Deadpool: Noch mehr böses Blut

VORWORT von Thomas WitzlerRobert Liefeld war zehn Jahre alt, als das wohl erfolgreichste Science-Fiction-Märchen aller Zeiten 1977 erstmals im Kino über die Leinwand flimmerte. Die originale Star Wars- Trilogie und ihre ikonischen Protagonisten Leia Organa, Luke Skywalker, Han Solo oder Darth Vader beeindruckten den Teenager schwer. Vor allem Boba Fett hatte es ihm angetan. Liefeld scheute keine Kosten und Mühen, um an eine Actionfigur des Kopfgeldjägers zu gelangen, die nur per Post erhältlich war. Seine Vorliebe diente letzten Endes auch als Inspiration für die Profession seiner populärsten Kreation. Auf den ersten Deadpool-Entwürfen, die er Marvel-Redakteur Bob Harras zukommen ließ, verglich Rob die Figur mit Boba Fett. Damit nicht genug plante er für Wade, Cable und den Waffenhändler Tolliver eine Triade à la Fett, Jabba the Hutt und Han Solo. Nathan Summers war die Rolle von Gangsterboss Jabba zugedacht. Es sollte nicht Liefelds einziges Faible bleiben, das seine Ideenfindung nachhaltig beeinflusst hat. Der Sohn eines Baptistenpredigers und einer Teilzeitsekretärin verehrte Spider-Man und war von Waffen fasziniert. Und so wurde Deadpool eine Quasselstrippe mit Knarren und Schwertern. Seither ist der Söldner mit der großen Klappe einen weiten Weg gegangen, viele andere Autoren haben ihn geprägt. Doch ob Star Wars, Netzschwinger oder dicke Wummen: Wer Liefelds Urversion zu schätzen weiß, wird im heutigen Abenteuer voll auf seine Kosten kommen. Deadpool hat sich im Laufe der Jahre viele Feinde geschaffen. Selbst den meisten Helden im Marvel-Universum ist er ein Dorn im Auge. Echte Freunde sind rar gesät. Ganz oben auf der BFF-Liste steht Miles Ellison. Beide kennen sich seit der Highschool, Miles schaute stets zu seinem Kumpel auf. Als er sein Vorbild eines Tages suchte und in Department H aufspürte, wurde Ellison vom Waffe X-Projekt in die Kampfmaschine Thumper verwandelt. Aber seine mentale Umprogrammierung scheiterte. Manisch jagte er bei jedem Auftrag