Das Glück im Großen und Ganzen
Endlich wieder Sommer! Die resolute Molly ist Schusterin mit einer ausgeprägten sozialen Ader, Anke arbeitet in einer Konditorei und liebt es, mit den Stammgästen im Restaurant ihrer Eltern zu plaudern, die schüchterne Marie schreibt an ihrer...
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Produktinformationen zu „Das Glück im Großen und Ganzen “
Klappentext zu „Das Glück im Großen und Ganzen “
Endlich wieder Sommer! Die resolute Molly ist Schusterin mit einer ausgeprägten sozialen Ader, Anke arbeitet in einer Konditorei und liebt es, mit den Stammgästen im Restaurant ihrer Eltern zu plaudern, die schüchterne Marie schreibt an ihrer Abschlussarbeit über österreichische Schimpfwörter, stellt sich aber selbst als nicht besonders begabt im Schimpfen heraus. Abends treffen sich die drei Freundinnen mit Himbeerkracherl am Balkon ihrer gemeinsamen WG, um über den Tag zu sprechen und Neuigkeiten auszutauschen. Und Neuigkeiten gibt es in diesem Sommer jede Menge im Leben der jungen Frauen ...Teresa Kirchengast greift in ihrem neuen Roman in aller Leichtigkeit Themen auf, die uns alle betreffen: Gleichberechtigung in einer männerdominierten Welt, soziale und gesellschaftliche Unterschiede und nicht zuletzt Beziehungen jeglicher Art.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Das Glück im Großen und Ganzen “
»Obacht!«, rief Molly laut, als sie in Maries Zimmer stürmte und sich in deren Bett fallen ließ, wo Marie sich stöhnend umdrehte und versuchte, Molly zu ignorieren. Diese zog Marie die Decke vom Kopf und beschwerte sich: »Du hast die Cornflakes aufgegessen!«»Molly ...«, erhielt sie lediglich verschlafen zur Antwort.»Ja, ich bin es und ich möchte frühstücken!«»Es ist sieben in der Früh.«»Korrekt, hundert Punkte, du hast einen schönen Tag gewonnen.«»Es ist Sonntag.« Marie stöhnte abermals.»Kann trotzdem ein schöner Tag werden«, gab Molly zurück. »Ein Sonntag im Hochsommer ist immer ein Gewinn.«Mollys selbstvergessene Fröhlichkeit an diesem Morgen erinnerte Marie an ihre eigene Lebenslust. Marie war nun wirklich kein trauriger Mensch. Wenn sie nicht gerade viel zu früh aufgeweckt wurde und völlig übermüdet war, klang ihr Lachen hell und häufig durch die Räume der Altbauwohnung. Im Wachzustand strahlten ihre Augen blau und sie konnte mit einem Affenzahn auf der Harmonika spielen. An manchen Tagen war es ein Leichtes für sie, den überbordenden immateriellen Reichtum in ihrem Leben zu erkennen. Dennoch: Im Gegensatz zu Molly war sie eher der ernsthafte Typ. »Hallo?! Cornflakes?« Molly ließ nicht locker.»Cornflakesbusserl. Party.«»Ich verstehe überhaupt nicht, was du nuschelst. Was war gestern auf der Party?«»Die Cornflakesbusserl, du hast sie selbst gegessen!«, antwortete Marie, nunmehr wach. Sie zupfte ein Konfetti aus Mollys dichtem Haar. »Koriandoli«, stellte Molly strahlend fest.Draußen rumpelte es, die beiden sahen sich an und spitzten mucksmäuschenstill die Ohren. Vier nackte Füße tappten über das Parkett im Gang, sie hörten geflüsterte Worte, dann das Zufallen der Balkontür. »Anke!«, rief Molly mit spitzbübischem Lächeln.Nichts rührte sich.»Anke! Da dein Liebhaber die Fliege gemacht hat, kannst du dich doch zu uns gesellen!«Endlich steckte Anke ihren Kopf in Maries Schlafzimmer. Sie sah schuldbewusst aus. Um das zu verbergen, warf sie sich bäuchlings auf das Bett
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und vergrub ihr Gesicht in der Bettwäsche.»Du Luder!«, schimpfte Molly gut gelaunt und gab ihr einen Klaps auf den Hintern. Anke lachte. Insgeheim ärgerte sie sich darüber, dass sie so schlecht allein sein konnte und beneidete Molly und Marie um deren selbstverständliche Eigenständigkeit. Marie organisierte sich alles, was sie brauchte, auf eigene Faust und scheute sich nicht davor, im richtigen Moment um Hilfe zu bitten; Molly hingegen fand es umständlich, sich helfen zu lassen, weswegen sie meist mit einigem Fluchen, aber letztendlich doch erfolgreich das meiste in ihrem Leben allein reparierte.»Wie schön, dass ihr euch so wohlfühlt in meinem Bett ...« Marie gähnte. »Warum bist du überhaupt so früh auf, Molly? Als ich schlafen gegangen bin, hast du im Wohnzimmer noch zu Barry White getanzt, da war es bestimmt schon drei Uhr morgens.«»Ich gehe in die Kirche«, antwortete Molly vergnügt. »Und im Übrigen tanzt es sich mit nichts besser ins Bett als mit 'You're the First, the Last, my Everything'.«»Ist dir klar, dass diese Art von Musik nur dich zum Tanzen animiert? Du hast mit der Musikauswahl völlig versagt, falls ich das so sagen darf«, murrte Anke.»Versagen ist großartig!«, antwortete Molly. »Je mehr Dummheiten ich mache, desto gescheiter werde ich in Summe.«Mollys Gemüt bestand in erster Linie aus Sonnentagen, an denen ihre braunen Locken auf und ab wippten und ihre weißen Zähne beim Lachen strahlten. Selbst dann, wenn sie sich bei der Arbeit in der Schusterei mit unzufriedenen, von Hühneraugen geplagten Kunden herumschlagen musste oder nur drei Stunden Schlaf bekommen hatte. Das Einzige, was sie an den Rand der Verzweiflung brachte, waren Menschen, die stundenlang über Zahlenrätseln brüteten und darüber das Leben vergaßen. Sie empfand eine Leidenschaft für Falsche Forelle und seltene Wörter. Es war ein Leichtes, in der Weiträumigkeit von Mollys Herz einen Platz für sich zu finden.»Was hast du momentan nur mit der Kirche, du wirst noch eine
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Autoren-Porträt von Teresa Kirchengast
Teresa Kirchengast, 1995 in der Steiermark geboren. Lebt in der Südoststeiermark und in Graz, wo sie als Sozialarbeiterin tätig ist. 2014 und 2016 erhielt sie den Anerkennungspreis des Literaturwettbewerbs Feldbach. 2020 erschien in der Edition Atelier ihr Debütroman »Schwarze Schafe«.
Bibliographische Angaben
- Autor: Teresa Kirchengast
- 2022, 200 Seiten, Maße: 12,7 x 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Edition Atelier
- ISBN-10: 399065070X
- ISBN-13: 9783990650707
- Erscheinungsdatum: 02.06.2022
Pressezitat
»Teresa Kirchengast ist die Expertin für charmante Geschichten und liebenswerte Persönlichkeiten.« - Barbara Kadletz, ORF Studio 2
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