
Bibliographische Angaben
- Autor: Paula Morkovitch
- DVD
- farbig, Spieldauer: 115 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Spanisch
- Untertitel: Deutsch
- EAN: 9783848870219
- Erscheinungsdatum: 29.09.2017
Rezension zu „Der Preis - El Premio (DVD)“
Argentinien zur Zeit der Militärdiktatur. Regiedebütantin Paula Markovitch erzählt in Form eines Familiendramas einen leisen, gegen die Strich gebürsteten (Polit-)Thriller.Der Titel war prophetisch. Auf der 61. Berlinale wurden Wojciech Staron und Barbara Enriquez, Kameramann respektive Produktionsdesignerin, für ihre Arbeit an "El premio" von Paula Markovitch ex aequo mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Grau, kalt und abweisend sind die Bilder, reduziert, minimalistisch ist die Ausstattung. Die Stimmung des Dramas spiegelt sich perfekt wieder, die Optik passt zur Schwere des Themas. Ein leiser Thriller der anderen Art entspinnt sich, eine gegen den Strich gebürstete Genrearbeit.
Einen Kontrapunkt zum marktschreierischen, effektdominierten Popcorn-Kino setzt die argentinische, in Mexiko lebende Filmemacherin in ihrem autobiografisch inspirierten Spielfilmerstling. Als Drehbuchautorin ("Lake Tahoe") ist sie bislang in Erscheinung getreten, nun hat sie ihre Worte auf ein Minimum reduziert. Durch die großen braunen Augen einer Siebenjährigen erzählt sie von ihrer Heimat zur Zeit der Militärdiktatur. Mutter und Kind haben sich in ein kleines Dorf am Meer zurückgezogen. Der Vater ist abwesend, im Gefängnis, wohl tot. In der Schule soll das Kind sagen, dass der Papa als Vertreter unterwegs ist und in Buenos Aires Vorhänge verkauft. Das Mädchen versteht nicht warum, stellt Fragen, will wissen was "Pessimist" bedeutet. Auf klare Antworten wartet sie vergebens.
Ans Ende der Welt sind Frau Edelstein und Cecilia (eindringlich: Paula Galinelli Hertzog) geflüchtet. Sie hausen in einer baufälligen Strandhütte in der Liegestühle lagern. Das Radio knistert, der Empfang ist schlecht. Endlos bläst der Wind, das kleine Mädchen langweilt sich, versucht am Strand Rollschuh zu laufen. bleibt stecken. Sie führen ein Leben im Stillstand, in der Warteschleife. Dann veranstaltet die Armee in der Schule ein Aufsatzwettbewerb. Cecilia schreibt begeistert los - ihre Sätze entpuppen
... mehr
sich als lebensgefährlich.
Das Wort Junta fällt im ganzen Film nie, von Diktator Jorge Rafael Videla und seinen Folterknechten nichts zu sehen. Doch die Bedrohung ist omnipräsent. Das Mädchen sehnt sich nach Normalität, die Mutter kann ihr die nicht geben. Jeder Kontakt, jede unbedachte Äußerung kann den Tod zur Folge haben. Bleierne, bedrückende 115 Minuten, die von Isolation und Angst handeln, von der Gefahr, die von Wahrheit ausgeht. Es passiert nichts und doch viel. Man muss sich nur auf die Geschichte einlassen, sich in die Figuren hineindenken, mit ihnen fühlen. Dann entschließt sich einem der rigide Stilwillen und dem verstimmten Klavier und den schlagenden Fensterläden kommen die entsprechende Bedeutung zu. geh.
Das Wort Junta fällt im ganzen Film nie, von Diktator Jorge Rafael Videla und seinen Folterknechten nichts zu sehen. Doch die Bedrohung ist omnipräsent. Das Mädchen sehnt sich nach Normalität, die Mutter kann ihr die nicht geben. Jeder Kontakt, jede unbedachte Äußerung kann den Tod zur Folge haben. Bleierne, bedrückende 115 Minuten, die von Isolation und Angst handeln, von der Gefahr, die von Wahrheit ausgeht. Es passiert nichts und doch viel. Man muss sich nur auf die Geschichte einlassen, sich in die Figuren hineindenken, mit ihnen fühlen. Dann entschließt sich einem der rigide Stilwillen und dem verstimmten Klavier und den schlagenden Fensterläden kommen die entsprechende Bedeutung zu. geh.
... weniger
Pressezitat
"Eine Intensität, die einem fast Angst einjagt!" DIE ZEIT"Bilder einer Kindheit unter der Diktatur, in denen kein Blut fließt und trotzdem der Horror
unübersehbar ist." FAZ
"Wie sie herausarbeitet, wie die Vorherrschaft des Militärs sowohl physisch als auch psychisch bis in dieses Küstendorf vorgedrungen ist, ist grandios." Der Spiegel
"Während der zwei Stunden des Films übertragen sich die Anspannung und Angst vor Entdeckung auf den Zuschauer. Gerade weil die Bedrohung nicht sichtbar ist, sondern nur im Hintergrund lauert." DIE ZEIT
"Ein leiser, sehr eindringlicher Film, der strikt aus der Perspektive eines Kindes die kalte Macht einer Diktatur über eine Kleinfamilie spürbar macht." Festivalblog
Kommentar zu "Der Preis - El Premio"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Der Preis - El Premio".
Kommentar verfassen