Little Germany
Deutsche Auswanderer in Nordamerika
Spuren - Gründe - Parallelen
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Little Germany “
Spuren - Gründe - Parallelen
Klappentext zu „Little Germany “
Mitte des 19. Jahrhunderts setzten regelrechte Auswanderungswellen aus Deutschland ein, deren Ziel Nordamerika war. Ganze Dörfer, Großfamilien und Vereine verließen aus Armut, wegen Hungersnöten, aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung ihre Heimat. Viele der Neuankömmlinge identifizierten sich in den ersten Jahrzehnten noch stark mit der deutschen Kultur, behielten die deutsche Sprache bei und siedelten sich in eigenen Stadtteilen an, etwa "Little Germany" in New York; andere wiederum fühlten sich bald der Kultur der Vereinigten Staaten zugehörig. Dieses Buch zeichnet die faszinierende Geschichte der 5,5 Millionen deutschen Migranten und die Spuren des deutsch-amerikanischen Lebens in den USA nach, die der Prozess der Akkulturation bis heute hinterlassen hat.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Little Germany “
EinleitungEberhard Anheuser und Adolphus Busch, zwei nach Nordamerika ausgewanderte Deutsche, gründeten die größte US-amerikanische Bierbrauerei. Das Dollarzeichen entwarf ein Einwanderer aus der Pfalz, Thomas Nast. Der erste Millionär der Moderne, der in den USA reich gewordene John Jacob Astor, stammte aus Walldorf bei Heidelberg. Der Erfinder der Jeans war Franke, der Erbauer der New Yorker Brooklyn Bridge wurde in Thüringen geboren. Auf den Schwaben Carl Laemmle geht »Universal Pictures« zurück, das erste große Filmstudio in Hollywood, wo man in den Gründerjahren hauptsächlich Deutsch sprach. Ub Iwerks, ein Nachfahre ostfriesischer Einwanderer zeichnete Mickey Mouse. Und auch die Weltunternehmen Boeing, Heinz und Steinway haben deutsche Wurzeln.Diese berühmten Deutsch-Amerikaner schufen auf der anderen Seite des Atlantiks etwas, was ihnen in der deutschen Heimat wahrscheinlich verwehrt geblieben wäre. In Deutschland litten sie unter politischer Unterdrückung, einem geografischen Flickenteppich, der den Handel erschwerte, und unter der Politik der Fürsten selbst. Aber im »Land der unbegrenzten Möglichkeiten«, wie der Deutsche Ludwig M. Goldberger 1903 die Vereinigten Staaten beschrieb, konnten sie sich entfalten und eine für sie zuvor undenkbare Karriere machen.Ihr erfolgreiches Leben strahlte auf die »daheim Gebliebenen« aus. Es motivierte unzählige weitere Auswanderungswillige, den Schritt zu wagen, nach Nordamerika auszuwandern. Sie wollten es ihren Vorbildern gleichtun und ebenso selbstbestimmt, in politischer, wirtschaftlicher und politischer Freiheit leben. Doch die Lebensleistungen vieler Deutsch-Amerikaner sind heute nahezu vergessen. Niemand bringt sie mehr mit den eingewanderten Deutschen zusammen. In der öffentlichen Wahrnehmung gelten sie zum Teil schlichtweg als »typisch amerikanisch«.Zusammenleben in der FremdeFür die Zusammensetzung der Gesellschaft der USA gibt es verschiedene Erklärungsmodelle: Amerikanisierung, Assimilation, Integration,
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»Melting Pot« und »Salad Bowl«. Die Begriffe beschreiben alle - mit unterschiedlichem Gewicht - eine zweite Sozialisation der ehemaligen Einwanderer, die sie zu Amerikanern machte. Die Idee des Zusammenschmelzens verschiedener, vorwiegend europäischer Einwanderer geht ursprünglich auf den französischen Adligen J. Hector St. John de Crèvecoeur zurück, der 1782 in seinem Buch »Letters from an American Farmer« die USA als ein Land beschrieb, in dem zum Wohle der Menschen alle Nationen miteinander »verschmelzen« würden. Die Amerikaner sollten gleichberechtigte Bürger einer neuen Nation sein und die positiven Traditionen ihrer Heimat in die neue, amerikanische Kultur einfließen lassen. Der Begriff »Melting Pot« wurde im Oktober 1908 durch die Welturaufführung des gleichnamigen Stückes von Israel Zangwill weltberühmt. Der jüdische Autor sah in Amerika eine friedliche harmonische Zukunft für alle Einwanderer. Er entzog sich allerdings der schwierigen Frage, wie der Amerikanisierungsprozess der Einwanderer in ihrem Alltag vonstattengehen solle und was Staat und Gesellschaft dafür tun könnten. Stattdessen stellte er Gott als allein handelnde Kraft des Verschmelzens dar.Die Idee des »Zusammenschmelzens« erlebte seit 1782 im Laufe des 19. Jahrhunderts eine Bedeutungsveränderung. Das Zusammenwachsen der einzelnen Kulturen wich dem Wunschdenken der Amerikaner, die neuen Einwanderergruppen würden in einen amerikanischen Schmelztiegel einfließen, der auf einer amerikanischen Leitkultur der »White Anglo-Saxon Protestants« beruhte. Man nahm also nicht mehr an, dass in einem Schmelztiegel neue Menschen einer neuen Nation geboren würden, sondern dass es dafür eine Vorgabe benötigte, eine Leitkultur - oder zumindest eine »Empfängerkultur« (»host culture«), an der man sich orientieren sollte.Die tonangebenden Schichten des 19. Jahrhunderts waren Verfechter der in der Amerikanischen Revolution geschaffenen Ideologie der freien politischen Institutionen. Sie waren zugleich Gegner des eur
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Inhaltsverzeichnis zu „Little Germany “
InhaltEinleitung9Zusammenleben in der Fremde10Phasen der Auswanderung 15Die ersten Auswanderer21Die Deutschen in Pennsylvania23Ein »Deitscheschteddel«: Germantown 27Nicht nur »Palatines«: Die Auswanderung im 18. Jahrhundert31Deutsch, die Landessprache der USA?38»Wie bischt?«: Die Amish40Die Besiedlung des Mittleren Westens47Große Erwartungen 53Die Deutschen in Missouri 57Auf Entdeckungsfahrt: Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied63Bier her!: Eberhard Anheuser und Adolphus Busch 65Die Deutschen in Wisconsin68Die Deutschen in Chicago75Die Deutschen in Texas85»Auswanderung von oben«: Der Mainzer Adelsverein91Die Stellung gegenüber der Sklaverei102New York und »Little Germany«105Anfänge in New York106»Little Germany« entsteht114Sprache und Religion120Arbeiter und Handwerker128Tasten für Amerika: Steinway & Sons129Die größte Brücke der Welt: Johann August Röbling131Händler und Kaufleute133Der erste Millionär: John Jacob Astor135Ebenfalls steinreich: Die Rockefellers136Parteien und Politik 138Deutsche in der Politik143Aus der Heimat vertrieben: Die Revolutionvon 1848 und die Folgen 143Freigeister aus Baden: Friedrich Hecker und Gustav Struve145Die Deutschen und die Republikaner151Revolutionär in Deutschland, Innenminister in den USA: Carl Schurz 152Politik als Karikatur: Thomas Nast155Ein Deutsch-Amerikaner im Weißen Haus: Herbert C. Hoover157»Die Tramps aus der Pfalz«: Donald Trumps Vorfahren160Ausländerfeindlichkeit und Nativismus162Deutsche im Militär167Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg168Ein Baron unter Republikanern: Friedrich Wilhelm von Steuben170Der Amerikanische Bürgerkrieg173Die beiden Weltkriege180Flugzeuge am Himmel: William E. Boeing182Wie deutsch ist Amerika?185Aurora und Teutonia: Das Vereinsleben 185Beergarden und pretzel: Die alte und die neue Sprache190Arbeitswelten193Meerrettich und Ketchup: Henry John Heinz197Der Erfinder der Jeans: Levi Strauss199Im Kindergarten: Margarethe Meyer-Schurz201Der »Kaiser von Kalifornien«: Johann August
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Sutter203Gemälde aus dem Wilden Westen: Albert Bierstadt205Ein Schwabe erfindet Hollywood: Carl Laemmle207Kerwe und Weihnachten: Die Festkultur208Winnetou und Old Shatterhand: Karl May213Das Ende der Auswanderungswelle219Angst vor Überfremdung219Das Ende der Einwanderungsströme221Der Untergang der »General Slocum«222Politischer Druck und öffentliche Verfolgung226Die Deutsch-Amerikaner im 20. Jahrhundert233Jüdische Flüchtlinge und Exildeutsche234Die Hollywood-Connection239Mickeys Väter: Walt Disney und Ub Iwerks240Der Raketenmann: Wernher von Braun241Der Erfinder der Shopping Mall: Victor Gruen243Erinnerungen an Deutsch-Amerika247Anhang253Register263
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Autoren-Porträt von Alexander Emmerich
Alexander Emmerich promovierte in Neuerer Geschichte an den Universitäten Heidelberg und Yale. Er ist Autor zahlreicher Bücher zur deutschen und amerikanischen Geschichte.
Bibliographische Angaben
- Autor: Alexander Emmerich
- 2019, 268 Seiten, Maße: 13,9 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593510995
- ISBN-13: 9783593510996
- Erscheinungsdatum: 07.10.2019
Pressezitat
»Dieses Buch zeichnet die faszinierende Geschichte der 5,5 Millionen deutschen Migranten und die Spuren des deutsch-amerikanischen Lebens in den USA in groben Entwicklungslinien nach, die dieser Prozess der Akkulturation bis in die Gegenwart hinterlassen hat. [...] Alles in allem gesehen liegt hier eine zu empfehlende Überblicksdarstellung vor, die nicht nur bekanntes Wissen verfestigt, sondern auch eine Reihe von neuen, vielen Lesern sicherlich noch unbekannten Erkenntnissen von Deutschen in den Vereinigten Staaten von Amerika zu vermitteln vermag.« Ulrich van der Heyden, Das Historisch-Politische Buch, Jahrgang 68, Heft 1»Emmerichs Little Germany [ist] ein Werk, das zahlreiche Schlaglichter auf bekannte Persönlichkeiten und Ereignisse der Geschichte der Deutschen in Amerika wirft. Wer im launigen Stil in das Thema einsteigen möchte, der ist mit Emmerichs Ausführungen sicher gut beraten.« ZEITARBEIT, 25.03.2021
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