Schrift als Kommunikationsmedium in der Malerei des 20. Jahrhunderts
Dissertationsschrift
Die Schrift ist in der heutigen Bildenden Kunst zum komplexen Element geworden, das als Ausdrucksform nicht mehr wegzudenken ist. Zwar ist die Verbindung von Bildender Kunst und Schriftsprache bereits seit den frühesten Kulturen der Menschheitsgeschichte...
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Produktinformationen zu „Schrift als Kommunikationsmedium in der Malerei des 20. Jahrhunderts “
Klappentext zu „Schrift als Kommunikationsmedium in der Malerei des 20. Jahrhunderts “
Die Schrift ist in der heutigen Bildenden Kunst zum komplexen Element geworden, das als Ausdrucksform nicht mehr wegzudenken ist. Zwar ist die Verbindung von Bildender Kunst und Schriftsprache bereits seit den frühesten Kulturen der Menschheitsgeschichte bekannt, jedoch hat sich die Einheit der beiden Kommunikationsmittel erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem feststehenden Topos verdichtet.Das vorliegende Buch widmet sich Ursache und Wirkung des Schriftaspekts in der Malerei des 20. Jahrhunderts. Zunächst werden Hintergründe, Geschichte und Entwicklung der Schrift an sich sowie der verschiedenen Schriftmedien wie Zeitung, Comic oder Printwerbung beleuchtet. Bei der anschließenden Untersuchung der für die Integration von Buchstabe, Wort und Text ins Bild maßgeblichen Bewegungen in der Kunst wird ein breitgefächertes Spektrum künstlerischer Möglichkeiten aufgezeigt. Hierbei wird nochmal eine Aufteilung vorgenommen in die Kunst vor dem Zweiten Weltkrieg und die sich explosionsartig individualisierenden Strömungen in der zweiten Jahrhunderthälfte. Die exemplarische Auswahl der vorgestellten Künstler und Werke orientiert sich dabei an signifikanten Beispielen im westlichen Europa und in den USA.
Lese-Probe zu „Schrift als Kommunikationsmedium in der Malerei des 20. Jahrhunderts “
Textprobe:Kapitel 2.3. Die Printwerbung und ihr Einfluss auf die moderne Kunst:
Die Geschichte der Werbung ist eng verzahnt mit derjenigen von Zeitung und Zeitschrift. Bereits um 1700 gab es erste Zeitungsanzeigen, große Ladenschilder und Plakatierungen, die sich jedoch in Folge des politischen Wechselspiels von Expansion und Einschränkung lange Zeit nicht weiterentwickelten.
Erst die Veränderungen in der zweiten Jahrhunderthälfte des 19. Jahrhunderts sorgten für eine Modernisierung des Werbegeschäfts und ebneten der Verquickung der Werbung mit der modernen Kunst den Weg. Großflächige Anzeigen, collageartig von Kleinanzeigen übersäte Reklamewände und ein gesteigertes grafisches Bemühen erweckte die Aufmerksamkeit der Künstler. Die neuen Aufgaben der Werbung waren das Ansprechen einer weit verstreuten Kundschaft, man ging über zu stadt- und sogar landesweiter Reklame. Die in der Werbung verwendete Sprache beinhaltete eine Vielfalt von Dialekten, sie war großsprecherisch, schillernd und sehr wortreich. Besonders die vielen klein gedruckten, dicht gedrängten Texte waren listig suggestiv. Mit der Senkung der Besteuerung für Werbeplakate setzte schließlich auch der Staat ein Zeichen für die positive Entwicklung der freien Marktwirtschaft.
Mit der Entwicklung der Wirtschaft entstanden die ersten großen Warenhäuser, was wiederum ein geändertes Konsumverhalten nach sich zog. Dadurch wurden Neuerungen wie Anzeigenkampagnen für befristeten oder saisonalen Verkauf oder Sonderrabatte notwendig.
In Amerika florierte die Werbung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bereits im großen Stil. Die improvisierten reißerischen Werbemethoden fungierten als wirkungsvolle Instrumente des gesellschaftlichen Wandels. Es wurden diverse psychologische Schriften über die menschliche Beeinflussung durch das Kalkül herausgegeben, deren Schwerpunkt auf der irrationalen Suggestion lag, wie sie durch einen Vorrang des Bildes gegenüber dem Wort erreicht werden kann. Hierin erkannten die
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Künstler Parallelen im Anliegen der Kunst: Sollten in der Werbung bestimmte Gegenstände in der Vorstellung der Öffentlichkeit suggestiv werden, so drängte die Moderne Kunst darauf, dass die Welt neu gesehen wurde. Es entwickelte sich ein enormer Erfindungsgeist mit der allgemeinen Forderung nach Veränderung.
In Europa erlaubte erst in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts die gänzliche Aufhebung der Genehmigungspflicht eine heterogene Werbung auch kleinerer Firmen. Eine erneute Liberalisierung des Presserechts war verknüpft mit dem Thema der bürgerlichen Freiheit und der wirtschaftlichen Freizügigkeit. Durch die wachsende Masse an Konkurrenz wurde wiederum mehr Werbung nötig, durch die steigende Nachfrage kamen verpackte Markenartikel auf. Gleichzeitig mit einer Schwemme an neuaufkommenden Produkten standen der Werbung neue Techniken zur Vermarktung zur Verfügung. Durch die Möglichkeiten neuer Drucktechniken konnte dem Bild gegenüber der Schrift mehr Gewicht eingeräumt werden. Dem Künstlerischen wurde, auch aus Gründen der Abhebung, ernsthafte Beachtung geschenkt, die Künstler wiederum entdeckten im erweiterten Markt ein Potential für eine neue Kunstform. Die Entwicklung der Farblithografie erschien geradezu maßgeschneidert für die Verquickung von breitgefächerter Werbung und künstlerischer Neuerung.
Gleichzeitig mit der Geburt der modernen Kunst entwickelte sich in dieser Zeit die Werbung allmählich zu dem, was man im 20. Jahrhundert als "Traummaschine der kapitalistischen Wirtschaft" bezeichnen konnte. 1870/1880 sagten sich die Impressionisten von den Salons los, Plakate, Reklamewände und Zeitungsanzeigen drängten verstärkt und unübersehbar in den Alltag der Städte und auch in die Welt der Kunst. Bereits in den Augen George Seurats verliehen die Reklametafeln und -plakate der Stadt eine besondere Note. Um 1890, als er Plakatwände und Reklametafeln in seine Stadtbilder aufnahm, fiel der Werbung erstm
In Europa erlaubte erst in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts die gänzliche Aufhebung der Genehmigungspflicht eine heterogene Werbung auch kleinerer Firmen. Eine erneute Liberalisierung des Presserechts war verknüpft mit dem Thema der bürgerlichen Freiheit und der wirtschaftlichen Freizügigkeit. Durch die wachsende Masse an Konkurrenz wurde wiederum mehr Werbung nötig, durch die steigende Nachfrage kamen verpackte Markenartikel auf. Gleichzeitig mit einer Schwemme an neuaufkommenden Produkten standen der Werbung neue Techniken zur Vermarktung zur Verfügung. Durch die Möglichkeiten neuer Drucktechniken konnte dem Bild gegenüber der Schrift mehr Gewicht eingeräumt werden. Dem Künstlerischen wurde, auch aus Gründen der Abhebung, ernsthafte Beachtung geschenkt, die Künstler wiederum entdeckten im erweiterten Markt ein Potential für eine neue Kunstform. Die Entwicklung der Farblithografie erschien geradezu maßgeschneidert für die Verquickung von breitgefächerter Werbung und künstlerischer Neuerung.
Gleichzeitig mit der Geburt der modernen Kunst entwickelte sich in dieser Zeit die Werbung allmählich zu dem, was man im 20. Jahrhundert als "Traummaschine der kapitalistischen Wirtschaft" bezeichnen konnte. 1870/1880 sagten sich die Impressionisten von den Salons los, Plakate, Reklamewände und Zeitungsanzeigen drängten verstärkt und unübersehbar in den Alltag der Städte und auch in die Welt der Kunst. Bereits in den Augen George Seurats verliehen die Reklametafeln und -plakate der Stadt eine besondere Note. Um 1890, als er Plakatwände und Reklametafeln in seine Stadtbilder aufnahm, fiel der Werbung erstm
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Autoren-Porträt von Dominique Schwarz
Dominique Schwarz, geb. 1974 in Heidelberg, studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Heidelberg und München. Im Jahr 1999 schloss sie ihr Studium erfolgreich mit dem akademischen Grad der Magistra Artium ab, 2001 folgte die Promotion.(Schrift-)sprache und Kunst waren von jeher schwerpunktmäßige Interessensgebiete der Autorin. So schrieb sie neben der Beschäftigung mit Kunst und Kunstschaffenden schon während des Studiums Einführungstexte für Vernissagen und arbeitete in verschiedenen redaktionellen Bereichen. Privat verfasste sie Lyrik und Kurzgeschichten. In der vorliegenden Dissertation widmet sie sich der Verbindung beider Kommunikationsformen, indem sie ein das Kunstschaffen des 20. Jahrhunderts mitbestimmendes Phänomen aufzeigt: Die Einbettung schriftlicher Information in die Bildende Kunst.
Bibliographische Angaben
- Autor: Dominique Schwarz
- 2019, 232 Seiten, 29 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3959355017
- ISBN-13: 9783959355018
- Erscheinungsdatum: 23.05.2019
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