Das polymorphe Joch
Servile Denk- und Handlungsfiguren in nachrömischer Zeit
Revision der Debatte über das Ende bzw. die Transformation der nachantiken Sklaverei auf breiter Zeugnisbasis und Forschung mithilfe semantischer Methoden. Unfreiheit, Leibeigenschaft, Hörigkeit, Sklaverei, Knechtschaft (und ihre Äquivalente in anderen...
Erscheint am 02.01.2025
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Produktinformationen zu „Das polymorphe Joch “
Klappentext zu „Das polymorphe Joch “
Revision der Debatte über das Ende bzw. die Transformation der nachantiken Sklaverei auf breiter Zeugnisbasis und Forschung mithilfe semantischer Methoden. Unfreiheit, Leibeigenschaft, Hörigkeit, Sklaverei, Knechtschaft (und ihre Äquivalente in anderen Sprachen) sind seit ihrem Aufkommen nicht nur wirkmächtige Fahnenwörter im modernen Freiheitsdiskurs gewesen und bis heute geblieben, sondern auch Schlüsselbegriffe der sozialhistorischen Forschung und Darstellung über die Vormoderne. Im Zuge der endlosen Debatten um ihre Angemessenheit und Reichweite ist immer wieder betont worden, dass sie, wie abstrakte Deckadressen, dem besseren Verständnis der sachlich und regional extrem unterschiedlichen Abhängigkeiten, Daseinsbeschränkungen und Herabsetzungen sowie deren Ursachen im Wege stünden. Ludolf Kuchenbuch nimmt diesen Einwand ernst und versucht eine neuartige Lösung. Es geht ihm um die Aufdeckung zeitgenössischer serviler Ausdruckskonventionen durch semantische Analysen (Leitnomina, Wortfelder, Syntagmen, Standardsätze). Langjährige eigene Forschung zur Servilität weiterführend, untersucht er exemplarisch Dokumente verschiedener Gattungen aus dem fränkischen Kernraum und ergänzt diese Ergebnisse durch einschlägige Regionalstudien. So entsteht ein Panorama serviler Regime im poströmischen Lateineuropa, und ebenso zeichnen sich Metamorphosen ab, die den künftigen Regionalismus (und Lokalismus) herrschaftlicher Bindungen und Lösungen prägen, das Auf und Ab der Servilitäten mitbestimmen. Insgesamt entsteht das enorm variable und bewegliche Profil einer realitätsnahen servilen »Sprache« unterhalb der zentralperspektivischen Abstraktionen der bisherigen Forschung.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Autoren-Porträt von Ludolf Kuchenbuch
Ludolf Kuchenbuch, geb. 1939, ist seit 2004 emeritierter Historiker der FernUniversität in Hagen (Arbeitsbereich »Ältere Geschichte« ab 1985). Er lebt in Berlin.Veröffentlichungen u.a.: Marx, feudal. Beiträge zur Gegenwart des Feudalismus in der Geschichtswissenschaft, 1975-2021 (2022); Versilberte Verhältnisse. Der Denar in seiner ersten Epoche (700-1000) (2016); Reflexive Mediävistik. Textus - Opus - Feudalismus (2012).
Bibliographische Angaben
- Autor: Ludolf Kuchenbuch
- 2025, 195 Seiten, 10 Abbildungen, Maße: 12 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Wallstein
- ISBN-10: 3835350390
- ISBN-13: 9783835350397
- Erscheinungsdatum: 02.01.2025
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