What's next...
Unsicherheit in Biografien von Tänzerinnen und Tänzern. Dissertationsschrift
Mobilität, Flexibilität, Konkurrenz und existenzielle Abhängigkeit vom Körper - der Beruf von Tänzerinnen und Tänzern bringt biografisches Unsicherheitspotenzial mit sich. In Interviews zeigen sich jedoch auch unerwartete Wege der Herstellung biografischer...
lieferbar
versandkostenfrei
Buch (Kartoniert)
53.50 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
- Ratenzahlung möglich
Produktdetails
Produktinformationen zu „What's next... “
Mobilität, Flexibilität, Konkurrenz und existenzielle Abhängigkeit vom Körper - der Beruf von Tänzerinnen und Tänzern bringt biografisches Unsicherheitspotenzial mit sich. In Interviews zeigen sich jedoch auch unerwartete Wege der Herstellung biografischer Sicherheit. Diese legt Sophie Pfaff in einer Studie frei, in der weder Unsicherheit unweigerlich angenommen noch Sicherheit gefordert wird. Neben neuen Einsichten für die Biografieforschung und die Kunstsoziologie liefert der Band Anknüpfungspunkte an Debatten um Arbeitsorganisation und Transnationalisierungsprozesse.
Klappentext zu „What's next... “
Mobilität, Flexibilität, Konkurrenz und existenzielle Abhängigkeit vom Körper - der Beruf von Tänzerinnen und Tänzern bringt biografisches Unsicherheitspotenzial mit sich. In Interviews zeigen sich jedoch auch unerwartete Wege der Herstellung biografischer Sicherheit. Diese legt Sophie Pfaff in einer Studie frei, in der weder Unsicherheit unweigerlich angenommen noch Sicherheit gefordert wird. Neben neuen Einsichten für die Biografieforschung und die Kunstsoziologie liefert der Band Anknüpfungspunkte an Debatten um Arbeitsorganisation und Transnationalisierungsprozesse.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „What's next... “
Einleitung"What's next..." - Biografien sind unübersichtlicher, spontaner, flexibler geworden in der späten Moderne. Wohin geht es? Aber auch: Ergibt die Vergangenheit Sinn? Kann man einzelne Phasen des Lebens und Arbeitens in einen Zusammenhang bringen, persönliche Identität stiften? Und wie können angesichts dieser Gemengelage Entscheidungen getroffen werden?Diese Arbeit untersucht (Un)Sicherheit in Biografien von Bühnentänzerinnen und -tänzern. In einem rekonstruktiven Forschungsdesign wird Unsicherheit für diese Gruppe nicht unweigerlich angenommen oder Sicherheit normativ gefordert. Vielmehr wird das Phänomen im Rahmen der Sinn- und Relevanzstrukturen der Akteurinnen und Akteure betrachtet. Mit den Tänzerinnen und Tänzern steht eine soziale Gruppe im Zentrum, die bisher soziologisch kaum beachtet wurde, welche jedoch - neben der offensichtlichen kunstsoziologischen Relevanz - Anknüpfungspunkte an aktuelle Debatten um Arbeitsorganisation, die körperliche Dimension des Sozialen und Transnationalisierungsprozesse bietet (vgl. 1.2).Unter prekären Arbeitsbedingungen lebende Künstlerinnen und Künstler sind Sozialfiguren, die schon lange Bestandteil des alltäglichen Wissensvorrates sind. Dass sie jedoch auch über den engen Bereich der Kunst hinaus als Beispiele für eine neue Form des Arbeitens (und Lebens) gelten können, ist in soziologischer Hinsicht spannend. Diese These wird in der Arbeitssoziologie aus unterschiedlichen Richtungen vertreten. Luc Boltanski und Ève Chiapello beobachten in ihrer Studie Der neue Geist des Kapitalismus, dass Künstlerinnen und Künstler in der Manager-Ratgeberliteratur immer wieder als Vorreiterinnen und Vorreiter des projekt- und netzwerkbasierten Arbeitens auftauchen (Boltanski und Chiapello 2006). Auch Pierre Menger schließt in seinen Forschungen zu Künstlerarbeitsmärkten an die These an, dass Künstlerinnen und Künstler trotz ihrer kritischen Haltung gegenüber der Ökonomie ironischerweise immer deutlicher ein "Idealbild des
... mehr
Arbeitnehmers der Zukunft" (Menger 2006, 10) darstellen würden und als "Vorreiter bei der Erprobung (hyper)flexibler Arbeitsformen" betrachtet werden können (Menger 2006, 70). Auch im deutschsprachigen Diskussionszusammenhang erhält der Arbeitsmarkt von Künstlerinnen und Künstlern in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit. Nachdem dieser lange als "exotische Nische", als Abweichung von der Norm angesehen wurde und somit auch nicht im Zentrum des Interesses von Arbeitssoziologinnen und -soziologen stand, rückt er mit dem neuerlichen Strukturwandel von Arbeit wieder stärker auf den (Forschungs-)Plan (Manske und Schnell 2010, 699). So weisen Carroll Haak und Günther Schmid darauf hin, dass durch eine nähere Betrachtung des Arbeitsmarktes von Künstlerinnen und Künstlern (und Publizistinnen und Publizisten) Charakteristika aufgezeigt werden können, "die künftige Veränderungen des Arbeitsmarktes im Kern vorwegnehmen" würden und dass dort auch Lösungsmöglichkeiten für dabei auftretende Probleme gefunden werden könnten (Haak und Schmid 2001, 159).Zentraler Punkt in der Diskussion um die aktuellen Entwicklungen der Strukturen von Arbeit sind die Unsicherheiten, die durch die Deregulierung von Arbeit und den damit verbundenen Flexibilisierungs- und Subjektivierungstendenzen für die Einzelnen entstehen. Die entsprechenden Forschungsarbeiten sind von der Figur des Verlustes geprägt. Dort wird ein Verlust von Sicherheiten beschrieben, die mit dem sogenannten "Normalarbeitsverhältnis" verbunden sind, also vor allem von staatlichen Absicherungen gegen Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter. Wenn nun "atypische" Beschäftigungsformen an Bedeutung gewinnen, bedeutet das in dieser Logik auch die Zunahme von Unsicherheiten. Gleichzeitig wird - in unterschiedlichem Ausmaß - der gegenwärtige Strukturwandel von Arbeit als ambivalent bewertet. Denn flexibilisierte Arbeit eröffnet den Einzelnen auc Gestaltung von Arbeitszeit, Arbeitsort und Arbeitsweise. Eine ähnliche Ambivalenz wird auch in
... weniger
Inhaltsverzeichnis zu „What's next... “
InhaltEinleitung 91 (Un)Sicherheit in Biografien von Tänzerinnen und Tänzern 191.1 (Un)Sicherheit 191.1.1 Sicherheit als zentrale Wertidee der Moderne 201.1.2 (Un)Sicherheit als Wissensproblem 271.1.3 (Un)Sicherheit zwischen Handlung und Struktur 361.1.4 (Un)Sicherheit als Identitätsproblem 421.1.5 Zwischenfazit 451.2 (Un)Sicherheitspotentiale in Biografien von Tänzerinnen und Tänzern 471.2.1 (Un)Sicherheit durch subjektivierte Arbeitsorganisation 481.2.2 (Un)Sicherheit im Kunstfeld 711.2.3 (Un)Sicherheit durch Körperarbeit 861.2.4 (Un)Sicherheit transnationaler Lebensverläufe 942 Das Tanzfeld 1022.1 Das Feld wird abgesteckt 1032.2 Tanz als unmittelbare, flüchtige und fragile Kunstform 1042.3 Kleine Geschichte der symbolischen Differenzierungen innerhalb des Tanzfeldes 1062.3.1 Ballett 1072.3.2 Innovationsbewegungen 1172.3.3 Aktuelle Tendenzen 1252.4 Ökonomische und kulturpolitische Strukturen des Tanzfeldes in Deutschland und den Niederlanden 1302.4.1 Tanz als Teil des Kultursektors 1302.4.2 (Tanz-)Kunst als Beruf 1312.4.3 Andere Länder, andere Modelle - Kulturfinanzierung und -politik 1412.5 Soziale Positionierung im Tanzfeld 1492.5.1 Ausbildung 1502.5.2 Berufliche Positionierung 1522.5.3 Zweite Karriere 1563 Forschungsdesign 1593.1 Methodologischer Rahmen der Studie 1593.1.1 Rekonstruktive Sozialforschung 1593.1.2 Systematischer Vergleich und Konstruktion von Idealtypen 1613.1.3 Prozesshaftigkeit sozialer Strukturen 1653.2 Erhebung und Auswertung 1673.3 Problematisierung der Mehrsprachigkeit des Datenmaterials 1824 Vier Perspektiven auf (Un)Sicherheit in Biografien von Tänzerinnen und Tänzern 1894.1 Wahrnehmung und Bewertung projektbasierten Arbeitens 1904.1.1 (Un)Sichere Projektarbeit 1904.1.2 Drei Fälle 1934.1.3 Vergleichende Diskussion der Ergebnisse 2214.2 Herstellung biografischer Sicherheit über die Positionierung als Künstlerin oder als Künstler 2294.2.1 Kunst als Sinn- und Handlungssphäre 2294.2.2 Positionierung innerhalb des Kunstfeldes im engen Sinn
... mehr
2304.2.3 Positionierung innerhalb des Kunstfeldes im weiten Sinn 2534.2.4 Kontrastierung der Typen 2664.3 Der Körper als Generator von (Un)Sicherheit 2704.3.1 Riskante Körperpraxis Tanz 2704.3.2 Methodische Vorbemerkung 2724.3.3 Körperideale und -praktiken im Tanzfeld 2744.3.4 Körperkrisen und deren Bewältigung 2984.3.5 Zwei Kernkategorien 3184.4 Transnationale Biografien zwischen lokalen und globalen Positionierungen 3234.4.1 Normalität I: Das Kunstsystem als transnationaler Identitätshorizont 3254.4.2 Normalität II: Das Tanzfeld als strukturell isomorphes, transnationales Organisationsfeld 3264.4.3 Referenzfall Melanie - Praktische Internationalität 3284.4.4 Typenskizze: Kosmopoliten, Internationale, Lokale 3464.4.5 Konturierung der Typen anhand weiterer Referenzfälle 3484.4.6 Zwischenfazit 3605 Schlussbetrachtungen 3655.1 (Un)Sicherheit in Biografien - Ein Modell 3665.2 Zentrale Befunde 3735.3 Eigensinnige biografische Strukturierung in der späten Moderne 382Abbildungen und Tabellen 389Literatur 390Anhang 409Dank 414
... weniger
Autoren-Porträt von Sophie Pfaff
Sophie Pfaff promovierte im Fach Soziologie an der Universität Halle-Wittenberg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sophie Pfaff
- 2018, 415 Seiten, Maße: 14,1 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593509687
- ISBN-13: 9783593509686
- Erscheinungsdatum: 12.11.2018
Kommentar zu "What's next..."
Schreiben Sie einen Kommentar zu "What's next...".
Kommentar verfassen