Bachelorarbeit / Die Triumphbogenmosaiken von Santa Maria Maggiore. Ein Ausdruck imperialer Macht?
Bachelorarbeit
Die Triumphbogenmosaiken von Santa Maria Maggiore in Rom stellen die Wissenschaft seit jeher vor ein Rätsel. Denn neben den Ereignissen um die Geburt Jesus und dessen daraus resultierende Ausweisung als vom Himmel gesandten Messias, sind auch...
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Produktinformationen zu „Bachelorarbeit / Die Triumphbogenmosaiken von Santa Maria Maggiore. Ein Ausdruck imperialer Macht? “
Klappentext zu „Bachelorarbeit / Die Triumphbogenmosaiken von Santa Maria Maggiore. Ein Ausdruck imperialer Macht? “
Die Triumphbogenmosaiken von Santa Maria Maggiore in Rom stellen die Wissenschaft seit jeher vor ein Rätsel. Denn neben den Ereignissen um die Geburt Jesus und dessen daraus resultierende Ausweisung als vom Himmel gesandten Messias, sind auch zeitgenössische Botschaften enthalten, welche insbesondere die ikonografische Forschung seit langem beschäftigen. So erscheinen innerhalb des spätantiken Bildprogramms einige Figuren, die in der biblischen Überlieferung nicht genannt werden und Bezüge zu den apokryphen Kindheitsevangelien und zu Predigten Leos des Großen herstellen. Daneben enthalten einige Szenen subtile Hinweise auf die imperiale Herrscherikonografie der Ewigen Stadt, sodass sich die spätantike Romidee hier augenscheinlich manifestiert. Alle bisherigen Abhandlungen zum Thema weisen teilweise durchaus konträre Standpunkte auf, auch die möglichen Interpretationen bringen unterschiedliche Aspekte zutage. Dies muss eine neue Gesamtbetrachtung der Mosaiken zur Folge haben, denn nur in ihrer Ganzheit lassen sich der Sinn der Bilder und deren politische Botschaft erschließen.
Lese-Probe zu „Bachelorarbeit / Die Triumphbogenmosaiken von Santa Maria Maggiore. Ein Ausdruck imperialer Macht? “
Textprobe:Kapitel: 3. Die Kirche Santa Maria Maggiore und ihr frühchristlicher Mosaikschmuck:
Die Kirche Santa Maria Maggiore in Rom, auf die in diesem Kapitel näher eingegangen wird, birgt in den Mosaiken ihres Triumphbogens Hinweise auf die oben genannte Romidee der Spätantike. Diese zeigt sich in Kohärenz mit der biblischen Heilsgeschichte und verbindet so die religiöse mit der imperialen Ebene. Dies lässt sich an gezielt eingesetzten Elementen festmachen, die eine nähere Betrachtung verlangen.
3.1. Baugeschichte und Innenraumgestaltung:
Die Basilika von Santa Maria Maggiore liegt auf dem Esquilin und gilt als eine der vier Patriarchalbasiliken Roms und die einzige, die eine frühchristliche Struktur bewahrt hat. Das heute bestehende Gotteshaus stammt aus dem 5. Jahrhundert und entstand nach dem Konzil von Ephesus im Jahr 431 n. Chr. als erste Marienkirche Roms. Maria wurde damit nicht nur in einen gottähnlichen Status gehoben, sondern es wurden auch die verschiedenen neutestamentlichen Darstellungen der Geburt Christi legitimiert, die sich am Triumphbogen der Kirche zeigen. Die Basilika wurde am 5. August 434 von Papst Sixtus III. eingeweiht und gilt als "das erste gesicherte Beispiel einer vom römischen Papst in Auftrag gegebenen und mit Mosaiken ausgestatteten Basilika". Damit stellt sie den Aufstieg päpstlicher Autorität im 5. Jahrhundert dar. Ursprünglich handelte es sich um eine 73,5 m lange und circa 35 m breite dreischiffige, querschifflose Basilika mit einer halbrunden Apsis an der Nordwestseite. Der heutige Innenraum stimmt nur mehr im Allgemeinsten mit dem heutigen Kirchenraum überein. Das Hauptschiff wurde durch zwei Reihen von ionischen Säulen von den Seitenschiffen abgegrenzt. Über jedem Interkolumnium befand sich ein Fenster mit einer Höhe von 3,5 m und einer Breite von 2,1 m. Zwischen den Fenstern waren Lisenen angebracht, die zusammen mit den Stuckrahmen der Mosaiken zum frühchristlichen Bestand gehörten. Im Jahr 1593 wurde jedes zweite
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Fenster des Obergadens zugemauert und der offene Dachstuhl mit einer Kassettendecke geschlossen. Zudem wurde die Kirche im Barock umbaut, sodass von ihrer einstigen äußeren Erscheinung nichts mehr zu sehen ist.
3.2. Der frühchristliche Mosaikbestand:
Wie oben bereits erwähnt, wurde die Kirche Santa Maria Maggiore mit einem Zyklus an Mosaiken ausgestattet, der an den Wänden des Mittelschiffes und am Triumphbogen, der ursprünglich als Apsisstirnwand diente, größtenteils erhalten ist. Sehr wahrscheinlich waren auch die heute nicht mehr erhaltene Originalapsis und die Westwand mit Mosaiken geschmückt.
3.2.1. Die Mosaiken des Hauptschiffs und der Apsis:
Die Mosaiken des Hauptschiffs befinden sich direkt unter den jeweils 21 Obergadenfenstern pro Hauptschiffwand. Somit ergibt sich eine Gesamtzahl von 42 Mosaikfeldern, von denen heute noch 27 im Originalzustand erhalten sind. Die restlichen sind zerstört beziehungsweise im Barock durch Malereien ersetzt worden, wobei man nicht mit Sicherheit sagen kann, ob die heutigen Bildthemen den ursprünglichen entsprechen. Die Leserichtung der Mosaiken des Hauptschiffs beginnt ganz hinten im Chorraum am linken Obergaden, wobei zu erwähnen ist, dass die Chronologie zwei Mal unterbrochen wird: Die beiden ersten Bildfelder auf der Südseite enthalten Szenen, die nach dem Erzählungsablauf des Buches Genesis erst später einzuordnen wären, also offenbar aus einem bestimmten Grund an den Anfang gesetzt wurden. Es handelt sich hier um die erste in Mosaiken gefertigte Bildergeschichte des Christentums mit Ereignissen aus dem Alten Testament, die sehr figurenreich ausgeschmückt wurden. Die Szenen wurden jedoch nicht willkürlich gewählt, sondern es wurden gezielt diejenigen ausgesucht, deren Leitgedanke der Begriff des Gottesvolkes, der "Plebs Dei", zu sein schien.
3.2. Der frühchristliche Mosaikbestand:
Wie oben bereits erwähnt, wurde die Kirche Santa Maria Maggiore mit einem Zyklus an Mosaiken ausgestattet, der an den Wänden des Mittelschiffes und am Triumphbogen, der ursprünglich als Apsisstirnwand diente, größtenteils erhalten ist. Sehr wahrscheinlich waren auch die heute nicht mehr erhaltene Originalapsis und die Westwand mit Mosaiken geschmückt.
3.2.1. Die Mosaiken des Hauptschiffs und der Apsis:
Die Mosaiken des Hauptschiffs befinden sich direkt unter den jeweils 21 Obergadenfenstern pro Hauptschiffwand. Somit ergibt sich eine Gesamtzahl von 42 Mosaikfeldern, von denen heute noch 27 im Originalzustand erhalten sind. Die restlichen sind zerstört beziehungsweise im Barock durch Malereien ersetzt worden, wobei man nicht mit Sicherheit sagen kann, ob die heutigen Bildthemen den ursprünglichen entsprechen. Die Leserichtung der Mosaiken des Hauptschiffs beginnt ganz hinten im Chorraum am linken Obergaden, wobei zu erwähnen ist, dass die Chronologie zwei Mal unterbrochen wird: Die beiden ersten Bildfelder auf der Südseite enthalten Szenen, die nach dem Erzählungsablauf des Buches Genesis erst später einzuordnen wären, also offenbar aus einem bestimmten Grund an den Anfang gesetzt wurden. Es handelt sich hier um die erste in Mosaiken gefertigte Bildergeschichte des Christentums mit Ereignissen aus dem Alten Testament, die sehr figurenreich ausgeschmückt wurden. Die Szenen wurden jedoch nicht willkürlich gewählt, sondern es wurden gezielt diejenigen ausgesucht, deren Leitgedanke der Begriff des Gottesvolkes, der "Plebs Dei", zu sein schien.
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Autoren-Porträt von Christina Pichler
Christina Pichler, BA BA MA, wurde 1988 in Bruck/Mur (Steiermark) geboren. Die Studien der Kunstgeschichte und der Archäologie an der Karl-Franzens-Universität Graz schloss die Autorin 2016 erfolgreich ab. Aktuell ist sie als Projektmitarbeiterin der Forschungsstelle Kunstgeschichte Steiermark am Institut für Kunstgeschichte der Universität Graz beschäftigt. Zu ihrer aktuellen Tätigkeit zählt u.a. die Mitarbeit am Projekt "Integration von Photovoltaik in die historische Dachlandschaft von Graz" in Zusammenarbeit mit Joanneum Research. Sie kann bereits einige Publikationen in den Bereichen Denkmalpflege, Kunst der Renaissance und des Donaustils verbuchen. Daneben entwickelte sie ein reges Interesse für die frühchristliche Kunst Italiens, woraus die vorliegende Arbeit resultierte.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christina Pichler
- 2016, 44 Seiten, 14 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Bachelor + Master Publishing
- ISBN-10: 3959930135
- ISBN-13: 9783959930130
- Erscheinungsdatum: 02.04.2016
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