Paläoanthropologie
Obwohl der Mensch im natürlichen phylogenetischen System der Organismen keine Sonderstellung einnimmt, kommt ibm aufgrund seiner doppelten Geschichtlichkeit eine AusnahmesteUung zu. Ziel paläoanthropologischer Forschung ist es, den Prozeß der Menschwerdung...
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Produktinformationen zu „Paläoanthropologie “
Klappentext zu „Paläoanthropologie “
Obwohl der Mensch im natürlichen phylogenetischen System der Organismen keine Sonderstellung einnimmt, kommt ibm aufgrund seiner doppelten Geschichtlichkeit eine AusnahmesteUung zu. Ziel paläoanthropologischer Forschung ist es, den Prozeß der Menschwerdung als komplexen psycho physischen Adaptationsprozeß zu verstehen und zum Selbstverständnis des Menschen beizutragen. Moderne paläoanthropologische Forschung ist damit wesentlich mehr als nur Fossilkunde, nämlich ein multidisziplinärer Ansatz. Da die Paläoanthropologie in den bei den letzten Dezennien durch zahlreiche neue Daten, Befunde und Denkansätze geprägt wurde, die zu vielfliltigen Modell bildungen, z. B. zur Evolutionsökologie der frühesten Hominiden oder zur Entstehung des anatomisch modernen Menschen, Anlaß gaben, fehlt im deutsch sprachigen Raum ein aktuelles Lehrbuch der Paläoanthropologie. Der vorliegende Band, der in einen methodischen (Kap. 2 -4) und einen angewandten Teil (Kap. 5 -8) gegliedert ist, soll diese Lücke schließen. Das inhaltliche Konzept fußt auf der Lehrpraxis der Autoren auf dem Gebiet der Paläoanthropologie und -primatologie sowie auf vielfliltigen sachbezogenen Anregungen der angesprochenen Leserschaft, insbesondere der Studenten der Anthropologie und der Biologielehrer. Text- und Abbildungsumfang wurden gleichgewichtig behandelt, wobei versucht wurde, die gesamte Bandbreite der Denkansätze und Modellvorstellungen zur Stammesgeschichte des Menschen zu integrieren und ihr Für und Wider abzuwägen. Der Band soU den Leser letztlich in die Lage versetzen, stammesgeschichtliche Aussagen, die prinzipiell nur Modellcharakter haben, kritisch zu bewerten und eigene Forschungsfragen und -strategien zu entwickeln. Das detaillierte Register und das umfangreiche Literaturverzeichnis sollen dabei den Zugang zu den vielfliltigen Daten, Fakten und Themenkomplexen des Hominisationsprozesses erleichtern. Dem Verlagshaus Springer, namentlich Herrn Dr.
Inhaltsverzeichnis zu „Paläoanthropologie “
1 Einleitung.- 2 Grundlagen der Paläobiologie.- 2.1 Geochronologischer Rahmen.- 2.2 Möglichkeiten und Grenzen paläobiologischer Forschung.- 2.3 Vom Lebewesen zum Fossil - Taphonomie.- 2.4 Altersbestimmung von Fundstätten und Fundstücken.- 2.4.1 Grundlagen der Stratigraphie.- 2.4.2 Spezielle Methoden der Altersbestimmung.- 2.4.3 Paläogenetische Methoden und molekulare Uhr.- 2.5 Klassifikation und phylogenetische Rekonstruktion.- 2.5.1 Was ist ein Merkmalz.- 2.5.1.1 Merkmale als Einheit von Form und Funktion.- 2.5.1.2 Biologische Rolle von Merkmalen.- 2.5.1.3 Die Anpassung von Merkmalen.- 2.5.2 Merkmal und Ähnlichkeit.- 2.5.2.1 Nachweis homologer Merkmale.- 2.5.2.2 Ursprüngliche und abgeleitete homologe Merkmale.- 2.5.3 Gewichtung von Merkmalen.- 2.5.4 Merkmalsausprägung und Körpergröße.- 2.5.5 Methoden und Ziele der Funktionsmorphologie.- 2.5.5.1 Induktion.- 2.5.5.2 Deduktion.- 2.5.5.3 Funktionsmorphologie und phylogenetische Analyse.- 2.5.6 Schulen biologischer Klassifikation.- 2.5.6.1 Evolutionäre Taxonomie.- 2.5.6.2 Phylogenetische Systematik oder Kladistik.- 2.5.6.3 Numerische Taxonomie oder Phänetik.- 2.5.7 Verfahren der Stammbaumrekonstruktion.- 2.5.7.1 Methodische Schritte der phylogenetischen Analyse.- 2.5.7.2 Optimierungsverfahren zur Stammbaumrekonstruktion.- 2.5.8 Artkonzepte und Modelle der Artentstehung.- 2.5.8.1 Biologisches Artkonzept.- 2.5.8.2 Evolutionäres Artkonzept.- 2.5.8.3 Modelle zur Artentstehung.- 3 Ursprung und Radiation der Primaten.- 3.1 Vorfahren der Primaten.- 3.2 Definition der Primaten.- 3.3 Primatenradiation vom Paläozän bis zum Miozän (ohne Hominoidea).- 3.4 Verbreitung und Systematik der rezenten Primaten.- 4 Adaptationen der Primaten.- 4.1 Adaptationen des kranialen Skeletts und der Zähne.- 4.1.1 Morphologie des Gesichtsschädels.- 4.1.1.1 Orbita- und Überaugenregion.- 4.1.1.2 Suborbitalregion.- 4.1.2 Morphologie des Hirnschädels.- 4.1.2.1 Hirnschädelform.- 4.1.2.2 Kiefergelenk.- 4.1.2.3 Ohrregion.- 4.1.3 Zahnbogenform.- 4.1.4
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Morphologie von Unterkieferkörper und -ast.- 4.1.5.1 Morphologie der Schneidezähne.- 4.1.5.2 Morphologie der Eckzähne.- 4.1.5.3 Morphologie der Praemolaren.- 4.1.5.4 Morphologie der Molaren.- 4.1.6 Entstehung des bilophodonten Molarenmusters.- 4.1.7 Entstehung des Dryopithecus-Musters.- 4.1.8 Zahnschmelzdicke und -runzeln.- 4.1.9 Zahnschmelzprismen.- 4.1.10 Funktionsmorphologie der Molaren.- 4.1.11 Kaumuskulatur und Kauvorgang (Mastikation).- 4.2 Adaptationen des postkranialen Skeletts.- 4.2.1 Quadrupedie.- 4.2.1.1 Biomechanische Grundlagen der Quadrupedie.- 4.2.1.2 Morphologie des postkranialen Skeletts quadrupeder Primaten.- 4.2.2 Knöchelgang der afrikanischen Menschenaffen.- 4.2.2.1 Körperhaltung und Gliedmaßenproportionen.- 4.2.2.2 Morphologie der Wirbelsäule und des Brustkorbs.- 4.2.2.3 Morphologie des Schultergürtels und der Vorderextremität.- 4.2.2.4 Muskulatur des Schultergürtels und der Vorderextremität.- 4.2.2.5 Morphologie des Beckengürtels und der Hinterextremität.- 4.2.3 Brachiation.- 4.2.3.1 Biomechanische Grundlagen der Brachiation.- 4.2.3.2 Morphologie des postkranialen Skeletts der Hylobatiden.- 4.2.3.3 Besonderheiten der Schulter- und Oberarmmuskulatur der Hylobatiden.- 4.2.4 Bipedie.- 4.2.4.1 Biomechanische Grundlagen der Bipedie.- 4.2.4.2 Morphologie der Wirbelsäule und des Brustkorbs des modernen Menschen.- 4.2.4.3 Morphologie des Schultergürtels und der oberen Extremität des modernen Menschen.- 4.2.4.4 Muskulatur des Schultergürtels und der oberen Extremität des modernen Menschen.- 4.2.4.5 Morphologie des Beckengürtels und der unteren Extremität des modernen Menschen.- 4.2.4.6 Muskulatur des Beckengürtels und der Hinterextremität der Pongiden und des modernen Menschen.- 4.2.4.7 Hypothesen zu Herleitung der Bipedie des Menschen.- 5 Differenzierung der miozänen Hominoidea.- 5.1 Die Proconsul-Gruppe.- 5.1.1 Fundorte und Zeitstellung.- 5.1.2 Morphologische Kennzeichnung.- 5.2 Die Dryopithecus-Gruppe.- 5.2.1 Fundorte und Zeitstellung.- 5.2.2 Morphologische Kennzeichnung.- 5.3 Die Sivapithecus-Gruppe.- 5.3.1 Fundorte und Zeitstellung.- 5.3.2 Morphologische Kennzeichnung.- 5.4 Evolutionsökologie.- 5.5 Phylogenetische Beziehungen der rezenten Hominoidea und Wurzeln der Hominidae.- 6 Australopithecinen und Homo habilis.- 6.1 Australopithecus - frühes Genus der Hominidae.- 6.1.1 Fundgeschichtliche Aspekte.- 6.1.2 Geographische und zeitliche Verbreitung.- 6.1.3 Morphologie der Australopithecinen.- 6.1.3.1 Morphologische Kennzeichnung.- 6.1.3.2 Evolutionsmorphologische Interpretationen.- 6.2 Homo habilis - älteste Spezies des Genus Homo.- 6.2.1 Fundgeschichtliche Aspekte.- 6.2.2 Geographische und zeitliche Verbreitung.- 6.2.3 Morphologie von Homo habilis (sensu lato).- 6.2.3.1 Morphologische Kennzeichnung von Homo habilis (sensu lato).- 6.2.3.2 Evolutionsmorphologische Interpretation.- 6.2.4 Taxonomie von Homo habilis: Homo habilis sensu stricto und Homo rudolfensis.- 6.3 Phylogenetische Beziehungen von Australopithecus und Homo habilis.- 6.4 Evolutionsökologie der frühen Hominiden (Australopithecinen und Homo habilis).- 7 Homo erectus.- 7.1 Fundgeschichtliche Aspekte.- 7.1.1 Asiatische Region.- 7.1.2 Afrikanische Region.- 7.1.3 Europäische Fundregion (einschl. Naher Osten).- 7.2 Geographische und zeitliche Verbreitung.- 7.3 Morphologie von Homo erectus.- 7.3.1 Morphologische Kennzeichnung.- 7.3.2 Evolutionsmorphologische Interpretation.- 7.4 Phylogenetische Beziehungen von Homo erectus.- 7.5 Evolutionsökologie von Homo erectus.- 8 Ursprung und Entwicklung des modernen Menschen (Homo sapiens).- 8.1 Fundgeschichtliche Aspekte.- 8.2 Intraspezifische Variabilität von Homo sapiens.- 8.2.1 Europäische und vorderasiatische Region.- 8.2.1.1 Ante-Neandertaler.- 8.2.1.2 Frühe Neandertaler (Praeneandertaler).- 8.2.1.3 Späte oder klassische Neandertaler.- 8.2.1.4 Proto-Cromagnoide.- 8.2.1.5 Jungpaläolithiker (anatomisch moderner Homo sapiens).- 8.2.2 Ostasiatische Region.- 8.2.2.1 Archaischer Homo sapiens.- 8.2.2.2 Anatomisch moderner Homo sapiens.- 8.2.3 Afrikanische Region.- 8.2.3.1 Archaischer Homo sapiens.- 8.2.3.2 Anatomisch moderner Homo sapiens.- 8.2.4 Australien.- 8.3 Entwicklungstendenzen bei Homo sapiens.- 8.3.1 Homo sapiens neanderthalensis versus Homo sapiens sapiens.- 8.3.1.1 Morphologie von Homo sapiens neanderthalensis.- 8.3.1.2 Evolutionsmorphologische Interpretation.- 8.4 Modelle zur Entwicklung des modernen Menschen.- 8.4.1 Modell der multiregionalen Evolution.- 8.4.2 'Out-of-Africa'-Modelle.- 8.4.2.1 'African Hybridization and Replacement Model'.- 8.4.3 Innovative Ansätze zur Lösung der Ursprungsfrage.- 8.5 Evolutionsökologie und biokulturelle Evolution von Homo sapiens.- 9 Ausblick.- 10 Illustrationen zur antomischen Nomenklatur.- 11 Glossar.- 12 Register.- 12.1 Verzeichnis der Taxa.- 12.2 Verzeichnis der Fundorte und -regionen.- 12.3 Verzeichnis der Fossilfunde.- 12.4 Sachverzeichnis.- 12.5 Verzeichnis der anatomischen Begriffe.- 12.6 Autorenverzeichnis.- 13 Literaturverzeichnis.
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Autoren-Porträt von Winfried Henke, Hartmut Rothe
Hartmut Rothe, Professor für Anthropologie, ist Direktor der Ethologischen Station Sennickerode, Universität Göttingen. Gemeinsam mit Winfried Henke hat Hartmut Rothe bereits "Paläoanthropologie" und "Stammesgeschichte des Menschen" veröffentlicht. Winfried Henke ist Professor für Anthropologie an der Universität Mainz.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Winfried Henke , Hartmut Rothe
- 2012, Softcover reprint of the original 1st ed. 1994, XIII, 699 Seiten, 304 Abbildungen, Maße: 15,5 x 23,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Springer, Berlin
- ISBN-10: 3642786510
- ISBN-13: 9783642786518
Pressezitat
Aus den Rezensionen: "... Die gesamte Bandbreite der Denkansätze und Modellvorstellungen zur Stammesgeschichte des Menschen wurde versucht zu integrieren ... Damit dürfte das vorliegende Werk Leser aller biologischer Fachrichtungen in die Lage versetzen ... und eigene Forschungsfragen und Strategien zu entwickeln. Das ausführliche Register und das Umfangreiche Schriftenverzeichnis dürften dabei den Zugang zu den vielfältigen Daten, Fakten und Themenkomplexen des Hominisationsprozesses erleichtern. Sie sollten darüberhinaus auch für Vertreter weiterer biologischer Forschungsrichtungen Anregungen geben und Leitlinien setzen zur Ergründung der Evolutionswege in anderen Organismengruppen, auch der Insekten." (in: Entomologia Generalis, 2009, Vol. 31, Issue 4, S. 348)
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