Fokus: Epidemiologie und Pflege
Die Epidemiologie versucht, die Entstehung von Gesundheitsstörungen oder Krankheiten zu verstehen, um sie zu verhindern. Die sechs Masterarbeiten dieses Buches beschäftigen sich mit Dekubitus, Schmerz, Ulcus Cruris und tumorbedingter Fatigue (Erschöpfung)....
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Produktinformationen zu „Fokus: Epidemiologie und Pflege “
Klappentext zu „Fokus: Epidemiologie und Pflege “
Die Epidemiologie versucht, die Entstehung von Gesundheitsstörungen oder Krankheiten zu verstehen, um sie zu verhindern. Die sechs Masterarbeiten dieses Buches beschäftigen sich mit Dekubitus, Schmerz, Ulcus Cruris und tumorbedingter Fatigue (Erschöpfung). Gerade die Pflegenden sind durch den ständigen Umgang mit den Patienten bestens dafür geeignet, solche und andere Gesundheitsbeeinträchtigungen früh zu erkennen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen oder anzuregen, bzw. den Patienten darin zu unterstützen, adäquate Selbstpflegekompetenzen zu entwickeln. Dieses Buch bietet reichhaltiges Zahlenmaterial über dieses für die Pflege wichtige Feld. Epidemiologische Methoden sind auch geeignet, pflegerische Leistungen darzustellen, z.B. durch ein Nursing Minimum Data Set (NMDS), mit dem zu Grundlagen für Steuerungsmaßnahmen beigetragen werden kann.
Lese-Probe zu „Fokus: Epidemiologie und Pflege “
5 Die Prävalenz von Ulcus cruris in der häuslichen Pflege (Jochen Laible) (S. 135-136)5.1 Problembeschreibung
5.1.1 Die Bedeutung des Ulcus cruris für die häusliche Pflege
Beim Ulcus cruris handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Die Versorgung dieser Unterschenkelgeschwüre erfolgt daher mehrheitlich durch Pflegedienste im Haushalt der Betroffenen. Die primäre Aufgabe für die häuslichen Pflegedienste beschränkt sich dabei auf die Wundversorgung des Ulcus cruris, sofern keine anderen Versorgungsaufträge vorliegen. Darunter können weitere Leistungen im Rahmen der Krankenversicherung (SGB, V) oder Pflegeverträge aus dem Sozialgesetzbuch XI (Pflegeversicherung) verstanden werden.
Bei der Behandlung eines Ulcus cruris übernehmen die Pflegenden in der häuslichen Versorgung wesentliche Verantwortungsbereiche. Neben der sach- und fachgerechten Wundversorgung steht auch die differenzierte Beratung und Unterstützung zur Ulcus- Erkrankung im Vordergrund. Angesichts eines teilweise jahrelangen Heilungsverlaufs betrifft dies nicht nur die Patienten selbst, sondern auch deren Angehörige oder ihr soziales Umfeld (Böhne, 1996; Gericke, 1997; Panfil et al., 1999). Die Pflegenden in der häuslichen Versorgung sehen die Betroffenen und das Ulcus cruris zumeist täglich. In ihren Verantwortungsbereich fällt nicht nur die sorgfältige Beobachtung, sondern auch die ausführliche und klare Dokumentation von Ausgangssituation und Veränderungen des Wundzustandes. Die Pflegenden stellen eine wichtige Schnittstelle zwischen Patient und behandelndem Arzt dar. Auch wenn ihnen nicht die Anordnungsbefugnis zur Versorgung der Wunde obliegt, sollten die aktuelle Therapie oder eventuell notwendige Änderungen mit dem Arzt diskutiert werden. Dies betrifft neben den eingesetzten Wundversorgungsmaterialien besonders auch weiter führende Maßnahmen wie die differenzierte Anwendung von Kompressionsverbänden oder -strümpfen und bestimmte Lagerungsmaßnahmen
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(Panfil et al., 1999; Royal College of Nursing, 1998; The Alexander House Group, 1992). Die besondere Rechtsbeziehung zwischen Pflegedienst und Patient in der häuslichen Versorgung verpflichtet Pflegende auch, bei etwaigen Bedenken bezüglich der ärztlichen Wundversorgungsanordnungen, dies dem Arzt bzw. dem Patienten mitzuteilen (Panfil et al., 1999).
Panfil et al. (2002) ermittelten in ihrer Arbeit folgende Häufigkeiten für die Wundversorgung in der häuslichen Pflege. Bei 58 % der Betroffenen erfolgt die Wundversorgung einmal täglich. In 21 % der Fälle wird die Versorgung zweimal täglich und bei 8% der Betroffenen sogar mehr als zweimal täglich durchgeführt. Hier beziehen sich die Angaben jedoch nicht ausschließlich auf das Ulcus cruris, sondern auf die Versorgung aller chronischen Wunden in der häuslichen Pflege. Die gleiche Arbeit zeigte, dass der Zeitaufwand für die Versorgung chronischer Wunden durchschnittlich 17 Minuten beträgt (Spannweite 4 40 Minuten, Median 15 Minuten). Hier wurde jedoch eine Gelegenheitsstichprobe mit geringer Größe (n = 47 Betroffene) befragt. Daher können diese Ergebnisse nur mit Einschränkungen betrachtet werden, die eine gewisse Tendenz aufzeigen.
Auch im europäischen Ausland wird die Wundversorgung eines Ulcus cruris in erster Linie von »district-nurses« durchgeführt. Englische und schottische Studien beziffern den Anteil aller Betroffenen, die von »district-nurses« versorgt werden, auf 48 % (Cornwall et al., 1986) bis 83 % (Callam et al., 1998). Eine schwedische Untersuchung (Nelzen et al., 1994) gibt diesen Anteil mit 86 % an. In 22 % (Dale u. Gibson, 1986) bis 41 % (Nelzen et al., 1994) der Fälle wird die Wundversorgung einmal täglich durchgeführt. An zweiter Stelle rangieren Behandlungs-Frequenzen von zwei- bis dreimal wöchentlich (Dale u. Gibson, 1986; Nelzen et al., 1994). »Dreimal wöchentlich « betrug der Median für die Wundversorgung in einer Untersuchung, die repräsentativ für die Region Uppsala-County (Schweden) durchgeführt wurde (Lindholm et al., 1999). Dieses Ergebnis beinhaltet allerdings die Versorgung aller als chronisch eingestuften Wunden in der häuslichen Pflege.
Panfil et al. (2002) ermittelten in ihrer Arbeit folgende Häufigkeiten für die Wundversorgung in der häuslichen Pflege. Bei 58 % der Betroffenen erfolgt die Wundversorgung einmal täglich. In 21 % der Fälle wird die Versorgung zweimal täglich und bei 8% der Betroffenen sogar mehr als zweimal täglich durchgeführt. Hier beziehen sich die Angaben jedoch nicht ausschließlich auf das Ulcus cruris, sondern auf die Versorgung aller chronischen Wunden in der häuslichen Pflege. Die gleiche Arbeit zeigte, dass der Zeitaufwand für die Versorgung chronischer Wunden durchschnittlich 17 Minuten beträgt (Spannweite 4 40 Minuten, Median 15 Minuten). Hier wurde jedoch eine Gelegenheitsstichprobe mit geringer Größe (n = 47 Betroffene) befragt. Daher können diese Ergebnisse nur mit Einschränkungen betrachtet werden, die eine gewisse Tendenz aufzeigen.
Auch im europäischen Ausland wird die Wundversorgung eines Ulcus cruris in erster Linie von »district-nurses« durchgeführt. Englische und schottische Studien beziffern den Anteil aller Betroffenen, die von »district-nurses« versorgt werden, auf 48 % (Cornwall et al., 1986) bis 83 % (Callam et al., 1998). Eine schwedische Untersuchung (Nelzen et al., 1994) gibt diesen Anteil mit 86 % an. In 22 % (Dale u. Gibson, 1986) bis 41 % (Nelzen et al., 1994) der Fälle wird die Wundversorgung einmal täglich durchgeführt. An zweiter Stelle rangieren Behandlungs-Frequenzen von zwei- bis dreimal wöchentlich (Dale u. Gibson, 1986; Nelzen et al., 1994). »Dreimal wöchentlich « betrug der Median für die Wundversorgung in einer Untersuchung, die repräsentativ für die Region Uppsala-County (Schweden) durchgeführt wurde (Lindholm et al., 1999). Dieses Ergebnis beinhaltet allerdings die Versorgung aller als chronisch eingestuften Wunden in der häuslichen Pflege.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Sabine Bartholomeyczik
- 2005, 243 Seiten, Maße: 17,7 x 24,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Sabine Bartholomeyczik, Cleo Nonn
- Verlag: Schlütersche
- ISBN-10: 3899931440
- ISBN-13: 9783899931440
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